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September, 2011

  1. Fotos: Ausflug in die Granit Mines

    September 27, 2011 by Kaspar

    Fotos von unserem (Sonntags-)Ausflug in die Granit Mines.
    Die nette Seenlandschaft wurde uns schon von unseren Vorgängern ans Herz. Zu Recht!
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  2. Einmal zurueckgespult.

    September 24, 2011 by Ehemaliger WWler

    Tick tack. Tick tack.
    Die Zeit bleibt stehen. Der Zeiger dreht sich rückwärts.

    Ich „betrete“ ein indisches Krankenhaus.
    Das Sirren der Ventilatoren. Viele Menschen. Ein Rollstuhl, der aus den 50ern zu stammen scheint.
    Das Warten. Tick tack. Der ermutigende  Satz: „Sieh es als Abenteuer!“
    Nächste Station Röntgenraum. Ein kleines Kabuff mit Geräten, die wohl schon lange ihre Dienste tun.
    Und dann die Ueberraschung: Anders als vermutet, lande ich in einem Einzelzimmer, welches wohl ausschließlich für Westler bereitgehalten wird.
    Es folgt eine kurze Beschreibung:
    Eigenes Bad mit westlicher Toilette. Fernseher- endlich sich mal hemmungslos tamilische Serien reinziehen- und die Kroenung; ein Gemaelde von den Alpen. Da fühlt man sich doch gleich wie zuhause.

    …wie ihr ja bereits schon gelesen habt, hat mir das indische Krankenhaus schon nach anderthalb Wochen in Indien die Ehre erwiesen. Es war zwar durchaus eine abenteuerliche Erfahrung aber die Ärzte waren wirklich sehr kompetent und es schwirrten ständig irgendwelche Krankenschwestern um mich herum, die mir mal neues Dressing, mal eine Injektion verpassten.

    Ein bisschen gewöhnungsbedürftig waren dennoch das sofortige Bezahlen jeglicher Untersuchungen und Medikamente, da man sich im fiebrigen Zustand nicht unbedingt mit den finanziellen Angelegenheiten seiner Heilung herumschlagen möchte. Aber: Wat mut dat mut.

    Zum anderen wird dort jegliche Versorgung, die über die Medizinische hinausgeht, an die Familie übergeben. Wie gut, dass ich so viel Besuch hatte, der mich mehr als nur gut mit Essen versorgt hat.
    In den Tagen, die ich in der Nallam Klinik verbracht habe, konnte ich wirklich nicht über Einsamkeit klagen. Die viele Gesellschaft hat garantiert zur Besserung beigetragen, sodass ich an Tag Nr. 4 endlich wieder nach Auroville zurück konnte.

    Seitdem wohne ich mit Susanne in Gaia und konnte nach einer weiteren Woche Hausarrest, oder auch Urlaub genannt (schlafen, lesen, essen…schlafen)  auch endlich wieder zur Arbeit in Svaram gehen. Auch die Krücken bin ich endlich los und konnte mich gar nicht mehr einkriegen, wie wunderbar es ist, selbständig laufen zu können.
    Man weiß manche selbstverständlichen Sachen wirklich immer erst dann zu schätzen, wenn sie mal nicht funktionieren.

    Jetzt bin ich endgültig wieder unter den Validen und konnte heute mein frisch repariert und gewaschenes Motorrad nach Hause fahren. Alles wieder beim Alten. Nein! Viel besser!

    Das tiefe Tuckern der Honda, Balsam auf meiner Seele.
    Endlich wieder unterwegs…

    „Reisen, entdecken. Was ist weiter als die Sehnsucht des Menschen, hinter das Wesen aller Dinge zu schauen!“


  3. Indien Impressions

    September 22, 2011 by Ehemaliger WWler

    Über drei Wochen ist es jetzt her seit wir hier in Auroville, Indien angekommen sind!

    Einerseits fühlt es sich für mich so an als wäre ich schon Ewigkeiten hier, andererseits kommt es mir aber auch so vor als wäre die Zeit bisher wahnsinnig schnell vergangen.

    Ich habe so viele neue Eindrücke gesammelt und Erlebnisse gehabt, dass ich gar nicht genau weiß wie ich meinen Aufenthalt hier am besten beschreiben kann.

    Viele Dinge funktionieren hier in Indien ganz anders als in Deutschland, dabei habe ich mich an einiges recht schnell gewöhnt, anderes macht mir noch zu schaffen und wieder anderes begeistert mich regelrecht. Mit Mückenschwärmen, Ameinsenkolonien, eiergroßen Kakerlaken und Ratten im Format kleiner Hunde habe ich mich inzwischen abgefunden und bekämpfe unsere Co-Existenz auch nicht weiter. Auch dem indischen Straßenverkehr (Hupen ersetzt grundsätzlich den Spiegel- und Schulterblick, hebt sämtliche Fahrstreifenabgrenzungen auf und ist somit nach Gas und Bremse das wichtigste Teil eines Fahrzeugs) und der indischen Pünktlichkeit („morgen“ oder „in 5 Minuten“ sind abstrakte und sehr dehnbare Zeitangaben) habe ich mich bereits angepasst. Stromausfälle, die weniger als 3 Stunden andauern sind ebenfalls kaum mehr erwähnenswert.

    Ebensowenig Erklärungsbedarf benötigen meiner Meinung nach die Themen: mit der (rechten!!) Hand essen oder eine Wasserbrause anstatt Toilettenpapier auf indischen Toilette vorzufinden. Diesbezüglich hat man sich innerhalb von zwei Tagen komplett umgestellt.

    Hingegen gewöhnugsbedürftig für mich bleiben: das Verkehrsbild: Hühner, Kühe, Ziegen, Mottorräder, Rikschas, Tuk Tuks, Fußgänger, Hunde, Bettler, Katzen, Riesenpfützen und Autos auf ein und der selben Straße zu sehen ist keine Ausnahme sondern das alltägliches Verkehrsgeschehen. Außerdem sind „Nahtoterlebnisse“ während des Fahrens (beispielweise Busse oder Lastwagen, die einen von der Straße drängeln) keine Seltenheit, sondern bestimmen den indischen Fahrstil.

    Was ich ebenfalls sehr anstregned finde, ist dass es so früh dunklel wird. Das ganze Jahr über wird es gegen sechs und halb sieben dunkel, was einen aufgrund der häufigen Stromausfälle und unsicheren Straßenverhältnissen (Straßenbeleuchtung gibt es kaum) sehr einschränkt. Alleine und ohne Taschenlampe unterwegs zu sein, soll nicht ganz sicher sein.

    Das wohl nervigste Thema ist wohl aber der ständige Lärm! Indien ist wohl das lauteste Land der Welt. Nachts ist die Geräuschkulisse eher noch größer als tagsüber, wobei das wohl daran liegt, dass der indische Verkehrs- und Verhandlungslärm am Tag alles Übrige übertönen. Nachts dagegen, herrscht grundsätzlich eine unerträgliche Mischung aus sämtlichen Tiergeräuschen (Hunde, Katzen, Schakale, Kühe, Ziegen, Affen, Riesenratten, Vögel, Insekten und vor allem Frösche(!!) gepaart mit indsicher Tempelmusik, die grundsätzlich nachts in einer unglaublichen Lautstärke in allen Richtungen posaunt wird.

    Was mich neben meiner Arbeit richtig begeistert ist die riesige Auswahl an Freizeitaktivittäten! Ich habe in meiner Freizeit bereits alles mögliche ausprobiert und trotzdem erst einen winzigen Teil des Freizeitprograms gesehen. Neben den verschiedensten Yogakursen, gibt es viele Angebote im Bereich Kampfsport (Aikido, Karate, Judo) oder exotischere Sportarten wie Capueira, Tai Chi oder Chi Gong.

    Außerdem gibt es am Wochenende die möglichkeit auf Farmen mitzuhelfen und an indischen Kochkurse teilzunehmen. Am Strand gibt es noch zwei Surfschulen und verschiedene Gesungheitszentren, die allemöglichen Anwendungen im Bereich Welness und Gesundheit anbieten.

    Mittwochs und Freitags gehen wir außerdem nach der Arbeit zum Tamilunterricht in die Aikyam School, was mir bisher großen Spaß macht.

    Arbeit:

    Meine Arbeit hier in „Deepam“, einem Therapiezentrum für körperlich und geistig behinderte Kinder, macht mir viel Spaß und ist weniger belastend als ich ursprünglich befürchtet hatte.

    Mein Arbeitstag beginnt (aufgrund meiner deutschen Chefin) morgens immer sehr püntklich um 9:00 mit dem so genannten „morning circle“. Hierbei sitzen wir mit allen Kindern in einem großen Kreis und starten den Tag mit verschiedenen Gymnastikübungen. Das Programm wird immer im Wechsel von uns Mitarbeitern gestaltet, weshalb es immer recht abwechslungsreich ist.

    Anschließend werden die Kinder in verschiedene Gruppen aufgeteilt und bekommen je nach Bedarf Ergo- oder Physiotherapie, Logopädiestunden oder Unterricht in Tamil, Englisch und Mathe. Wir drei Voluntäre (neben Clara und mir ist auch noch Stefanie aus Deutschland und ein Jahr lang bei Deepam) teilen uns dann auf und helfen mit, wo wir gerade gebraucht werden.

    Von halb 11 bis 11 ist snack time, wo es chai für uns und Saft und snacks (meist Brot oder Hülsenfrüchte) für die Kinder gibt.

    Ab elf Uhr geht es weiter mit den morning classes, wobei Dienstags und Donnerstags relaxing time (dabei dürfen sich die Kinder bei Meditationsmusik auf Matten legen und werden von uns massiert massiert und bewegungstherapiert) und Montags Kaufladenklasse ist. Die restlichen Tage variiert das Program.

    Mittagessen gibt es ab halb 1 und ist auch alle Mitarbeiter und uns Freiwillige umsonst.

    Von halb zwei bis zwei ist Mittagsruhe, in der die Kinder geschlechtergetrennt Mittagsschlaf halten. Wir Mitarbeiter haben jeweils im Wechsel Aufsicht, die anderen schlafen meist auch.

    Pünktlich um zwei Uhr beginnen dann die „afternoon activities“. Mittwochs gehen wir mit den Kindern schwimmen, Dienstag wird getöpfert und Donnerstag gemalt. Montags und Freitags ist das Program auch variabel, an diesen Tagen finden oft Ausflüge statt oder draußen im Innenhof gespielt.

    Uns Freiwilligen wird an diesen Tagen auch die Möglichkeit gegeben unsere eigenen Vorstellungen einzubringen und den Nachmittag mitzugestalten. Hier besteht die Schwierigkeiten die Kinder unter einen Hut zu bekommen, da alle aufgrund ihres Alters und ihrer Behinderung auf ganz verschiedenen Entwicklungsständen stehen. Obwohl die Kinder meist in kleinere Grüppchen eingeteilt werden ist es nicht einfach alle so zu beschäftigen, dass sie weder über- noch unterfordert sind.

    Um viertel vor vier gibt es nochmals snacks für die Kinder und chai für uns, bis der Schulbus die Kinder um vier Uhr abholt und unser Arbeitstag zuende ist.

    Generell herrscht eine sehr angenehme Athmosphere und wir Freiwilligen sind gut im Team integriert. Die Kinder werden sehr liebevoll behandelt und nicht nur therapeutsich und schulisch, sonder auch sozial und medizinisch gut versorgt.


  4. Bamboo Day

    September 19, 2011 by Kaspar

    Hier geht’s zu einigen Impressionen vom diesjährigen Bamboo Day (inkl. „Bambus Fashion Show“), bei dem Lea ein Großteil der Organisation gemeistert hat: Fotos vom Bamboo Day

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    Die „Bambus-Area“ im Visitor Center von Auroville


  5. 19 Tage Indien…

    September 17, 2011 by Ehemaliger WWler

    Nach zwei Wochen Freiwilligenarbeit und bereits 19 Tagen in Indien ist die Zeit reif für einen kleinen Statusbericht!

    Der erwartete anfängliche Kulturschock steht bei mir (Susanne) noch aus, vermutlich weil Auroville mit den vielen Europäern und dem westlichen Standard nicht das typische Indien darstellt. Dennoch trifft man auch hier Kühe auf der Straße an, jeder ist in riskanter Fahrweise auf Zweirädern unterwegs und die indischen Dörfer im Aurovillegebiet mit den Essenständen und lauter Tempelmusik geben einen guten Einblick in die Lebensweise der Tamilen.

    Die hohen Temperaturen kann man im Schatten der vielen Bäume und den Ventilatorräumen meist gut aushalten, jedoch hat sich bei mir das dauernde schwitzen schon durch einen Hautausschlag bemerkbar gemacht und ich bekämpfe den immer währenden Durst mit gefühlten 100 l Wasser am Tag – und nicht zu vergessen: mit unglaublich leckerem Chai.

    Mittlerweile wohne ich mit Mirella in einem schönen Haus in der Community „Gaia“ im Osten Aurovilles. Außer uns wohnen hier noch ein Inder und eine indisch-japanisches Paar mit Tochter. So hat Mirella, da sie aufgrund ihrer Verletzung das Haus noch nicht verlassen kann, auch Ansprache und sehr hilfsbereite Leute um sich während wir in unseren Projekten sind. In meinem Loftähnlichen  Zimmer fühle ich mich schon wie Daheim und durch das Moskitonetz rund ums Bett erfüllt sich fast mein Traum von einem Himmelbett 🙂

    Freizeitaktivitäten wie Karate und Capoeira konnte ich auch schon austesten. Allein wegen der unzähligen Angebote bin ich froh dass ich ein ganzes Jahr in Auroville verbringen werde so dass meine Schwäche für Entscheidungen hier nicht auf die Probe gestellt wird. Somit kann ich auch einen Jahreszyklus der leckeren und oft noch unbekannten tropischen Früchte- und Gemüsearten miterleben – ich freue mich jetzt schon riesig auf die nächste Mangosaison von der wir gerade noch die letzten Ausläufer genießen konnten. Beim Thema Essen fällt mir gerade so richtig auf, dass ich bisher noch kein einziges Mal selbst gekocht habe – in Deutschland absolut undenkbar. Doch durch die günstigen Angebote der Solarkitchen, weiteren Restaurants, Cafes, Bäckereien und nicht zuletzt den Essenständen in den Dörfern wird dies machbar. Da wir jedoch Anfang Oktober umziehen, eigene WGs gründen werden und somit eigene Kochmöglichkeiten haben (bis dahin vielleicht auch das deutsche Essen vermissen), wird sich das bestimmt noch ändern.

    Bei meinen Projekten Eco Pro/Health Service wird mir viel Freiraum gegeben. So kann ich neben der täglichen Arbeit eigene Ideen nach meinen Interessen entwickeln, umsetzen und mit Herzblut bei der Arbeit dabei sein– eine große Chance, die in der deutschen Arbeitswelt oft nicht gegeben ist und Auroville mitunter auch ausmacht (grobe Beschreibung meiner Tätigkeiten siehe Projektbeschreibung Eco Pro/Health Service). Neben der gewöhnlichen Arbeit finden viele Veranstaltungen statt, bei denen man als Helfer immer willkommen ist. Heute ist z.B. der „World Bamboo Day“ bei dem ich Bambusmode bei einer Fashionshow präsentieren darf deren Choreografie unsere Lea entwickelt hat.

    Wie man schon merkt gibt es hier unglaublich viel zu erleben und zu erkunden wobei man auch immer Bekanntschaften mit verschiedensten interessanten Menschen macht. Somit komme ich noch gar nicht richtig zum nachdenken und zum vermissen von Deutschland. Langsam realisiere ich auch dass ich wirklich ein ganzes Jahr in Auroville verbringen darf und freue mich sehr auf die bestimmt erlebnisreiche Zeit!