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  1. Die ersten Wochen und Monate in Auroville

    23. November 2023 von Milena Mahler

    Als ich mit Anton zusammen am 28.8. aus dem Flugzeug in Chennai gestiegen bin, war ich übermüdet, super nervös und aufgeregt zugleich. Jetzt geht es endlich los, nach dem langen Warten. Anton und ich
    mussten 4 Tage später als die anderen fliegen, weil typisch Berlin das Visa nicht rechtzeitig
    gekommen ist und nur für 6 Monate ausgestellt wurde. Auf dem Flug hierher habe ich zwar
    versucht zu schlafen, aber es nicht wirklich hinbekommen, weil einfach zu viele Gedanken,
    Ängste, Vorfreunden, Hoffnungen und Trauer über das Zurücklassen von allem was ich kenne in
    meinem Kopf waren.
    Am Flughafen mussten wir zuallererst bei der Einreise erklären, warum unser Visum denn
    ausläuft vor dem Rückflugdatum und das wir unser Visum hier verlängern wollen und wenn das
    nicht klappt wir unseren Rückflug umbuchen. Ich war äußerst überrascht als wir dann endlich
    den Stempel bekommen haben und nun offiziell in Indien waren. Wir haben unsere Koffer
    geholt, sind aus dem Flughafen gelaufen und ich habe erstmal alle Eindrücke auf mich
    niederprasseln gefühlt. Die Hitze hatte ich mir schlimmer vorgestellt, aber die fremden
    Geräusche, Sprache und Gerüche überwältigen einen dann doch immer. Der Taxifahrer der auf
    uns warten sollte war nirgendwo zu sehen, also mussten wir von einem fremden Handy Gabi in Auroville anrufen, damit diese mit ihm Kontakt aufnehmen kann.
    Während Anton noch mit dem Mann mit dem Handy geredet hat, da dieser Geld von uns wollte
    aber wir noch keine Rupees hatten, ist unser Taxifahrer zu mir gelaufen gekommen. Hat mir sein
    Schild mit unseren Namen gezeigt, meinen Koffer genommen und ist losgejoggt. Ich habe nach
    Anton gerufen und wir sind direkt hinterher, halb lachend, halb überfordert, mit der Frage im
    Kopf was wir hier eigentlich machen. Als wir beim Taxi angekommen sind hatte ich erstmal die
    Realisation, dass das Lenkrad auf der „falschen“ Seite ist aber da ging die Fahrt auch schon los.
    Wir beide konnten nur staunend aus dem Fester starren und den Verkehr beobachten, wo wirklich
    alles was kann auf der Straße unterwegs ist Menschen, Hunde, Autos, Kühe, Fahrräder,
    Motorräder, Mopeds, Rikschas, Kleintransporter und das für uns in einem nicht
    nachvollziehbaren System, wo einfach immer gehupt und überholt wird. Auf der richtigen
    Straßenseite fahren wird hier auch nicht so ernst genommen. Die Kühe waren meine zweite
    Realisation, denn jeder weiß die Kühe in Indien laufen auf der Straße und die anderen weichen
    aus aber, dass wirklich zu sehen ist nochmal etwas ganz anderes. Nach einiger Zeit des aus dem
    Fester Guckens sind wir dann beide auf den Rücksitzen erschöpft eingeschlafen, denn die Fahrt
    nach Auroville hat nochmal circa 3 ½ Stunden. Beim Ankommen im Guesthouse, wo wir die erste
    Woche alle zusammenwohnten, haben uns die anderen schon erwartet und uns in ihre offenen
    Arme geschlossen. Danach hieß es duschen, umziehen und los geht’s. Denn die erste Woche hier
    ist eine Orientierungswoche, bei der wir mit unseren Koordinatoren zusammen uns alle Einsatzstellen und wichtigem Orte angucken. Auf dem Programm des Tages stand meine Einsatzstelle, EcoPro. Ich bin mit Gabi Motorrad dahin gefahren, was meine Lebensgeister wiedererweckt hat. Diese sind dann allerdings bei dem Vortrag von meinem Chef über unsere Arbeit hier etwas weniger geworden, da ich schwer mit meiner Müdigkeit zu kämpfen hatte, was natürlich nicht den besten ersten Eindruck erweckt. Nach dem Vortrag hat Gabi mich gefragt ob sie mich nach Hause fahren soll für einen Mittagsschlaf, was ich liebend
    gerne angenommen habe. In dem Moment habe ich gewusst das wir hier in guten Händen
    aufgehoben sind.. Dann hieß es für mich 5h Tiefschlaf, was ich sehr benötigt hatte und danach den Abend mit den anderen im Guest House verbringen.

    Die nächsten Tage waren gefüllt von Fahrradfahren über rote Erde, gesäumt von grünen Bäumen
    unter blauem Himmel. Die Verwunderung wie ich mich hier je orientieren soll, weil die Wege
    alle gleich aussehen und die Realisation das Auroville sehr viel verstreuter ist als ich erwartet hätte.
    In der ersten Woche bin ich abends jeden Tag vollkommen erschöpft in mein Bett gefallen, gefüllt von den Eindrücken die ich am Tag gesammelt habe und glücklich das wir einen sanften Einstieg in unsere Zeit in Indien bekommen.
    Nach einigen Tagen hieß es dann Umzug in eure eigenen Wohnungen. Ich wohne zusammen mit
    Rosa in einer Wohnung. Neben uns wohnen Anton und David mit denen wir uns einen Balkon und eine Dachterrasse teilen. Wir essen abends meistens alle zusammen und reden noch lange bevor wir uns in unsere eigenen Gemächer zurückziehen.
    Es ist sehr schön sich austauschen zu können wie es den anderen gerade geht, weil wir alle in der
    gleichen Situation stecken, aber mit dieser ganz unterschiedlich umgehen.

    Eine der einschlägigsten Entscheidungen in meiner Zeit hier war meine Haare abzurasieren. Ich
    wollte eigentlich zusammen mit Anton zu einem Tempel fahren und es dort opfern, aber an dem
    geplanten Wochenende stand ein Feiertag an weshalb alle Taxis ausgebucht waren. Wir sind
    spontan an dem Tag zu einer Bekannten gefahren, wo sich zufälligerweise auch ein anderes
    Mädchen die Haare abrasiert hat. Also habe ich mich dazu entschieden die Chance zu
    ergreifen, ein Frisör aus Pondy war da und hat uns die Haare geschnitten. Das überraschende war das ich gar kein Geld zahlen musste, sondern Geld für meine Haare bekommen habe weil der Frisör die spenden möchte. Wir saßen draußen, ein Freund hat Gitarre gespielt, ich habe den Wind in den Bäumen rauschen gehört die Augen geschlossen und den Moment zutiefst genossen. Jetzt habe ich also eine Glatze und langsam beginnen meine Haare wieder nachzuwachsen. Die Anderen sagen mein Kopf fühlt sich wie ein
    Tennisball an und ich habe die Entscheidung noch nicht einmal bereut. Nur vor einem
    Sonnenbrand auf dem Kopf habe ich Sorgen, dazu ist es bis jetzt aber glücklicherweise noch
    nicht gekommen.


  2. LÄCHELN UND WINKEN

    23. November 2023 von Laura

    Huhu, da sind wir wieder. Wer mit wir an dieser Stelle gemeint ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so genau, vielleicht die Stimmen in meinem Kopf oder meine Leser*innen und ich… naja.

    Zeit mal wieder etwas zu schreiben, in den drei Monaten hat sich dann doch so einiges angesammelt. 
    Kleine Warnung oder eher Information: Einige folgender Beschreibungen -so munkelt man-, mögen überspitzt dargestellt sein.

    Zuerst muss ich ganz nach deutschem Klischee über das Wetter schreiben. So muss das schließlich sein. Später als angekündigt startete um Halloween der lang und gespannt erwartete Monsun. Bisher hat er mich nicht sonderlich umgehauen, da erwarte ich noch etwas mehr. Das Wäschewaschen oder eher Trocknen, hat jedoch schon so seine Tücken. Da muss man das Regenrisiko gut einschätzen können, sonst muss der Fan die fehlende Energie der Sonne ausgleichen. Bisher haben wir das aber sehr gut getaktet bekommen und eine Nachwäsche durch den Monsun blieb bislang aus… Damit das Fahrradfahren nicht zur Schlammschlacht wird, packe ich mich in Regenjacke und -hose ein und watschel wie ein Pinguin herum. Ich kann euch sagen, dass diese Plastkschicht nicht gerade das ist was man bei 25-30 Grad Celsius gerne auf der Haut spürt. Wenn ich mich aus meinem Anzug kämpfe, frage ich mich warum ich den überhaupt brauche, wenn er innen genauso nass wird wie außen. Eine ernsthafte Einschränkung durch das Klima ist, dass man nicht mehr so oft auf die Tennisplätze darf. Deshalb muss ich noch weiter vorlieb mit der Wand nehmen, wobei ich mit Stolz sagen kann, dass ich mitlerweile sowohl Vor- als auch Rückhand perfektioniert habe.

    Bei meiner Arbeit hatte ich vor ein paar Wochen ein Gespräch mit Chandrah und Neha, in dem wir uns darüber unterhalten haben, was mich interessiert, was ich lernen möchte und wo meine Hilfe vielleicht gebraucht wird. So konnte ich nochmal bestätigen, dass ich gerne weiterhin kreativ arbeiten möchte. In Zukunft werde ich die Adobe Programme zu nutzen lernen in Bezug auf Design. Auf der anderen Seite werde ich Fotografie und Photoshop lernen. Ein Projekt auf das ich mich sehr freue, ist das Bemalen der Außenwand an der Treppe, bei dem ich helfen darf.

    Vor und nach dem Gespräch habe ich weiterhin am Computer an Illustrationen für Social Media gearbeitet – vielleicht sollte ich zu meinen Berufwünschen Kinderbuchillustratorin hinzufügen :).

    Nachdem leider der Laptop kaputt gegangen war, musste ich ganz oldschool auf analog umsteigen. Das stellte sich für mich als positive Wendung heraus. Das Team war so begeistert von meinem Bleistiftzeichnung einer Kuh, dass ich in der gleichen Woche nach Pondi geschickt wurde, um Material zum Zeichnen zu kaufen. Das war eine ordentliche Herausforderung – das erste Mal alleine mit dem Bus nach Pondi, aber alles gemeistert!

    Ich bin ehrlicherweise ganz froh darüber, erstmal ohne Laptop zu arbeiten, weil mit Stiften und Farbe zu malen ist für mich deutlich leichter als am Computer.

    Außerhalb der Arbeit habe ich mitlerweile schon einige feste Aktivitäten in die Woche integriert. Samstags und mittwochs gehe ich jetzt in das Studio von Nele, um mich künstlerisch etwas auszuprobieren und neue Sachen zu lernen. Man könnte zwar meinen, sechs Stunden fünf Tage die Woche zeichnen, illustrieren und malen wären genug, aber dem ist allen Anschein nach nicht so. Besonders viel Spaß hat mir zum Beispiel das Modellieren eines Kopfes aus Ton gemacht (dient später als Modell zum Portraitzeichnen), was sooo viel schwieriger ist als gedacht. Denn wenn man erstmal die ungefähren Maße eines Kopfes hatte, musste man noch verhindern, dass nachher ein grumpy alter Mann oder Gollum rauskommt (natürlich nur, wenn das nicht das Ziel ist :)) Mein schöner Glatzkopf hat die Metamorphosen von Gollum und grummeliger Senior auch durchmachen müssen und ist nun mit überdurchschnittlich großen Augen und einer traurigen Seele vollendet. Aber wie Rosa immer gerne zitiert: „Machste nix, steckste nicht drin!“

    Mittwoch- sowie Donnerstagabend radel ich dann zur Chorprobe, in der ich meine Stimme dann rauslassen kann. Zuhause muss ich mich da etwas zurückhalten, denn man möchte seine Mitbewohner nicht komplett abschrecken… ob ich mich daran halte, steht auf einem anderen Blatt, manchmal überkommt es mich einfach.

    Ansonsten spiele ich weiterhin an den freien Nachmittagen Tennis oder Volleyball oder gehe Bouldern.

    Dank Andy hat sich auch einer meiner größten Wünsche erfüllt: Für das Jahr habe ich ein Keyboard ausgeliehen bekommen, das zu meinem Erstaunen identisch mit dem ist, welches ich zuhause stehen habe.

    So ertönen someist in den Abendstunden die sanften Klänge entspannender Klaviermusik aus dem Zimmer (Meinungen gehen hier auseinander). Manchmal kommen jedoch auch die nervtötenden Übungssessions dazwischen, in denen zwei Takte so oft wiederholt werden, dass man mir vermutlich das Keyboard gerne gleich wieder abnehmen würde. Sorry an dieser Stelle ganz besonders an Anjana, die zusätzlich noch meine Gesangseinheiten den Tag über aushalten muss. 

    Was mich hier wirklich regelmäßig überrascht, ist, dass alles unglaublich schnell dreckig wird. Ob es die Füße sind, die durch den roten Sand mittlerweile eher eine orange Farbe angenommen haben oder die Wohnung. Andererseits arbeite ich wohl -was die Wohnung angeht- nicht sehr effizient. Beispielsweise habe ich erst nach zwei Monaten gemerkt, dass man vielleicht beim Fegen mit einem Besen, der eh nur so 10% von dem mitnimmt, was er wegfegen soll, nicht noch zusätzlich den Fan anhaben sollte. Ameisenhirn ist an Start.

    Apropos Ameisen, lästige Viecher. Irgendwann habe ich meinen Lieblingsspruch entwickelt- alle Veganer und andere sensible Leser*innen bitte kurz überlesen- : „Roll it and kick it!“ Hilft ganz sicher :). Der gilt aber auch nur bei den ganz kleinen Ameisen, die einen ständig irgendwo beißen, denn die großen werden nur gekickt.

    Bei diesen Tieren habe ich jegliches Feingefühl und vor allem Gewissen diesen Lebewesen gegenüber verloren… ob es darum geht die Ameisen in der Schüssel einfach im Spülbecken herunterzuspülen oder sie erst mit dem Lappen einzusammeln. Irgendwie wird man sie aber trotzdem nicht los, denn -wie bei der Hydra- killst du eine, kommen gleich zwei neue.

    Nicht weniger freundlich werden Mücken behandelt. Denn wenn man schon das unheilbringende Insekt auf seiner Haut spürt, hilft nur noch ein beherzter Schlag und die Hoffnung, dass dieser für die Mücke unerwartet kam. Obwohl ich fleißig indisch esse, lassen die Mücken noch nicht von mir ab. Weder Drohungen noch lange Hosen haben ihnen was an. Sie scheinen eher Spaß daran zu haben mich an bestimmten Stellen ganz besonders zu belästigen, wie Knien, Füßen oder meinen Allerwertesten. Frechheit! – Mehr fällt mir dazu nicht ein-  Vielleicht muss ich mich mal mit ihnen an einen Tisch setzen und einen Deal ausmachen. Bisher habe ich leider noch kein konkretes Angebot an sie. Falls es da Vorschläge gibt, gebt sie bitte an mich weiter, da wäre ich sehr dankbar.

    Auf der Arbeit ist man doch sehr besorgt und ich habe schon eine intensive Brainstormsession hinter mir, deren Ergebnisse im Laufe des Gesprächs immer interressanter wurden. Die Vorschläge reichten von Blutgruppe ändern (hat sich erledigt, da ich schon die am wenigsten präferierte habe) zu unter einem Mückennetzzelt auf dem Balkon sitzen. Romantischer geht es ja wohl kaum: Ein Kokon im Kerzenschein …

    In Folge eines anwendbaren Vorschlags darf ich jetzt jeden Morgen einen Löffel Apfelessig genießen und das kann ich wirklich jedem empfehlen, der sich gerne mal die Speiseröhre wegätzen möchte. Auf diese Routine freue ich mich schon jeden Morgen. Insgesamt habe ich auch schon fünf oder sechs Salben angesammelt gegen Stiche. Da das nun wirklich zu viel Auswahl ist, würfel ich jeden Morgen, ob ich gelbe oder rosa farbige Salbe auf meinem Bein verteilen soll. Wenn ich jeden Stich einzeln behandle bin auf jeden Fall eine Weile beschäftigt.

    In meiner kleinen Nursery Station gedeihen die Pflanzen prächtig, zumindest die, die es so weit geschafft haben. Kleine Gedenkminute für alle, die es nicht geschafft haben….. so das reicht jetzt!

    Mein Dattelprojekt musste ich leider aufgeben, getrocknete Kerne sind wohl schon zu geschädigt. Vier Avocados stehen beim mir vor der Haustür und zwei warten drinnen noch auf ihren Umzug. Eine Avocado hat mir etwas Sorgen gemacht, da sich Tiere in ihren Stamm eingenistet haben. Ich war aber schnell genug mit meinem Taschenmesser am Start und habe ihr einen Neuanfang ermöglicht, den sie dankend angenommen hat. Sehr gespannt bin ich auf meine kleine Mango, die bisher gut wächst.

    Auf meiner Liste steht auf jeden Fall noch die Aufzucht einer Eggfruit (Update: warte auf das Keimen) Und ja Lola, ich ziehe die Pflanzen auf, obwohl ich in dem Jahr keine Früchte ernten werde…

    Vor zwei Wochen waren wir zu acht in Thiruvanamalai. Ich bin immer noch erstaunt, wie wir es in den Bus und auch wieder rausgeschafft haben und am richtigen Ort gelandet sind..

    Naiv wie ich bin, dachte ich bei der Bezeichnung Höhle an eine richtig ordentliche Höhle- ich glaube das brauche ich nicht ausführen, jeder weiß was ich meine…- Aber wir sind ja schließlich in Indien an einem heiligen Berg. Und wer hätte es gedacht, die „Höhle“ war ein MiniRaum in einem Stein, in der es weder Atemluft noch die heiß ersehnte Abkühlung gab. Eher im Gegenteil – das Ding war ein Ofen, in dem man Meditieren kann. Da drin machte die Hitze mich so müde, sodass ich wieder raus floh, bevor mich der Schlaf übermannte.

    Den Bus für die Rückfahrt zu finden gestaltete sich sehr spannend. Wir befanden uns auf einem riesigen unübersichtlichen Platz voller bunter Busse und mit voll meine ich rippelrappel voll -kein vorankommen möglich-. „Pondicherry?Pondicherry?“, wildes Rumgewinke und Kopfgenicke haben uns dann zum richtigen Bus geführt, der es wider Erwarten auch heil aus der verkeilten Ansammlung an Bussen mit viel Gehupe und großen Menschenmassen heraus geschafft hat.

    Auf jeden Fall haben wir himmlisch gegessen, die Basis für gute Laune und einen erfolgreichen Trip.

    Nach dieser noch anfängerfreundlichen Kostprobe indischer Stadt, wussten wir die Ruhe von Auroville noch etwas besser zu schätzen.

    Updates zum letzen Blogeintrag: Ich habe es jetzt auch endlich mal geschafft den Curd (Joghurt) wegzulassen und auch auf Erdnussbutter muss ich wohl leider leider verzichten.

    Beim Thema Führerschein bleibt es weiterhin spannend, denn wie die Beantragung darf auch die Prüfung nicht reibunglos verlaufen. Beziehungsweise ich war noch nichteinmal da, weil es nochmal bei mir zu Dokumentenkuddelmuddel kam. Mhhh…Zufall oder Wink des Schickals?!? Aber glücklicherweise habe ich es nicht eilig, da mir mein Drahtesel weiterhin sehr ergeben ist.

    Endlich kann ich auch sagen, dass ich die dicke Kamera samt Teleobjektiv nicht umsonst mitgenommen habe. So hatte ich schon einige Stunden Spaß Nahaufnahmen von sämtlichen Tieren zu machen. Und ein wunderschöner Schnappschuss von Lola wie sie vor einem Affen flieht, der ihr unglaublicher Weise nicht die Hand geben wollte. Aus Datenschutzgründen darf ich dieses Bild leider nicht veröffentlichen.

    Und zuletzt: Props gehen noch an meinen Boxball. Dieser besteht aus einem an einer Schnur befestigten kaputten Tennisball, der nach einem Monat noch immer tapfer meine Aggressionen aushält.

    Immer schön dran denken:

    Lächeln und winken, Jungs (und alle anderen Leser*innen), einfach lächeln und winken !


    Good morning and in case I don’t see ya, good afternoon, good evening and good night. I‘m out. Man sieht oder meistens eher hört sich!


  3. Erster Quartalsbericht:

    22. November 2023 von Gerrit

    Erster Quartalsbericht:

    AuroOrchard ist eine sehr schöne Farm mit sehr lieben und netten Menschen.
    Die ersten Aufgaben, die uns zugeilt wurden waren recht simpel – einfach um uns etwas ins Farming zu integrieren. Unkraut jäten, Hegdes ausdünnen – > Shredden und das geshreddete zum Mulchen nutzen. Dazu kommt, dass die Beete, die über Zeit vom Regen ihre Form verlieren, wieder in diese Form gebracht werden müssen.
    All die Aufgaben sowie der Ablauf wiederholen sich eigentlich immer wieder: „Farming is repetitive work“

    Die Farm hat ein riesige Mangofläche bei der bis zuletzt großes Mangobaum-Projekt bei dem einige Mangobäume mehr oder weniger ausgetauscht wurden: Also, die Bäume mit wenig oder schlechter Ernte wurden Stück für Stück runtergesägt und zum Schuss mit ’nem Bulldozer ausgegraben. Äste, Blätter, Baumstämme etc. wurden soweit auf andere Art und Weise verwendet und verwertet.
    Die Äste und Blätter wurden z. B. zum Mulchen der neuen Mangobäume verwendet. Baumstämme wurde unter anderem als Brennholz verkauft (waren btw. ca. 5-7 x 3,5 t, so mal um sich den ganzen Bums mal vorzustellen)

    Andere Aufgaben kommen mit der Zeit.
    Hin und wieder pflückt man Lemons oder andere Fruits und Vegetables oder errichtet einen Komposthaufen aus Kuhdünger, Hühnerkacke, Heu/Blätter, Wasser etc.

    Ich glaube, dass was mir am meisten an der Arbeit gefällt ist einerseits in einem so großen Projekt zu arbeiten und, dass dich die Arbeit auf den Boden der Tatsachen zurück bringt und alles „per Hand“ ohne fancy Maschinerie gemacht.


  4. Vom Küken zum Ästling – der erste Monat

    23. September 2023 von Laura

    Ich kann es kaum glauben, aber heute ist der erste Monat in Indien rum und ich kann gar nicht sagen, ob mir die Zeit kurz oder lang vorkommt. 

    Als ich nach zwei Tagen ohne Schlaf endlich aus dem Partybus ausstieg, befand ich mich in Auroville am IsaiAmbalam Guesthouse. Die schwüle Luft außerhalb des klimatisierten Bus traf mich sogleich. In diesem Moment habe ich das erste Mal meine Entscheidung – ein Jahr in Indien zu verbringen – ernsthaft hinterfragt. Aber um viel darüber nachzudenken, war ich zu müde… 

    Glücklicherweise hatten wir noch Zeit um uns auszuruhen, bevor die Einführungswoche anfing. Ab diesem Moment war mein Kopf auf Autopilot und ich bin nur noch mit großen Augen und Ohren der Gruppe hinterhergestolpert bzw. hinter der sich durch Straßen und über rote Sandwege hingurkende Fahrradschlange her gestrampelt.

    Sehr im Gedächtnis ist mir der Besuch des Matrimandirs geblieben, weil mich das Gebäude sehr beeindruckte und es mir trotzdem doch sehr paradox erschien – aber das ist eine andere Sache. Während wir im Meditationsraum saßen, betrachtete ich fasziniert die Architektur, die mich am ganzen Bauwerk fesselte. Nach einer Viertelstunde des Sattsehens meldete sich mein Bauch lautstark und verlangte nach etwas zwischen die Zähne. Zur Meditation kam es da bei mir folglich nicht.

    Nach einer Woche Schonzeit wurden wir dann aus dem sicheren Nest geschubst und flügge wie wir waren, bezogen wir unsere WGs. Als Ästlinge zogen wir nun auf eigene Faust los und stürzten uns wagemutig in den indischen Verkehr. Hinter großer Geräuschkulisse und unter protestierendem Hupen von allen Seiten nahmen wir vorerst unseren Platz als rangniederes Drahteselvolk ein. 

    Mein Orientierungsbewusstsein hat sich nach einem ersten Schock endlich dazu entschieden Anfang der zweiten Woche endlich zur Rettung zu kommen und nun hangel ich mich an ein paar Fixpunkten wie Solarkitchen, Visitor Center und TownHall entlang.

    Um mich ganz einem -meinem ganz besonderen :)) – Drahtesel zu verpflichten, ging ich auf Fahrradsuche. Das Schicksal meinte es wohl gut mit mir, denn ich konnte flott ein gebrauchtes Fahrrad erstehen, welches meine Anforderungen noch übertraf. So viel Müßiggang war mir dann doch nicht vergönnt, denn anschließend kostete mich das Fahrrad viel Zeit im Aurovelo. Dafür schnurrt es jetzt auf den Sandwegen nur so dahin – Update: Schon wieder ein Platten-.

    Um mir alle Möglichkeiten offen zu halten, wollte ich trotzdem den Motorradführerschein machen. Da hatte aber wohl jemand etwas dagegen, denn als mein Foto gemacht werden sollte -wofür wir den kompletten Vormittag gewartet hatten-, wurde ich wieder weggeschickt, weil etwas mit meinen Dokumenten nicht stimmte…aber auch die Motorräder selber scheinen mich loswerden zu wollen – bei den Übungsfahrten mit Andy und Gabi habe ich mich bei beiden Motorräder verbrannt -.

    Bin ich froh ein Fahrrad zu besitzen – noch!

    Schneller als erwartet wurden wir vom Alltag überrumpelt, denn der erste Arbeitstag bei WasteLess rückte immer näher. Hier startete ich mit zwei neuen Mitarbeiter*innen das Orientierungsprogramm, um eine Wissensbasis zu den durchgeführten Projekten aufzubauen. Dabei gingen wir die Lernmaterialien für die Schüler durch zu Themen wie Mülltrennung, Plastik und Mikroplastik.

    Zu dem Programm gehörten einige Dokumentationen, die mich besonders in den Bann gezogen und nachhaltig beschäftigt haben. Zwar deprimierte mich die Aussichtslosigkeit zunächst und ich habe wie so oft eine Hilflosigkeit gegenüber der sich stets ins negative entwickelnden Situation gespürt. Aber gleichzeitig wurde mir bewusst, warum ich in diesem Projekt gelandet bin und dass man hier das Problem an der Wurzel packt.

    Denn WasteLess sieht die Chance auf Veränderung in der Bildung der Kinder, unserer Zukunft. Denn sie können leichter als Erwachsenen ihr Verhalten nachhaltig verändern und das neu erlangte Wissen aus der Schule heraus in ihr soziales Umfeld bringen. Sie lernen spielerisch beispielsweise, wie sie Müll richtig trennen, welche verschiedenen Arten von Plastik es gibt oder wie viel Mikroplastik jeder Mensch pro Monat zu sich nimmt. Das hat mir wieder Hoffnung gegeben und so konnte ich mit vollem Optimismus und Idealismus in die Thematik eintauchen.

    Nach der Einführung durfte ich mit kleinen Designaufgaben starten, die sich gar nicht wie Arbeit sondern eher wie Ausleben eines meiner Hobbys anfühlen. Im Team herrscht eine unglaublich entspannte und offene Atmosphäre, in der man sich nur wohl fühlen kann. Ich bin sehr gespannt, was ich dem Projekt beitragen kann.

    Es hat sich auch schon etwas Routine in den Alltag eingeschlichen, wie gemeinsames Frühstück und Abendessen zuhause (zum Abenteuer wird das Kochen bei Stromausfall mit Stirnlampe) und Mittagessen in der Solarkitchen mit den anderen.

    Da Lola auch im Recenter arbeitet, machen wir uns meist zusammen auf den Weg. Nach der Arbeit geht es entweder zum Tamilunterricht oder zu Certitude um Volleyball oder Tennis zu spielen. Nach sechs Stunden alle Kreativität aber auch Geduld zusammenkratzen, tut die körperliche Anstrengung richtig gut. 

    Dann stehen Rosa und ich vor der roten Wand und ballern den gelben Ball immer und immer wieder dagegen. Rosa übt ihre Vorhand, ich meine Rückhand. Hin und wieder kommt dann ein äußerst zuvorkommender, erfahrener und natürlich selbsternannter Tennisprofi und erklärt Rosa, wie man den Schläger hält und richtig schlägt- da hat jeder seine eigene Interpretation-.

    Eine große Gefahrenquelle bilden die vielen Kinder. Deshalb muss man aufpassen, dass man einem von ihnen nicht ausversehen den Kopf vom Hals pfeffert, weil sie zum wiederholten Mal plötzlich durch das Feld flitzen. 

    Besonders freue ich mich darauf im Oktober dem Chor beizutreten. Paula hat mich schon zu einer Probe mitgenommen, aber ein Konzert innerhalb von vier Wochen, war dann doch etwas zu viel verlangt.

    Vielleicht finde ich auch noch einen Ort, an dem ich Klavier spielen kann…

    In meinem Zimmer habe ich mich schon eingelebt. Zum Schlafen begebe ich mich in mein Himmelbett aus Mückennetz und bilde mir ein Gefühl von Überlegenheit gegenüber der Viecher ein, die mich gerne stechen würden. Um das Zimmer mehr zu meinem zu machen, habe ich Bilder aufgeklebt, die sich jetzt schon anfangen zu kräuseln und aus Tontöpfen, Glas und Holz habe ich einen Tisch und zwei Hocker gewerkelt. Hier gibt es dann immer Frühstück und Abendessen, wobei man etwas aufpassen muss, da die Tontöpfe gerne mit einem drauf umkippen. Aber einrichtungstechnisch muss hier noch viel passieren, vielleicht ein paar Muschelgirlanden, ein Wandtuch und ähnliches.

    Zur Zeit ziehe ich fünf Avocadopflänzchen groß und zwei wachsen munter. Da brauche dringend noch Inspiration für Namen…

    Seit ich hier bin, könnte ich Hymnen an das Essen komponieren und den ganzen Tag davon schwärmen. Essen macht mich eigentlich immer glücklich, aber hier wird das Potential voll ausgeschöpft. Die Schärfe mundet hervorragend und meine Geschmacksknospen jubeln.

    Glücklicherweise habe ich – im Gegensatz zu den anderen- noch keinen Reiskollaps, allerdings muss ich wohl zukünftig auf meinen geliebten Joghurt mit Sirup als Nachtisch verzichten, da mich mein Körper daran erinnert hat, dass ich Laktose gar nicht vertrage…

    Von den heimischen tierischen Verwandten wurden wir angemessen in Empfang genommen. Kühe, die bei Nacht mitten auf der Straße pennen, oder Hunde, die entweder ganz verrückt nach Krauleinheiten sind oder einen bei jeder Gelegenheit ausbellen, gehören zum Alltag.

    Auf mich hatte es besonders einer der Udavihunde abgesehen, doch mit Keksen haben wir uns etwas angefreundet. Auch bei unserem ersten Strandbesuch durften wir schon zu unserer Freude Bekanntschaft mit Quallen machen. Ein Gewitter und eine Invasion von Skorpionen bei der PizzaNight durfte da natürlich auch nicht fehlen.

    Wie nicht anders erwartet, sind die Mücken hier ganz entzückt von mir und bedienen sich üppig. Ich bin da nicht weniger angetan und tue meine Dienste indem ich meine Beine innerhalb der ersten Wochen in eine Kraterlandschaft verwandelt habe. Da wir jetzt aber endlich Internet in der Wohnung haben, muss ich nicht mehr zur RushHour raus zum telefonieren und muss mich jetzt nur noch mit den kleinen Miniviechern von Ameisen abfinden, die trotz des Mückennetzes ihren Weg zu mir finden.

    Bei unserem Einzug haben wir wohl eine große Ameisensekte so sehr verärgert, dass sie uns nun terrorisieren, koste es was es wolle (Opfer durch das Ameisenpulver, noch größere Horde nimmt Angriff auf uns). Eine andere Theorie wäre, dass sie uns anhimmeln, da wir so unglaublich vorzügliche Dinge in der Küche lagern. Das erklärt aber nicht, was sie unter die Tastatur des Laptops suchen.

    Wir haben auch ein paar Geckos zur Untermiete, die auch mal gerne in unserer Biotonne wohnen und bei unserem Anblick vor Schreck heraushüpfen.

    Die Kurzzeitbesucher wie die TausendfüßlerRaupendinger oder Berts (kleine dicke Käfer, die einfach vom Himmel fallen) sind dagegen eine willkommene Abwechslung, wenn auch ebenso unerwünscht. Es gibt aber auch sehr viele Tiere, die ich sehr gerne mag, beispielsweise die runden schwarzen Käfer mit den Punkten.

    Ich freue mich auf alles, was noch so kommt und bin gespannt, was das Jahr so bringen wird… :))

    Danke an Muna und Nora für die tolle Vorbereitung, kulturell und mental, für das Jahr in Auroville! <3

    Danke an Gabi, Andy und Jürgen für die spannende Einführungswoche und die fürsorgliche Unterstützung bis jetzt und in Zukunft! <3


  5. Epilouge

    15. August 2023 von Rick-Marcel Dohlich

    I’m back in Germany. In our last quarterly report, we were given the task of answering the following seven questions before we got started with the report. After being gripped by a writing-flow, answering these seven questions became my last quarterly report.

    Enjoy reading it! It was a great time in India, an experience I never want to miss!

    Name: Rick-Marcel Dohlich

    Einsatzort: EcoPro


    1. An welchen Seminaren (Vorbereitungs-/ Einführungs- und Zwischenseminare) hast du teilgenommen? Wie lange haben sie jeweils gedauert und welche Erfahrungen hast du dabei gemacht.

    I attended all seminars (2 Preparation seminars and 2 Intermediate seminar). Each Preparation seminar lasted for approx. a week. Each intermediate seminar lasted for two days.
    The experiences that I have made are very diverse.
    What particularly influenced me were topics on conflict resolution (at the intermediate seminar), answering the question of how to continue after the year with the help of visual representation, and the playful approach to rather serious topics (for example, with the help of acting). I had always a very good experience during the seminars and felt in good company with the other volunteer but also facilitators.


    • Bitte beschreibe, welche Informationen zum Thema Sicherheit dir geholfen haben und welche du dir eventuell zusätzlich gewünscht hättest. Wusstest du immer, an wen du dich in Notfällen oder bei persönlichen Krisen wenden kannst?

    In terms of safety, I would have liked a more intensive self-defence course. Yes, I knew who I could call when an emergency occurred.


    • Bitte beschreibe, welche Informationen zum Thema Gesundheit dir geholfen haben und welche du dir eventuell zusätzlich gewünscht hättest. Wusstest du, an wen du dich im Krankheitsfall wenden kannst?

    That before I eat something, I wash, peel, and cook the fruit or vegetable. This has helped me a lot. And also, that I can go to the Healtcenter when I don’t feel well. Regarding health, I was well informed and did not need any more information. Yes, I knew who I could call, in case of illness.


    • Hattest du eine persönliche Ansprechperson/MentorIn außerhalb deiner Einsatzstelle? War die Person für Dich gut erreichbar? Welche Erfahrungen hast du mit ihr gemacht?

    Yes, each of them were always available, when I needed them.
    My experience was, that when I came to Auroville, Gabi & Andy gave me a new pillow, because the pillow in MDJ was full of fungus. They took care of me. When I arrived Karin gave me some cloth, which I could use as a bedsheet, because in MDJ there is nothing like that. Jürgen helped me by finding a room for my friend, who visited me for two week.


    • Bitte beschreibe deine Erfahrungen mit dem Erlangen eines Visums/einer Aufenthaltsgenehmigung. Gab es Probleme damit? Wenn ja, welche und wie konnten sie gelöst werden?

    My problem was that the visa office (Frankfurt) did not communicate with me. The visa was already issued, but the visa office did not tell me. For over a week I remained in ignorance.
    I had to call several times after the people. The information I received was not useful. After my own research, I got the phone number of the Indian consulate and spoke to a woman who had something to say. She told me that the visa had been issued for two weeks and that I should contact the visa office, which I had already done in the past and the visa office told me, my Visa is pending at the consulate. They shifted the responsibility back and forth. This whole procedure was psychologically destroying me. I got scared and was unsure if I would ever get to Auroville. At the end, I got my Visa, but I have the feeling, if I would not have had taken it into my own hands, I would still be waiting for the visa.
    My conclusion is that the visa office screwed up something and wanted to hide it. The consulate is doing a good job, but the visa office is not trustworthy and not able to communicate. Furthermore, the online query regarding the visa status is pure garbage.


    • Bitte beschreibe deine Hauptaufgaben am Einsatzplatz und wie du dafür mit den MitarbeiterInnen der Einsatzstelle zusammengearbeitet hast.

    I didn’t have one main task. I did many different things and always helped where I was needed. But, I spent most of my time working with a colleague to design and eventually implement a plan for a rainwater harvesting program in a village in the Kalaryan Hills (KH). We sat down in meetings and discussed possible solutions, we divided our tasks, and went several times to KH to observe and talk with the people. While our plan was being implemented, the year unfortunately passed, and I had to return to Germany.


    • Bitte beschreibe, welche Lernerfahrungen du bislang zu entwicklungspolitischen Fragestellungen wie z.B. den Themen Globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit gemacht hast.

    Okay, real talk now:
    What we do doesn’t so much help India or Auroville as it helps ourselves.
    A developmental volunteer service is an opportunity to develop yourself, to get to know yourself better and to be exposed to challenges that you would never have in Germany. You get to know the culture and people with different points of view. You learn to manage your everyday life independently. Physically, emotionally and spiritually, you will discover completely new sides of yourself.

    What you get after a year of living in a developing country is the awareness that the world out there is different than how we experience it here in Germany. There is poverty, there is social injustice, there are mega corporations that cut down trees for profit, etc. But just watching a documentary or listening to someone give a presentation about it never expands your awareness like living in a another country for an extended period of time.
    When I was back in Germany and went to the supermarket for the first time, I realized for the first time in my 29 years what kind of prosperity and abundance we live in. The thousands and thousands of goods offered in ONE supermarket is so natural for us. But do we need all of this stuff? Do we need ten different types of peanut butter, chips and wine? I just feel now diconnected to my home. But in a good way. I question more!
    Another thing we get after a year, later when we start in a job, the experience and knowledge you gain just by living in another country helps us to make rational decisions based on an emphatic foundation. I think that allows us to formulate approaches to solutions that are more creative and inclusive of more people easier.
    I also learned that I am very grateful to have grown up in Germany. After talking to a wide variety of people, I have found that something like the ‚weltwärts‘ program is unique. We are lucky to get the opportunity and the support (mentally as well as financially) to spend a whole year in India/Auroville. We are not left on our own, which helps us to make our daily life a bit more carefree.
    What makes the developmental volunteer service so special is not the work you do, but rather the exchange you have with people from other countries as well as with yourself. It is a unique experience that, in my opinion, every young person must have had once in their life.
    I could write more, but I feel like I should close this chapter and focus on what is present right now!


    Muna, Nora, Georg, Birgitt, Isa, Thomas, Gabi, Karin, Andy, Jürgen, Luise, and also the BMZ, my deepest gratitude goes to you for making this program possible, investing your heart and soul in it, and keeping the nerves.
    My thanks also go to Jonas, Jasper, Sahra, Hanna, Malina, Romi, Olivia, Luise, Lucy, Emilia, Basti, Valerie, Lee, for being a super relaxed, happy bunch of beautiful people.
    Also thank you Max, Frederick, Katharina and my parents who donated money to make this year possible.
    Last but not least, thank you to Era, who I met in India and who showed me a world I had never seen before her. The love to you will always stay in my heart.

    That’s it, I am out, have fun boys & girls!


    Lovely,
    Rick