Nach einer kurzen Stärkung bei der Auroville Bakery machen wir uns mit dem Bus auf in Richtung Norden. 3 Stunden später haben wir unser Ziel bereits erreicht: MAMALLAPURAM ! Ein altes, malerisches Städtchen, das jährlich mehrere tausende von Touristen mit seinen gigantischen Sehenswürdigkeiten anlockt. Dank der momentanen Off-Season ist die Stadt angenehm leer, die Guesthouses sind günstig und alles wirkt sehr indisch. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel machen wir einen Spaziergang über beeindruckende Felsmassive vorbei an Felsreliefs und Höhlentempeln bis zum Leuchtturm. Von hier aus erhält man einen wunderschönen Blick über Landschaft, Stadt und Meer. Auf dem Rückweg bestaunen wir Krishna’s Butterball, einen großen Felsbrocken, der an einem Felshang „hängt“ und den Eindruck vermittelt, im nächsten Moment hinunter zu rollen. Um die allgemeine Zufriedenheit wieder anzuheben machen wir einen kurzen Stop für Aluparotha und Biriyani – Mmmmmh!
Jetzt wird die Altstadt mit ihren bunten Läden unsicher gemacht! In einem kleinen Schmuckgeschäft kommen wir mit dem nordindischen Verkäufer ins Gespräch und fragen, ob er zufällig ein günstiges Guesthouse kennt, in dem wir für eine Nacht bleiben können. Er überlegt kurz und greift dann zum Hörer. Er verhandelt mit dem Vermieter einen günstigen Preis und—- ist erfolgreich! Wenig später stehen wir im Sunrise Guesthouse, das nur 3 Minuten vom Strand entfernt liegt. Schnell sind wir eingecheckt und schon geht’s ans Meer!- Ein Traum! Heller Sandstrand, bunte Fischerboote und türkisenes Wasser (gefühlte Badewannentemperatur!). Am Strand machen wir eine lustige Begegnung mit einem älteren Inder, der anbietet ein Bild von Julia und mir zu machen. Wir freuen uns und ich gebe ihm meinen Fotoapparat. Er begutachtet ihn, dreht ihn mehrmals um die eigene Achse, versucht durch das Display zu schauen und ist sich unschlüssig wo vorne und wo hinten ist… Es stellt sich heraus, dass das wohl der erste Fotoapparat ist, den er in den Händen hält. Das Foto das dabei entsteht hätte den Moment nicht besser festhalten können: Unsere Köpfe sind halb abgeschnitten und wir lachen uns die Seele aus dem Leib … 😀
Nach mehreren Stunden in den Wellen und einem langen Strandspaziergang essen wir in einem netten Rooftop-Restaurant bei Kerzenlicht zu Abend. Anschließend sind wir zu einer Party in einem Strandlokal eingeladen…- Von „Party“ ist wenig zu spüren. Wir sind die einzigen Gäste, der Kühlschrank funktioniert nicht und es gibt keine Getränkekarte… So endet unser Abend gemütlich mit Kartenspiel und Musik.
Am nächsten Morgen sind wir schon früh auf den Beinen um die Fischer am Strand in Aktion zu sehen. Leider macht uns das bewölkte Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der Strand wirkt wie ausgestorben und auch unser Plan, den Shore Tempel bei Sonnenaufgang zu sehen fällt ins Wasser. Trotzdem lohnt sich der Anblick! Wir nehmen ein kleines indisches Frühstück an der Straße ein: Idlys, Sambar und Coconutchutney! Und schon geht es weiter zu den 5 Rathas, einer Tempelgruppe, die aus einem einzigen Granitfels herausgehauen wurde, wobei jeder Tempel einen eigenen Baustil hat. Auf dem Weg gelangen wir durch die Steinmetzstraße. Überall wird gearbeitet und gehämmert. Es ist beeindruckend!
Wir schlendern noch ein letztes Mal durch die Straßen, stärken uns für den „langen“ Heimweg und spielen Karten, bevor wir den Bus zurück nehmen.
Alles in Allem ein wunderschöner Ausflug mit Sightseeing, Erholung, neuen indischen Erlebnissen, viel Kartenspiel und jeder Menge Spaß. Helen, Clement, Joachim und Julia- ich freue mich auf weitere Ausflüge mit euch!