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Oktober, 2015

  1. DIE LETZTE ZEIT…

    Oktober 29, 2015 by Catha

    So. Nun werde ich auch mal versuchen aus meinem verquirlten Gedankensalat die Erinnerungen an die letzte Zeit hervorzukramen und in halbwegs verständliche Sätze umzuwandeln.
    Ich bin hier nun schon zwei Monate und würde so langsam behaupten angekommen zu sein. Grade habe ich mich im Village House in Kottakarai eingerichtet, wo ich ja momentan mit Felix, Laura und Jelly wohne. Obwohl sich auch das bald ändern könnte… mal sehen.
    Das Haus ist jedenfalls praktischer Weise ziemlich nah an meiner Arbeit, mit’m Motorrad brauche ich nur knappe 10 Minuten.
    Ziemlich gut, wenn man morgens gerne lange schläft.
    Und ja, Ich habe endlich ein eigenes Motorrad! Mit ihr cruze ich seit ein paar Wochen ganz glücklich durch die Gegend.
    Das sind Molly und ich:

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    An meinen Fahrkünsten muss ich allerdings definitiv noch arbeiten, denn damit bringe ich mich durchaus ab und an in die ein oder andere unangenehme und/oder brenzlige Situation.
    Dann steht halt mal schnell im Dorf ’ne Horde tamilischer Männer um dich herum und alle reden auf dich ein, weil du dein Motorrad nun schon zum 10ten Mal abgewürgt hast, während man selbst am liebsten im Boden versinken würde und nun erst recht nichts hinkriegt oder bleibt mitten auf der Straße stehen, weil plötzlich ’ne Kuh von irgendwo her aufgetaucht ist und man während der spektakulären Vollbremsung nicht direkt ans runter schalten gedacht hat sondern mehr an sein und das -hier heilige- Leben, der mit aller Seelenruhe die Straße weiter überquerenden, Kuh.
    Aber vermutlich gehört das halt einfach irgendwie dazu.
    Wenn ich dann endlich heile bei meiner Arbeitsstelle angekommen bin, hab ich immer unglaublich viel Freunde dabei an der Seite von Uma und Malliga, den anderen Erzieherinnen, mit den Kids rumzutollen, zu schaukeln, Sandburgen zu bauen und für Frieden zu Sorgen, denn 2,5 Jährige können ziemlich fies sein wenn sie wollen.

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    Ich liebe das Gefühl, wenn die Kleinen mir ‚Good Morning Akka!‘ zurufen und mich stürmisch umarmen. Wahnsinn wie schnell die Kleinen einen annehmen. Und das genieße ich grade auch wieder, denn die letzten 2 Wochen waren Ferien und ich war ganztags im Healing Center. Da habe ich Muthu geholfen, welche den Laden dort schmeißt und eine wahnsinnig liebenswürdige und intelligente Person ist, die ich jetzt schon sehr in mein Herz geschlossen habe.
    Im Allgemeinen finde ich mich in diesem doch ziemlich waldigen Stückchen unserer Erde so langsam zurecht und verfahre mich nur noch ab und an.
    Ich kann in der Solarkitchen, der Kantine Aurovilles in der ich immer zu Mittag esse, inzwischen viele Leute grüßen wenn ich sie treffe, weil ich sie durch irgendwen oder auch einfach nur zufällig kennengelernt habe und genieße es irgendwie so langsam auf die gut versteckten und verschlungenen Pfade Aurovilles zu stoßen auf denen das Leben hier stattzufinden scheint.

    und jaaaaaa… der Beitrag ist nicht brandaktuell, aber das wird hoffentlich bei den nächsten besser jetzt wo ich das mit den Fotos und so langsam auch gecheckt habe^^ 🙂


  2. Auroville Doku

    Oktober 24, 2015 by Caro

    Liebe Menschen,
    nur eine kurze Info nebenbei: am 25.10.2015, sprich morgen, läuft im SWR Fernsehn um 8:15 Uhr eine kurze Dokumentation über Auroville („Auroville – Eine andere Welt ist möglich“). Vielleicht hat ja jemand Interesse. Anbei noch die Filmbeschreiung, seid lieb gegrüßt!
    Caro

    Zahlreich waren die Gründungen von Gemeinschaften zur Verbesserung der Welt in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Als einzige sinnvoll erscheinende Alternative auf eine menschenverachtende, nur noch kapitalistisch orientierte Nachkriegsgesellschaft verstanden vor allem progressive Intellektuelle und Künstler in Europa diese Entwicklung. Indien mit seinem enormen historischen Potential an zelebrierter Spiritualität und einer großzügigen Haltung gegenüber anderen Lebensformen wurde Heimat für viele dieser Sinn suchenden Kommunen.

    Mit dem Niedergang der progressiven Protestbewegungen des Westens Anfang der 70er-Jahre begann auch die Auflösung so gut wie aller dieser Unterfangen die mit einer Verbindung von Alltagsspiritualität und einfachen, genügsamen Lebensformen ein gerechtes und friedliches Zusammenleben der Menschheit zu erzielen trachteten – bis auf eine Ausnahme: 45 Jahre nach ihrer Gründung kann sich die internationale Gemeinschaft von Auroville, im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu gelegen, eines steigenden internationalen Interesses erfreuen. Auch wenn es erstaunen mag: die Idee rund um die Lebensutopie Auroville scheint mehr brauchbare Rezepte zu haben auf die derzeitige globale Ratlosigkeit gegenüber stagnierenden Wirtschaftswundern und der ernüchternden Erkenntnis, dass Konsum alleine nicht glücklich macht, als permanent fortschrittsgläubige Heilsversprechen aus Politik und Globalökonomie.

    Knapp 2.200 Menschen aus 42 Nationen versuchen sich an dem subtropisch-heißen Ort gegenwärtig in der Umsetzung der Auroville-Charter: ein Leben nach Notwendigkeiten und nicht nach Konsumwünschen auszurichten und dieses Leben im Sinne einer umfassenden Natur erhaltenden, schonend-ökologischen Ausrichtung zu gestalten. Jeder Einzelne verpflichtet sich seine Arbeitsleistung zum Nutzen der Gemeinschaft zu investieren. Gefordert wird dabei das Experiment. Jeder Bewohner hat die Möglichkeit sich in dem auszuprobieren, was er machen will – unabhängig von seinem vorherigen Berufsleben und abseits gesellschaftlicher Einschränkungen und Vorgaben. Und so versteht sich Auroville als ein „Labor der Evolution“, dessen Zielaufgabe die evolutionäre Veränderung des Menschen zu einem Wesen mit göttlichem Bewusstsein sein soll.

    Über ihr Leben in Auroville werden die Österreicher Otto, Martin, Achilles und Aurelio sprechen. Otto lebt seit 30 Jahren in Auroville und ist der oberste Finanzverwalter. Davor leitete er für 10 Jahre eine Diskothek in Wien. Nebenbei ist Otto ein begnadeter Schauspieler und der Star von Aurovilles professioneller Theatergruppe. Im Film wird Otto mit deutlichen und authentischen Worten das Besondere und damit den Unterschied zwischen einem Leben in Auroville und der westlichen Welt aufzeigen. Martin ist 34 Jahre alt und nach seinem Studium in Wien nach Auroville gekommen. Er lebt von einer Mindestgeldversorgung, der sogenannten „maintenance“ in der Höhe von Euro 140 Euro pro Monat. Das ist wenig Geld, aber Martin ist zufrieden und führt ein ereignisreiches Leben als Consultant für nachhaltige Energiemodelle. Achilles, ebenfalls seit 30 Jahren in Auroville lebend, bezeichnet sich selbst als Überbleibsel der Hippiegeneration. Er führt ein Leben ganz nahe am Pulsschlag der Natur, betreut einen Reitstall und arbeitet hauptsächlich in den Wäldern Aurovilles. Achilles war einer der Auroville-Pioniere, welche in den 70er- und 80er-Jahren das trostlose und unfruchtbare Hochplateau an Südindiens Koromandelküste in eine fruchtbare Regenwaldlandschaft verwandelten. Aurelio leitet ein Unternehmen zur Erzeugung von Musikinstrumenten. Er beschäftigt 40 Inder und eine Hand voll Zivildiener aus Österreich und Deutschland. Für ihn ist das Leben in Auroville eine oft schwierige Grätsche zwischen kommerziellen Unternehmerinteressen und einer Spiritualität, ohne die das bewusste Leben in Auroville scheitern würde. Schließlich kommt es zur Begegnung mit der ehemaligen deutschen Managerin Ulrike. Die Juristin hat vorerst ein komfortables Leben mit Dienstwagen und steiler Karriere gegen ein neues Leben mit neuen Herausforderungen in Auroville, abseits von Konsum-und Karrieredenken, gewählt.


  3. Sehnsuchtsort Auroville – Surya geht zurück nach Südindien

    Oktober 23, 2015 by Ehemaliger WWler

    Von Deutschland (zurück) nach Auroville … einmal anders.

    Dieser Beitrag aus der Reihe „Tandem“ des SWR vom 08. 10. 2015 zur ARD-Themenwoche Heimat erzählt die Geschichte von Surya, die nach ihrem Studium in Deutschland nach Auroville zurückkehrt.

    Aus der Beschreibung des SWR: „Surya hat deutsche Eltern und ist in Auroville geboren und aufgewachsen. […] Als sie 14 Jahre alt war, zog ihre Mutter mit ihr wieder nach Deutschland. Doch Auroville blieb immer Suryas Sehnsuchtsort. Im Sommer 2014 kehrt sie mit ihrem Freund und ihrem vierjährigen Sohn dorthin zurück. Sie ist 26 Jahre alt und zum zweiten Mal schwanger.“

    Der 25-minütige Beitrag gibt einen seltenen Einblick in das Leben von „Auroville-Kids“, die nach einem Aufenthalt im Westen wieder nach Auroville zurückkehren.

    Einschalten lohnt sich!

    SWR2: Sehnsuchtsort Auroville – Surya geht zurück nach Südindien (Von Nora Große Harmann)


  4. Oh Boy – Filmkritik

    Oktober 22, 2015 by Lukas

    Am Dienstag, den 21. Oktober, war es wieder so weit. Ein deutscher Film wurde im Kino der Townhall (Aurovilles Rathaus) ausgestrahlt. Diesmal wurde der Film „Oh Boy“ aus dem Jahre 2012 im rappelvollen Kino an die Leinwand projiziert. Hier eine kurze Filmkritik:

     

    Die Wohnung steht voller Umzugskartons, die Bankkarte wird am Automaten ohne jede Vorwarnung eingezogen und Kaffee lässt sich nirgends finden. Wenn diese unglücklichen Umstände alle auf ein und denselben Tag fallen, sollte schnell klar sein, dass man vom Glück nicht verfolgt wird. Was einem bleibt sind zwei Dinge: entweder die Probleme eines nach dem anderen konstruktiv angehen oder sich auf einen ganztägigen Spaziergang durch die Berliner Großstadt begeben.

    Der Protagonist Nico Fischer versucht sich zwar in Lösungsansätzen für seine Vielfalt und Vielzahl an Problemen, am Ende landet er jedoch trotzdem auf einem schier endlosen Pfad vorbei an den verschiedensten und urkomischen Ecken der Stadt. Der Weg von der neuen eigenen Altbauwohnung, über die Medizinisch-psychologische Untersuchung (kurz: MPU; kurz und gebräuchlich: Idiotentest) beim städtischen Psychologen und das Filmset eines Kriegsdramas, endet schließlich vor der Notaufnahme in einem Krankenhaus. Allein die Abfolge der Stationen lässt vermuten, dass sich die Konflikte im und um den Ex-Studenten Nico nicht in Luft aufgelöst haben. Schlimmer noch, das gesperrte Bankkonto endet in einem unausweichlichen Kontaktabbruch zum erfolgreichen Vater, das Vertragen zwischen dem früherem Bully und Ex-Mobbingopfer kulminiert im totalen Zerwürfnis und das Verlangen nach Kaffee muss mit Schnaps und Vodka gestillt werden.

    Die Suche nach dem flüssigen braunen Gold zieht sich durch den gesamten Film und eignet sich bestens um die Hass- und gleichzeitige Liebeserklärung an die Spreestadt zu skizzieren. Es lassen sich alternative Theaterbühnen sowie Kiffer und Omas unter einem Dach finden, doch einen 0815-Wachmacher gibt es in dieser sich wandelnden Stadt nicht mehr. Die einzelnen Begegnungen mit dem verzweifelten und fußballverrückten Nachbarn oder mit den betrunkenen Jugendlichen sind alle sketchhaft, kurz hat man das Gefühl hier wurden nur Kurzfilme mit tollen Dialogen in burlesken Situationen aneinandergereiht. Doch dann entdeckt der Zuschauer, dass alle Begegnungen den Studienabbrecher mit fettigen Haaren zu seiner Selbstfindung anregen. Was möchte du mal werden: Mainstreamkonsument? Alternativer Theaterregisseur? Ein Bühnenkünstler, der für seinen Erfolg alles annimmt, oder der Schauspieler, der sich selbst und seinen Idealen treu bleibt und deshalb in die Bedeutungslosigkeit abdriftet? All diese Leute lernt Nico an einem Tag kennen, er selbst ist zurückhaltend und lässt keine Emotionen nach außen zu, die Leute, die auf ihn einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sind laute, kunterbunte oder grandios gescheiterte Persönlichkeiten, die er in dieser Frequenz in keiner anderen Stadt hätte kennenlernen können.

    Am Ende entdeckt der Zuschauer einen nachdenklichen Endzwanziger in einem Krankenhaus, der sich über das Leben Gedanken macht. War das Leben lebenswert, wenn man am Ende alleine und ohne erkennbaren Einfluss auf seine Umwelt verstirbt? Eine Antwort auf diese Frage gibt der Regisseur nicht, denn er lässt den Film hier enden. Ohne Antwort, ohne krönenden Abschluss und ohne katastrophale Tragödie.

    Ach Junge, nach Hollywood wird es dieser Film nicht schaffen, soll er aber auch nicht, denn die schwarz-weiße Tragikomödie, welche mit Jazzmusik unterlegt ist, funktioniert am besten in seiner Herkunftssprache. Das müssen auch viele Zuschauer in der Townhall in Auroville feststellen, denn von denen, die den Dialogen unten auf Englisch mitlesen mussten, kommt meist das Feedback: „Ich habe nicht verstanden, um was es ging.“ Voller Begeisterung und Elan versucht man es zu erklären, um am Ende selbst festzustellen, dass der Film gar nicht einem besonderen Handlungsstrang folgt, sondern “nur“ alltägliche, jedoch trotzdem erwähnenswerte zwischenmenschliche Begegnungen festgehalten werden. Doch diese humanen Aufeinandertreffen im urbanen Schmelztiegel Berlin machen den Film zu dem, was er heute ist. Ein Film den man gesehen haben muss, wenn man auch ohne Action, blitzende Bildeffekte und Skandalstory kann.

     

     

    „Oh Boy“ ist das Spielfilmdebüt des deutschen Drehbuchautors und Regisseurs Jan-Ole Gerster. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt 2013 den deutschen Filmpreis in sechs Kategorien unter anderem für den besten Spielfilm. Der Student Nico Fischer wird von Tom Schilling dargestellt, auch andere namenhafte deutsche Schauspieler wie Justus von Dohnányi, Ulrich Noethen und Martin Brambach sind Teil der Besetzung.

     

    Trailer:           https://www.youtube.com/watch?v=OHrZtRt5EKc

    Website:         http://www.ohboy.x-verleih.de


  5. Trip nach Tiruvannamalai – meine kleine Portion Abenteuer

    Oktober 19, 2015 by Laura

    Der Trip ging von Samstag Morgen seeeehr früh *schnarch* bis Sonntag Abend. Wir (ein Großteil unserer Gruppe, 14 insgesamt) sind von unserem Villagehaus aufgebrochen und mit den Motorrädern die ca. 3h Strecke bis Tiru mit kleineren Unterbrechungen gefahren. In Tiru ist ein big-ass Berg (818m hoch), den wir erklommen haben. Hier ein genauerer Bericht zur Besteigung (evtl. Zeitabweichungen mögen die werten Leser entschuldigen, da aus verständlichen Gründen keine Uhr zu Rate gezogen werden konnte).

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    3:30 Uhr – Ich versuche aufzustehen, verfalle aber doch nochmal kurz der tückischen Gemütlichkeit meines Bettes – habe schließlich nur 5h gepennt

    3:40 Uhr – mein Wecker und irgendwelche Vögel, die meinen unser Garten gehöre ihnen, reißen mich vollständig aus dem Schlaf, ich stehe etwas übermüdet auf. Jana, die bei uns übernachtet hat, weil sie bei Felix mitfährt, fragt mich wie spät es sei.

    3:50 Uhr – Mir fallen noch 10 Sachen ein, die ich dringend mitnehmen muss und überstürzt in meinen (plötzlich viel zu kleinen) Rucksack werfe

    4:00 Uhr – Jürgen (einer unserer Koordinatoren) steht auf der Matte und eine kleine Diskussion mit Felix, ob er zu früh (Felix Uhr), zu spät (Jürgens Uhr), oder genau pünktlich (meine Uhr) sei, die mich eindeutig überfordert, entsteht.

    4:05 Uhr – Die anderen sind eigentlich alle so weit eingetrudelt und stehen angeregt plaudernd bei uns im viel zu kleinen Vorraum oder draußen, von mir kommen leise Fluche, als ich versuche Jellys Beutel mit unserer Ananas und diversen anderen Dingen noch bei mir unterzubekommen

    4:10 Uhr – Geschafft, wir fahren endlich los… moment, unser Bike geht nicht a… fast alle sind schon weg? Ja, wo geht’s denn lang?

    4:15 Uhr – Weg gefunden, andere eingeholt, es kann losgehen

    4:20 Uhr – Okay, warum zur Hölle haben wir mein Motorrad und nicht Jellys genommen?? Der Sitz ist maximal anti-ergonomisch geformt! Mein Hintern und meine Beine schmerzen und zittern jetzt schon und mein bekackter Rucksack zieht mich regelmäßig nach hinten =.=

    5:00 Uhr – Yeeeehaaa, auf dem Highway 80 fahren macht Spaß! Und dazu meeega laut Mukke aus Jellys Box hören ist noch viel geiler 😀

    6:00 Uhr – Oooah, es wird langsam hell *o*

    6:30 Uhr – Mjammjam, es gibt Frühstück in Form von Samosas und Chai und unserer mitgebrachten Fressalien

    8:00 Uhr? – Jetzt sind wir bei Ashram in Tiru angekommen, erstmal Klopause machen! Danach fragen wir, ob wir unsere doch ziemlich schweren Taschen irgendwo lassen können für den Aufstieg. Ja, selbstverständlich! Oh, nee, doch nicht, er dachte, dass wir unsere Schuhe meinen. Also auf zum Hotel, wo wir eh übernachten wollten.

    8:30 Uhr – Soo, jetzt haben wir alle unsere Zimmer, Taschen aus- oder umgepackt und können uns zurück zum Ashram begeben, durch den hindurch wir müssen um den Aufstieg zu beginnen. Wir sind alle sehr positiv gestimmt. Jürgen sagt zwar, dass man schon so 2,5h braucht bis man oben ist, aber wie schwer kann das sein, oder?

    9:00 Uhr – Oooah, wir begegnen auf dem ersten, recht flachen Stück im Vergleich zum Rest (wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht), ganz vielen Affen, die auf uns herumklettern. Wie süß <3

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    9:18 Uhr – Ich mache mich voller Elan an den Aufstieg, noch sind wir alle sehr energiegeladen.

    IMG_2598ed10:00 Uhr – Es läuft wie geschmiert eigentlich, ich nehme mir noch etwas Zeit, die Landschaft und die anderen zu fotografieren.

    11:00 Uhr – Okay, meine Beine sind schon ganz schön schwächlich, hoffentlich sind wir bald da!

    11:30 Uhr – Jetzt sind wir aber bestimmt bald da. Ich laufe inzwischen alleine, und mache auch recht viele Pausen, aber so ein Scheißberg kann mich doch nicht unterkriegen!

    11:45 Uhr – Ah, da ist jemand. Ich blicke ihn erwartungsvoll keuchend an: „10 minutes“. Super, das schaff ich gerade noch, denk ich.

    12:00 Uhr – Also entweder der Mann wollte 10 Stunden sagen oder er dachte, er kann mich mit einer Lüge motivieren… Am Arsch! Es ist kein Ende in Sicht und jeder Schritt fühlt sich an, als würde es mein letzter. Ich verzweifle ein bisschen. Setze mich hin und überlege aufzugeben. Da höre ich aber die Stimmen von Darius und anderen weiter oben. Ich muss es schaffen, ich werde nicht die sein, die sich sowas entgehen lässt, nope! Ich raffe mich auf und schleiche weiter.

    12:05 Uhr – Anneke taucht ein Stück weit unter mir auf und ruft mich strahlend. Ich brülle zurück: Anneke, wir sind bald da!

    12:10 Uhr – Zwischen einer unserer Schattenpausen (Anneke und ich sind jetzt ein Kletterteam, zusammen bestreiten wir den harschen Fels und erkunden die besten Schattenplätze des Berges auf’s Gründlichste, was natürlich bedeutet, dass wir jeden mindestens ein paar Minuten lang testen müssen – man soll uns ja keine Fahrlässigkeit nachsagen können hinterher) treffen wir auf einige Tschechinnen, die sagen, es sind noch so 20 Minuten. Und uns versprechen, dass wir nur an das spirituelle große Ganze glauben müssen, oder so ähnlich… Das motiviert uns doch sofort… nicht… Aber gut, wir können es schaffen, wir brauchen nur noch ein paar Pausen, nur noch ein paar…

    IMG_2607ed12:30 Uhr – Wir sind tatsächlich oben! Anneke und ich sind begeistert, wir unterhalten uns vor „so einer  komischen Hütte“ an der Bergspitze angeregt darüber, wie wir es gerade geschafft haben und was in der Hütte sei. Da gucke ich doch gleich mal nach! Eine Toilette? Nee? Oder doch? Ich teile Anneke, die draußen wartet, lauthals meine Gedanken mit. Hinter mir prustet es. Häh? Ich drehe mich um. Oh, da sitzen Caro und Vince anscheined bei dem Versuch zu meditieren. Sie funkeln mich ziemlich böse an. Und Darius, der das Prusten von sich gibt. Ups, also wohl doch eher keine Toilette. Schnell raus hier!

    12:40 Uhr – Wir sitzen auf dem Gipfel, wo sonst anscheinend oft Opfergaben erbracht werden (siehe alte Tonlichter, Blumen etc.) und essen unseren Restproviant. Der Blick runter auf die Stadt und das Meer von Libellen und Schmetterlingen hier oben entschädigt mich für den ganzen Kraftakt. Wir sind uns alle einig: wir können stolz darauf sein, es geschafft zu haben! Jetzt ruhen wir uns ein bisschen aus und warten auf den Rest unserer Gruppe, der noch am Klettern ist und später machen wir uns an den Abstieg. Der soll wesentlich leichter sein.

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