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  1. Halbzeit: ein Reisebericht

    15. Februar 2024 von Milena Mahler

    Fast Halbzeit, 6 Monate sind fast vorbei weitere 6 liegen vor mir, bevor es zurück nach
    Deutschland geht. Was diese noch mit sich bringen werden frage ich mich manchmal, doch
    sich den Kopf darüber zu zerbrechen bringt auch nichts. Was kommt, wird kommen und mein
    Einfluss darauf ist begrenzt.


    Um die letzten 3 Monate zu rekapitulieren habe ich mir die Fotos auf meinem Handy aus
    dieser Zeit angeguckt. Hierbei sind die allermeisten aus der Zeit als meine Schwester, Luca,
    mich besucht hat und ich ihr zum einen mein Leben hier in Auroville gezeigt habe und wir
    zum anderen zusammen verreist sind.

    Das Wiedersehen von Luca und mir

    Luca ist Mitte Dezember gekommen und fast für einen Monat geblieben. Als Vorbereitung
    auf unsere Reise und Zeit zusammen habe ich mit vielen verschiedenen Menschen
    gesprochen und mir Tipps für Reisezeile in Südindien geholt, da wir wussten das wir hier im
    Süden bleiben wollen. Mithilfe von diesen ganzen Tipps habe ich daraufhin eine grobe Route
    geplant. Folgend habe ich mir überlegt was wir hier zusammen in Auroville machen können
    und was Orte und Plätze sind die ich ihr gerne zeigen würde. Dabei ist mir auch aufgefallen
    wie viel es gibt, was ich selbst noch nicht gesehen habe. Natürlich wurden auch Packlisten
    geschrieben und eine Wunschliste was ich gerne aus Deutschland hätte wie Lebkuchen,
    Gummibärchen, meinen Wecker, Kamera und ein paar Klamotten. Dann war sie endlich da
    und ich habe mich wie verrückt gefreut, das einzige blöde: der Koffer war auf dem Weg in
    Abu Dhabi steckengeblieben. Daraufhin hieß es jeden Tag 15-mal bei den verschiedenen
    Fluggesellschaften und Flughäfen anrufen. Er kam dann auch ca. 2 Wochen später, einen Tag
    nachdem wir zu unserer Reise aufgebrochen waren, endlich an. Deswegen hatten wir nur eine
    Kamera dabei anstatt der geplanten vier, die Fotos hat sie dann in Deutschland entwickeln
    lassen. Für unsere Reise hatten wir im Vorhinein nur einen Bus gebucht und entschieden den
    Rest alles spontan zu planen, damit wir freier entscheiden können wie lange wir wo bleiben
    wollen. Die Orte welche ich für uns rausgesucht habe waren Kodaikanal, Thekkady, Kochi,
    Alappuzha, Varkala, Kanyakumari, Rameswaram, Madurai und dann von dort zurück nach
    Auroville.

    Wir wollten mit diesen Orten eine gute Mischung aus Natur, Stadt, Kultur, Strand
    und Entspannung haben. Und wir beide waren am Ende der Reise der Meinung, dass uns eine
    Mischung aus diesen Orten genau das geboten hat. Schlussendlich haben wir Alappuzha und
    Rameswaram ausgelassen um mehr Zeit an anderen Orten zu verbringen und nicht so viel
    Zug und Bus zu fahren. Wir haben außer dem ersten gebuchten Bus immer den öffentlichen
    Busverkehr genutzt, wobei wir immer Hilfe von anderen bekommen haben, welcher Bus der
    richtige für uns ist. Da diese nicht in Englisch anzeigen wohin sie fahren. Die Busse halten
    wirklich überall und so dauert die Fahrt immer 2-3 Stunden länger als Google Maps für die Strecken
    berechnet, sind nicht so ganz für unsere Beinlängen ausgelegt und halten auch nicht damit
    man mal auf Toilette gehen kann. Was bei 7h Bus fahren zu großer Freude über eine Toilette
    nach dem Aussteigen führt, aber man reist sehr viel billiger, sieht mehr von der Natur und
    Dörfern und kommt sehr viel schneller in Kontakt mit anderen. Zudem sind wir auch Zug
    gefahren und haben hier immer die Tickets am gleichen Tag bei dem Schalter in der Station
    gekauft. Anfangs hatten wir ziemlich Schwierigkeiten das Ticket zu lesen, da keine
    Zugnummer oder Plattform drauf steht. Aber mit nachfragen und am Ende auch einer App
    die die Züge anzeigt sind wir immer außer einmal in den richtigen Zug gestiegen. Ich würde
    es also alles genauso wiederholen wie wir es gemacht haben. Übernachtet haben wir meistens
    in Homestays wo wir auch immer Frühstück bekommen haben, mit den sehr willkommen
    heißenden Familien reden konnten und uns Tipps und Empfehlungen für den jeweiligen Ort
    geholt haben.


    Es hat mich sehr gefreut mal mehr von Tamil Nadu und auch Kerala zu sehen als nur
    Auroville, die Umgebung darum und die 3 Orte zu denen ich bei meinen Worktrips fahre.
    Dazu kam die Freude alles mit meiner Schwester zusammen zu entdecken und erkunden. Die
    Reise war etwas sehr neues und bereicherndes für unsere Bindung, zum einen weil ich als
    kleine Schwester ihr mal hier mein Laben zeigen konnte, was bisher eher andersherum war.
    Zum anderen weil es unsere erste wirkliche Reise zusammen war und wir alle auch mal
    schwierigen Momente zusammen gemeistert haben ohne uns auch nur einmal zu streiten.


    Die Rückkerhr nach Auroville war dann geprägt von verschiedenen Gefühlen, zum einen
    hätte ich am liebsten weiterreisen wollen, ich wusste das meine Schwester in ein paar Tagen
    zurück nach Deutschland fliegen würde und gleichzeitig hat es sich angefühlt wie nach Hause
    kommen ins Grüne, Stille und bekannte Auroville. Ich habe es mehr zu wertschätzen gewusst
    und die Besonderheit nochmal aus ganz neuen Augen sehen können, nachdem ich davor ein
    so ganz anderes Indien als Auroville erlebt habe. Der Abschied von Luca viel mir sehr
    schwer, besonders weil ich nach den zurückkommen krank wurde und mich so nur in einem
    halbbewussten Zustand verabschieden konnte. Zudem war das wiedersehen so fern.
    Doch der Alltag, Arbeit, Hobbies und Freunde wiedersehen hat mich bald auf andere
    Gedanken gebracht. Sodass die Trauer über das entfernte wiedersehen einer Dankbarkeit über
    unsere Reise und Zeit zusammen gewichen ist. Zudem gab es mehr bei der Arbeit zu tun was
    mich gefreut hat, da es vorher nicht ganz so viel war. Wir haben in einem unserer Projekte in
    den Kalrayan Hills Hämoglobintests an einer Schule durchgeführt und waren viel mit dem
    Auswerten dieser Daten beschäftigt. Zudem die Allgemeine Frage wie es in einigen Projekten
    weitergehen soll, welcher Weg der richtige zum, einschlagen ist und was dafür die nächsten
    Schritte sind.


    In meiner Freizeit hier probiere ich verschiedenen Aktivitäten aus, wie klettern, Kickboxen,
    Fotografieren, Zumba und Yoga wobei mir aufgefallen ist das es mir schwerfällt bei einer
    Sache kontinuierlich dabei zu bleiben und ich dazu tendiere etwas in einer Woche
    anzufangen und dann in der nächsten Woche nicht mehr hinzugehen. Daran würde ich gerne
    Arbeiten und Ein oder Zwei Sachen finden die ich jede Woche kontinuierlich mache und die
    mir Spaß bringen.

    Zudem fahre ich jetzt auch endlich Motorrad, ich habe mir eines Anfang Dezember gekauft in Auroville für ca. 110 Euro, was ich dann nochmal für 75 Euro reparieren lassen habe. Außerdem habe ich mir auch einen Helm gekauft, nach anfänglichem Widerstand dagegen und fühle mich jetzt sehr viel sicherer.


  2. Ein Tag in Auroville

    20. Dezember 2023 von Anton


    Hallo zusammen!
    Das ist der erste Blogeintrag für mein Weltwärts-Jahr in Indien. Ich bin jetzt seit ungefähr vier Monaten in Indien und habe mich inzwischen ganz gut hier eingelebt. Wir Weltwärts-Volunteers sind insgesamt zu Zehnt hier in Auroville angekommen, wobei wir alle in verschieden Projekten arbeiten. Dabei arbeite ich mit Rosa und Leonie im Botanischen Garten von Auroville. 

    Die Arbeit im Botanischen Garten macht mir sehr viel Spaß, besonders weil unser Arbeitstag sehr abwechslungsreich ist und wir die Möglichkeit haben, selbst Initiative zu ergreifen.

    Unser Arbeitstag beginnt um 8:45 Uhr mit normaler Gartenarbeit. Wir jäten Unkraut, schneiden Bäume und Büsche zurück, und zu Beginn der Woche helfe ich dabei, den angesammelten Kompost auf einen Traktor zu laden. Wir haben bereits in vielen verschiedenen Gärten gearbeitet, darunter der Schmetterlingsgarten, der Bauhinien-Garten, der Japanische Garten, der Windmühlen-Garten und zuletzt viel im Indischen Garten.

    Beim Unkrautzupfen kann man gut einfach mal abschalten, was ich sehr meditativ finde. Wenn ich mit Rosa und Leonie zusammenarbeite, unterhalten wir uns gerne, und manchmal hören wir uns einfach einen Podcast an. Um 10 Uhr ist Teatime, und wir machen erst einmal Pause, was bei dem Klima auch wichtig ist. Dort treffen wir dann auch die anderen Arbeiter im Botanischen Garten, die alle wirklich sympathisch sind. Wenn wir Glück haben, hat jemand Geburtstag und es gibt Kuchen zum Tee. 

    Danach geht es weiter mit der Gartenarbeit. Währenddessen wird es immer wärmer, und man wird langsam hungrig. Um 12 Uhr ist es dann endlich Zeit fürs Mittagessen. Dieses wird in der Kantine des Botanischen Garten gekocht und nach der Gartenarbeit ist es unfassbar gut. Es gibt klassisch südindisches Essen, was meistens aus Reis oder Hirse mit einer variierenden Suppe wie z.B. Dahl oder Sambar (ein Gemüseeintopf) besteht, dazu gibt es immer einen einen Salat und Zitronensaft.
    Unser klarer Favorit ist der Mittwoch, wenn es Kara Kuzhambu mit Millet Dosa gibt. Ich glaube, ich kann nie genug von diesem cremigen und würzigen Auberginen-Curry mit den fluffigen Hirsepfannkuchen haben.

    Am Nachmittag können wir an unseren eigenen Projekten arbeiten. Am Anfang hatte ich die Aufgabe, einen alten Wegweiser zu restaurieren und dann farbig anzumalen, wobei mir Rosa dabei geholfen hat.

    Gerade habe ich eine Infotafel für die roten Weberameisen fertigstellt, welche es hier in Massen gibt. Die Weberameisen können ziemlich schmerzhaft sein, wenn man auf die Idee kommt, den Baum oder Busch zu beschneiden, in dem sie leben. Besonders unangenehm ist es, wenn sie von unten in deine Hose klettern oder von oben auf dich herabspringen. Allerdings habe ich neulich herausgefunden, dass sie aufgrund ihrer hohen Aggressivität die ideale Schädlingskontrolle sind. Um ihr Image zu verbessern, habe ich mich entschieden, eine Infotafel zu gestalten.

    Wenn ich dann doch mal nichts zu tun habe, suche ich mir einen kleinen Tagesjob, wie zum Beispiel den Hochstand sauberzumachen, oder ich helfe Leonie dabei, das Insektenhotel mit Bambus aufzufüllen. Neulich habe ich mit einem Wasserdruckreiniger eine Steinplattform von Moos befreit.

    Um 16 Uhr endet mein Arbeitstag, danach geht es dann mit dem Motorrad nach Hause. Der Straßenverkehr hier ist wie in einem Videospiel. Grundlegend gibt es scheinbar keine Verkehrsregeln, außer natürlich der Größere hat Vorfahrt, was besonders bei Bussen und Lastwagen unangenehm ist. Dazu kommen noch Kühe die seelenruhig mitten auf der Straße liegen, Ziegen die unberechenbar hin- und herrennen, Hunde die dich angreifen wollen und das konstante Fernlicht, welches fast jedes Fahrzeug in der Nacht anhat. Aber solange man sich dem Verkehr nicht zu sehr anpasst und vorsichtig fährt ist der Heimweg auch kein Problem.

    Ich wohne mit vier anderen Volunteers in einer WG in dem Dorf Kuilapayalam. Das Dorf ist nicht direkt in Auroville, aber es hat auch seine Vorteile, da wir viele Läden und Cafés in der Nähe haben und vergleichsweise auch näher am Meer sind. Das WG-Leben finde ich super, ich hatte es mir irgendwie anstrengender vorgestellt. Aber wir verstehen uns glücklicherweise alle sehr gut miteinander.

    Nachdem ich mich kurz Zuhause ausgeruht habe, geht es dann weiter. Am Donnerstag haben wir Tamil-Stunden, die ich durchaus interessant finde, aber wegen der Komplexität der Sprache sehr schwierig sind. Ansonsten gehe ich gerne bouldern oder spiele Schach.

    Am Abend essen wir zusammen in der WG oder wir holen uns etwas zu Essen bei FriendsCorner. Wo es die billigsten und besten Masala Dosa in ganz Auroville gibt.

    An den Wochenenden gibt es hier auch viel zu machen. Am Samstag treffen wir uns meistens um 12 Uhr in der Solar Kitchen zum Mittagessen  (für mich selbstverständlich Frühstück).

    Die Solar Kitchen ist die Kantine, in der die anderen Volunteers immer Mittagessen gehen (Solar weil sie komplett von Sonnenenergie betrieben wird). Nachdem gegessen haben gehen wir ins Café LaTerasse, welches direkt über der Solar Kitchen ist. Dort gibt es South Indian Coffee und wenn das Geld reicht ein Stück Kuchen. 

    Danach geht es manchmal zu den Mudpools, wo man sich ein wenig in der Natur ausruhen kann und in den Mudpools sich erfrischen kann. 

    Am Anfang sind wir häufiger zum Feiern in eine Bar in Pondicherry gefahren (Die Stadt in der Nähe). Aber da dort die Musik und die Stimmung nicht so gut war, treffen wir uns jetzt meist bei jemanden Zuhause. Was mir besonders gut gefällt ist es wenn es einen Potluck gibt, wo wir uns alle treffen und jeder etwas zu Essen mitbringt. An meinem Geburtstag haben wir auch einen Potluck gemacht und ich habe eine Kürbissuppe gekocht.

    Am Sonntag fahren wir gerne zum Strand, der wirklich schön ist und man gut in den Wellen spielen kann. Wenn man dort ist, bemerkt man jedoch wieder, wie fremd man hier ist, und es ist teilweise sehr unangenehm, wenn man von allen Seiten angestarrt wird oder regelmäßig nach Fotos gefragt wird. Glücklicherweise haben wir jetzt einen Strand gefunden, der in der Nähe der Pondicherry University ist und daher wesentlich entspannter ist.


    Am Abend treffen wir uns dann häufig bei der Pizza Night, wo man für umgerechnet 3,30 € so viel Pizza bekommt, wie man will. Was meinen wöchentlichen Pizza-Konsum um ein Vielfaches gesteigert hat. Es ist auch eine schöne Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen und Schach oder Kicker zu spielen.

    Zusammengefasst ist Indien wirklich ein wunderschönes Land und es ist gibt hier wahnsinnig viel zu erleben. Am Anfang gab es zwar noch vieles was sehr ungewohnt war. Aber erstaunlicherweise gewöhnt man sich dann doch relativ schnell daran und die letzte Zeit ist wie im Flug vergangen. Ich bin gespannt, was ich hier noch so alles erleben werde und freue mich auf die restlichen 8 Monate!



    Zuletzt noch eine paar Bilder von meiner Haar Transformation in den letzten Monaten.


  3. Die ersten Wochen und Monate in Auroville

    23. November 2023 von Milena Mahler

    Als ich mit Anton zusammen am 28.8. aus dem Flugzeug in Chennai gestiegen bin, war ich übermüdet, super nervös und aufgeregt zugleich. Jetzt geht es endlich los, nach dem langen Warten. Anton und ich
    mussten 4 Tage später als die anderen fliegen, weil typisch Berlin das Visa nicht rechtzeitig
    gekommen ist und nur für 6 Monate ausgestellt wurde. Auf dem Flug hierher habe ich zwar
    versucht zu schlafen, aber es nicht wirklich hinbekommen, weil einfach zu viele Gedanken,
    Ängste, Vorfreunden, Hoffnungen und Trauer über das Zurücklassen von allem was ich kenne in
    meinem Kopf waren.
    Am Flughafen mussten wir zuallererst bei der Einreise erklären, warum unser Visum denn
    ausläuft vor dem Rückflugdatum und das wir unser Visum hier verlängern wollen und wenn das
    nicht klappt wir unseren Rückflug umbuchen. Ich war äußerst überrascht als wir dann endlich
    den Stempel bekommen haben und nun offiziell in Indien waren. Wir haben unsere Koffer
    geholt, sind aus dem Flughafen gelaufen und ich habe erstmal alle Eindrücke auf mich
    niederprasseln gefühlt. Die Hitze hatte ich mir schlimmer vorgestellt, aber die fremden
    Geräusche, Sprache und Gerüche überwältigen einen dann doch immer. Der Taxifahrer der auf
    uns warten sollte war nirgendwo zu sehen, also mussten wir von einem fremden Handy Gabi in Auroville anrufen, damit diese mit ihm Kontakt aufnehmen kann.
    Während Anton noch mit dem Mann mit dem Handy geredet hat, da dieser Geld von uns wollte
    aber wir noch keine Rupees hatten, ist unser Taxifahrer zu mir gelaufen gekommen. Hat mir sein
    Schild mit unseren Namen gezeigt, meinen Koffer genommen und ist losgejoggt. Ich habe nach
    Anton gerufen und wir sind direkt hinterher, halb lachend, halb überfordert, mit der Frage im
    Kopf was wir hier eigentlich machen. Als wir beim Taxi angekommen sind hatte ich erstmal die
    Realisation, dass das Lenkrad auf der „falschen“ Seite ist aber da ging die Fahrt auch schon los.
    Wir beide konnten nur staunend aus dem Fester starren und den Verkehr beobachten, wo wirklich
    alles was kann auf der Straße unterwegs ist Menschen, Hunde, Autos, Kühe, Fahrräder,
    Motorräder, Mopeds, Rikschas, Kleintransporter und das für uns in einem nicht
    nachvollziehbaren System, wo einfach immer gehupt und überholt wird. Auf der richtigen
    Straßenseite fahren wird hier auch nicht so ernst genommen. Die Kühe waren meine zweite
    Realisation, denn jeder weiß die Kühe in Indien laufen auf der Straße und die anderen weichen
    aus aber, dass wirklich zu sehen ist nochmal etwas ganz anderes. Nach einiger Zeit des aus dem
    Fester Guckens sind wir dann beide auf den Rücksitzen erschöpft eingeschlafen, denn die Fahrt
    nach Auroville hat nochmal circa 3 ½ Stunden. Beim Ankommen im Guesthouse, wo wir die erste
    Woche alle zusammenwohnten, haben uns die anderen schon erwartet und uns in ihre offenen
    Arme geschlossen. Danach hieß es duschen, umziehen und los geht’s. Denn die erste Woche hier
    ist eine Orientierungswoche, bei der wir mit unseren Koordinatoren zusammen uns alle Einsatzstellen und wichtigem Orte angucken. Auf dem Programm des Tages stand meine Einsatzstelle, EcoPro. Ich bin mit Gabi Motorrad dahin gefahren, was meine Lebensgeister wiedererweckt hat. Diese sind dann allerdings bei dem Vortrag von meinem Chef über unsere Arbeit hier etwas weniger geworden, da ich schwer mit meiner Müdigkeit zu kämpfen hatte, was natürlich nicht den besten ersten Eindruck erweckt. Nach dem Vortrag hat Gabi mich gefragt ob sie mich nach Hause fahren soll für einen Mittagsschlaf, was ich liebend
    gerne angenommen habe. In dem Moment habe ich gewusst das wir hier in guten Händen
    aufgehoben sind.. Dann hieß es für mich 5h Tiefschlaf, was ich sehr benötigt hatte und danach den Abend mit den anderen im Guest House verbringen.

    Die nächsten Tage waren gefüllt von Fahrradfahren über rote Erde, gesäumt von grünen Bäumen
    unter blauem Himmel. Die Verwunderung wie ich mich hier je orientieren soll, weil die Wege
    alle gleich aussehen und die Realisation das Auroville sehr viel verstreuter ist als ich erwartet hätte.
    In der ersten Woche bin ich abends jeden Tag vollkommen erschöpft in mein Bett gefallen, gefüllt von den Eindrücken die ich am Tag gesammelt habe und glücklich das wir einen sanften Einstieg in unsere Zeit in Indien bekommen.
    Nach einigen Tagen hieß es dann Umzug in eure eigenen Wohnungen. Ich wohne zusammen mit
    Rosa in einer Wohnung. Neben uns wohnen Anton und David mit denen wir uns einen Balkon und eine Dachterrasse teilen. Wir essen abends meistens alle zusammen und reden noch lange bevor wir uns in unsere eigenen Gemächer zurückziehen.
    Es ist sehr schön sich austauschen zu können wie es den anderen gerade geht, weil wir alle in der
    gleichen Situation stecken, aber mit dieser ganz unterschiedlich umgehen.

    Eine der einschlägigsten Entscheidungen in meiner Zeit hier war meine Haare abzurasieren. Ich
    wollte eigentlich zusammen mit Anton zu einem Tempel fahren und es dort opfern, aber an dem
    geplanten Wochenende stand ein Feiertag an weshalb alle Taxis ausgebucht waren. Wir sind
    spontan an dem Tag zu einer Bekannten gefahren, wo sich zufälligerweise auch ein anderes
    Mädchen die Haare abrasiert hat. Also habe ich mich dazu entschieden die Chance zu
    ergreifen, ein Frisör aus Pondy war da und hat uns die Haare geschnitten. Das überraschende war das ich gar kein Geld zahlen musste, sondern Geld für meine Haare bekommen habe weil der Frisör die spenden möchte. Wir saßen draußen, ein Freund hat Gitarre gespielt, ich habe den Wind in den Bäumen rauschen gehört die Augen geschlossen und den Moment zutiefst genossen. Jetzt habe ich also eine Glatze und langsam beginnen meine Haare wieder nachzuwachsen. Die Anderen sagen mein Kopf fühlt sich wie ein
    Tennisball an und ich habe die Entscheidung noch nicht einmal bereut. Nur vor einem
    Sonnenbrand auf dem Kopf habe ich Sorgen, dazu ist es bis jetzt aber glücklicherweise noch
    nicht gekommen.


  4. LÄCHELN UND WINKEN

    23. November 2023 von Laura

    Huhu, da sind wir wieder. Wer mit wir an dieser Stelle gemeint ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so genau, vielleicht die Stimmen in meinem Kopf oder meine Leser*innen und ich… naja.

    Zeit mal wieder etwas zu schreiben, in den drei Monaten hat sich dann doch so einiges angesammelt. 
    Kleine Warnung oder eher Information: Einige folgender Beschreibungen -so munkelt man-, mögen überspitzt dargestellt sein.

    Zuerst muss ich ganz nach deutschem Klischee über das Wetter schreiben. So muss das schließlich sein. Später als angekündigt startete um Halloween der lang und gespannt erwartete Monsun. Bisher hat er mich nicht sonderlich umgehauen, da erwarte ich noch etwas mehr. Das Wäschewaschen oder eher Trocknen, hat jedoch schon so seine Tücken. Da muss man das Regenrisiko gut einschätzen können, sonst muss der Fan die fehlende Energie der Sonne ausgleichen. Bisher haben wir das aber sehr gut getaktet bekommen und eine Nachwäsche durch den Monsun blieb bislang aus… Damit das Fahrradfahren nicht zur Schlammschlacht wird, packe ich mich in Regenjacke und -hose ein und watschel wie ein Pinguin herum. Ich kann euch sagen, dass diese Plastkschicht nicht gerade das ist was man bei 25-30 Grad Celsius gerne auf der Haut spürt. Wenn ich mich aus meinem Anzug kämpfe, frage ich mich warum ich den überhaupt brauche, wenn er innen genauso nass wird wie außen. Eine ernsthafte Einschränkung durch das Klima ist, dass man nicht mehr so oft auf die Tennisplätze darf. Deshalb muss ich noch weiter vorlieb mit der Wand nehmen, wobei ich mit Stolz sagen kann, dass ich mitlerweile sowohl Vor- als auch Rückhand perfektioniert habe.

    Bei meiner Arbeit hatte ich vor ein paar Wochen ein Gespräch mit Chandrah und Neha, in dem wir uns darüber unterhalten haben, was mich interessiert, was ich lernen möchte und wo meine Hilfe vielleicht gebraucht wird. So konnte ich nochmal bestätigen, dass ich gerne weiterhin kreativ arbeiten möchte. In Zukunft werde ich die Adobe Programme zu nutzen lernen in Bezug auf Design. Auf der anderen Seite werde ich Fotografie und Photoshop lernen. Ein Projekt auf das ich mich sehr freue, ist das Bemalen der Außenwand an der Treppe, bei dem ich helfen darf.

    Vor und nach dem Gespräch habe ich weiterhin am Computer an Illustrationen für Social Media gearbeitet – vielleicht sollte ich zu meinen Berufwünschen Kinderbuchillustratorin hinzufügen :).

    Nachdem leider der Laptop kaputt gegangen war, musste ich ganz oldschool auf analog umsteigen. Das stellte sich für mich als positive Wendung heraus. Das Team war so begeistert von meinem Bleistiftzeichnung einer Kuh, dass ich in der gleichen Woche nach Pondi geschickt wurde, um Material zum Zeichnen zu kaufen. Das war eine ordentliche Herausforderung – das erste Mal alleine mit dem Bus nach Pondi, aber alles gemeistert!

    Ich bin ehrlicherweise ganz froh darüber, erstmal ohne Laptop zu arbeiten, weil mit Stiften und Farbe zu malen ist für mich deutlich leichter als am Computer.

    Außerhalb der Arbeit habe ich mitlerweile schon einige feste Aktivitäten in die Woche integriert. Samstags und mittwochs gehe ich jetzt in das Studio von Nele, um mich künstlerisch etwas auszuprobieren und neue Sachen zu lernen. Man könnte zwar meinen, sechs Stunden fünf Tage die Woche zeichnen, illustrieren und malen wären genug, aber dem ist allen Anschein nach nicht so. Besonders viel Spaß hat mir zum Beispiel das Modellieren eines Kopfes aus Ton gemacht (dient später als Modell zum Portraitzeichnen), was sooo viel schwieriger ist als gedacht. Denn wenn man erstmal die ungefähren Maße eines Kopfes hatte, musste man noch verhindern, dass nachher ein grumpy alter Mann oder Gollum rauskommt (natürlich nur, wenn das nicht das Ziel ist :)) Mein schöner Glatzkopf hat die Metamorphosen von Gollum und grummeliger Senior auch durchmachen müssen und ist nun mit überdurchschnittlich großen Augen und einer traurigen Seele vollendet. Aber wie Rosa immer gerne zitiert: „Machste nix, steckste nicht drin!“

    Mittwoch- sowie Donnerstagabend radel ich dann zur Chorprobe, in der ich meine Stimme dann rauslassen kann. Zuhause muss ich mich da etwas zurückhalten, denn man möchte seine Mitbewohner nicht komplett abschrecken… ob ich mich daran halte, steht auf einem anderen Blatt, manchmal überkommt es mich einfach.

    Ansonsten spiele ich weiterhin an den freien Nachmittagen Tennis oder Volleyball oder gehe Bouldern.

    Dank Andy hat sich auch einer meiner größten Wünsche erfüllt: Für das Jahr habe ich ein Keyboard ausgeliehen bekommen, das zu meinem Erstaunen identisch mit dem ist, welches ich zuhause stehen habe.

    So ertönen someist in den Abendstunden die sanften Klänge entspannender Klaviermusik aus dem Zimmer (Meinungen gehen hier auseinander). Manchmal kommen jedoch auch die nervtötenden Übungssessions dazwischen, in denen zwei Takte so oft wiederholt werden, dass man mir vermutlich das Keyboard gerne gleich wieder abnehmen würde. Sorry an dieser Stelle ganz besonders an Anjana, die zusätzlich noch meine Gesangseinheiten den Tag über aushalten muss. 

    Was mich hier wirklich regelmäßig überrascht, ist, dass alles unglaublich schnell dreckig wird. Ob es die Füße sind, die durch den roten Sand mittlerweile eher eine orange Farbe angenommen haben oder die Wohnung. Andererseits arbeite ich wohl -was die Wohnung angeht- nicht sehr effizient. Beispielsweise habe ich erst nach zwei Monaten gemerkt, dass man vielleicht beim Fegen mit einem Besen, der eh nur so 10% von dem mitnimmt, was er wegfegen soll, nicht noch zusätzlich den Fan anhaben sollte. Ameisenhirn ist an Start.

    Apropos Ameisen, lästige Viecher. Irgendwann habe ich meinen Lieblingsspruch entwickelt- alle Veganer und andere sensible Leser*innen bitte kurz überlesen- : „Roll it and kick it!“ Hilft ganz sicher :). Der gilt aber auch nur bei den ganz kleinen Ameisen, die einen ständig irgendwo beißen, denn die großen werden nur gekickt.

    Bei diesen Tieren habe ich jegliches Feingefühl und vor allem Gewissen diesen Lebewesen gegenüber verloren… ob es darum geht die Ameisen in der Schüssel einfach im Spülbecken herunterzuspülen oder sie erst mit dem Lappen einzusammeln. Irgendwie wird man sie aber trotzdem nicht los, denn -wie bei der Hydra- killst du eine, kommen gleich zwei neue.

    Nicht weniger freundlich werden Mücken behandelt. Denn wenn man schon das unheilbringende Insekt auf seiner Haut spürt, hilft nur noch ein beherzter Schlag und die Hoffnung, dass dieser für die Mücke unerwartet kam. Obwohl ich fleißig indisch esse, lassen die Mücken noch nicht von mir ab. Weder Drohungen noch lange Hosen haben ihnen was an. Sie scheinen eher Spaß daran zu haben mich an bestimmten Stellen ganz besonders zu belästigen, wie Knien, Füßen oder meinen Allerwertesten. Frechheit! – Mehr fällt mir dazu nicht ein-  Vielleicht muss ich mich mal mit ihnen an einen Tisch setzen und einen Deal ausmachen. Bisher habe ich leider noch kein konkretes Angebot an sie. Falls es da Vorschläge gibt, gebt sie bitte an mich weiter, da wäre ich sehr dankbar.

    Auf der Arbeit ist man doch sehr besorgt und ich habe schon eine intensive Brainstormsession hinter mir, deren Ergebnisse im Laufe des Gesprächs immer interressanter wurden. Die Vorschläge reichten von Blutgruppe ändern (hat sich erledigt, da ich schon die am wenigsten präferierte habe) zu unter einem Mückennetzzelt auf dem Balkon sitzen. Romantischer geht es ja wohl kaum: Ein Kokon im Kerzenschein …

    In Folge eines anwendbaren Vorschlags darf ich jetzt jeden Morgen einen Löffel Apfelessig genießen und das kann ich wirklich jedem empfehlen, der sich gerne mal die Speiseröhre wegätzen möchte. Auf diese Routine freue ich mich schon jeden Morgen. Insgesamt habe ich auch schon fünf oder sechs Salben angesammelt gegen Stiche. Da das nun wirklich zu viel Auswahl ist, würfel ich jeden Morgen, ob ich gelbe oder rosa farbige Salbe auf meinem Bein verteilen soll. Wenn ich jeden Stich einzeln behandle bin auf jeden Fall eine Weile beschäftigt.

    In meiner kleinen Nursery Station gedeihen die Pflanzen prächtig, zumindest die, die es so weit geschafft haben. Kleine Gedenkminute für alle, die es nicht geschafft haben….. so das reicht jetzt!

    Mein Dattelprojekt musste ich leider aufgeben, getrocknete Kerne sind wohl schon zu geschädigt. Vier Avocados stehen beim mir vor der Haustür und zwei warten drinnen noch auf ihren Umzug. Eine Avocado hat mir etwas Sorgen gemacht, da sich Tiere in ihren Stamm eingenistet haben. Ich war aber schnell genug mit meinem Taschenmesser am Start und habe ihr einen Neuanfang ermöglicht, den sie dankend angenommen hat. Sehr gespannt bin ich auf meine kleine Mango, die bisher gut wächst.

    Auf meiner Liste steht auf jeden Fall noch die Aufzucht einer Eggfruit (Update: warte auf das Keimen) Und ja Lola, ich ziehe die Pflanzen auf, obwohl ich in dem Jahr keine Früchte ernten werde…

    Vor zwei Wochen waren wir zu acht in Thiruvanamalai. Ich bin immer noch erstaunt, wie wir es in den Bus und auch wieder rausgeschafft haben und am richtigen Ort gelandet sind..

    Naiv wie ich bin, dachte ich bei der Bezeichnung Höhle an eine richtig ordentliche Höhle- ich glaube das brauche ich nicht ausführen, jeder weiß was ich meine…- Aber wir sind ja schließlich in Indien an einem heiligen Berg. Und wer hätte es gedacht, die „Höhle“ war ein MiniRaum in einem Stein, in der es weder Atemluft noch die heiß ersehnte Abkühlung gab. Eher im Gegenteil – das Ding war ein Ofen, in dem man Meditieren kann. Da drin machte die Hitze mich so müde, sodass ich wieder raus floh, bevor mich der Schlaf übermannte.

    Den Bus für die Rückfahrt zu finden gestaltete sich sehr spannend. Wir befanden uns auf einem riesigen unübersichtlichen Platz voller bunter Busse und mit voll meine ich rippelrappel voll -kein vorankommen möglich-. „Pondicherry?Pondicherry?“, wildes Rumgewinke und Kopfgenicke haben uns dann zum richtigen Bus geführt, der es wider Erwarten auch heil aus der verkeilten Ansammlung an Bussen mit viel Gehupe und großen Menschenmassen heraus geschafft hat.

    Auf jeden Fall haben wir himmlisch gegessen, die Basis für gute Laune und einen erfolgreichen Trip.

    Nach dieser noch anfängerfreundlichen Kostprobe indischer Stadt, wussten wir die Ruhe von Auroville noch etwas besser zu schätzen.

    Updates zum letzen Blogeintrag: Ich habe es jetzt auch endlich mal geschafft den Curd (Joghurt) wegzulassen und auch auf Erdnussbutter muss ich wohl leider leider verzichten.

    Beim Thema Führerschein bleibt es weiterhin spannend, denn wie die Beantragung darf auch die Prüfung nicht reibunglos verlaufen. Beziehungsweise ich war noch nichteinmal da, weil es nochmal bei mir zu Dokumentenkuddelmuddel kam. Mhhh…Zufall oder Wink des Schickals?!? Aber glücklicherweise habe ich es nicht eilig, da mir mein Drahtesel weiterhin sehr ergeben ist.

    Endlich kann ich auch sagen, dass ich die dicke Kamera samt Teleobjektiv nicht umsonst mitgenommen habe. So hatte ich schon einige Stunden Spaß Nahaufnahmen von sämtlichen Tieren zu machen. Und ein wunderschöner Schnappschuss von Lola wie sie vor einem Affen flieht, der ihr unglaublicher Weise nicht die Hand geben wollte. Aus Datenschutzgründen darf ich dieses Bild leider nicht veröffentlichen.

    Und zuletzt: Props gehen noch an meinen Boxball. Dieser besteht aus einem an einer Schnur befestigten kaputten Tennisball, der nach einem Monat noch immer tapfer meine Aggressionen aushält.

    Immer schön dran denken:

    Lächeln und winken, Jungs (und alle anderen Leser*innen), einfach lächeln und winken !


    Good morning and in case I don’t see ya, good afternoon, good evening and good night. I‘m out. Man sieht oder meistens eher hört sich!


  5. Erster Quartalsbericht:

    22. November 2023 von Gerrit

    Erster Quartalsbericht:

    AuroOrchard ist eine sehr schöne Farm mit sehr lieben und netten Menschen.
    Die ersten Aufgaben, die uns zugeilt wurden waren recht simpel – einfach um uns etwas ins Farming zu integrieren. Unkraut jäten, Hegdes ausdünnen – > Shredden und das geshreddete zum Mulchen nutzen. Dazu kommt, dass die Beete, die über Zeit vom Regen ihre Form verlieren, wieder in diese Form gebracht werden müssen.
    All die Aufgaben sowie der Ablauf wiederholen sich eigentlich immer wieder: „Farming is repetitive work“

    Die Farm hat ein riesige Mangofläche bei der bis zuletzt großes Mangobaum-Projekt bei dem einige Mangobäume mehr oder weniger ausgetauscht wurden: Also, die Bäume mit wenig oder schlechter Ernte wurden Stück für Stück runtergesägt und zum Schuss mit ’nem Bulldozer ausgegraben. Äste, Blätter, Baumstämme etc. wurden soweit auf andere Art und Weise verwendet und verwertet.
    Die Äste und Blätter wurden z. B. zum Mulchen der neuen Mangobäume verwendet. Baumstämme wurde unter anderem als Brennholz verkauft (waren btw. ca. 5-7 x 3,5 t, so mal um sich den ganzen Bums mal vorzustellen)

    Andere Aufgaben kommen mit der Zeit.
    Hin und wieder pflückt man Lemons oder andere Fruits und Vegetables oder errichtet einen Komposthaufen aus Kuhdünger, Hühnerkacke, Heu/Blätter, Wasser etc.

    Ich glaube, dass was mir am meisten an der Arbeit gefällt ist einerseits in einem so großen Projekt zu arbeiten und, dass dich die Arbeit auf den Boden der Tatsachen zurück bringt und alles „per Hand“ ohne fancy Maschinerie gemacht.