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‘Garten’ Category

  1. Kokosnuss als Bodenschutz

    Juni 19, 2023 by Valerie Schäfer

    Guten Morgen 🌞

    Aktuell auf der Farm haben wir sehr viele dry Coconuts. Für die die es nicht wissen hier gibts zwei Sorten von Kokosnüssen. Die Eine zum trinken, die ist groß und grün, die wird einem mit einer speziell gebogenen Machete am Straßenrand aufgeschlagen und mit Strohalm serviert. Und dann gibt es noch die trockene Kokosnuss, der Kern dieser Nüsse ist was wir in Deutschland als Kokosnüsse bekommen, normalerweise ist da noch eine ganze Menge trockene, haarige Schale drumherum. Und um diese Schale geht dieser Beitrag heute.
    
    
    Es gibt hier sehr viele Kokosnüsse, besonders zu dieser Zeit. Auf der Farm wurden letztens Kokosnüsse geerntet, ein ganzer Anhänger voll. Die Kerne verkaufen wir und die Schalen verwenden wir als Mulch. Diese Schalen halten sehr gut Wasser unter sich, da sie so dick sind schützen sie perfekt vor Sonneneinstrahlung. Wenn ein junger Papayabaum, gerade gepflanzt, in der prallen Sonne steht, stehen seine Chancen nicht so gut, der Baum hat nicht viele Blätter und die wenigen Blätter sind komplett der prallen Sonne ausgeliefert und verlieren sehr viel Wasser, ebenso der Boden rings um die Pflanze herum. Die Pflanze wird zwar von uns gewässert aber die Erde ist in der Sonne, was den Standort perfekt für Gräser oder unseren stark invasiven Freund im Lemon Orchard ,Sphagneticola‘ macht. Dieses Kraut nimmt sich den Lebensraum der Papayapflanze und entzieht ihrem Grund Mineralien und andere wichtige Nährstoffe aber noch viel wichtiger das Wasser. 

    Daher wenn ein Papayabaum gepflanzt wird, wird ringsherum um diesen Baum in einem Kreis die Erde von allen Pflanzen befreit und ein hochstehender Erdring herum gegraben. In diesem Ring legen wir die Kokosnussschalen um die Pflanze herum, sodass der Boden um die Pflanze nicht sein Wasser verliert, vor anderem Pflanzenwachstum geschützt ist und natürlich damit die Papayapflanze selbst genug Lebensraum und Wasser bekommt. 
    Das fertig gelegte Muster sieht dann so aus:


  2. 242 qm AV in Berlin?

    Oktober 14, 2015 by Ehemaliger WWler

    Disclaimer: Nicht wundern, in diesem Beitrag geht es um einen Schrebergarten in Berlin und nicht, wie gewohnt, um spannende News und Berichte aus AV. Wir sind ein paar ExWeltwärtsler, die von der Rückkehrer-Arbeit mit dem Verein Auroville International Deutschland und dem „Drum-herum“ aus Deutschland berichten wollen.

    5 Fußminuten südlich des Bahnhofs Südkreuz in Berlin – Euch wahrscheinlich eher für seine lauten Clubs und Hipster bekannt – versteckt sich eine Schrebergartenkolonie. Hier findet man schnurgerade Hecken, frisch gemähten Rasen, Gartenzwerge und Gartenlauben. Schrebergärten halt. (Gefühlter Altersdurchschnitt > 90 Jahre.)

    Doch irgendwo mittendrin durchbricht Wochenende für Wochenende ein Hämmern, Schleifen und Klopfen die Idylle. Denn hier gestalten Isa, Georg, Bruno, David und viele andere Helfer seit letztem Jahr eine 242 m² Parzelle. Manche mit Auroville Verbundene aus Deutschland kommen nur für einen Nachmittag angereist, andere aus Berlin sind ein oder zwei mal in der Woche dort beim Unkraut jäten oder Pflanzen anzutreffen.

    Entstanden ist das ganze jedoch aus dem Wunsch eines aurovilianischen Pärchens nach Natur und selbst angebautem Gemüse. Das Paar aus Auroville musste auf Grund der Krankheit ihrer Tochter ihren heimischen Garten zurücklassen und sich nach Deutschland begeben. Aber wieso nicht auch hier einen Garten anlegen? Und warum nicht gleich im Stil ihres Hauses in Auroville eine kleine Laube errichten? Durch glückliche Zufälle war es entgegen aller bürokratischen Regularien möglich, sofort ein kleines Stück Land zur Verfügung gestellt zu bekommen, und dieses als Gemeinschaftsprojekt der Auroville-Community in Deutschland zu entwickeln.
    Dass die Parzelle sofort zur Verfügung gestellt wurde, hatte nur einen Haken. Wie Georg es bezeichnete, handelte es sich – wie Auroville ehemals – um ein „barran Plateau“:

    Der Garten im herbstlichen Sonnenschein.

    Die veralteten Sattelitenaufnahmen zeigen, hier war vorher „nüsch viel“.

    Die veralteten Sattelitenaufnahmen zeigen, hier war vorher „nüsch viel“.

    Inzwischen plätschert aber ein Brunnen vor sich hin, der aus einem kleinen Teich gespeist wird. Es gibt das erste Hochbeet, Apfel- und Birnenbäume und in der Mitte erhebt sich ein Schreberhäuschen in Aurovillemanier:

    Gebaut von vielen „Volunteers“ unter der Anleitung von Aurovilianer Volker und dem Berliner Bruno, hat die Hütte eine 6-eckige Grundfläche, auf die von oben durch ein Fenster in der gleichen 6-eckigen Geometrie Licht fällt. An der Wand der Laube erstreckt sich eine kleine Empore, die über eine kleine, liebevoll gestaltete Holztreppe zu erreichen ist.

    Photo & Video Sharing by SmugMug

    Neonfarbene Frösche am Teich

    Anfangs gab es sogar Frösche am Teich. Aber die scheinen dem ganzen Tumult entflohen zu sein.

    Auro-Willy

    Hat jemand Auro-Willy gesehen? 😉

    Das Innere der Hütte

    So sieht die Hütte von innen aus.

    Auch Bienen sind im Auroville-Garten heimisch geworden. David, Auroville-Reisender und Absolvent eines Imker-Workshops, hat zwei Völker mitgebracht. Auroville Killer Bees aka „(Carnica) Apis Mellifera“ (Eurobäische Honigbiene) fliegen seit Sommersonnenwende dieses Jahres die schönen Blumen des Gartens von zwei selbstgebauten Bienenkästen aus an. Die Boxen umfassen jeweils eine Etage (von Imkern „Zage“ genannt) mit vielen „Rähmchen“, in denen die Bienen den Honig lagern. In diese wurden Mittelwände aus Bienenwachs eingezogen. So können wir vielleicht bald unseren ersten Auroville(-Garten)-Honig genießen.

    Eines der "Rähmchen" mit Wachswand für die Bienen.

    Eines der „Rähmchen“ mit Wachswand für die Bienen.

    Im Zentrum des Auroville-Gartens steht, in Anlehnung an die namengebenden Gemeinschaft in Südindien, die Arbeit und der gemeinschaftliche Prozess als Mittel zur inneren Entwicklung. Wie in Auroville ist dem auch hier schwer auszuweichen. Wenn es beispielsweise darum geht, die richtige Methode zur Anreicherung der Erde mit Nährstoffen zu finden (einfach umgraben und Kompost-Erde drauf, Grass entfernen oder doch die „Lasagne-Methode“?), lernen wir einerseits etwas über Gartenbau, andererseits müssen wir aber auch unsere (spirituellen) Ideale in ganz praktischen Tätigkeiten mit unterschiedlichen Vorstellungen und Charaktären in Einklang bringen … puh! „All Life is Yoga“ kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Aber das kennt man ja aus Auroville.

    Für unseren einzigen „Experten“, da gelernter Handwerker, Bruno, steht der Gemeinschaftsaspekt ebenfalls im Mittelpunkt. Ehemals Inhaber einer eigenen Firma, verkaufte er diese um viele Jahre um die Welt zu reisen. So lernte er viele verschiedene Gemeinschaften und Weltanschauungen kennen, arbeitete jedoch auch immer in den von ihm besuchten Communities. Er freut sich über das Gemeinschaftsgefühl der Auroville-Verbundenen bei der Arbeit im Garten, bei dem man mal „Philosophie und Praxis zusammen bringen kann, denn diese sind eben tatsächlich eins“. Dies passt nicht nur gut zu Auroville, sondern auch zum Weltwärts-Programm. Besonders war dies für ihn zu spüren, als 15 zurückgekehrte Freiwillige im Garten auftauchten und tatkräftig mit anpackten.

    Und ebenfalls wie in Auroville, gibt es viele verschiedene Motivatonen und Möglichkeiten sich einzubringen und im Garten aktiv zu werden. Die Auroville-Reisende Viktoria zum Beispiel möchte ein Kompost-Klo bauen. Weitere Hoch- und Kräuterbeete sollen folgen, sowie eine Verschönerung der Inneneinrichtung der Laube. Und Internet wäre auch nicht schlecht, meint Kaspar und hält schon Ausschau nach den nächsten Dächern für eine Richtfunkstrecke.

    Die aus Auroville zurückgekehrte Freiwillige Clara treffen wir am Samstagnachmittag. Sie ist hier, „um was zu schaffen, nette Leute zu treffen und die Natur zu genießen. Vor allem aber um Blumen zu essen!“

    "Omnomnomnomnom" - Clara beim Frühstück im Garten

    „Omnomnomnomnom“ – Clara beim Frühstück im Garten

    Der Garten ist auf jeden Fall ein schöner Ort, um Auroville-Verbundene zu treffen und sich gemeinsam die Hände schmutzig zu machen. Und ganz neben bei lernt man noch etwas über sich selbst. 🙂 Jetzt geht die Saison wieder dem Ende entgegen. Alles wird winterfest gemacht und das Wasser abgedreht. Aber wenn nächstes Jahr die Fühlingssonne um die Ecke guckt und ihr in Berlin seid, kommt gerne mal vorbei! Location: Südwestlich vom Bf. Südkreuz, Priesterweg, Eingang D2, Grazer Weg, Parzelle 89.

    Sonnige Grüße!
    Matthias & Kaspar