Wer nach Indien will, braucht ein Visum.
Das Visum gilt immer ab Ausstellungsdatum und läuft genau ein Jahr später ab.
Damit wir also so gut wie ein Jahr in Auroville verbringen können und nicht wesentlich früher abreisen müssen, beantragen wir unser Visum gut 10 Tage vor Abflug. Was für ein Visum? Ein „Entry X“ Visum. Dabei steht das X für „multiple entrys“, also mehrfache Einreisen nach Indien. Auf keinen Fall soll es aber ein „Employment-“ oder gar „Business Visa“ sein. Denn das verstoße gegen Aurovilles Vorschriften für Freiwillige. Alles „non commercial“. Für die Beantragung braucht man folgende Dokumente:Für die Ausstellung braucht das Konsulat circa 5-6 Arbeitstage.
Soweit die Theorie.
In der Praxis erwarten einen allerdings einige Hindernisse und Überraschungen.
1. Indische Feiertage
Indische Konsulate haben natürlich an Indischen Feiertagen geschlossen. Und an deutschen Feiertagen auch. Deswegen mussten wir uns erst mal informieren, wann die Konsulate geöffnet haben. Eigentlich wollte ein Großteil von uns am Montag, den 15. August, zur Visumsbenatragung. Das ist allerdings der indische Unabhänigkeitstag. Dann halt am Dienstag. Aber ein Tag früher oder später kann bei beim Visum schon sehr entscheidend sein. Einer von uns hatte sein Visum einen Tag später, also am 16., beantragt und bekam das Visum gestern. Am letzten Arbeitstag des Konsulats vor unserer Abreise. Und dass auch nur durch Drängen des Vereins. 11 Tage – so lange dauert die Ausstellung aber normalerweise nicht. Aber man muss damit rechnen.
2. Bürgschaft der Eltern
Das Konsulat verlangt ab diesem Jahr eine Bürgschaft unserer Eltern. Sie sollen versichern, dass sie alle Kosten unseres Aufenthaltes zahlen. Obwohl das eigentlich schon von AVI-Deutschland durch unsere Unterkunftspauschale, Essengelder und die Versicherung garantiert ist.
Aber sicher ist sicher.
3. Fotos im 5x5cm-Format
Für das Visum braucht man zwei Fotos in der Größe 5×5 cm.
5×5 cm? Richtig, dass sind keine typischen Passbildmaße. Aber zum Glück bietet das Konsulat einen Fotoservice an. Für 8 € (!) kann man 4 passende Fotos machen lassen.
4. Willkür des Konsulats
Teilweise haben wir „Employment Visa“ ausgestellt bekommen.
Hatten wir nicht „Entry X Visa“ beantragt? Ja, das hatten wir alle.Aber in einigen Fällen hat das Konsulat aufgrund der Unterlagen, die sich nur durch Einladung vom jeweiligen Projekt unterschieden, beschlossen ein Arbeitsvisum auszustellen.
Eigentlich kein Problem. Allerdings gibt es in Auroville Probleme damit. Denn wir sollen als Freiwillige nicht mit einem Arbeitsvisum herumlaufen. Denn wir sind keine angestellten Arbeiter. Wäre das so, würde dies gegen die örtlichen Richtlinien bezüglich Freiwilliger sprechen.
Ob es aber wirklich richtig Ärger gibt, werden wir dann bald erfahren.
Schuld haben wir zwar nicht daran, aber um das Visum wieder ändern zu lassen, fehlt uns die Zeit.