Hallo liebe Freunde des Auroblogs, was für eine Ehre: die erste WM seit Erfindung des Auroblogs. Und wir sind für euch live vor Ort und berichten aus dem Auroville WM Studio. Wer hätte das gedacht? 150 Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt schauen in Auroville das Spiel Deutschland gegen Portugal. Darunter dutzende Deutsche und Portugiesen. Aber auch viele Tamilen, die hauptsächlich kamen um Christiano Ronaldo zu sehen. Zuerst wie wild, ja schon fast kindisch kreischten und jubelten bei jedem mal als Ronaldo im TV zu sehen war, dann aber nach den ersten Toren schlagartig ruhiger wurden und schliesslich vollkommen erloschen. Das neue Cafe „Le Zephyr“, welches erst vor einigen Wochen eröffnete und sich direkt über dem Restaurant des Visitor Centers befindet, überträgt alle Spiele der WM live. Und das sogar über in einen Beamer in Full HD. Anbei einige Bilder der letzten Tage und zudem ein Video des Elfmeters für Deutschland gegen Portugal.
Ich wünsche euch allen eine schöne WM 2014 und verabschiede mich mit einem meiner aktuellen Zitate:
»Das nächste Spiel ist immer das späteste.« (nicht zu verwechseln mit meinem Zitat: »Das nächste Spiel ist immer das mitten in der Nacht.« :-)..ok eins habe ich noch »Nach dem Spiel ist vor dem Frühstück.« 🙂
Liebe Freunde des Auroblogs, meinem Projekt EcoPro habe ich kürzlich eine eigene Facebook-Seite erstellt und bin nun dabei diese mit interessanten Inhalten zu füllen. Bei Interesse könnt ihr gerne die Schaltfläsche „Gefällt mir“ anklicken :-).
Zusammen mit Luise und ihrem ehemaligen Mitbewohner Jeremi fuhr ich bereits im Februar diesen Jahres nach Madurai und Mysore. Zudem besuchten wir den Periyar National Park in Kerala. Auf unserer Reise beobachteten wir Maurer bei der Arbeit, bestaunten die bunten Farben der Hausfasaden rund um den Tempel von Madurai, besuchten das Gandhi Museum, erfuhren, dass Gandhi Goethes Faust las und besuchten den einzigartigen Palast von Mysore. Ach ja – fast hätte ich die 18 Ständige Fahrt mit vier verschiedenen klappernden lokalen „Ultra-Deluxe“ Bussen von Kumily über Cumbum/Theni/Dindigul/Salem nach Mysore vergessen zu erwähnen. Ein wahres Abenteuer wie Ihr euch sicherlich vorstellen könnt ;-).
Liebe Freunde des Auroblogs, heute möchte ich ein paar schöne Bilder der letzten Wochen mit euch teilen, die während meiner Arbeit im Projekt EcoPro entstanden sind. Zur Zeit führen wir mit der Unterstützung von Demeter International und Bollore mehrere kostenfreie Trainings durch, indessen wir allen interessierten Farmern aus der Region eine zweitägige Weiterbildung im Bereich der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft schenken. Es ist sehr schön zu sehen, dass so viel Interesse an dieser Art der Landwirtschaft besteht und mit welcher Freude die Menschen unserem Training folgen (siehe Fotos).
Seit nun sieben Monaten wohne und miete ich nun das Haus einer tamilischen Familie aus Auroville. Erst vorletzte Woche half uns unser Vermieter Murugan dabei einen Röhrenfernseher mit SatTv-Anlage zu beschaffen, damit wir auch die vielen – hoffentlich spannenden – Spiele der Fußball WM in Brasilien verfolgen können. Der 54cm Röhren-TV wurde von mir als Beifahrer auf dem Motorrad mal eben auf dem Knie balanciert. Eine Szene, die in Deutschland für viel Aufmerksamkeit sorgen würde, interessiert hier noch nicht einmal die Kuh an der Straßenböschung. Netterweise wurde ich von unserem Vermieter gefragt, ob ich Sie zu einer weiteren Feier begleiten mag. So kam es dann also zum Besuch der Ohrring-Feier am Tempel des Nachbardorfes Irumbai.
Am Ort der Feier angekommen, durften wir erst einmal mit anpacken. Es hieß kleine Jasmin-Pflanzen separieren und in Plastiktüten einpacken. Damit für jeden Gast am Ende der Feier auch ein grünes und wie ich finde sehr praktisches Geschenk parat steht. Nicht so praktisch ist natürlich der Gebrauch von Plastiktüten. Man hätte auch, wie bei vielen anderen Feiern hier, Stofftaschen wählen können.
Nach lauter Diskussion hatten sich die Gäste durchgesetzt und es wurde erst das Essen serviert und danach erst mit der Zeremonie angefangen. Normalerweise ist das anders herum. Aber da war der Hunger der Gäste anscheinend stärker. Überraschenderweise bekamen wir dann von unserem netten Nachbarn Elumalei das frittierte Brot serviert. Auch die anderen Kostbarkeiten wurden teilweise von Männern serviert, die ich im Dorf schon einmal gesehen habe. Sie kamen mir irgendwie bekannt vor. Als mich dann die Frau neben mir mit meinem Dorfnamen „Subramaniam“* ansprach, machte mich das darauf aufmerksam, dass mich auf der Feier vielleicht mehr Leute kennen als ich dachte. Ich fing also an stichprobenartig verschiedene Menschen zu fragen. Und siehe da: 3 von 4 zufällig ausgewählten Menschen auf der Feier kannten mich. 🙂 und zwei davon wussten sogar in welchem Haus in wohne. Ich war anscheinend bekannt wie ein bunter Hund.
Im Anschluss an das reichhaltige Abendessen folgte die Ohrring Zeremonie. Dabei wird den jungen tamilischen Mädchen – diesmal gleich drei auf einmal um Geld für die Feier zu sparen – in jedem Ohr ein Ohrloch gestochen. Das geschieht mit einem nicht gerade filigranen Dolch und zudem ohne jegliche Betäubung. Ja es war schon ein sehr skurril: der überglückliche Vater und die um Schmerz schreienden Kinder zugleich. Das tragen von Ohrringen ist hier ein großer Teil der Kultur. Eine tamilische Frau würde niemals ohne Ohrringe das Haus verlassen.
So langsam gehen mir die Festlichkeiten hier in Tamil Nadu aus. Nun habe ich fast alle Feierlichkeiten erlebt, die nicht im engsten Familienkreis gefeiert werden. Und einen einen modernen Namen für die Vermarktung der Ohrring-Feier in Deutschland hätte ich dafür schon: „Piercing-Party“. 🙂
*Mein Name im Dorf (Anfangs habe ich von Anne, Nora in Zusammenarbeit mit unseren Vermietern einen neuen Namen erhalten, den nun jeder Tamile im Dorf für mich gebraucht. Auf Feiern und Festen kann ich damit punkten und die Menschen sind immer sehr überrascht und erfreut, wenn sie hören, dass ich einen tamilischen Namen habe. Ausgesprochen wird er übrigens suppra-ma-niam – also fast wie SUPER MANNI) 🙂
Auf dem rechten Bild seht Ihr unseren Vermieter Murugan (erster v. links)
Die sehr gut duftenden Jasminblüten im Haar ersetzten jedes überteuerte Prafum um Welten.
Unser Nachbar und mittlerweile schon fast Freund Elumalei.