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Die ersten Tage

1. September 2014 von Henry Schoeller

Nach der Landung in Chennai am Dienstag Nachmittag haben wir unsere erste Behausung, ein Guesthouse (siehe Bild) bezogen. Das ist jetzt eine knappe Woche – Zeit also eine kleine Bilanz zu ziehen:

Das Klima bereitet mir Dank semiprofessionellen Sonnenhut und dem Luxus auf einem Motorrad (und nicht mit Fahrrad) die Gegend zu erkunden recht wenig Probleme. Auch kalte Duschen zwei mal am Tag tuen echte Wunder. Untypischerweise gibt es auch hin und wieder Regen (außerhalb der eigentlichen Monsoonzeit), was die Luftfeuchtigkeit hoch hält, aber auch kurzzeitig für Abkühlung sorgt. Insgesamt hätte ich mir die Umstellung schlimmer vorgestellt.

Die Ernährung ist für mich ebenfalls eine deutliche Umstellung: Die Zusammensetzung der Nahrungsmittel hat sich genau so wie die Würzung  und die Lebensmittel an sich geändert. Auf der Speisekarte stehen jetzt Reis, frisches, subtropisches Obst und Gemüse und diverse Curries statt Brot, Käse und Wurst, aber auch diese Umstellung ist eher sanft, da es hier in Auroville auch westliches Essen gibt. So hatte ich bis zum jetzigen Zeitpunkt auch keine digestiven Probleme. Toi, toi, toi.

Die erste Unterkunft

Die erste Unterkunft

Die Wohnsituation gleicht momentan noch mehr einer Klassenreise, da alle 15 Freiwilligen für die Dauer der Einführungswoche in einem Guesthouse zusammenwohnen. Wir teilen uns eine Küche, drei Bäder und einen Aufenthaltsraum. Da wir die meiste Zeit unterwegs waren, haben sich die Gemüter zwar noch nicht erhitzt, aber vereinzelt treten „Kommunikationsprobleme“, „schlechte Absprachen“ und „Enttäuschungen von der Gruppe“ auf.

Diese Probleme werden sich allerdings sicherlich ab Dienstag, dem Tag des Auszugs zerstreuen. Das Zusannenwohnen bedeutet auch, dass es keinen Sinn ergibt, seine Koffer auszupacken was ein Gefühl der Unruhe und Unordnung fördert. Sehr gespannt bin ich auf das Leben in einer Kapsel, einer aus Holz und Palmblättern gebauten Hütte ab Dienstag.

Auroville, „die Stadt der Morgenröte“, bietet sehr viele interessante Ecken, Möglichkeiten, Zeit zu verbringen und eine einzigartig Community. Überall begnegnet man einem freundlich und hilfsbereit – es bleibt abzuwarten, wie viel davon Oberflächlichkeit ist. Das Stadtbild unterscheidet sich von westlichen Städten genauso wie von indischen; architektonische Einzigartigkeiten reihen sich als Ergebnisse diverser fremder, finanzieller Förderungen, nur von teils wildem, teils gepflegten Grün ausgesetzt, aneinander. Es lässt sich, meiner Ansicht nach sagen, dass Auroville ein wirklich schöner Ort zum Leben ist.

Ich verbleibe in Vorfreude und Anspannung auf den ersten Arbeitstag im Projekt am Mittwoch.

Henry


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