Der Sommermonsun hat die südliche Westküste von Indien erreicht, es kann sich somit nur noch um ein paar Tage handeln, bis er auch bei uns ankommt, falls er Auroville überhaupt erreicht (mit dem jetztigen Tief). Die Termiten sind auch schon ausgeflogen, was ein gutes Vorzeichen ist. Die Straßen sind ziemlich staubig und der Sommer dieses Jahr soll bisher überdurchschnittlich warm gewesen sein. Landwirtschaft lässt sich erst bei Beginn des Wintermonsuns wieder richtig gut betreiben, doch endlich wieder einmal im Regen stehen ist ein unglaublich schöner Gedanke. Bis dahin sollte man seine Zeit an kühlen, schattigen, luftigen Orten verbringen und alles sehr viel gemächlicher angehen. Bloß keine Eile! Am besten erledigt man seine wichtigen Sachen früh morgens oder spät abends und hält in der lunch time einen Mittagsschlaf.
Die meisten von uns machen zur Zeit housesitting, dürfen also in den Häusern der verreisten Aurovillianer wohnen, welche ziemlich gut an das Klima hier vor Ort angepasst sind (besser als die einfachen Behausungen der Tamilen). So wohne ich jetzt auf der Windaara Farm im Grünen und mit offenen Fenstern (Gittern) zu allen Seiten, so dass ich nicht mal einen fan brauche, da mich der Wind schon ausreichend abkühlt. Hier, in diesem schon recht luxiorösen Heim mit amma und einem unglaublich tollen Holzfußboden, lässt es sich gut sein Jahr in Auroville ausklingen. Ayoyo, das Ende naht so schnell…
Jetzt im Sommer wird auf Aurovilles Farmen weniger Gemüse, dafür aber umso mehr Obst geerntet. Bananen und Papayas gibt es das gesamte Jahr über, doch nun darf man sich auch an Mangos, Jackfruits, Soursops, Eggfruits, Litschis, Ananas und weiterem erfreuen.
Da bei dieser Hitze rein gar nichts mehr los ist in Auroville (und man bei diesen Temperaturen auch nicht gerade wirklich Lust hat, irgendetwas draußen zu unternehmen), ist Kochen, besonders von mir zusammen mit ein paar Freunden, nun zu einer häufigen Freizeitaktivität geworden. Doch irgendwie lerne ich hier in Indien fast nur indisch zu kochen – wer hätte das gedacht?
Nach bereits unglaublichen 9 Monaten in Auroville, die doch gerade erst gestern angefangen haben, stehen übrigens unsere dritten Quartals – Berichte an. Eigentlich möchte man ja noch so einiges hier in Auroville erledigen und erleben, aber zur Zeit ist alles von einer gewissen Trägheit befallen…