Die ersten Monate sind wie im Flug vergangen und nun ist auch schon der erste Quartalsbericht fällig. Die Ankunft war holprig, da das Visum nicht rechtzeitig angekommen ist und so meine Anreise um fünf Tage verschoben werden musste. Das war nicht leicht und hat mich echt sehr geärgert, aber manchmal kann man Planänderungen selbst auch nicht ändern und das ist dann halt einfach so.
Also bin ich statt am 23. August am 28. endlich nach Auroville geflogen. Nachdem ich wegen der Pandemie quasi zwei Jahre gehofft hatte, dass die Ausreise irgendwann stattfinden kann, war das Gefühl als ich dann im Bus auf dem Weg vom Flughafen Chennai nach Auroville war unbeschreiblich.
Die Orientierungswoche verging super schnell und war voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Besonders die Natur hier hat mich am Anfang sehr fasziniert. Wo man hinschaut, ist alles am Blühen und Grünen – ein Riesen Kontrast zur Großstadt.
Nach der Orientierungswoche haben wir auch schon angefangen in unseren Projekten zu arbeiten. Mein Projekt ist die Udavi-School und mein Start dort war nicht gerade einfach. Vor allem an die tamilische Kultur und den Umgangston mit den Kindern musste ich mich am Anfang gewöhnen. Ich assistiere hauptsächlich einer Lehrerin und probiere kleinere Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Und ich würde mal sagen: es ist ein Auf und Ab. Mal klappt alles prima und ich habe das Gefühl einen Aufgabenbereich für mich zu haben und einen Unterschied zu machen. Aber dann gibt es Tage, da fühle ich mich sehr überflüssig und als würde ich Zeit und Energie verschwenden. Die Kommunikation sowohl mit den Kollegen und Kolleginnen, als auch mit den Kindern stellt sich als ziemlich kompliziert heraus, aber das ist für mich um so mehr eine Motivation so schnell wie möglich Tamil zu lernen.
Mein Arbeitstag beginnt um 8:30 Uhr und endet meistens um 15 Uhr. Manchmal bringe ich den Kindern in Kleingruppen lesen bei oder übe schriftliches Rechnen. Ab und zu singen wir auch etwas gemeinsam und ich begleite auf dem Klavier. Auch diverse Tänze habe ich schon beigebracht, die dann mit viel Begeisterung auch in den Pausen auf dem Schulhof getanzt wurden.
Zu meiner Überraschung ist hier, wenn es regnet, alles abgesagt. Sogar die Schule fällt aus und ich muss nicht arbeiten kommen. Außer einmal sollte ich kommen als Teambuildingmaßnahme um dann den Vormittag in der leeren Schule zu sitzen und mit den Kollegen Gespräche zu führen. Da ich in den ersten Wochen in der Schule viel gefehlt habe wegen meines kaputten Fußes, gebe ich mir jetzt sehr viel Mühe präsent zu sein und den Anschluss nicht zu verlieren. Das klappt super: die Kinder fangen an mich anzusprechen und werden immer offener. Am Anfang haben sie sich kaum getraut mit mir zu reden, da sie eben nur bedingt Englisch können. Aber je mehr Ich mit Ihnen interagiere, desto weniger Hemmungen haben sie.
Donnerstags bin ich jetzt immer beim Schwimmunterricht der sechsten Klasse dabei. Das macht echt Spaß, aber ist auch sehr chaotisch. Meistens planschen alle Kinder im Becken und ich versuche zu helfen wo ich kann. Schwimmen kann noch niemand, aber ich bin mir sicher, dass sich das ändern wird.
Da ich aber trotzdem das Gefühl habe die Zeit etwas abzusitzen und nicht so richtig einen eigenen Verantwortungs- und Aufgabenbereich zu haben, habe ich begonnen ein kleines Theaterstück vorzubereiten. Dafür habe ich bis jetzt angefangen den Text zu schreiben. Der nächste Schritt ist dann diesen mit den Kindern einzustudieren und Kostüme und Bühnenbild gemeinsam vorzubereiten. Ich bin gespannt wie das laufen wird und sehe es als willkommene Herausforderung.
Mit den Kolleginnen verstehe ich mich gut und alle sind super nett, aber der kulturelle Unterschied ist ziemlich sichtbar. Manche sind verheiratet und führen das klassische tamilische Familienleben. Verheiratete Frauen erkennt man hier an Ringen an den Zehen und farbliche Kennzeichnungen im Gesicht. Die verheirateten Männer sind von außen nicht zu erkennen. Mit meiner Kollegin Sabitha habe ich immer wieder spannende Gespräche über unsere kulturellen und sozial-gesellschaftlichen Unterschiede.
Mittlerweile fühle ich mich richtig angekommen und wohl in Auroville. In meiner Freizeit gehe ich zum Zumba, zum Chor oder verbringe sie in umliegenden Cafés, in Pondy oder am Strand. Und so insgesamt lässt es sich hier sehr gut leben. In unserer WG fühle ich mich auch gut und genieße gemeinsame WG-Abende sehr. Ich freue mich auf jeden Fall auf die kommende Zeit!
Januar, 2023
Ein Bericht über meine ersten Monate an der Udavi School
Januar 24, 2023 by Olivia Rabenstein
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Auroville Village Actiongroup
Januar 16, 2023 by Luise H
- Quartalsbericht , Luise von Hagen
Nach 3 Monaten meines Freiwilligendienstes in der Auroville Village Actiongroup habe ich schon vielseitige Eindrücke vom Projekt, sowie Einblicke in verschiedene Aufgabenfelder erhalten. AVAG ist eine NGO, die mit Menschen, der um Auroville umliegenden Dörfer zusammenarbeitet und sich für die Vernetzung und Stärkung der lokalen Bevölkerung rund um Auroville einsetzt. Schwerpunkte sind hierbei unter anderem regelmäßige Selbsthilfegruppen und Frauenkreise, sowie Informationsveranstaltungen und Bildungs Events. Unter AVAG hat sich AVAL gegründet- eine Modemarke, die von Frauen aus der Bioregion in Kooperation mit AVAG betrieben wird. Für AVAL wurden einige benachteiligte Frauen aus verschiedenen Dörfern im Schneidern, Häkeln und in grundlegenden unternehmerischen Fähigkeiten ausgebildet, um selbstwirksam, unabhängig und unter guten Arbeitsbedingungen existenzsicherndes Einkommen zu generieren und somit zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen. AVAL wird vollständig von Frauen geführt und ermöglicht ein sicheres Arbeitsumfeld, sowie flexible Arbeitsregelungen, für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Selbstständigkeit, Selbstbestimmung sowie Nachhaltigkit sind Kernwerte des Sozialunternehmens. Die unter AVAL hergestellten Kollectionen werden in verschiedenen Boutiquen im Auroville Visitor Center, sowie in einer Boutique in Pondicherry verkauft. Der Stil der Kleidungsstücke ist eine Art Fusion aus indischer Tradition- hauptsächlich durch die Wahl der lokalen Stoffe repräsentiert, und westlichen Style, der sich hauptsächlich in den Schnittmustern der Kleidung wiederspiegelt. Rückblickend betrachtet, lag der Hauptfokus meiner Arbeit darin, AVAL im Rahmen meiner Möglichkeiten zu unterstützen. Meine Hauptaufgabe war in den letzten Wochen eine Exeltabelle anzulegen bzw. die bereits angefangene Tabelle auszubauen, in der alle von AVAL produzierten Kleidungsstücke aufgeführt und mit Details wie Größen, Ärmellängen, Verschlussarten, Menge der Knöpfe, Kragenform etc. und Fotos aufgelistet sind. Dafür habe ich zeitweise mit Bala- eine der verantwortlichen Schneiderinnen zusammengearbeitet, um alle Kleidungsstücke rauszusuchen und Detail für Detail aufzulisten. Die für die Tabelle vorgesehenen Fotos habe ich aus bestehenden Fotoordnern zusammengesucht und bearbeitet . Andere Kollektionen habe ich selber fotografiert, um die Fotos als Visualisierung in die Tabelle einzuarbeiten. Zu Beginn meines Freiwilligendienstes haben Anbu- die Projektleiterin und ich einen Designer besucht, der seine Kollektionen ebenfalls in Casablanca- einer Boutique in Pondicherry verkauft, um die Konditionen unter denen die Kleidung dort verkauft wird zu besprechen. Aspekte wie Zielgruppe, Kundenzufriedenheit und Investitionskosten wurden dabei besprochen. Anschließend haben wir gemeinsam Stoffe ausgesucht und bei ihm erworben. Für die Realisierung der neuen Womanscollection haben Anbu, Nadja- eine Mitarbeiterin und ich Schnittmuster von der, für AVAL arbeitenden Designerin erhalten, um uns zwischen verschiedenen Designs für die finalen Produkte zu entscheiden. Als die Probestücke der Kollektionen fertig gestellt waren, habe ich als Modell gedient, um zu sehen, wie die Stücke getragen aussehen und haben gemeinsam über Verbesserungsmöglichkeiten und letzte Änderungen gesprochen. Zudem habe ich mehrfach die Boutiquen im Visitor Center – “La Boutique” und “Anjali” besucht, um mich über die Kundenzufriedenheit, sowie das Kaufverhalten der Besucher zu informieren, um unsere Kollektionen in Zukunft an die Bedürfnisse der Kunden anpassen zu können. Darüber hinaus habe ich begonnen ein Plakat für La Boutique zu designen, aus dem der Hintergrund von AVAL hervorgehen, das die Marke repräsentieren und letztendlich natürlich auch zum Kauf anregen soll. Einige von Casablanca, der Boutique aus Pondicherry, aufgrund niedriger Verkaufszahlen zurückgeschickter Kleidungsstücke, haben wir mit neuen Etiketten bestückt und uns über mögliche Gründe für das geringe Kaufinteresse der Kunden ausgetauscht, um eventuelle Änderungen in der Zukunft vorzunehmen. Für die Vermarktung der Modelinie und zur Steigerung der Reichweite habe ich mich auch etwas mit der sinnvolleren Nutzung von Instagram und anderen Social Media Plattformen beschäftigt, geeignete Fotos aus dem Archiv gesucht, um in Zukunft regelmäßiger Content über die Plattform zu teilen, um somit mehr Menschen und potentielle Kunden zu erreichen. Ebenfalls habe ich für AVAG mehrer Instagrampost mit Text und Fotos erstellt, die ein einwöchiges Desaster Management Training beleuchten, was bei AVAG für Freiwillige aus der Bioregion abgehalten wurde. Dabei wurden die Teilnehmenden für eine Woche in verschiedenen Bereichen des Katastrophenschutzes ,wie Präventionsmaßnahmen, erste Hilfeleistung, Rehabilitation, Brandschutz usw. geschult. Aktuell arbeite ich an einem Bericht für den regelmäßig erscheinenden AVAG Newsletter, in dem ich kurz meine Erfahrung als Volunteer bei AVAG und meine Perspektive erläutern soll. Ein anderen Aktuelles Projekt besteht darin, Info und Lehrmaterial für das anstehenden Water Festival im März herauszusuchen, was an den World Water Day angelehnt ist und Bewusstsein für die weltweite Grundwasserversorgung und zu verantwortungsvollen Umgang mit Wasserressourcen anregen soll. Hierfür wird AVAG sowohl ein Programm für Mehrere Schulen in der Bioregion, sowie ein umfangreiches mehrtägiges Event für Erwachsene entwickeln, was aus verschiedenen Aktivitäten, Spielen, Experimenten und Vorträgen besteht. Diesbezüglich suche ich schon geeignete Materialien, Aktivitäten und Ideen zur Realisierung des Events, da wir bis mitte Dezember ein Konzept für Programmförderung vorlegen müssen. Alles in allem fühle ich mich schon sehr gut angekommen und mittlerweile auch ganz gut eingearbeitet. Ich schätze an dem Projekt sehr, dass die Aufgaben recht vielseitig sind und ich einen Einblick in die Lebensrealität der lokalen Bevölkerung und einen Ausblick aus der “Auroville Bubble” heraus bekomme, was auch einer von vielen Gründen war, mich für dieses Projekt zu entscheiden. Außerdem weiß ich es zu würdigen, in wie viele Entscheidungsprozesse mich Anbu mit einbezieht. Sei es von der Wahl der Stoffe und Schnittmustern oder in Gesprächen mit Geschäftspartnern, fragt sie mich, wie auch andere Mitarbeiter, öfters nach der persönlichen Meinung. Dadurch fühle ich mich ernst genommen, gesehen und gewertschätzt. Außerdem entsteht dadurch ein größeres Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist, wenn Entscheidungen mit Rücksprache anderer Mitarbeiter getroffen werden. Zeitweise hat mich es etwas frustriert so viel Zeit im Büro und vor dem PC zu verbringen, allerdings gleicht es sich mittlerweile ganz gut aus mit anderen Aufgaben. Mit meinen Kollegen verstehe ich mich gut und es gibt soweit keine Unannehmlichkeiten, abgesehen von normaler anfänglicher Unsicherheit und Eingewöhnungszeit. Unabhängig von Projekt genieße ich die Zeit in Auroville sehr, lebe meine Kreativität wenn möglich und nehme regelmäßig an bereichernden Workshops teil. Ich blicke sehr Zuversichtlich und gespannt in die Zukunft und freue mich auf die weitere Zeit meines Freiwilligendienstes und Aufenthaltes in Auroville.Category Allgemein | Tags: | No Comments
Bericht übers Farmerleben
Januar 15, 2023 by Valerie Schäfer
So so, ich befinde mich also in Indien und arbeite auf einer Farm zusammen mit Leuten von verschiedensten Orten der Welt und einigen Tamilen, die stets auf Tamil auf einen einsprechen, doch das ist okay, denn ich spreche Körpersprache. Und vielleicht doch auch etwas Tamil, da kommt man nicht dran vorbei… Doch ich bin nicht auf irgendeiner Farm, nein, ich befinde mich auf Auro Orchard, Aurovilles ältester Farm, von der Mutter selbst ins Leben gerufen, um Auroville mit frischem Obst, Gemüse, Milch, Eiern und anderen Nahrungsmitteln zu versorgen. Was genau sonst die Farm so her gibt, kannst du hier nachlesen: [Auro Orchard | Auroville]
Auf Auro Orchard wird Permakultur angewandt; alles auf der Farm wird nachhaltig angebaut. Beispielsweise wird darauf geachtet, dass die Erde nicht den extremen Wetterbedingungen ausgesetzt wird. Es kann hier in Tamil Nadu, India nämlich ziemlich heiß werden und ziemlich nass, besonders während des Monsuns, der im übrigen auch gerade herrscht und sich meinen Laptop schon zu Eigen gemacht hat.. sowie mein Zimmer mit der ein oder anderen Pfütze und dem ein oder anderen Pilz ausgestattet hat.
Aber zurück zur Erde. – Wird ein Bet gerade nicht genutzt wird es neutralisiert indem ein schnell wachsendes Kraut darauf ausgesät wird, welches dem Beet als Wetterschutz sowie als auch zukünftige Biomasse dient. Der starke Regen prasselt so nicht mehr gnadenlos auf die Erde ein und macht sie nicht hart und die starke Sonne trocknet die Erde auch nicht aus durch den ausgesäten Sonnenschutz.
Lernen tut man also einiges bei der Farmarbeit. Gerade mit unserem Chef Anshul. Er gibt jedem die Aufgabe die für den Jenigen am angebrachtesten ist in dem Moment und erklärt im Detail, wie sie durchzuführen ist. Dabei erläutert er den biologischen und ökologischen Hintergrund der Aufgabe und warum sie wie getan wird. Für Fragen und andere Ansätze ist er auch offen. Er spricht quasi 24/7 nur vom Farmen und sorgt sich gleichzeitig um das Wohlbefinden jedes einzelnen seiner Mitarbeiter.
Der Alltag auf der Farm ist vor allem wetterabhängig. Bei starkem Regen wird hauptsächlich Reparatur- und Aufräumarbeit betrieben. Räume werden ausgekehrt und angesammelter Schrott getrennt und recycelt.
Aus kurzen übergebliebenen Schlauchstücken und Draht haben wir Teile für die Isolierung des elektrischen Zauns angefertigt. Bei diesen Arbeiten springt auch gerne für einen selbst was raus. Beim letzten Aufräumen hab ich eine Thermoskanne und ein Paar Socken plus gemacht, generell gibt die Farm einem sehr viel. Therapeutisches Unkrautzupfen, entspannte Konversation, ein gesundes Frühstück, Obst, Gemüse, Milch und Eier, es ist auch möglich Setzlinge und Samen für den Anbau Zuhause mitzunehmen und hier und da hab ich auch schon einen Blumenstrauß gepflückt. Die mexikanische Sonnenblume wird geschreddert und zu Mulch verarbeitet sobald sie Blüten hat.
Regnet es gerade nicht wird an den Beeten und Feldern gearbeitet; bis zwölf dann wird es wiederum zu heiß in der Sonne. Der Arbeitstag ist von 7 bis 12 Uhr Mittags, um in den kühlen Stunden des Morgens zu arbeiten und dann natürlich rechtzeitig um 12 das gute Mittagessen in der Solarkitchen zu speisen.
Am frühen Morgen werden die Bestellungen der Kunden erledigt. Kunden wie die Solarkitchen, PTDC, ein Supermarkt nur für Aurovillianer, und andere Küchen und Läden und private Einzelpersonen.
Innerhalb von zwei Stunden wird die Ernte eingebracht, abgewogen, in den Büchern notiert, geputzt und eingepackt. Um viertel vor neun geht der Wagen raus und liefert aus. Dann wird die ohrenschädigend laute Glocke geschlagen und es gibt Frühstück um neun. Das Essen ist mehr oder weniger indisch; es gibt Salat und Smoothies, was es weniger indisch macht, aber das Essen ist hauptsächlich von der Farm und die Köchin, Anita, ist auch in der Gegend aufgewachsen.
Nach dem Frühstück folgen Aufgaben wie Bäume beschneiden, Äste einsammeln und zu Mulch für die Beete verarbeiten, Beete wieder aufrichten, Kompost machen, Düngen, Gießen, neu anpflanzen, das Unkraut zupfen ist natürlich auch dabei. Und hier und da gibt es mal eine special task, wie ein stark invasives Kraut ausrotten, zu einer anderen Farm fahren, um neue Setzlinge auszupflanzen oder gar ein neues Feld anlegen.
Das Farmleben ist entspannt, man lernt was, man lernt neue Leute kennen, da stetig neue Freiwillige aus der ganzen Welt kommen, auch von anderen Farmen mit denen ein interessanter Austausch stets interessant ist.
Samstag • 10 September • 10:53 • Beim Kuhstall unterm Banyantree Category Allgemein | Tags: | No Comments
Upcycling Studio
Januar 15, 2023 by Jasper Dechamps
Guten Tag liebe Leute,
nun ist es schon über 4 Monate her, seit ich zusammen mit meinen weltwärts-MitstreiterInnen in Auroville angekommen bin. In dieser kurzen Zeit ist so einiges passiert und alles in allem kann ich sagen, dass ich meinen Aufenthalt bisher sehr genossen habe.
Besonders in den ersten paar Tagen und Wochen hatte ich zwar noch mit dem Klima zu kämpfen, fand allerdings das Erkunden meines neuen Umfelds sehr spannend. Energielevel: hoch.
Die Arbeit im Upcycling Studio ist sehr kreativ und frei, was mir gut gefällt. Ab und zu gibt es mal was zu produzieren, zum Beispiel wenn vor Feiertagen der Shop wieder aufgestockt werden soll, aber meistens kann ich mir meine Arbeit entlang eines groben Themas selbst einteilen. Da die Projektleiterin gefühlt sehr in ihrer Arbeit versinken kann und ich derjenige bin, der schon am längsten hier Vollzeit volontiert, wird mir auch schon recht viel Verantwortung übertragen.
Montag bis Freitag arbeite ich von 9.00 Uhr bis 12:00 Uhr und nach dem Mittagessen nochmal von 1.30 Uhr bis 4:30 Uhr im Studio. Am Mittwochnachmittag habe ich in der gleichen Zeit eine Schicht im Laden, der sich im Visitor Center befindet und wo Produkte aller UpcyclerInnen in und um Auroville verkauft werden. Die Arbeitszeiten im Studio sind allerdings sehr flexibel, sodass man ohne Problem auch mal früher kommen und früher gehen kann, solange die Arbeit gewissenhaft erledigt wird. Das ist vielleicht ein Kritikpunkt an der Einsatzstelle. Die Projektleiterin hat Erwartungen, die natürlich mit Europäischen 40-Stunden Jobs nicht zu Vergleichen sind, aber für indische Standards scheinbar verhältnismäßig hoch sind. Dadurch empfinden meine KollegInnen die Stimmung in der Arbeit gelegentlich als etwas angespannt. Ich komme damit jedoch gut klar und lasse mich generell wenig stressen. Auch wird gewertschätzt, dass ich sehr selbstständig arbeiten und Wünsche je nach Machbarkeit konstruktiv umsetzen kann.
Das Team besteht aktuell aus der Projektleiterin, einem Tamilen, der den Newcomer-Prozess jetzt startet, um Aurovilianer zu werden und immer vormittags da ist und drei FreiwilligInnen. Neben mir ist noch eine andere längerfristig beschäftigt und eine kommt neben ihrer Arbeit noch nachmittags. Außerdem haben wir gerade zwei “Praktikanten”, die als Lehrer an einem College hier erleben sollen, wie so ein Upcycling Studio funktioniert, um an besagtem College eines für die Schüler leiten zu können. Ab und zu kommen auch andere Leute vorbei, um bestimmte Projekte im Studio durchzuführen. Dabei wird auch teilweise das Team mit einbezogen. Im den letzen Wochen haben wir zum Beispiel gemeinsam mit einem Industriedesigner aus den USA an einer Ausstellung zu upgecycleten Beleuchtungsmöglichkeiten gearbeitet. Viele indische Haushalte haben zur Beleuchtung nur die rohen Glühbirnen an der Wand oder der Decke und wir versuchen, Leute auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen, dieses Licht mithilfe von Designs aus Weggeworfenem angenehmer zu gestalten. Die Ausstellung zu organisieren und die eigenen Kreationen dort am Ende zu präsentieren war eine neue und sehr spannende Erfahrung für mich.
Alles in allem finde ich die Arbeit im Upcycling Studio sehr angenehm kreativ und abwechslungsreich und freue mich auf die verbleibende Zeit.
Das Team für die Lighting-Ausstellung Category Allgemein, Arbeit, Berichte | Tags: Upcycling | No Comments
Quartalsbericht und Projektbeschreibung (Auroorchard)
Januar 14, 2023 by Emilia Riegel
Es ist nun dreieinhalb Monate her seitdem wir Deutschland verlassen haben, jedoch nur mit der Hälfte der Gruppe weil die Anderen Visa und Coronaprobleme hatten und deswegen erst etwa eine Woche später einreisen konnten.
In der ersten Woche haben wir im Isai Ambalam Guest House gewohnt, in dieser Woche haben wir die Projekte unserer Gruppe besucht, waren am Strand, im Matrimandir, in Pondy auf dem Sunday Market und haben verschiedene Organisatorische Dinge erledigt. Nach einer Woche sind wir dann in unsere Wohnungen gezogen, ich wohne mit Hanna Lee und Sarah in „Protection“ in Kuilapalayam. Wir haben jeder ein eigenes Zimmer und Bad, theoretisch haben wir auch zwei Küchen, benutzen tuen wir aber nur eine. Wir wohnen im ersten Stock und haben noch einen Balkon und eine Dachterrasse. Um zu einem kleinen Einkaufsladen von unserer Wohnung zu kommen braucht man etwa zwei Minuten, auch zum Strand braucht man nur etwa 10min mit dem Motorrad, nach Auroville rein etwa 15min. Ein Nachteil an der Lage der Wohnung ist jedoch dass sie etwa 50 Meter von einem Tempel Lautsprecher entfernt ist der ab und zu gerne mal Musik spielt was etwas nervig nach gewisser Zeit werden kann. (In Indien gibt es normalerweise keine verglasten Fenster sondern Fenster mit Mückennetz davor, sodass die Luft die ganze Zeit zirkulieren kann).
Nach zwei Wochen waren die Einführungswochen dann zu Ende und die erste Arbeitswoche hatte begonnen. Ich arbeite mit Valerie auf Auroorchard, einer biologischen Farm die Obst und Gemüse anbaut aber auch Hühner und ein paar Kühe hat. Die Arbeit beginnt um 7:00 Uhr mit einem Glockenschlag, um 9:00 Uhr bis um 9:30 gibt es Frühstück und um 12:00 Uhr ist für die Freiwilligen Feierabend. Unsere Aufgaben bestehen meistens aus Unkraut jäten, Beete vorbereiten, Schreddern, also Mulch herstellen der dann auf die Beete gemacht werden kann, Kompost machen und auch auf die Beete verteilen, Pflanzen im Gewächshaus aufziehen und zu pflanzen oder zu ernten.
Die meisten Obst und Gemüsesorten sehen etwas anders aus als in Deutschland und sind meistens kleiner. Auf der Farm arbeiten etwa 15 tamilische Männer und Frauen die dort angestellt sind und die Freiwilligen dessen Anzahl meist stark variiert, an manchen Tagen nur etwa fünf an anderen über 20.
Anshul leitet die Farm und gibt den Freiwilligen ihre Aufgaben, gearbeitet wird jeden Tag außer Sonntags und geredet wird auf Englisch. Meistens geht der Arbeitstag sehr schnell um und man kann sich bei vielen Aufgaben auch sehr gut mit den anderen Freiwilligen unterhalten. Nach der Arbeit ging es oft mit ein paar Leuten von der Arbeit zu einer Juice Bar die etwa 5 min von der Farm entfernt ist, inzwischen aber nicht mehr so oft, stattdessen geht es jetzt eher zur Solar Kitchen, eine art Kantine die Mittag und Abendessen für mehrere hundert Leute am Tag macht und auch von Auroorchard beliefert wird. In der Solar Kitchen trifft man eigentlich immer Leute die man kennt, egal ob von der Arbeit, die anderen Weltwärtsler oder Leute die man zufällig kennengelernt hat. Nachdem ich mich dann meistens immer sehr vollgegessen habe geht es auf La Terasse, einem Kaffe über der Solar Kitchen.
Montags und Freitags gehe ich meistens zum kostenlosem Gym mit Lee und Hanna und Dienstags zum Tamil. Der Rest der Nachmittage sind meistens sehr unterschiedlich, bisher waren wir zweimal am Wochenende Surfen, einmal Reiten, ab und an mal beim Yoga, bei Spielstunden für Erwachsene oder beim Sumba. Ansonsten verbringen wir unsere Zeit mit Ausflügen die bisher immer wirklich schön waren, mit Kulturveranstaltungen in Auroville oder einfach mit einem Filmabend.
Unsere Wohnung in der oberen Etage
Ein paar Fotos von der Farm, sie produziert ihre eigene Biomasse und Kompost und benutzt keine künstlichen Düngemittel oder Spritzmittel
Zuletzt noch ein Foto von einer Straße in Pondy und ein Foto von einem kleinen Ausflug
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