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Posts Tagged ‘Bericht’

  1. Svaram Kritik (update)

    Juni 30, 2012 by Kaspar

    Vor einigen Wochen habe ich hier ein Pamphlet über Svaram veröffentlicht. Oder wie es Aurelio so schön beschrieb, „gut Dampf abgelassen“.
    Den Dampf habe ich dabei wirklich abgelassen, da ich sichtlich frustriert über die Zusammenarbeit mit Svaram war, was ein Grund für die Polemik zwischen den Schilderungen war.
    Darauf folgten teils absurde Reaktionen, auf Grund derer ich den Beitrag wieder offline genommen habe. Darauf hin meldeten sich auch einige von euch und fragten, wohin der Beitrag denn verschwunden sei.

    Jetzt habe ich mich wider beruhigt und genügend Abstand zu den Ereignissen bekommen um im Folgenden noch mal einen möglichst neutralen Bericht zu formulieren:

    Geschichte 1:

    Vor einigen Monaten wurden bei Svaram Produktvideos gebraucht. Um z.B. zu erklären, was ein Klangbett ist. Das kann man mit einem Video am Besten vermitteln. Daraufhin haben Mirella und Flo, die Freiwilligen von Svaram, das Projekt in die Hand genommen und Claudio, Caro, Lea und mich zum Shooting engagiert. Flo betonte öfters, dass es eilig wäre.
    An Claudios Geburtstag, Mittwoch, dem 21. September 2011, haben wir anderen uns von der Arbeit freistellen lassen und uns in Svaram getroffen. Ich habe mein Equipment zum Filmen mitgebracht und wir haben einen Nachmittag lang Klangtherapien gefilmt. Zuhause habe ich mich dann mit Flo an den Rechner gesetzt und die Videos zusammen geschnitten.
    Dabei entstanden zwei kurze Videos. Eins mit dem Klangbett und eins mit den Klangplatten. Ich berichtete damals an dieser Stelle: Die Klangplatten und das Klangbett.

    Ich bin davon ausgegangen, dass die Videos jetzt benutzt werden, oder eine Rückmeldung kommt.

    Einen Monat später frage ich Flo, was denn jetzt mit den Videos gemacht wurde.
    Die Antwort: „Ach so, die… die brauchen wir jetzt bei Svaram doch nicht mehr.“

    Hier wurde sich dann aufgeregt…

    Drei Monate später fragt ein Mittarbeiter von Svaram, was denn jetzt mit diesen Videos sei, die wir gemacht haben.
    „Die sind seit drei Monaten fertig.“
    „Sofort her damit, auf die warte ich schon die ganze Zeit.“

    Bis heute wurde mit den Produktionen, nach meinem Wissen, noch nichts gemacht. Über gegenteiliges würde ich mich natürlich freuen.

    Geschichte 2:

    Letzte Woche kamen Lea und Mirella auf mich zu.
    Flo hat in das Projekt „Sadhana Forest“ gewechselt, wo Hannes auch ist.
    Die bei den Mädels erzählten mir, dass Svaram neue Produktfotos für die Internetpräsens bräuchte, sie das Projekt jetzt angehen sollten und gerne meine Hilfe hätten.

    Ich habe zugesagt und einen Termin für das erste Shooting ausgemacht.
    Den Shootingtermin haben wir dann noch ein mal auf Aurelios Wunsch verschoben, damit genügend Zeit zum Vorbereiten gegeben ist.
    Die Vorstellung von den Fotos: Die Instrumente auf schlichtem, hellem Hintergrund.

    Wir fotografieren, probieren, justieren los und ich erkläre den beiden, wie alles funktioniert, damit sie in Zukunft selbstständig daran arbeiten können und überlasse ihnen die Kamera.
    Fertig, zwar geschafft, aber zufrieden mit dem Ergebnis, bauen wir ab.

    Nach zwei Tagen erreicht uns dann diese Nachricht:
    Nachdem sich Aurelio und die Frau, die sich um die Homepage kümmert, die Bilder angeguckt haben, heißt es:
    „Die Bilder hier können wir doch nicht gebrauchen.“
    Mir wird gesagt, dass sie noch mal genau gucken müssen, was für Fotos sie konkret wollen.

    Aufreger 2 an dieser Stelle.


  2. Zyklon „Thane“

    Januar 3, 2012 by Kaspar

    Der letzte Tag im Jahr und kein Strom, kein Wasser, kein Durchkommen. 
So sah es am Samstag (31.01.2011) nachmittags aus, als der Wirbelsturm „Thane“ mit 140 km/h über Auroville hinweggefegt war. Es war der schwerste Sturm seit 40 Jahren. Schlimmer hat es nur die Küstenbewohner und Pondicherry getroffen. In Auroville selber ist zum Glück niemand zu Schaden gekommen. 
Allerdings ist ein immenser Sachschaden zu sehen. Viele der einfach Holzhütten wurden vom starken Wind zerstört. Genau wie alles andere, das nicht niet- und nagelfest war. In Sadhana Forest sind so von Freitag auf Samstag die Hälfte der Unterkünfte weggefallen. 
Auch zerstört wurde die komplette Jahresernte auf den Farmen so wie auf den meisten Kokosnuss-Plantagen. Eine finanzielle Katastrophe für alle Bauern.

    In der Community Upasana ist ein Baum direkt ins Haus gestürzt, das schon vom Wind „abgedeckt“ wurde:

    Der Strom wurde aus Bedenken, der Sturm könnte das Netz wortwörtlich zusammenfalten, schon vorher abgestellt. Die Bedenken erwiesen sich jetzt als richtig. Einige der Masten sind einfach unter der Last in Zwei gegangen und andere wurden von herabfallenden Bäumen mit zu Boden gerissen.

    Ein Arbeiter befreit die herabgestürzten Stromleitungen von Bäumen: Photo & Video Sharing by SmugMug

    Wasser gibt es leider nicht, weil die Brunnenpumpen der Communities elektrisch betrieben werden. Einige Bewohner haben allerdings noch beides. Strom und Wasser. Sie besitzen in diesem Fall noch funktionierende Solarsysteme. Eigentlich eine sehr gut Werbung für die regenerative und dezentrale Energiequelle. Denn wenn man in Indien aus dem öffentlichen Netz Strom bezieht stammt dieser zu 70 % aus alten Kohlekraftwerken. Bis es hier wieder Strom und Wasser für alle gibt werden Schätzungen zu folge noch 2 oder eher 4 Wochen vergehen.
Dafür haben die meisten hier schon wieder freie Fahrt auf den Straßen. Diese waren am Samstagnachmittag unter den großen Massen an Gehölz nicht einmal mehr zu erkennen. Und passierbar waren sie erst recht nicht. Die kleineren Pfade und Wege müssen aber noch eine ganze Weile auf ihre Helfer warten.

    Eine Stromtrasse hängt direkt über der Straße:

    Eine Familien fahrt auf der schon freigeschnittenen Route durch Auroville:

    In der Silvesternacht folgte dann noch eine Hiobsbotschaft: Tsunamiwarnung
    Wie sich einige Stunden später herausstellte zum Glück ein Fehlalarm. Puh, das hätte gerade noch gefehlt.
Vermutlich ausgelöst durch das starke Beben in Tokyo, Japan. Uns geht es aber soweit ganz gut und wir haben alle ganz gut zutun dem Chaos hier Herr bzw. Dame zu werden. Einige von uns waren auch zum Zeitpunkt des Sturms verreist und sind es teilweise immer noch. Am Ende kann man wohl nur noch mal sagen, dass Indien immer eine Überraschung bereit hält.

    Weitere Infos:
    Süddeutsche Zeitung
    Auroville.org – Cyclone
    Weitere Fotos