Mein Zweiter Quatalsbericht ist nun an der Reihe.. Unglaublich dass die erste Hälfte meiner Zeit schon vorüber ist, mein Gefühl dazu ist tatsächlich sehr gut. Ich freue mich so langsam schon sehr auf Deutschland, genauso aber auch auf die nächsten 6 Monate die ich noch vor mir habe. Mir persönlich geht es sehr gut vor allem seit dem neuen Jahr,
da ich seit einigen Wochen viel Kreativer geworden bin und mir einfach mehr Zeit für mich selber nehme.
Die letzen Monate waren auch sehr gut aber vor allem voll gepackt mit vielen intensiven Momenten, im guten sowie im schlechten , es ist so viel passiert so dass es schwierig ist all dass einzuordnen. Auroville ist so ein Wahnsinnig interessanter Ort mit Interessanten Menschen, und für mich fühlt es sich lustigerweise oft an wie ein Film oder Videospiel.
Das liegt ein bisschen an dem verrückten Strassenverkehr wo jeder versucht sich am schnellsten durch die massen der Motorräder durchzuschlängeln, und so schnell wie möglich am Ziel anzukommen, da wird ein Ausflug zum Strand gleich zu einer Mission. Ein viel größerer Grund sind aber die Menschen, viele haben irgendwie so einen starken Charakter und leben mehr oder weniger authentisch ihr inneres aus. Dadurch dass so viele Kulturen aufeinander treffen gibt es kaum so etwas wie eine Gesellschaftliche norm, wie man zu sein hat, dass glaube ich ist ein großer Bestandteil dessen was Auroville ausmacht, dass hilft mir auch sehr bei meinem Selbstfindungsprozess.
Ich bin viel authentischer geworden und traue mich meine wahres inneres zu zeigen.
Auroville hat mir sehr geholfen selbstbewusster zu sein, und meine Stärken zu erkennen.
Meine größte Herausforderung der letzten 3 Monate war glaube ich die Sache mit der Komfortzone, so wirklich gemeistert habe ich sie auch noch nicht. Da ich aus so einer fernen Kultur komme dauert es glaube ich sehr lange sich hier wirklich Zuhause zu fühlen. Alles ist so anders hier. Obwohl mein Kulturschock ja schon lange rum ist, fühlt sich vieles oft noch sehr fremd an, dass alltägliche Leben ist hier so anders, die Temperatur, Insekten, Stromausfälle, Luftfeuchtigkeit, Wäsche waschen (in Protection gibt es keine Waschmaschine), die Sprache, meine kleine, steinharte Matratze und so weiter..
Das führt dazu dass ich mich eher selten so richtig in meiner Komfortzone befinde, was aber auch gut so ist, da genau dass meiner Meinung nach den größten persönlichen Wachstum mit sich bringt, ich glaube man kann hier auch gut lernen sich überall Zuhause zu fühlen.
Ich sehe auch viel mehr in was für einem krassen Luxus und Überfluss wir in Deutschland leben, hier lebt man schon ein wenig simpler.
Vor allem aber die Einheimischen, hier geben sich die Menschen, in den indischen Dörfern mit sehr sehr viel weniger zufrieden, und sind denke ich nicht umbedingt weniger glücklich als wir im Westen.
Das bringt einem wirklich zum nachdenken..
Jetzt kommen wir aber zu meinem Projekt: Auro Orchard. Dort fühle ich mich meistens wirklich sehr wohl!
Manchmal ist es zwar ein wenig langweilig bei Aufgaben wie Unkraut jäten, dass mag ich überhaupt nicht.
Auch ist die Stimmung auf der Farm oft nicht sehr gut, von ursprünglichen 40 acres bleiben nach dem sogenannten land exchange nur noch 30 acres über. Der Bereich ist schon abgezäunt und wichtige Orte wie der Banyan Tree, oder der Kuhstall sind bald Geschichte.. Das hat zu sehr viel stress geführt, der mittlerweile aber auch wieder nachlässt.
Größtenteils aber, habe ich spaß und merke dass es genau dass richtige für mich ist.
Da so gennante repetitive work nicht viel denken erfordert, höre ich während der Arbeit oft Interessante Podcasts oder denke einfach viel nach. So lerne ich gleichzeitig während der Arbeit auch andere Dinge.
Seit Anfang dieser Woche ist ein neuer Volunteer auf der Farm, er kommt aus Belgien und ist hier wegen seinem Studium er untersucht die Eigenschaften von Biochar (Pflanzenkohle), in Bezug auf Pflanzenwachstum und Bodenqualität. Für dies Projekt haben wir im garten die letzen 2-3 Wochen viel vorbereitet, wir haben 5 Beete mit Identischer Bodenqualtität angelegt und eine ganz schön große Menge an Holzkohle hergestellt, diese wird dann im shredder zerkleinert und anschließend in Kuh Urin und sogenannten Compost-Tee Eingeweicht. Die Pflanzenkohle wird dann an Maispflanzen getestet.
Sehr Interessant und mal eine erfrischende Abwechslung zu den Standard Aufgaben auf der Farm.
Ich bin sehr glücklich hier zu sein und sage Danke and Weltwärts und AVID für diese Gelegenheit und unglaublich Wichtige Erfahrung!