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Mein erster Quartalsbericht – Einblick ins Leben eines aufstrebenden Farmers:

23. April 2024 von David Ott

Vor fast 3 Monaten ging das Abenteuer Auroville los, nun ist es zeit für den ersten Bericht!

Ich sitze gerade Zuhause in Kuilapalayam und erinnere mich an die Anfangszeit zurück, seit dem ist schon so viel passiert, sodass es sich für mich erstaunlicherweise sehr lange her anfühlt. Die erste Woche in Auroville hat mir sehr gut gefallen und war ein angenehmer Einstieg ins indische Leben.

Wir waren ungefähr 10 Tage im Isai Ambalam Guesthouse untergebracht, eine sehr schöne Gegend von Auroville, in der ich persönlich sehr wenig unterwegs bin, wenn ich dann mal am Guest house vorbei fahre erinnere ich mich gerne and die ersten Tage zurück, es war alles so neu und überwältigend.

Einige besondere Momente stechen natürlich besonders raus, zum Beispiel der zweiten Abend im Guesthouse, Lola, Gerrit und ich sind der Templemusik gefolgt und standen plötzlich vor einem mit hunderten LED Lichtern geschmückten Tempel, als wir rein gingen sahen wir Tamilen die Instrumente spielten in einer Lautstärke die einer Technorave glich. 

Das war die erste richtige Konfrontation mit der tamilischen Kultur und es war Wundervoll!

Nach ein paar Tagen war die Zeit im Guesthouse vorüber und wir zogen in unsere neuen Unterkünfte. 

Wir hatten noch ein Wochenende Zeit um anzukommen und uns ein wenig in der WG einzuleben, ich war voller Vorfreude gespannt auf die Arbeit, der erste Arbeitstag jedoch, war ein ganz schöner Sprung ins kalte Wasser..naja eigentlich in zu heiße Wasser, am ersten Tag schwere Arbeit im Mango Orchard bei praller Sonne war etwas zu viel für mich, die darauffolgenden Wochen waren auch herausfordernd, aber allmählich gewöhnte ich mich an die Arbeit und war recht bald äußerst zufrieden mit meiner Einsatzstelle! AuroOrchard hat wirklich ein super Team und wenn man will und auch nach fragt kann man super viel lernen! 

Die Arbeit auf der Farm bringt viele Vorteile mit sich, die die Anstrengung und das viele Schwitzen (sogar bei angenehmen Monsun-Temperaturen) überwiegen, zum Beispiel die Arbeitszeiten, da man so früh schon anfängt, hat man auch früher Feierabend, und somit mehr vom Tag.

Außerdem lernt man viel neues kennen: Die Tamilische Kultur steht da für mich an erster Stelle, ich habe recht viele Tamilische Kollegen, mit manchen arbeitet man viel zusammen, mit anderen fast nie. Doch einige sind zu Freunden geworden die man auch ab und an mal außerhalb der Arbeit trifft. Durch die vielen verschiedenen Volunteers lernt man auch Menschen aus aller Welt kennen, einige kommen nur für einen tag und merken dann wahrscheinlich wie Anstrengend farming ist ^^, andere helfen für einige Wochen oder sogar Monate mit. Meistens sieht man jede Woche neue Leute auf der Farm. 

Was man natürlich auch kennen lernt: Die Natur Südindiens. Von stacheligen Bäumen über   Cowgrass ( dass hinterlässt gerne mal Schnittwunden wen man es nur anfässt), Skorpione, Exotische Früchte, Schlangen bis hin zu Chamäleons. auf der Farm kann man die Natur Hautnah erleben.

Meine Aufgaben sind sehr vielseitig, ich mache oft einfach was gerade gebraucht wird, Sachen wie Unkraut jähten, mulchen, und ernten sind an der Tagesordnung und kommen bei mir jede Woche mal dran. Oft auch shredden um Mulch herzustellen, kleinere Bäume oder Büsche beschneiden, neue Pflanzen aussähen, oder auch fertige Ware verpacken. Es gibt wirklich unzählige Sachen zu tun und man kann sich auch auf die Aufgaben konzentrieren die einem Spaß machen, Beispielsweise Kompost anlegen, vor ein paar Wochen habe ich mit Gerrit zusammen 3 Kompost Haufen angelegt, ein Interessanter Prozess vor allem wenn man versteht was man genau macht und wo zu die verschiedenen Arbeitsschritte nötig sind. Ich warte schon gespannt auf das Ergebnis in 2-3 Monaten.

Obwohl ich recht zufrieden bin mit meinen Tasks auf der farm, möchte ich meine Fühler ausstrecken und eigene größere Projekte auf der Farm angehen, mal gucken was da so möglich ist..

Nun noch ein wenig über meinen Alltag und mein generelles Wohlbefinden. Allmählich habe ich mich eingelebt und fühle mich hier auch so langsam wie Zuhause. Was mir gerade ein wenig zu schaffen macht ist das Klima, hier ist gerade Monsun, dass ist auf der einen Seite sehr schön da die Temperaturen angenehmer sind und ich auch den Regen sehr genieße, auf der einen Seite ist es auch nervig da alles mögliche sehr schnell anfängt zu schimmeln. 

Was mir gerade sehr gut tut ist dass leben an sich, dass heißt nicht das alles Perfekt ist, ich würde jedoch sagen das mein Leben hier sehr Spannend und fordernd ist. Das hat mir Zuhause in Deutschland sehr gefehlt. Außerdem lernt man hier unglaubliche viele Interessante Menschen kennen, viele wirken wie Außenseiter der „normalen“ Gesellschaft, und da ich mich oft auch so fühle, treffe ich auf gleichgesinnte. Das tut mir gerade sehr gut.

Alles in allem bin ich mega zufrieden mit meinem Weltwärts-Jahr!


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