Bevor ich versuche, das eben Erlebte irgendwie in Worte zu fassen, muss ich sagen wie sehr ich mich ärgere keine Kamera dabei gehabt zu haben! Ich muss zugeben, wenig von dem soeben Geschehenen verstanden zu haben. Ein weiterer Beweis dafür, dass die hiesige Kultur derartig Komplex ist, dass es fast unmöglich zu sein scheint sie auch nur annähernd zu durchschauen. Ich möchte hiermit meine Kapitulation bekannt geben. Von nun an nehme ich die Dinge hin wie sie sind. Ich verstehe sie sowieso nicht.
Eine Kollegin aus dem Kindergarten hat mich gefragt ob ich mit in den Tempel mitkommen wolle. Den Grund habe ich da schon nicht ganz verstanden. Irgendetwas mit „Pour the Porridge“. Ich habe natürlich ja gesagt, weil ich mich immer freue mit dabei sein zu dürfen.
Wir waren kurz bei ihr zu Hause, wo sie in unglaublichen 90 Sekunden ihren Sari gewechselt und einen großen, metallenen Krug mit Ragiporridge geholt hat. Hinaus ging es, wo bereits eine Prozession mit etwa 20 anderen Frauen mit gleicher Last vorbeizog.
Was als kleine Gruppe begann, schwoll an jeder kleinen Kreuzung immer mehr zu einem Strom von Frauen an bis ich meine Kollegin aus den Augen verlor. Vor mir nur noch ein Meer aus Saris und schwarzen Zöpfen, die heute durch besonders schöne Blumen dekoriert waren. Begleitet von Trommeln und einer intensiven, alles durchdringenden Jasminwolke wanderten die mit Neemblättern dekorierten Krüge auf den Köpfen der Frauen zum Dorftempel.
Sich diese Szenerie vorzustellen, ist glaube ich, eigentlich unmöglich, aber ich muss trotzdem weiterschreiben.
Im Tempel angekommen, wurden alle Krüge in allgemeiner Aufruhe in einen großen Halbkreis gestellt. Auf, ein mir nicht aufgefallenes, Signal vollbrachten die Frauen ein logistisches Wunder und setzen sich alle im Schneidersitz auf den Boden.
Wahnsinnig schnell wurden die mitgebrachten Süßigkeiten in großen Eimern eingesammelt während die Trommeln weiter spielten.
Plötzlich sticht eine Frau im gelben Sari aus der Masse hervor. Mit hochgerissenen Armen fängt sie an zu schreien und schwankt dabei so stark, dass sie von den Umstehenden gehalten werden muss.
Weiterer solcher Fälle folgen und alle werden sie in die Mitte gebracht und mit großen Neemzweigen ausgestattet, während sie in einer Art Extase auf bisher nie gesehene Weise tanzen. Obwohl, tanzen ist nicht das richtige Wort. In einer Art Trance fallen sie in ein bestimmtes Bewegungsmuster, völlig unabhängig voneinander wanken oder springen sie herum; derartig unkontrolliert, dass ein Wall um sie gebildet wird, damit sie nicht auf die sitzenden Frauen springen. Die Mitglieder des Walls hingegen sind völlig ungeschützt und kassieren Schläge und Tritte oder müssen die Leute auffangen.
Eins haben sie dann nämlich doch alle gemeinsam: es endet immer in einem totalen Zusammenbruch. Leute eilen herbei, geben ihnen Wasser, tragen sie weg, wo sie dann völlig benommen sitzen bleiben.
Während ich nicht so recht fassen kann, was da passiert, wirken die anderen völlig unbeeindruckt, reden lieber darüber, wie komisch ich da sitze (mit angezogenen Beinen, weil meine Füße im Schneidersitz einschlafen) oder, dass dieses so offensichtlich fremde Mädchen, wirklich ungewöhnlich groß ist.
In dem Meer von Gesichtern finde ich plötzlich das Gesicht meiner Kollegin. Ich fühle mich trotzdem nicht weniger verloren.
Durch unsere gemeinsame Hilfe ist es gelungen, dass sich Svaram zu einem großen Projekt entwickelt hat, welches sich selbst tragen kann und erstmal keiner intensiven Entwicklungshilfe mehr bedarf. Für mich der Grund in Zukunft nur noch an einem Tag in der Woche zu Svaram zu gehen, um meine „Inspirations Teatime“ weiterzuführen in der ich den Mitarbeitern per Beamer verschiedene Filme zum den Themen: „Bau von Musikinstrumenten“, „Kulturverständnis weltweit“ und co zeige. Aber auch um einem engagierten Tamilen das Fotografieren zu lehren, sodass er dann meinen Foto-Job in Zukunft übernehmen kann.
Nun zu meinem neuen Projekt: EcoPro. EcoPro ist ein Projekt, welches von dem Mainzer Mediziner Dr. Lucas Dengel gegründet wurde. Das Projekt sieht sich als Dienstleister in den Bereichen: Aufklärung und Hilfe von Mülltrennung, der Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft, Erstellung von EM(Effektive Mikroorganismen) und Holzkohle. Zudem werden Komposttoiletten in der Region errichtet. Das beschreibt der folgende Artikel der GLS Bank Treuhandstiftung, die Stiftung „unserer“ ökologischen Bochumer Bank :-), die zufällig auch mein neues Projekt unterstützt.
Zur Zeit helfe ich meinem neuen Arbeitskollegen Krishnan dabei verschiedene Farmen in der Region, die sich entweder schon entschieden haben ökologische Landwirtschaft zu betreiben oder noch von uns überzeugt werden müssen :-). Anbei einige Bilder unserer Tour in die Region mit den Fotos einer kleinen Farm, die zur Zeit auf ökologische Landwirtschaft umstellt. Vor Ort wurden wir von einer sehr netten Familie empfangen, die uns direkt etwas zu essen und zu trinken anbat. Anschließend wurden wir auf dem überschaubaren Gelände umhergeführt. Auf der Farm werden neben Reis, Melonen, Chili auch Bananen, Mangos und Tamarind angepflanzt.
Heute (wenn man mit 28 Tage= 4Wochen= 1 Monat rechnet) sind meine Gruppe und ich genau 6 Monate, ein halbes Jahr oder eben 168 Tage hier. Ein halbes Jahr voller schoener und weniger schoenen Momenten, neuen Lebensumstaenden und vorallem voller Herausforderungen. Man koennte jetzt natuerlich denken, da ich die Zeit soo genau berechnet habe, dass ich die Zeit hier nicht geniessen wuerde und die Zeit zaehle, bis ich endlich wieder zu Hause bin. Die Wahrheit ist, dass ich schon einige Momente hatte, wo ich unbedingt nach Hause wollte, sei es weil ich nicht mit dem indischen Alltag klar gekommen bin oder mit meinem eigenen Alltag oder einfach weil alte Sachen mich wieder eingeholt haben. Aber im Grossen und Ganzen geht es mir sehr gut hier… ich liebe immer noch meine Arbeit, auch wenn schon oft bisher an meine emotionalen Grenzen getreten bin und am liebsten mich verkrochen haette. Ich habe ja schon sehr lange nichts hier geschrieben, dass wohl aus einer Mischung von allen oben genannten Dingen, aber auch schoenen Dingen her resultiert. Was tue ich gerade bzw.lerne Neues?: Schon seit Dezember lerne ich klassischen nordindischen Gesang bei einer Gesangslehrerin in Pondycherry, in der Stadt hier um die Ecke. Es macht mir sehr Spass und ich kann schon Unterschiede und Verbesserungen in meiner Stimme und meinem Singen wahrnehmen. Achja..habe ja gross getoent nach meiner Moped Zeit wieder ganz viel Fahrrad zu fahren…aeh die Wahrheit ist, ich habe den Schluessel meines Fahrrad-Schlosses verloren und das stand dann dank sehr gutem Schloss ca. 2 Monate in wechselnden Wetterbedg. bei Deepam, bis ich mich endlich aufgerafft habe und jemanden organisiert habe, der mir das geknackt hat. Hat nur alles zusammen mit fragen und warten 1 Stunde gedauert..haha.
Nunja und jetzt besitze ich nicht nur ein Fahrrad, nein, sondern auch eine TVs, die stolz mein Eigenen nennen kann (mein erstes selbstgekauftes motorisiertes Gefaehrt) und einen Kuehlschrank, da wir in unserer Wohnung keinen hatten…wer haette das gedacht, dass ich mit meinen 20 Jahren schon einen Kuehlschrank besitze und als erstes Gefaehrt eine „Heavy Duty XL Super“-TVs.
„Heavy-Duty-XL Super“
Apropo 20 Jahre alt: als November Kind, dass auch schon Schnee am Geburtstag hatte, war es eine unvergesslicher Tag fuer mich…Sonne, Waerme und tollen Menschen um mich herum! Heute abends gehts auf eine Hochzeits-Veranstaltung, was soviel wie viel Essen, laute Musik und meistens wenig gluecklichen Eheleuten besteht, die stundenlang auf einer Buehne stehen muessen und Fotos mit sehr vielen Menschen machen muessen..dazu spater vielleicht mehr, bzw. vielleicht steht auch was dazu bei meinen Crew-Mitgliedern 🙂
Alles Liebe, eure Loraine
P.s. Hatte im Januar Besuch von meiner Oma und ihrer langjährigen (Reise-) Freundin Veronika
links Veronika, rechts meine Omi
P.p.s..(..ps.s.) Arbeite schon seit letztem Jahr so etwa jeden zweiten Freitag im Botanischen Garten von Auroville um auch in einem anderen Projekt rein schnuppern zu können.
Den Kurzeinblick (der lang wird) schreibe ich, um mit euch auch mal ein paar typische Fotos zu teilen. Nora in Alltags-Aktion. 🙂
Wir fangen mal an mit dem folgenden Bild, das mich und meine Mitbewohnerin Anne zeigt.
Wir zwei wohnen ja zusammen in der Wohnung im Dorf, die wir mit unserer vorgeschossenen Miete mit ausgebaut haben. Ein Nachteil im Dorf zu wohnen ist die aufwendige Beschaffung von Trinkwasser. Deswegen haben wir einen großen …mhhh „Trinkwasserbehälter“, den die liebe Anne regelmäßig auffüllen fährt- denn sie hat ein Motorrad im Gegensatz zu mir (auf dem Fahrrad J balanciert sich das Ding schlecht, vor allem wenn es gefüllt ist) und es gibt Trinkwasser-Zapf-Stellen in Auroville zum Beispiel am Visitor-Center (dem Touri-Treffpunkt mit allem drum und dran: Ausstellung, Cafés, Shops,…) und auch an der Solar Kitchen (dem Aurovillaner-Treffpunkt, denn hier essen die meisten jeden Tag zu Mittag). Auf dem Foto seht ihr also uns zwei und den besagten Behälter. Und das Foto ist vor einem der Auroville-Restaurants aufgenommen. Das hier ist das Well-Café. Dort gibt es die tollsten Salate und Trüffel und den allerbesten Eis-Tee. Und neben dem Restaurant-Betrieb ist es ein Ort für Kunstaustellung und Verkaufsort der „Well-Paper“- Produkte, die von tamilischen Frauen aus Altpapier hergestellt werden.
All das wird mein Besuch aus Deutschland sicher kennen lernen. Ich freu mich schon darauf meine Privat-Auroville-Tour anzubieten. 😉 Neulich habe ich nachts um halb drei eine SMS bekommen: Juhuu, meine Schwester und mein Vater haben einen Flug gebucht- es steht fest, sie kommen! Und das ist nur Teil zwei der Vorfreude. Teil eins ist die schon lang geplante Reise nach Indien meiner Tante und meines Onkels plus meiner Mutter. Der März wird Besuch-reich und gerade noch so erträglich mit der Hitze sein. Jetzt schon habe ich tausend Ideen, wie ich die Tage der Besucher erlebnisreich füllen kann. Mal gucken, wie sehr sie das Klima, das für mich so normal ist, und der Trubel Indiens und das spezielle Flair Aurovilles vertragen. Für mich ist das hier halt gerade alles normal- kann mich nicht mehr gut zurückerinnern und unterschätze die Erfahrung der Neuankömmlinge vermutlich. Aber sicher ist: Besucht zu werden und die alle zu sehen wird schön!
In Indien werden sie auch die unglaubliche Handfertigkeit und Improvisation der Tamilen kennen lernen. Um ein Volleyballnetz aufzubauen haben die Jungs an der Udayam-School neulich allerhand auf die Beine gestellt.
Aber letztendlich hat es geklappt und nachdem ich sogar den Jungs (die würden eher nie in ihrem Leben einen Besen anfassen) klargemacht habe, dass wirklich alles Spaß machen kann, haben wir den Vorplatz der Udayam-School mal so richtig verschönert- nun gibt es dort Spielfelder auf denen sich jetzt jederzeit spielen lässt. Außerdem waren die Mädchen dieses Kinder- und Judenzentrums total glücklich mal eine ihresgleichen dazuhaben und haben mit mir eine Höhle unter dem großen Bambus eingerichtet und Blumenketten geknüpft. Ihr werdet es nicht glauben, das hatte so eine Faszination, dass auch dort jeweils Jungs mitgemacht haben. Ich folgere daraus, dass es erstens wirklich selten vorkommt, dass eine Freiwillige dahinkommt und außerdem, dass die wirklich nach Spielideen und Alternativen zu „Rumhängen“ nur so streben.
Ich wollte eigentlich den Justus nur einmal dort unterstützen an dem Aufräum-Tag, aber ich werde sicherlich nun häufiger dort auftauchen, zmal das in MEINEM Dorf ist und zwar nur zwei Straßen weiter. Klar wird hier wieder der Kulturunterschied: denn obwohl ich nur zwei Straßen weiter wohne, war ich dort noch nie. Wir weißenbewegen uns halt immer motorisiert fort und leben in einer Paralell-Welt. Wir mit Familienanschluss im Dorf bekommen da ja schon viel mit. Aurovillaner eher noch viel, viel weniger! Nachdem ich die Mädchen und Jungs beim Aufräumen unterstützt und mit weiteren Spielen bespaßt habe, hab ich dann auch nochmal mit dem leiter und den anderen Freiwilligen gesprochen und weitere Veränderungen geplant: Wiedereröffnung der Toiletten für die Kinder, Einführung von Recycling und ein wunderbar bunter Nachmittag/ Abend zum Jubiläum der Udayam-School mit Völkerballturnier, Stationslauf und Stockbrot am Lagerfeuer. Und meine Gäste aus Deutschland werden den stolz der Inder für ihr eigenes Land und ihre Kultur (auch wenn sie sie selber oft nicht verstehen ) erleben. Ich habe das auch an der Udayam-School gesehen- zum Day of Republic wurde dort die Flagge gehisst, die verschidensten Hymnen gesungen und alle Kinder haben Blumen mitgebracht von zu Hause oder vom Wegesrand, standen still und haben salutiert.
Danach kam die Frage „bekommen wir jetzt Schokoloade“. Also liefen alle Kinder stolz mit der Indienflagge auf der Brust und Schokoladenbonbons herum.
Dann mal ein paar für mich und meine Arbeit typische Bilder:
Ja! Ich hantiere mit Strom- der ist gar nicht so ungefährlich, gerade in Indien. Die Stromkabel- und Masten und Schaltkästen und all das damit verbundene sehen und sind mehr als abenteuerlich! Ich lass da an mancher Stelle gerne meine Kollegen vor, die haben da die nötige Erfahrung. 😉 Dann zeigt das eine Foto eine typische Situation auf der Arbeit. Der „Solar Water Heater“ ist noch nicht fertig – ich wollte schon sagen verkabelt, aber NEIN der braucht keinen Strom- mit Rohren an die Wasserversorgung des Hauses angeschlossen. Aber alle machen Pause imSchatten während ein Kollege noch nötiges Material bei einem hardware-shop an der Straße kaufen gefahren ist,weil die nötigen Teile fehlen. Und das Foto von oben aus der Vogelperspektive zeigt mich und zwei Kollegen (Na,der eine ist mein indischer Chef!) auf dem Dach eines Krankenhauses. Dort haben wir vor ein paar Wochen nach einigen Stunden Fahrt alles angeschaut, um dann mit den Geldern einer dänischen NGO dort nun Schritt für Schritt ganz viel Solar-Systeme zu installieren- angefangen haben wir schonmit zwei Solar-Pumpen, die nur mit Solarenergie Wasser hoch in die Wassertanks pumpen, damit die Häuser alle genug Wasserdruck haben um mit Wasser versorgt zu werden und die Felder auch bewässert werden können. Sehr spannend war für mich bei dieser „Site Survey“ auch die Aufgabe in allen Räumen des Krankenhauses die Lampen und Ventilatoren (und sonstige elektrische Geräte) zu zählen- ich bin in JEDES Zimmer reingekommen! Es waren aber nur sehr wenige Patienten da, weil das einen Tag vor „Pongal“- einem sehr wichtigen tamilischen Fest- war, da sind dann alle lieber zu Hause, die Ärzte sind eh nicht da. Ein Krankenhaus habe ich noch nie so ausführlich kennengelernt und dann so… Das Bild von der Müllkippe könnte neben jedem größeren Haus sein.tatsächlich gehört dieserr Müll zu einer Mädchen-Schule, die ich mit „Eco-Pro“ für einen weiteren „Site Visit“ kennen lernen konnte. Dort wird nun langsam und mit Geduld Mülltrennung eingeführt und über alles damit Verbundene aufgeklärt und bei der Durchführung unterstützt. Schon krass, wenn ich das alles mit unserem STANDSARD in Deutschland vergleiche. So riesige Unterschiede. Dass sich hier eine Schulleitung dafür interessiert und es Gelder zur Umsetzung gibt, ist schon unglaublich fortschrittlich! Was ist bei uns fortschrittlich? Die neuste Recyclinganalage mit xy-Neu-Technologie als Pilotanlage?
Und zum Abschluss noch ein Bild von uns drei Mädels- meine tamilischen Freundin Dawn mit ihrer Tochter Pritha und ich.
Angefangen hat diese Freundschaft mit gemeinsamen Volleyballspielen (Dawn ist Sportlehrerin und die Lehrer in Auroville haben ja einmal ihre Freizeitgruppe für uns Longterm-Voluntäre geöffnet, nur noch ich bin nach wie vor dabei). Dawn ist in Auroville bei einer deutschen Familie aufgewachsen und lebt nun alleinerziehend in einer kleinen ruhigen Community. Es ist interessant auch ihr Auroville zu erleben-noch eine neue Perspektive für mich. Mit den zweien unternehme ich nun häufiger etwas. Zum Beispiel fahren wir sonntags nach Pondy (Pondycherry),um über den Sunday-Market zu bummeln.
Da findet man nicht wirklich schöne Dinge, aber die Mischung aus Plastik-Waren, Flohmarkt, Klamotten und indischen Snacks- da gibt es immer viel zu gucken. Generell ist Pondy, wenn auch nicht die typischte indische Stadt, da es einen großen französischen Einfluss von „damals“ gibt, einfachmal eine gute Abwechslung zu Auroville und den stark Auroville geprägten Dörfern.
Und ganz zum Schluss zwei Nora-Fotos:
1.- Was gibt’s zu tun? Ich pack mit an!
2.- Saris sind schon tolle Kleidungsstücke!
(Bei denen klappt es leider gerade nicht mit dem Hochladen- Indien und Internet)
Nun bin ich seit einer Woche krank im Bett. Noch warte ich auf die Test-Ergebnisse des zweiten Bluttestes, aber seit gestern bekomme ich nun auf eine ziemlich sichere Diagnose hin (irgend sowas tropisches) Antibiotika und habe endlich auch wenigstens ein bisschen Fieber. Heute geht’s mir schon so gut, dass ich mich schon mal für eine halbe Stunde raus in die Hängematte gelegt habe (das Bild ist aber ein altes).
Hängematten sind echt spitze-mein Lieblingsmöbelstück bzw. Einrichtungsgegenstand, wie wir gestern bei unserem monatlichen Weltwärts-Treffen bei einem Spiel herausgefunden haben. 🙂 Zu dem monatlichen Treffen bin ich trotz des Krankseins mit. Die Anderen haben mich auf dem Motorrad mitgenommen, ich durfte auf der tollen Korbbank liegen und beim Lagerfeuer einschlafen. Aber konnte halt beim Energielevel-Check der Gruppe leider nur 3 von 10 Punkten ansagen.
Ich hänge also so herum und bemühe mich gesund zu werden. Dazu gehört Sherlock-Holmes-Hörspiele hören (denn Lesen und Filme gucken geht nicht, weil die Augen bei den Kopfweh lieber zu bleiben wollen), Tee trinken, bisschen was essen und SCHLAFEN.
Blöd, dass ich wegen einem Mini-Insekten-Biss (vermutlich liegt alles daran) so aus meinem Leben hier rausgeschmissen wurde. Alles muss also warten, aber ich sehe meine Zeit hier mit jedem Tag schwinden- mehr als die Hälfte des Jahres ist um. …
Das Leben war/ ist an sich gerade super schön und abwechslungsreich und nicht(!) anstrengend. Das Wetter ist laut Einheimischen immer noch kalt (ich finde es perfekt). Die Arbeit erlaubt es mir mit den tamilischen Kollegen auf Montage zu fahren und trotzdem andere Dinge zu machen: Projekte von „Eco-Pro“ (Tagesausflüge) kennen lernen (Solid Waste Management, Eco-San-Toiletten, EM,…), mich vernetzen, sodass ich bald an Schulen Vorträge zu Solarenergie halten kann und einen Solartrockner für eine Auroville-Farm bauen. Und dann verknüpfe ich meinen Arbeitsalltag nun weiterhin mit anderen Projekten: Discipline-Farm, zum ab und zu mal einfach Unkraut jäten und was in der Natur machen (z.B. auch einen neuen Zaun bauen, weil die Kühe den alten niedergerissen haben) und mit Udayam, einem Kinder- und Jugend-Zentrum, in dem einer der anderen Weltwärtsler arbeitet (Recycling einführen, Kinder bespaßen, kreativ sein und mitgestalten).
Ja und sonst…- Immer viel los! Mir geht’s es hier so richtig gut!
Aber jetzt bin ich halt krank. Da hilft auch nicht, dass der Mond abends so herrlich aussieht hinter den Palmen und mich dieses Gefühl „Boah, ich bin in Indien!“ immer noch völlig packt und fasziniert. Hilft nicht- Ich muss weiter das Bett hüten und gaaanz viel Tee trinken.
Aber dennoch: Mond und Palmen und wenn ich rausgucke Sonnenschein trotz Winter und … …es wird schon wieder! Und darauf freue ich mich schon. Bis dahin Augen zu und gesund- schlafen. 🙂