Ein fröhliches Vanakkam an meine lieben Blogbesucher und Blogbesucherinnen,
es freut mich sehr, dass ihr euch für meinen Freiwilligendienst, Auroville und/oder Indien interessiert.
Erstmal ein paar Worte zu meiner Person:
Ich komme aus einem kleinen Fünfhundertseelen-Dorf namens Gresgen, das irgendwo im Nirgendwo des Schwarzwalds zwischen Freiburg und Basel liegt. In diesem Sommer (2014) habe ich mein Abitur am Gymnasium Schönau beendet und begonnen mich auf meine einjährige Reise nach Auroville in Tamil Nadu vorzubereiten.
Ich bin eine kleine, ruhige und eher zurückhaltende Person, die in der Regel voller Energie und Tatendrang steckt, phasenweise zu Chaos neigt, in der Regel allerdings die Ordnung liebt, gerne Bücher liest, Sport treibt (Bogenschießen, Yoga, Joggen, Turnen, Fahrrad fahren) und der die Natur mit ihrer faszinierenden Schönheit undKomplexität sehr am Herzen liegt. Ich liebe es zeichnerisch tätig zu sein, verfolge meine Ziele meist sehr ehrgeizig und bin kurz gesagt, ein stilles aber tiefes Gewässer.
Ein großes Interesse habe ich unter anderem an den Themen Naturschutz und nachhaltiger Landwirtschaft. So habe ich in den letzten drei Jahren für jeweils drei Wochen auf verschiedenen Biofarmen gearbeitet.
Die Erfahrungen, die ich auf dem demter-Hof „Hof Dinkelberg“, als WWOOFerin auf dem „Tognet-Hof“ in der Schweiz und der „Tattie Hoaker“ Farm in Irland sammeln durfte, haben mir klar gemacht, dass es durchaus Wege gibt mit der und nicht gegen die Natur zu arbeiten. In dieser Hinsicht besonders inspirierend war auch der Besuch des Permakultur Hofes von Sepp Holzer in Österreich.
So hatte ich auch immer wieder große Freude daran, in unserem Hausgarten die Hände in den Dreck zu stecken und mit alten Saatgutsorten und Mischkulturen zu experimentieren, was mal mehr und mal weniger von Erfolg gekrönt war und nicht selten von Raubzügen gemeiner Schneckenhorden intrigiert wurde. ^-^
Mein Projekt in Auroville:
In Auroville werde ich in dem Projekt „Eco Pro“ arbeiten, das sich vor allem mit den beiden großen Themengebieten der nachhaltigen Landwirtschaft und der Müllproblematik Indiens beschäftigt. Ich freue mich extrem darauf, während meinem Freiwilligendienst viel in diesen Bereichen zu lernen und meine Energie in dieses Projekt zu stecken, weil ich es einfach für unglaublich unterstützenswert halte.
Ich kann mir noch nicht genau vorstellen, wie meine Tätigkeiten dort aussehen werden, aber ich habe vor euch hier mit dem einen oder anderen Post auf dem Laufenden zu halten.
Wie, warum, weshalb Auroville?:
Um ehrlich zu sein, bin ich mehr oder weniger durch Zufall auf Auroville gestoßen. Mir war klar, nach dem Abi will ich erstmal ein Jahr weg. Weg von meinem kleinen Dorf, weg von dem ganzen theoretischen Lernen, weg von meinem westlichem Lebensstandards, weg von dem, was ich bisher gut kannte und rein in eine andere Kultur, am besten in Südostasien und am besten rein in ein Umwelt- oder Landwirtschaftsprojekt.
Dabei stieß ich auf die weltwärts-Plätze, die Auroville International Deutschland jährlich zu vergeben hat und dachte, bähm – da will ich hin.
Mit dem Kerngedanken Aurovilles, ein Ort für die ganze Menschheit zu sein, kann ich mich sehr gut identifizieren, da ich der Meinung bin, dass viele Probleme dadurch entstehen bzw. deshalb nicht behoben werden können, weil wir Menschen immer die Unterschiede suchen, anstatt uns an den Gemeinsamkeiten zu freuen. Wir sitzen im Grunde alle im selben Boot bzw. auf der selben Kugel und für die tragen wir alle die selbe Verantwortung, egal auf welcher Seite einer Staatsgrenze wir geboren wurden.
Dass ich nach Auroville gehe, gibt diesem Jahr nocheinmal eine ganz neue, wunderbare Dimension und ich freue mich sehr darauf, viele interessante Persönlichkeiten kennen zu lernen.
Schon auf unseren Vorbereitungsseminaren in Deutschland durfte ich wunderschöne Erfahrungen machen und bald werde ich meine Koffer packen, mit einem zwar zunehmend mulmigen Gefühl ob des ganzen Unbekannten, das da auf mich zu kommt, aber auch mit dem Gefühl einen sehr wichtigen und vor allem richtigen Schritt zu tun.
Mein wichtigstes Ziel in Auroville wird es sein zu lernen. Dazu gehört, mehr über mich selbst zu lernen, Grenzen und Stärken ausloten; zu lernen sensibel für eine andere Kultur und Lebensmentalität zu sein; zu lernen, was man alles mit Mikroorganismen, Terra Preta und anderen alternativen landwirtschaftlichen Methoden anstellen kann; das Müllproblem in Indien kennen zu lernen und zu sehen, wie ein Bewusstsein für diese Problematik entsteht; andere Menschen kennen zu lernen und hoffentlich tiefe Freundschaften zu schließen und sicher werde ich auch ganz viel Zeug sehen und lernen, woran ich noch gar nicht gedacht habe. Ich bin gespannt, was aus den ganzen Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen entstehen wird, die ich in dem Jahr Indien und Auroville auf mich zu kommen.
Wenn ihr Fragen an mich habt oder euch ein Aspekt meines Freiwilligendienstes ganz besonders interessiert und ihr gern einen Post dazu hättet, könnt ihr gerne eine Mail an [email protected] schreiben. Ich werde versuchen, allen zu antworten.
Wieviel ihr letztlich von mir hören werdet, kann ich jetzt noch nicht versprechen, schließlich gibt es in Indien sicher Interessanteres zu sehn als den Laptop-Bildschirm und manchmal fällt es mir schwer, einen längeren Text zu schreiben (phasenweiser Chaotismus ^-^), aber ich habe vor meine Erfahrungen so weit wie möglich mit allen lieben Leuten zu teilen, die es interessiert.