Hey, ihr lieben Menschen!
Ich komme aus dem großen, schnellen, vollen, lauten Berlin, werde im Regelfall Vince genannt und bin nun seit dem 13. Tage des 7. Monats des 2015. Jahres seit dem Zeitpunkt, ab dem die westliche Welt sich zum Zählen bequemte, auch endlich Besitzer jenes ach so relevanzdurchtränkten Schriftstücks. Ihr wisst schon, das mit den Zahlen drauf undso…
Anyway, nachdem ich diese Phase meines Lebens nun hinter mich gebracht habe, juchei, kann ich mich endlich vermehrt den Dingen widmen, die mich tatsächlich interessieren. Nun wird sich manch eine*r fragen, was denn diese Dinge wohl sein mögen. Banget nicht! Die Antwort soll folgen sogleich:
„In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken, man jahrelang im Moos liegen könnte.“
Dieses wunderbare Zitat von Franz Kafka deckt im Prinzip schon ziemlich gut ab, was so meine Hauptinteressenbereiche sind, nämlich zum einen, draußen zu sein und die Natur zu genießen und zum anderen, die natürlichen Prozesse, die darin ablaufen, verstehen zu lernen und mein Leben und Verhalten daran zu orientieren. Aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschlossen, zusammen mit Caro in dem Aufforstungs- und Umweltbildungsprojekt „Pitchandikulam Forest“ zu arbeiten.
Ich beschäftige mich außerdem seit ein paar Jahren mit Spiritualität und von daher finde ich es sehr spannend, mich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ nicht nur auf natur- und gesellschaftswissenschaftlicher, sondern eben auch auf spiritueller Ebene auseinanderzusetzen und vor allem zu schauen, wie sich diese Bereiche miteinander kombinieren lassen.
Wenn ich gerade nicht über die großen Fragen des Lebens sinniere, verbringe ich meine Zeit gern bouldernd und kletternd an Wänden und im Keller auf mein Drumset einschlagend, das ich nun aber leider für ein Jahr dem Staub überlassen muss. Ich vermute allerdings stark, dass es mir hier in Auroville trotzdem recht schwer fallen wird, mich deshalb zu langweilen…
Warum Auroville?
Es war mir schon seit längerem klar, dass ich nach der Schulzeit Erfahrungen im Ausland sammeln möchte. Ein Freiwilligendienst schien mir dabei das richtige Format zu sein, weil ich nach dem ganzen theoretischen Frontalunterricht ein bisschen praktisches Arbeiten gut gebrauchen kann. Da ich nicht nur an einem spannenden und vor allem sinnvollen Projekt zum Arbeiten interessiert war, sondern besonders auch daran, dem westlichen Luxus mal den Rücken zu kehren, um einen minimalistischeren, naturnaheren und vor allem ökologisch-nachhaltigeren Lebensstil zu erleben, als es in einer Großstadt wie Berlin möglich ist.
Aus diesem Grund schien mir Auroville die richtige Wahl zu sein, da es hier sowohl interessante Projekte en masse, als auch viele spannende Philosophien und Lebenskonzepte, sowie Wohnmöglichkeiten zu finden gibt, die meinem Idealbild zumindest recht nahe kommen und mit Sicherheit spannend zu erfahren sind. Ich bin gespannt darauf, was Auroville und sein physischer, sowie geistiger Inhalt in diesem Jahr mit mir anstellen werden…Looking forward.