Es ist nun dreieinhalb Monate her seitdem wir Deutschland verlassen haben, jedoch nur mit der Hälfte der Gruppe weil die Anderen Visa und Coronaprobleme hatten und deswegen erst etwa eine Woche später einreisen konnten.
In der ersten Woche haben wir im Isai Ambalam Guest House gewohnt, in dieser Woche haben wir die Projekte unserer Gruppe besucht, waren am Strand, im Matrimandir, in Pondy auf dem Sunday Market und haben verschiedene Organisatorische Dinge erledigt. Nach einer Woche sind wir dann in unsere Wohnungen gezogen, ich wohne mit Hanna Lee und Sarah in „Protection“ in Kuilapalayam. Wir haben jeder ein eigenes Zimmer und Bad, theoretisch haben wir auch zwei Küchen, benutzen tuen wir aber nur eine. Wir wohnen im ersten Stock und haben noch einen Balkon und eine Dachterrasse. Um zu einem kleinen Einkaufsladen von unserer Wohnung zu kommen braucht man etwa zwei Minuten, auch zum Strand braucht man nur etwa 10min mit dem Motorrad, nach Auroville rein etwa 15min. Ein Nachteil an der Lage der Wohnung ist jedoch dass sie etwa 50 Meter von einem Tempel Lautsprecher entfernt ist der ab und zu gerne mal Musik spielt was etwas nervig nach gewisser Zeit werden kann. (In Indien gibt es normalerweise keine verglasten Fenster sondern Fenster mit Mückennetz davor, sodass die Luft die ganze Zeit zirkulieren kann).
Nach zwei Wochen waren die Einführungswochen dann zu Ende und die erste Arbeitswoche hatte begonnen. Ich arbeite mit Valerie auf Auroorchard, einer biologischen Farm die Obst und Gemüse anbaut aber auch Hühner und ein paar Kühe hat. Die Arbeit beginnt um 7:00 Uhr mit einem Glockenschlag, um 9:00 Uhr bis um 9:30 gibt es Frühstück und um 12:00 Uhr ist für die Freiwilligen Feierabend. Unsere Aufgaben bestehen meistens aus Unkraut jäten, Beete vorbereiten, Schreddern, also Mulch herstellen der dann auf die Beete gemacht werden kann, Kompost machen und auch auf die Beete verteilen, Pflanzen im Gewächshaus aufziehen und zu pflanzen oder zu ernten.
Die meisten Obst und Gemüsesorten sehen etwas anders aus als in Deutschland und sind meistens kleiner. Auf der Farm arbeiten etwa 15 tamilische Männer und Frauen die dort angestellt sind und die Freiwilligen dessen Anzahl meist stark variiert, an manchen Tagen nur etwa fünf an anderen über 20.
Anshul leitet die Farm und gibt den Freiwilligen ihre Aufgaben, gearbeitet wird jeden Tag außer Sonntags und geredet wird auf Englisch. Meistens geht der Arbeitstag sehr schnell um und man kann sich bei vielen Aufgaben auch sehr gut mit den anderen Freiwilligen unterhalten. Nach der Arbeit ging es oft mit ein paar Leuten von der Arbeit zu einer Juice Bar die etwa 5 min von der Farm entfernt ist, inzwischen aber nicht mehr so oft, stattdessen geht es jetzt eher zur Solar Kitchen, eine art Kantine die Mittag und Abendessen für mehrere hundert Leute am Tag macht und auch von Auroorchard beliefert wird. In der Solar Kitchen trifft man eigentlich immer Leute die man kennt, egal ob von der Arbeit, die anderen Weltwärtsler oder Leute die man zufällig kennengelernt hat. Nachdem ich mich dann meistens immer sehr vollgegessen habe geht es auf La Terasse, einem Kaffe über der Solar Kitchen.
Montags und Freitags gehe ich meistens zum kostenlosem Gym mit Lee und Hanna und Dienstags zum Tamil. Der Rest der Nachmittage sind meistens sehr unterschiedlich, bisher waren wir zweimal am Wochenende Surfen, einmal Reiten, ab und an mal beim Yoga, bei Spielstunden für Erwachsene oder beim Sumba. Ansonsten verbringen wir unsere Zeit mit Ausflügen die bisher immer wirklich schön waren, mit Kulturveranstaltungen in Auroville oder einfach mit einem Filmabend.
Unsere Wohnung in der oberen Etage
Ein paar Fotos von der Farm, sie produziert ihre eigene Biomasse und Kompost und benutzt keine künstlichen Düngemittel oder Spritzmittel
Zuletzt noch ein Foto von einer Straße in Pondy und ein Foto von einem kleinen Ausflug