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  1. Auroville ist überall! Rückkehrer gestalten Infoabend zu Auroville

    10. November 2015 von Ehemaliger WWler

    Am 8.11.2015 fand im interkulturellen Stadteil-Zentrum „Waldemarhof“ in Rostock ein von zwei Weltwärts-Rückkehrern organisierter Infoabend zu Auroville statt. An den Wänden des Seminarraums hingen Bilder aus Auroville, am Eingang lagen AVI-D Rundbriefe, die Auroville Today und das Auroville-Handbook – Aurovilles „Reiseführer“ – aus. Der Beamer projizierte ein großes „om“ auf die Leinwand, darunter erschien der Titel der Veranstaltung: „Auroville – alle gemeinsam anders?“

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    Mit 10 Teilnehmern, 2 weiteren Weltwärtslern und einem Auroville-Reisenden als Unterstützer, sowie einer Präsentation, einem Film über Auroville und einer Diskussionsrunde war es ein rundum gelungener Abend! Am Ende war klar: Der Funken, der in Amelie (Weltwärts 2013/2014), Nora (WW 2013/2014), Rosa (WW 2014/2015), Matthias (WW 2008/2009) und Günter (bereits 10 mal Auroville nach Auroville gereist) brennt, ist auf die Zuhörer übergesprungen. Nora und Amelie probierten als Einführung ein neues Format names „Pecha Kucha“ aus, bei dem in 20-sekündigen Impuls-Beiträgen zu für Aspekte Aurovilles beispielhaften Bildern ein erster Eindruck vermittelt wurde. Danach zeigten sie Teile der Auroville-Doku: „City of the Dawn“.

    Amelie und Nora

    Amelie und Nora beim Infoabend

    Vor der anschließenden Diskussion stellten sich die Teilnehmer vor. Ein Ehepaar wollte wissen, wo den „ihre Kinder sind“, die wiederum mit ihren Enkelkindern vor ein paar Jahren nach Auroville „ausgewandert“ seien. Andere hatten von Auroville gelesen und wollten mehr erfahren, interessierten sich für Indien oder Utopien im allgemeinen, oder waren vor dem Hintergrund der Veranstaltungsreihe der Entwicklungspolitischen Tage 2015 in Mecklenburg dazu gekommen. Im Austausch kamen u.a. folgende Themen auf: „Wie werde ich eigentlich Aurovilianer?“, „Was ist eigentlich dieses Mantri … was?“, „Wie gestaltet sich der Austausch mit den Dörfern?“ und „Was ist die gesetzliche Grundlage für Auroville in Indien?“. Das ganze fand in einer entspannten Atmosphäre statt. Jemand, der am Abend zum ersten mal von Auroville erfuhr, meinte am Ende: „Es sollte, gerade bei den ganzen Nahrichten über „Krisen“, etc. viel öfter über solche positiven Entwcklungen wie das alternative Gemeinschafts-Projekte Auroville berichtet werden!“ Das finden wir auch.

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    Deshalb denkt Amelie am Ende des Abends schon über die nächsten Aktionen nach:

    „Ich war zu Anfang sehr unsicher wie viele Leute überhaupt kommen und bin deshalb wirklich glücklich darüber, dass wir den Abend mit einigen interessierten Menschen gestalten konnten. Das Format war ein Anfang um zu schauen, wie man Auroville überhaupt einer Öffentlichkeit, die damit noch keine Berührungspunkte hat, näher bringen kann.

    Wie ein Teilnehmer sagte: Man sollte viel mehr darüber hören und solche Anstöße bekommen, und es ist vielen Leuten gar nicht klar, dass sich damit gewissermaßen eine neue Welt auftut. Es ist gut, dass wir so viele verschiedene Perspektiven einbringen konnten, von 4 Freiwilligen aus verschiedenen Jahrgängen, Projekten und von einem Auroville-Reisenden ohne Weltwärts. Ich hoffe, dass etwas von der Begeisterung übergesprungen ist. Ich habe noch im Kopf, wie enthusiastisch ich auf die ersten Infos über Auroville reagiert habe. Ich hoffe, dass dieser Funke der Begeisterung übergesprungen ist. Ich könnte mir vorstellen so etwas mit mehr Zeit und Raum in Form eines Workshops in einer Schule zu machen, um dann z.B. durch Interview-Filmausschnitte mit Auroville-Kids einen Austausch über Vorstellungen und Zielen von Schule anzustoßen.“

    Wie ging es Nora am Ende des Abends?

    „Mir geht’s gut, ich bin nur etwas müde. Ich bin froh, dass es stattgefunden hat, dass Leute da waren. Ich fand es spannend, dass so eine bunte Mischung aus neu für Auroville Interessierten, „Kennern“ und Verbundenen zusammen gekommen ist. Es war schön, dass wir als Freiwillige, als AVI-Dler was zusammen gemacht haben, so eine Veranstaltung organisiert und durchgezogen haben. Ich hab eingentlich Lust so etwas öfter zu machen, so jeden Monat einmal –  durch Deutschland touren und nur das machen! … naja, viele andere Dinge auch noch! =D“

    Wie wars für Rosa?

    „Ich war nicht an der Planung, sondern „nur“ an der Ausgestaltung des Abends geteilt –  habe sozusagen einfach Amelies und Noras „Erdbeeren“ geerntet. =) Es macht auf jeden Fall Spaß das Auroville-Universum in dieser Welt hier aufleben zu lassen und da ich die anderen aus meinem WW-Jahr gestern erst gesehen habe, ist die Erfahrung noch präsent. Hab gerade auf Facebook noch gelesen, dass ein Freund aus Auroville nach Deutschland kommt – voll schön. Ich fühle mich auch unglaublich toll, weil ich endlich mal Rückkehrer-Engagement zeige! Schöne Grüße an Muna! =D“

    „Ich hab das Gefühl, dass wir das best-mögliche gemacht haben, weil Auroville ja aus 1000 Facetten besteht – so heißen ja auch schon die Weltwärts Filme. Dadurch, dass wir unterschiedliche Leute waren, die es präsentiert haben, und nicht nur der AVI-D Kern, der darüber redet, war es sehr lebendig. Wir konnten über unsere eigenen Erfahrungen aber auch Fakten reden und so verschiedene Perspektiven vermitteln. Wir könne ja immer nur ein Gefühl und Eindrücke teilen und dann müssen die Leute selber entscheiden, ob sie dahin wollen. Jeder muss Auroville selber kennen lernen, das „eigene“ Auroville für sich vor Ort entdecken.“

    Bild der Fotoausstellung

    Visuelle Eindrücke aus Auroville von Nora, Amelie und anderen Freiwilligen


  2. Auroville-Vortrag am 8.11. in Rostock & Interview mit Rückkehrern

    2. November 2015 von Ehemaliger WWler

    Liebe Auroville-Freunde,

    am nächsten Sonntag (08.11.2015) findet in Rostock die Veranstaltung „Auroville – alle gemeinsam anders?“ mit den beiden Freiwilligen Nora und Amelie des Weltwäts-Jahrgangs 2013/2014 statt. Die beiden wollen uns im Rahmen der Entwicklungs Politischen Tage 2015  Aurovilles Ideal sowie Aufbau, Entwicklung und Aktivitäten der Gemeinschaft vermitteln. Dafür werden eine Präsentation, Filmausschnitte und anschließender Austausch die Möglichkeit bieten. Unterstehend findet Ihr die Einladung zur Veranstaltung und ein Interview, das Nora mit Amelie für den Rundbrief von Auroville International Deutschland geführt hat. Viel Spaß!

    Flyer Auroville-Vortrag

    Wie ist das eigentlich, zurück zu sein?
    Ein Interview mit Amelie (Weltwärtsfreiwillige 2013/14 auf der Discipline Farm), geführt von Nora Klein

    Nora: Amelie, jetzt haben wir uns, nachdem wir uns echt lange nicht mehr gesprochen haben, endlich mal wieder am Telefon ein bisschen ausgetauscht. Das war einfach richtig gut!  Und jetzt möchte ich dir aber gerne noch, wie abgesprochen, ein paar Fragen für den nächsten Rundbrief stellen.
    Amelie: Okay, super!
    Nora: Wenn du an Auroville und die Zeit dort als Freiwillige zurückdenkst, was kommt dir als erstes in den Sinn? Woran erinnerst du dich besonders gerne?
    Amelie: Das ist eigentlich ganz einfach und klar: Die Farm! Und wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es die Farm morgens um halb acht, wenn ich barfuß auf dem Feld Minze geerntet habe. Frischer Tau, es ist noch kühl und ruhig (!)… Ja, wirklich, die ruhigste Stunde am Tag, wenn alles langsam wach wird.

    Discipline Farm
    Nora: Und wie wohnst du jetzt? Haben sich durch Auroville deine Ansprüche und Wünsche an das Wohnen auch in Deutschland verändert? Amelie: Hm. Ja, auf jeden Fall. Ich wohne gerade in einem Mehrgenerationenhaus; ein Fachwerkhaus direkt an einem Fluss. (Denkt eine Weile nach) Dieser Wunsch, in Gemeinschaft und in der Natur zu leben, hat sich bestimmt auch durch die Zeit und das Leben in Auroville entwickelt. Und war dann einfach da. Ich glaube, es ist mir bewusster geworden, dass ich mir eine funktionierende, intakte Gemeinschaft wünsche und unmittelbare Nähe zur Natur.
    (überlegt wieder) Eigentlich ist es nicht ein Wunsch. Es ist wie selbstverständlich. Eben ein „Miteinander-Machen“, Teilhaben.
    Nora: Und was beschäftigt dich aktuell in deinem Alltag?
    Amelie: Naja, natürlich mein Psychologie-Studium. Und das Leben in Gemeinschaft. Wie können WGs funktionieren? Ich möchte mehr über Ökodörfer erfahren. Und Kommunikation! Wie können wir gut kommunizieren, damit ein Miteinander klappen kann. Gewaltfreie Kommunikation, da bin ich gerade dran. Das Wissen über all so etwas möchte ich ausbauen. Und dann auch die Frage „Wie können wir Auroville in unseren Alltag hineintragen?“ Ich meine über Friedens-Meditationen hinaus. (lacht)
    Nora: Und vergisst du manchmal, dass du ein Jahr lang in Auroville verbracht hast?
    Amelie: Eigentlich weniger … Aber tatsächlich ja! Hier wieder zu sein, eingebunden ganz in der Gegenwart. Da ist dann wieder viel verschüttet! Und die Erinnerungen und Erfahrungen sind zwar irgendwo einfach integriert… (lacht) Aber das alles verfliegt manchmal und ich erschrecke mich, wenn ich das wahrnehme. Dann möchte ich das umwandeln, mich wieder erinnern.
    Nora: Und was hast du aus dem „Dort“, vielleicht auch aus der indischen Kultur übernommen?
    Amelie: (antwortet sehr schnell) Das Überwürzen von Gerichten. Oder sagen wir besser: die indische Würztechnik. Ich versuche jetzt, immer alles zu nutzen, was da ist. (Lacht, dann nachdenklich) Aber das meiste habe ich wirklich schnell wieder abgelegt. Zum Beispiel die Muße, sich Zeit zu nehmen…

    indisch Essen

    Nora: Vermisst du das am meisten?
    Amelie: Ja, ich vermisse Freiheit bzw. Freiraum am meisten. Ja, generell „Raum“!

    Nora: Und gibt es etwas, das du jetzt im Nachhinein gern über den erlebten Freiraum, vielleicht die Utopie Auroville, lernen möchtest?
    Amelie: Die Organisation! Im Prinzip habe ich davon kaum etwas mitbekommen. Wer was macht und warum. Die Bürokratie, all die inneren Strukturen von Auroville.
    Nora: Aber andere Dinge, wie Essen und Kleidung, die dort so anders sind und die schnell unser Alltag wurden, ist das bei dir immer noch verändert?
    Amelie: Nicht wirklich. Ich bin wieder ziemlich deutsch geworden, würde ich sagen. Allerdings versuche ich mich zu bemühen, eine andere Gesprächskultur zu leben. Wärmer, herzlicher.
    Nora: Und das deutsche Wetter, wie gehst du mit dem um?
    Amelie: Na, das kann einen schon depressiv machen. Richtig graue Monate, die die Energie rauben. Gerade jetzt im Januar.
    Nora: Und dann wünschst du dich zurück in die Sonne… Aber in Auroville, welche Herausforderungen und Schwierigkeiten hast du da wahrgenommen? Und sind das nicht genau die gleichen wie auch hier in unserer deutschen Gesellschaft?
    Amelie: Eine schwierige Frage. Ich würde sagen, diese Herausforderungen gleichen sich schon. Eine davon ist sicher die Aufgabe, nachhaltig und liebend mit Mensch und Umwelt umzugehen. Ideale und Werte konsequent zu leben! Das war in Auroville zwar auch nicht jeden Tag einfach, aber leichter als hier.  Alternativen leben… da hängen sich hier viel weniger Leute so sehr rein wie in Auroville. Das, was viele dort leben, würde dann höchstwahrscheinlich als „radikal“ abgestempelt werden. Ich habe auch gemerkt, dass in Auroville die Auswirkungen meines Handelns und vor allem meines Konsumverhaltens viel unmittelbarer waren. Der Müll, der bei Pour Tous falsch sortiert wird, landet auf der Müllkippe direkt vor Ort. Das Abwasser aus unserer Küche in Discipline floss direkt in unseren kleinen Kräutergarten. Das bedeutet dann wiederum: nur organische Seifen für Körper und Geschirr…  Hier ist es häufig das Verhaltensmuster: Aus den Augen, aus dem Sinn.
    Nora: Und gibt es dein Auroville-Lieblingswort?
    Amelie: Vielleicht „das Kollektiv“ … Und natürlich „take care“! (wir beide lachen)
    Nora: Wirst du Auroville wieder besuchen?
    Amelie: Ja. Lieber früher als später! Aber vermutlich wird es dieses Jahr nichts, denn der Sommer ist voll mit Prüfungen. Aber im nächsten Jahr bestimmt! Ich freue mich schon…

    Das Interview mit Amelie führte Nora Klein für den Rundbrief von AVID (Frühjahr 2015), die davon träumt, dass wir alle Auroville an vielen Orten entdecken und erleben und untereinander unsere Begeisterung teilen für ein buntes und fröhliches Miteinander.


  3. Von Kühen am Strand, Affen auf dem Schulhof und Weltwärtslern in Auroville

    1. November 2015 von Jana

    Da es hier ja schon einiges an Erzählungen von unseren Leben hier gibt, dachte ich mir, es wäre doch auch Mal ganz nett eine kleine Fotoreihe zu etablieren.

    Deshalb hier

    Fotografische Impressionen aus Auroville und Umgebung

    aufgenommen von Ankunft bis Ende September.

     

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    Kaya tripych

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    Vince Dipych

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    anneke tripych

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  4. DIE LETZTE ZEIT…

    29. Oktober 2015 von Catha

    So. Nun werde ich auch mal versuchen aus meinem verquirlten Gedankensalat die Erinnerungen an die letzte Zeit hervorzukramen und in halbwegs verständliche Sätze umzuwandeln.
    Ich bin hier nun schon zwei Monate und würde so langsam behaupten angekommen zu sein. Grade habe ich mich im Village House in Kottakarai eingerichtet, wo ich ja momentan mit Felix, Laura und Jelly wohne. Obwohl sich auch das bald ändern könnte… mal sehen.
    Das Haus ist jedenfalls praktischer Weise ziemlich nah an meiner Arbeit, mit’m Motorrad brauche ich nur knappe 10 Minuten.
    Ziemlich gut, wenn man morgens gerne lange schläft.
    Und ja, Ich habe endlich ein eigenes Motorrad! Mit ihr cruze ich seit ein paar Wochen ganz glücklich durch die Gegend.
    Das sind Molly und ich:

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    An meinen Fahrkünsten muss ich allerdings definitiv noch arbeiten, denn damit bringe ich mich durchaus ab und an in die ein oder andere unangenehme und/oder brenzlige Situation.
    Dann steht halt mal schnell im Dorf ’ne Horde tamilischer Männer um dich herum und alle reden auf dich ein, weil du dein Motorrad nun schon zum 10ten Mal abgewürgt hast, während man selbst am liebsten im Boden versinken würde und nun erst recht nichts hinkriegt oder bleibt mitten auf der Straße stehen, weil plötzlich ’ne Kuh von irgendwo her aufgetaucht ist und man während der spektakulären Vollbremsung nicht direkt ans runter schalten gedacht hat sondern mehr an sein und das -hier heilige- Leben, der mit aller Seelenruhe die Straße weiter überquerenden, Kuh.
    Aber vermutlich gehört das halt einfach irgendwie dazu.
    Wenn ich dann endlich heile bei meiner Arbeitsstelle angekommen bin, hab ich immer unglaublich viel Freunde dabei an der Seite von Uma und Malliga, den anderen Erzieherinnen, mit den Kids rumzutollen, zu schaukeln, Sandburgen zu bauen und für Frieden zu Sorgen, denn 2,5 Jährige können ziemlich fies sein wenn sie wollen.

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    Ich liebe das Gefühl, wenn die Kleinen mir ‚Good Morning Akka!‘ zurufen und mich stürmisch umarmen. Wahnsinn wie schnell die Kleinen einen annehmen. Und das genieße ich grade auch wieder, denn die letzten 2 Wochen waren Ferien und ich war ganztags im Healing Center. Da habe ich Muthu geholfen, welche den Laden dort schmeißt und eine wahnsinnig liebenswürdige und intelligente Person ist, die ich jetzt schon sehr in mein Herz geschlossen habe.
    Im Allgemeinen finde ich mich in diesem doch ziemlich waldigen Stückchen unserer Erde so langsam zurecht und verfahre mich nur noch ab und an.
    Ich kann in der Solarkitchen, der Kantine Aurovilles in der ich immer zu Mittag esse, inzwischen viele Leute grüßen wenn ich sie treffe, weil ich sie durch irgendwen oder auch einfach nur zufällig kennengelernt habe und genieße es irgendwie so langsam auf die gut versteckten und verschlungenen Pfade Aurovilles zu stoßen auf denen das Leben hier stattzufinden scheint.

    und jaaaaaa… der Beitrag ist nicht brandaktuell, aber das wird hoffentlich bei den nächsten besser jetzt wo ich das mit den Fotos und so langsam auch gecheckt habe^^ 🙂


  5. Auroville Doku

    24. Oktober 2015 von Caro

    Liebe Menschen,
    nur eine kurze Info nebenbei: am 25.10.2015, sprich morgen, läuft im SWR Fernsehn um 8:15 Uhr eine kurze Dokumentation über Auroville („Auroville – Eine andere Welt ist möglich“). Vielleicht hat ja jemand Interesse. Anbei noch die Filmbeschreiung, seid lieb gegrüßt!
    Caro

    Zahlreich waren die Gründungen von Gemeinschaften zur Verbesserung der Welt in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Als einzige sinnvoll erscheinende Alternative auf eine menschenverachtende, nur noch kapitalistisch orientierte Nachkriegsgesellschaft verstanden vor allem progressive Intellektuelle und Künstler in Europa diese Entwicklung. Indien mit seinem enormen historischen Potential an zelebrierter Spiritualität und einer großzügigen Haltung gegenüber anderen Lebensformen wurde Heimat für viele dieser Sinn suchenden Kommunen.

    Mit dem Niedergang der progressiven Protestbewegungen des Westens Anfang der 70er-Jahre begann auch die Auflösung so gut wie aller dieser Unterfangen die mit einer Verbindung von Alltagsspiritualität und einfachen, genügsamen Lebensformen ein gerechtes und friedliches Zusammenleben der Menschheit zu erzielen trachteten – bis auf eine Ausnahme: 45 Jahre nach ihrer Gründung kann sich die internationale Gemeinschaft von Auroville, im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu gelegen, eines steigenden internationalen Interesses erfreuen. Auch wenn es erstaunen mag: die Idee rund um die Lebensutopie Auroville scheint mehr brauchbare Rezepte zu haben auf die derzeitige globale Ratlosigkeit gegenüber stagnierenden Wirtschaftswundern und der ernüchternden Erkenntnis, dass Konsum alleine nicht glücklich macht, als permanent fortschrittsgläubige Heilsversprechen aus Politik und Globalökonomie.

    Knapp 2.200 Menschen aus 42 Nationen versuchen sich an dem subtropisch-heißen Ort gegenwärtig in der Umsetzung der Auroville-Charter: ein Leben nach Notwendigkeiten und nicht nach Konsumwünschen auszurichten und dieses Leben im Sinne einer umfassenden Natur erhaltenden, schonend-ökologischen Ausrichtung zu gestalten. Jeder Einzelne verpflichtet sich seine Arbeitsleistung zum Nutzen der Gemeinschaft zu investieren. Gefordert wird dabei das Experiment. Jeder Bewohner hat die Möglichkeit sich in dem auszuprobieren, was er machen will – unabhängig von seinem vorherigen Berufsleben und abseits gesellschaftlicher Einschränkungen und Vorgaben. Und so versteht sich Auroville als ein „Labor der Evolution“, dessen Zielaufgabe die evolutionäre Veränderung des Menschen zu einem Wesen mit göttlichem Bewusstsein sein soll.

    Über ihr Leben in Auroville werden die Österreicher Otto, Martin, Achilles und Aurelio sprechen. Otto lebt seit 30 Jahren in Auroville und ist der oberste Finanzverwalter. Davor leitete er für 10 Jahre eine Diskothek in Wien. Nebenbei ist Otto ein begnadeter Schauspieler und der Star von Aurovilles professioneller Theatergruppe. Im Film wird Otto mit deutlichen und authentischen Worten das Besondere und damit den Unterschied zwischen einem Leben in Auroville und der westlichen Welt aufzeigen. Martin ist 34 Jahre alt und nach seinem Studium in Wien nach Auroville gekommen. Er lebt von einer Mindestgeldversorgung, der sogenannten „maintenance“ in der Höhe von Euro 140 Euro pro Monat. Das ist wenig Geld, aber Martin ist zufrieden und führt ein ereignisreiches Leben als Consultant für nachhaltige Energiemodelle. Achilles, ebenfalls seit 30 Jahren in Auroville lebend, bezeichnet sich selbst als Überbleibsel der Hippiegeneration. Er führt ein Leben ganz nahe am Pulsschlag der Natur, betreut einen Reitstall und arbeitet hauptsächlich in den Wäldern Aurovilles. Achilles war einer der Auroville-Pioniere, welche in den 70er- und 80er-Jahren das trostlose und unfruchtbare Hochplateau an Südindiens Koromandelküste in eine fruchtbare Regenwaldlandschaft verwandelten. Aurelio leitet ein Unternehmen zur Erzeugung von Musikinstrumenten. Er beschäftigt 40 Inder und eine Hand voll Zivildiener aus Österreich und Deutschland. Für ihn ist das Leben in Auroville eine oft schwierige Grätsche zwischen kommerziellen Unternehmerinteressen und einer Spiritualität, ohne die das bewusste Leben in Auroville scheitern würde. Schließlich kommt es zur Begegnung mit der ehemaligen deutschen Managerin Ulrike. Die Juristin hat vorerst ein komfortables Leben mit Dienstwagen und steiler Karriere gegen ein neues Leben mit neuen Herausforderungen in Auroville, abseits von Konsum-und Karrieredenken, gewählt.