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erste Worte…

21. Oktober 2017 von Johanna

Nach nun schon dem ersten sechstel unserer Zeit hier in Auroville habe ich beschlossen auch mal einige Zeilen meiner Eindrücke und Gefühle hier niederzuschreiben. *
Langsam schleicht sich ein bisschen mehr Ruhe in den Alltag und die Gewissheit ein wenig Zeit hier zu haben.
Für mich war Auroville immer der Ort den ich aus der Ferne meist mein Zuhause gerufen habe und bei dem ich wusste ich würde auf die eine oder andere Weise zurückkommen. Natürlich ist es seltsam an solch einen Ort zurück zu kehren mit all den unbewussten Erwartungen und Erinnerungen die nichts als Schönheit,Geborgenheit und Glück versprechen, aber ich würde behaupten, die Zeit sei bisher recht gut verlaufen.
Nach den ersten beiden gemeinsamen Erkundungswochen bin ich mit 3 Wg-Genossen in eine schöne Wohnung auf dem Campus des Schulgeländes eingezogen auf welchem ich auch arbeite.
Da ich in meinem Vierteljahres Bericht sicherlich auf meine Arbeit in Udavi eingehen werde, lasse ich diese Seite meines Lebens hier unter den schönen sprichwörtlichen Massivholztisch fallen.
Es gibt viel zu unternehmen in Auroville und wie alle anderen und mit allen anderen nehme ich aktiv an diversen Unternehmungen teil, trotzdem habe ich mich in den ersten Wochen fremder gefühlt als ich wollte.
Schon am 15. September hat mein Vater vor seiner gewöhnlichen Einkaufstour im Norden Indiens einen Abstecher in den Süden gemacht und ist mich besuchen gekommen.
Diese zwei Wochen waren sehr schön und haben es für mich hier noch heimischer gemacht. Man kann sich vorstellen dass ich mich in 13 jahren äußerlich mehr verändert habe als mein Vater und dementsprechend konnte ich nur mit ihm das großgewordene Kind von damals, anstatt wie gewöhnlich eine der neuen Weltwärtslerinnen sein und das habe ich mal gebraucht.
An einem Wochenende haben wir einen wunderschönen trip nach Tiruvannamalei mit dem Motrorrad unternommen, wie in alten Zeiten. Bei schönem Wetter durch Dörfer und die weite beeindruckende Landschaft um Gingee zu fahren, mit kurzen Chai- und Chill Pausen, ließ eine ungeheure Freude in mir aufsteigen. Auch als dann eine halbe Stunde vor unserem Ziel das Motorrad den Geist aufgab und die Kette riss, fanden mein Vater, das Motorrad und ich uns nur kurze Zeit später auf einem kleinen Tuktuk-Bus aus Pappe wieder, welcher uns dann schwankend bei Sonnenuntergang in die Stadt einfuhr. Ein freudiger Empfang voller winkender Leute, Wind im Haar und einem Berg der einen in seine Arme schließt. Der Rückweg, nach einem viel zu kurzen Wochenende, war ein Abenteuer. Es regnete und windete stark und wir kämpften uns von Pause zu Pause und doch bis wir Abends völlig erschöpft ankamen, waren wir fröhlich. Das ist manchmal so, besonders hier, manchmal ist man einfach unfassbar Glücklich.

Fußnote:*Wie ich gesehen habe beginne ich mit den selben Phrasen mit denen auch meine Mit-Weltwärtsler ( ein komisches häufig verwendetes Wort ) ihre glorreichen ersten Einträge eingeleitet haben.


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