Nun ist es jetzt schon eine weile her, dass ich ein Bericht geschrieben habe.
In dieser Zeit ist natürlich einiges Passiert. Es ist so viel passiert, dass ich bestimmt vieles vergesse, aber ich versuchs mal.
In der Schule, oder eher auf der Arbeit, geht es mir wirklich richtig gut!
Die Kinder sind richtige Freunde von mir. Die sind einfach richtig super.
Das Lehren an sich ist so ganz ok, aber mit den Kindern ist es immer sehr witzig und macht viel spaß. Vielen habe ich auch schon meine Adresse weitergegeben, damit die mich dann besuchen wenn sie groß sind. Anfangs hatte ich noch nicht so eine Verbindung mit den Mädchen, mittlerweile mache ich aber mit den Mädchen genau so quatsch wie mit den Jungs. Im Unterricht blödeln wir natürlich nicht rum! Denn wie ein Schüler gesagt hat: „when we have class you are our teacher and in the breaks we are friends.“ (Klappt so leider nicht überall)
In den Pausen laufe ich über den Schulhof, spiele mit bombaram (Indisches Spielzeug) oder quatsche mit Schüler/innen.
Was wirklich neu ist, ist dass ich angefangen habe einen kleinen „Parkour Spielplatz“ zu bauen.
Damit geht es mittlerweile auch richtig voran! Wir haben schon einen Sandkasten, die Kletterwand ist so gut wie fertig, ein Seil zum schwingen, einige reifen zum herumhüpfen. Wenn ich in der Pause oder während einer Freistunde gebaut habe und die Kinder das mitgekriegt haben, haben die mich Ausdauermäßig in Grund und Boden gearbeitet. Die Kinder haben sich fast schon gestritten wer denn jetzt als nächstes buddeln darf.
Die Wohnsituation hat sich sehr stark verändert! Von der Luxus Bude „Protection“ in Kuliapalayam in die Bambushütte in „Discipline“.
Das leben hier ist ganz anders als in Protection, aber ich bin viel glücklicher hier!
Ich komme hier sehr gut zur Ruhe. Keine Geräusche von Motoren, kein Geschreie, kaum Tempelmusik. Die einzigen Geräusche sind Kühe, Vögel und Farmarbeiter/innen. Die Kapsel (Bambushütte) ist nicht wirklich verschließbar, also bin ich eigentlich immer draußen.
Während den Ferien arbeite ich in der Schule zusammen mit den „Ammas“.
Amma heißt Mutter auf Tamil, ist aber zusätzlich auch eine Berufsbezeichnung.
Die Ammas machen, mit dem Gardener, die ganze Fleißarbeit rund um die Schule.
Mit denen zusammen zu arbeiten macht sehr viel Spaß!
Ich lerne nebenbei Tamil, wir lachen viel zusammen und ich hab Abwechslung vom Unterrichten.
Wenn ich mal nichts zu tun hatte, bin ich in das Dorf gefahren um mit ein paar Schüler/innen Bombaram zu spielen. Meine Schüler wollen mir dann immer ihr zu hause zeigen, woraufhin ich immer direkt von den Eltern zum essen eingeladen werde.
An einem Tag hab ich mit 5 Schülern im Dorf Parkour gemacht, echt sehr talentierte kids!
Mittlerweile freue ich mich auch schon sehr auf zu Hause, meine Familie und Freunde, aber ich freue mich genauso auf die noch kommenden 4 Monate Indien!