Es ist 20 Uhr und bereits stockdunkel. Ich sitze auf der Terasse vom International Guesthouse dabei leicht angeschwitzt, da 35 Grad, schwülwarm.
Die Abreise war kurz und fast schmerzlos so wie ich es mir erhofft hatte. Jetzt bin ich einfach nur froh angekommen zu sein und umso glücklicher, wenn der ganze bürokratische Kram auch noch über die Bühne gebracht ist.
Heute war bzw. ist endlich der Tag, an dem ich angefangen habe, mein Zimmer zu entrümpeln und meine Sachen „staubsicher“ zu machen. Ist schon seltsam, dass alles was man so hat, in 2-3 größere Kartons passt. Da ich aus meinem „Jugendzimmer“ ausziehe, in dem ich sentimentalerweise sagen muss, sehr schöne Zeiten verbracht habe, habe ich nun wirklich nicht so ganz so viel einzupacken und bin froh, dass ich nicht wie einige Andere von uns, eine Wohnung auflösen und die vielen Sachen irgendwo unterbringen muss.
Da es nun ja nur noch 2 Wochen und nicht mehr 2 Tage sind, bis die Reise losgeht, habe ich auch schon alles Nötige bestellt, damit ich in Indien gut ausgerüstet bin. Morgen geht es zum indischen Konsulat nach Frankfurt und hoffe, dass die anderen und ich unser Visum bekommen! 🙂
Es ist schon wirklich erstaunlich: Je näher das Abflugsdatum kommt, desto mehr löst man sich von dem, was einen umgibt und ich persönlich fühle mich wie in Watte gepackt und die Tage rauschen nur noch so an mir vorbei… Und auf einmal ist es nur noch ein Tag zur Visums-Beantragung und nur noch 2 Tage bis ich meine Verwandten im fernen Norden besuche. Das wird bestimmt auch nochmal sehr seltsam für mich sein, da ich sie längere Zeit nicht mehr gesehen habe und meine Ur-Großoma auch nicht mehr die Fitteste ist.
Wenn ich gerade so aus dem Fenster schaue, freue mich noch mehr auf Indien, denn draußen ist der Himmel grau und es ist erstaunlicherweise sehr kühl für die letzten Tage -Indien kann kommen! 🙂
Jetzt ist es doch schon wieder eine ganze Zeit her, dass irgendwer etwas gepostet hat. Allerdings sind wir jetzt schon ein halbes Jahr hier und das bedeutet, dass die nächsten Berichte fällig sind. Dieses Mal in englisch gehalten, weil die Berichte auch an die Auroville Foundation gehen, für den Fall, dass diese die Berichte lesen wollen.
Mir ist gerade aufgefallen, dass in Naomis und Beckys Berichten noch Fotos sind. Die lade ich bei Gelegenheit noch hoch. Immerhin bin ich hier in der Arbeit und ich habe zu tun 😉
Aus unerfindlichen Gründen übernehmen die Inder, die sich in meinem Freundeskreis befinden immer die Planung für Trips. Das Problem dabei ist folgendes: Alles dauert ewig. EWIG!! Da wird geplant und geplant bis man feststellt, dass es schon Mittag ist, alle Hunger haben und bis dieser gestillt ist, ist es zu spät um sich noch auf den Weg zu machen. Auf diese Weise haben wir es gestern endlich geschafft, nach acht (ich wiederhole ACHT (!!)) Wochen Planung, nach Chingee zu fahren, was etwa 1 ½ Stunden von Auroville entfernt und auf dem Weg nach Thiruvanamallai liegt. Leider hatten wir nicht genügend Bikes, so dass wir uns ein Taxi mieten mussten. Zu siebt im Taxi aber kein Problem. Da wird selbst dieses erschwinglich.
Chingee ähnelt, laut Erzählungen, da ich selbst nie dort war, Hampi. Felsen, so weit das Auge reicht. Ziemlich beeindruckend. Wie das zu Stande kommt, weiß ich noch nicht, da muss ich glatt mal noch Google oder das Buch des einsamen Planeten fragen, die wissen das bestimmt.
Leider sind wir trotz achtwöchiger Planung wieder erst mittags losgefahren und kamen entsprechend spät an, was bedeutete, dass wir die eigentlichen Sehenswürdigkeiten, die Tempel AUF den Felsen, nicht mehr besuchen konnten, da der Aufstieg zu lange dauern würde und es bereits dunkel wäre, bis wir wieder unten ankämen. Nicht sehr ratsam bei all den Affen, die hier so hausen. Da wir uns aber nicht umsonst auf den Weg gemacht haben wollten, holten wir Westler uns dennoch ein 100 Rupees teures Ticket, nur um die Gebäude rund um die Felsen zu betrachten. Unsere indischen Freunde zahlten wohlgemerkt etwa 5-15 Rupees.
Gelohnt hat es sich dennoch. Außerdem sind wir ja noch etwas länger hier sodass ich bestimmt noch mal die Zeit finde einmal die Felsen zu erklimmen. Hier einige Fotos: