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September, 2017

  1. Liebes Tagebuch

    September 2, 2017 by Manuel

    Liebes Tagebuch,  seit einer Woche bin ich nun an diesem heißen und staubigen Ort der sich Auroville nennt. Ein klebender Schweißfilm auf der Haut ist mein steter Begleiter und ich habe schon die Hälfte meiner Sonnencreme Reserven aufgebraucht, aber ansonsten erfreue ich mich bester Laune und Gesundheit. Dies liegt vor allem daran, weil die erste Woche voll von schönen ersten Malen war. Das erste Mal Pondicherry besuchen, das erste Mal Verlaufen und von einem freundlichen Tamilen wieder zum guesthouse gefahren werden, das erste Mal mit dem Moped über staubige Pisten ballern, oder das erste Mal das Matrimandir besuchen. Das Essen hier ist fantastisch und die erwartete Darmexplosion ist ausgeblieben. Die Stimmung in der Gruppe ist ebenfalls alles andere als explosiv, denn man lernt sich jeden Tag etwas besser kennen und Freundschaften entstehen. Jedem Anfang liegt ein Zauber inne, wie schon Hermann Hesse auf seinen Reisen fest stellte und Auroville scheint genauso zauberhaft wie erwartet. (bis auf die Mücken die kleinen Drecksviecher)


  2. Die ersten Tage

    September 2, 2017 by Mira

    Gelandet bin ich nun schon vor einigen Tagen und unsere „Einführungswoche“ ist vorüber. Am Montag beginnt dann endlich das „normale“ Leben hier in Auroville für mich. Doch wie waren die ersten Eindrücke für mich? Das erste, was einem auffällt, sind das tropische Klima und die Vegetation. Wir kommen aus dem Flughafen raus und eine feuchte, warme Luft kommt uns entgegen. Wir werden mit zwei Kleinbussen vom Airport Chennai nach Auroville gefahren und erleben gleich mal eine Kostprobe vom halsbrecherischen indischen Linksverkehr, mit dem ich immer noch Schwierigkeiten habe. Alles hupt, überall Kühe, Hunde und Müll und dunkle Menschen in indischen Gewändern. Das tropische Flachland von Tamil Nadu rast an uns vorbei während wir mit lauter tamilischer Musik beschallt werden. In Auroville selbst sieht man dann auf einmal wieder nicht nur Tamilen, sondern auch Nordinder, Ostasiaten und Europäer. Auroville selbst ist nicht Indien. Auroville selbst ist ein internationaler Ort, an dem so vieles möglich scheint.

    In unserer Einführungswoche haben wir die Projekte, in denen wir alle arbeiten werden, kennengelernt, die wichtigsten Orte von Auroville vorgestellt bekommen, viel Organisatorisches geklärt und Gespräche bzw. Diskussionen mit Aurovillianern gehabt. Noch leben wir (also 19 Weltwärtsler) zusammen in einem Guesthouse, doch am Sonntag ziehen wir alle in unsere eigenen Häuser oder Wohnungen und leben dann in kleinen WGs zusammen.

    In Auroville selbst ist der Verkehr glücklicher Weise nicht ganz so voll. Da wir uns gerade im Sommermonsun befinden, wimmelt es hier leider nur so vor Mücken. In unserem Guesthouse kreucht und fleucht es nur so vor Insekten, Geckos und Fröschen. Das Essen mit der Hand ist mittlerweile schon Normalität geworden, genauso wie die tagtäglichen Stromausfälle. Oft hört man aus den Dörfern rings um Auroville tamilische Tempelmusik. Viele Straßen sind weder geteert noch gepflastert und so wird bei Trockenheit von größeren Verkehrsteilnehmern sehr viel Staub aufgewirbelt. Während eines Regens dagegen verwandelt sich der holprige, rote Lateritboden in einen fast unpassierbaren, matschigen Weg. Die früh und schnell einsetzende Dunkelheit erleichtert das Fahrradfahren auch nicht gerade unbedingt. Nichtsdestotrotz ist das Fahrradfahren hier in Auroville tausendmal angenehmer als in der Stadt Pondicherry, die südlich von Auroville liegt. Aber ich habe es ohne einen Kratzer überlebt und wenn ich ehrlich sein soll: Ich liebe dieses Chaos. Ständig will sich jemand vor dich drängeln, Kühe stehen mitten auf dem Weg, tausend mehr oder weniger angenehme Düfte strömen auf einen ein und gleichzeitig zum Hupkonzert hört man einen Muezzin zum Gebet aufrufen. Ich denke, ich werde dieser Stadt desöfteren einen Besuch abstatten.

    Hier noch ein paar erste Bilder, viele weitere sollen noch folgen: