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  1. Activities in Auroville: Acro-Yoga Workshop!

    März 17, 2016 by Darius

    Auroville bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten sich seine Zeit zu vertreiben und der Tag müsste schon 50 Stunden, die Woche 20 Tage, der Monat 15 Wochen und unser Jahr 30 Monate haben um alle Angebote wahrzunehmen. Und dann will man ja noch irgendwann schlafen und im eigenen Projekt mitarbeiten 😉

    Jelly, Laura und ich (Darius) haben unsere Zeit am vergangenen Samstag jedenfalls gut genutzt und haben einen ganztägigen Acro-Yoga-Workshop besucht. Mit wenigen Vorerfahrungen ausgestattet konnten wir an diesem Tag all drei viel lernen, schwitzen, heben und vor allem fliegen!

    'I believe I can fly...'

    ‚I believe I can fly…‘

     


  2. Auf der dump in Pondicherry

    September 23, 2015 by Darius

    Vor einer Woche waren wir, Kaya und Darius, gemeinsam mit Ribhu von unserem Projekt WasteLess auf der „dump“, also der Müllhalde, in der nächstgelegenen Stadt Pondicherry.

    Es war für uns eine intensive, lehrreiche und auch etwas schockierende Erfahrung.
    Aber seht selbst an den Fotos, die Kaya auf der dump gemacht hat:

    Da der einzig nachhaltige Umgang mit Müll in seiner Vermeidung besteht und zudem die Infrastruktur der Abfallanlagen in Indien sehr schlecht ist, kommt der größte Anteil des Mülls der 1-Million-Einwohner-Stadt einfach ungetrennt auf die Müllhalde. Dort werden die brennbaren Anteile, wie diverse Plastiksorten, angezündet um das Gesamtvolumen des Mülls leicht zu verringern und an wertvolle Metalle im Innern zu gelangen.
    Bei diesen offenen Feuern mit niedrigen Temperaturen werden toxische Gase freigesetzt, die sich negativ auf die Gesundheit von Menschen und Tieren, sowie beschleunigend auf den Klimawandel auswirken können. Müllhalden setzen oft große Mengen Methangas frei, verunreinigen Boden, Luft, Grundwasser und letztlich oft auch Flüsse und das Meer.

    Eigentlich könnte der Recyclinganteil in Indien deutlich erhöht werden und die Menge des Mülls der in Indien auf die „dumps“ wandert reduziert werden:
    50% der anfallenden Müllmenge sind organische Abfälle, die als Kompost wertvolle, nährstoffreiche Erde für die Landwirtschaft liefern könnten. Die richtige Trennung von organischem und nicht-organischem Müll würde zudem das Recycling von Plastik und Papier enorm erhöhen, da das Recycling in Indien auf der Stufe der Waste-Picker beginnt, welche per Hand die wertvollen, recycelbaren Anteile des Mülls sortieren. Wenn der recycelbare Müll jedoch mit Essensresten und zudem oft mit „sanitary-waste“ verunreinigt ist, verliert der Müll an wert und die Waste-Picker lassen die Hände davon.

    Das Recycling in Indien ist hauptsächlich dezentral organisiert: Die recycelbaren Stoffe verkaufen die Waste-Picker und auch viele private Haushalte und Organisationen an sogenannte Scrap-Dealer. Diese verkaufen sie an größere Scrap-Dealer, bis der Müll letztlich bei Recycling-Unternehmen landet. Die Arbeit dieser Akteure stellt einen großen Gewinn für die Umwelt dar, jedoch geht es ihnen stets um Profit und nicht um Umweltschutz. Sie verwerten daher nur die wertvollen Anteile des Abfalls, weshalb ein großer Teil der recycelbaren Stoffe auf den Müllhalden zurückbleibt.

    Der Besuch auf der Müllhalde hat uns noch weiter motiviert bei WasteLess an (kleinen) Lösungen des Müllproblems zu arbeiten und dazu beizutragen die Umwelt, sowie die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen zu schützen.

    Liebe Grüße,
    Kaya und Darius.

    p.s. Wen unser Projekt WasteLess interessiert, kann gerne mal auf der Website vorbeischauen: wastelessindia.org


  3. Vorbereitungsseminar II – Der Countdown läuft…

    Juli 26, 2015 by Darius

    Ein herzliches Vanakkam von der „weltwärts-Generation“ 2015/2016 🙂

    In einem Monat heißt es für uns 17 Freiwillige: Abflug nach Indien.

    Wir werden am 22. August von Frankfurt und Hamburg starten und über Dubai nach Chennai fliegen – dem nächstgelegenen Flughafen zu unserem neuen Wohnort fürs kommende Jahr, Auroville.

    Die vergangene Woche haben wir gemeinsam in einer Fuldaer-Jugendherberge verbracht beim zweiten und somit letzten Vorbereitungsseminar vor Indien. Wir hatten dort eine sehr schöne Zeit, hatten jede Menge Spaß und haben auch noch einiges gelernt.

    Etwa, dass Vazhaipazham (geschrieben, „zh“ = gesprochen, „r“) Banane auf Tamil heißt. Dass wir uns auf unsere Mitfreiwilligen im wahrsten Sinne des Wortes „blind“ verlassen können. Dass an Festtagen zu Ehren der Abermillionen hinduistischen Götter gerne mal das Bild des Lieblingsschauspielers auf einen Gottesaltar gestellt wird. Dass der Gott Brahma in Zyklen 4320 Millionen Jahre lang schläft. Dass im indischen Straßenverkehr als einzige Regel gilt: „Der Größere hat Vorfahrt“. Dass auf Tamil die Frage: „Hast du gegessen?“ (saappttiy-aa?), quasi gleichbedeutend ist mit „Wie geht es dir?“. Dass die Gründer Aurovilles sich 1968 vorstellten, die Stadt könne innerhalb von ca. 15 Jahren die olympischen Spiele ausrichten und in Zukunft über „rollende Gehsteige von Stadtteil zu Stadtteil“ verfügen. Dass viele Freiwillige ihren größten Kulturschock nicht nach der Ankunft in Indien, sondern bei der Rückkehr nach Deutschland erleben. Dass sich hinter „Kneipp“ keine Lokalität verbirgt wo alkoholische Getränke ausgeschüttet werden. Dass die zu zahlende Miete sich flexibel an die Höhe der Wohnunterstützung für uns Freiwillige in Auroville anpasst (–> und nicht etwa andersherum). Dass man auf Tamil bei Bedarf auch einfach mal englische Verben benutzen kann, wenn man nur „-panne“ anhängt (cleaning-panne, eating-panne,cooking-panne). Dass auch im Körper einer ausgewachsenen Teamerin noch ein fispelndes, süsses Kleinkind stecken kann, welches sich bei dem Anblick von Rehkitzen offenbart. Dass ein quasi improvisierter tamilisch-englischer Filmsong mit seiner eingängigen Melodie schnell mal auf fast 100 Millionen Youtube-Klicks kommt. Dass der indische Staatsapparat de jure stark bürokratisch ausgerichtet ist, de facto jedoch nur wenige Regularien umgesetzt werden. Dass es das neu ersonnene Sternenbild des „Cityrollers“ gibt, dessen vorderes Rad vom Jupiter gebildet wird. Dass man bei seinem ersten Fallschirmsprung auch einfach mal ungeplant unter dem Flugzeug an einem Seil hängen kann. Dass für Frauen in Indien auf dem Land leider oftmals ein gewalttätiger Ehemann besser ist kein Ehemann. Dass die stark hierarchisierte, patriarchale indische Gesellschaft mit ihrem traditionellen Zweigeschlechter-Denken weit müheloser „Transgender“ als drittes Geschlecht anerkennt als es in den meisten westlichen Ländern der Fall ist. Und, dass viele indische Männer überaus gut Tanzen können. etc.

    Wie man an dieser unvollständigen Aufzählung hier merkt haben wir uns zumindest oberflächlich mit vielen verschiedenen Aspekten der indischen bzw. tamilischen Kultur auseinandergesetzt, haben uns als Gruppe noch intensiver kennengelernt, haben die ersten Grundlagen der tamilischen Sprache gelernt und uns mit zahlreichen Krisenszenarien auseinandergesetzt. Wir haben uns dabei auch mit unterschiedlichen Standpunkten gegenüber dem „weltwärts“-Freiwilligenprogramm und Kritik an diesem beschäftigt. Wie die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Programms zu beantworten ist scheint sehr kontrovers und zum Teil eine Frage des Blickwinkels zu sein. Ob es sich dabei etwa um einen „Ego-Trip ins Elend“ handele, das Geld effektiver eingesetzt werden könnte oder ob die Erfahrungen der Freiwilligen und der daraus resultierende Langzeitnutzen die Kosten wieder decken würden. Es bleibt für uns abzuwarten, wie sich unsere Sicht auf die Dinge während des Freiwilligendienstes verändern wird und ob wir letztlich zu einem klareren Ergebnis kommen, nachdem wir die Resultate unserer Arbeit für die Menschen vor Ort und für die eigene Entwicklung abschätzen können.

    Die Vorfreude ist durch das Seminar jedenfalls noch einmal gestiegen (ja Caro, das „Vorfreudeflugzeug ist gestartet“ 😀 ) und wir sehen dem nächsten Jahr gespannt entgegen. Auch (oder gerade weil!) in dem Bewusstsein, dass das Leben in Süd-Indien mit vielen Problemen und Unannehmlichkeiten behaftet ist, die wir in unseren Breitengraden überhaupt nicht kennen, sehen wir unsere Zeit in Auroville ebenso als gigantische Chance für eine persönliche Entwicklung und viele unvergessliche Erfahrungen.