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  1. 2 Quartalsbericht Hanna Robbers, Botanical Garden

    März 8, 2023 by Hanna Robbers

    Nach etwa sechs Monaten hier in Indien und Auroville fühle ich mich sehr angekommen und habe mich gut eingelebt. Es ist fast nichts mehr neu für mich und auch auf den Trips habe ich mich an die indische Lebensrealität gewöhnt, wobei ich sie an manchen Stellen immer noch nicht verstehe, aber sie ist mir nicht mehr fremd. Eigentlich gefällt mir die indische Kultur sehr gut zum Beispiel bedanken sich Tamilen nicht aus Höflichkeit sondern traditionell nur wenn sie wirklich zu tiefst dankbar sind und nicht wenn man ihnen das Salz über den Tisch reicht. Trotzdem bin ich dankbar nicht komplett in Indien zu leben sondern auch in Auroville, weil Dinge wie der Feminismus oder die westliche Kultur mir schon fehlen würden bis zu einem gewissen Grad.
    Ich habe jetzt auch viele Freunde außerhalb der Gruppe mit denen ich sehr gerne Zeit verbringe. Ich war zum Beispiel mit einem erst letztens schwimmen in einem Pool. Jedenfalls war es in sofern praktisch mit Mma anzufangen, weil ich über den Kampfsport viele von meinen jetzigen Freunden kennengelernt habe. Ich habe mich nicht nur wegen dem regelmäßigen Sport so gut eingelebt sondern auch durch den Chor, dem ich schon ganz am Anfang beigetreten bin. Dadurch hatte ich auch die coole Möglichkeit an einem Chorauftritt im Dezember teilzunehmen und ich werde hoffentlich auch an einem Mma Wettkampf mit meinem Team teilnehmen.
    Was tatsächlich auch sehr praktisch ist, dass ich in Kuilapalayam lebe und somit sehr viele Restaurants und Cafes in direkter Reichweite sind. An meinen lieblings Cafes und Restaurants treffe ich mich gerne mit meinen Freunden oder genieße das Wlan ganz alleine für mich.
    Die letzte drei Monate waren aber auch nicht nur einfach und schön. Ich glaube die Zeit hier lässt sich am besten mit dem Wort intensiv beschreiben, weil ich sowohl extrem schöne und glückliche Erfahrungen mache aber auch Erfahrungen in andere Richtungen. Es ist zum Beispiel manchmal schwer sein Leben unter einem Hut zu bekommen, weil man unabhängig und zu 100% für sich selbst verantwortlich ist. Das bedeutet dann konkret, dass man den Haushalt machen muss auch wenn man keine Energie mehr hat, weil die Arbeit oder die Freizeit mal anstrengend waren. Auch ist es für mich nicht immer einfach von meiner Partnerin getrennt zu sein. Allgemein ist es schwierig so weit weg zu sein und dann familiäre Probleme in der Heimat zu haben, weil man nur telefonisch und dann noch mit Zeitverschiebung da sein kann.
    Ich merke auch jetzt schon nach nur sechs Monaten wie ich mich verändert habe. So bin ich etwas entspannter geworden, was man, wenn man hier lebt, auch schwer vermeiden kann, weil ziemlich oft Dinge sehr spontan sind und nie so wirklich klappen wie man es möchte. Ich bin aber auch erwachsener und selbstständiger geworden, was alltäglich Dinge angeht wie Haushaltsführung oder Freizeitplanung. Tatsächlich hat die Zeit hier in Auroville auch einige Denkprozesse bei mir angestoßen was Spiritualität, die westliche Kultur und Nachhaltigkeit angehen. Das war auch schwer zu vermeiden, weil ich hier so viele Menschen getroffen habe die eine komplett andere Weltsicht haben als ich, mit denen ich zusammen arbeite oder befreundet bin. Am Anfang war das auch schwer, weil es natürlich komfortabler ist, sich nur mit Menschen mit den selben Ansichten auszutauschen. Insofern wurde mein Horizont aufgebrochen und ein ganzes Stück erweitert.
    In meinem Projekt fühle ich mich immer noch sehr wohl und ich kann den Garten nur empfehlen. Mittlerweile habe ich meine festen Aufgaben aber immer noch die Möglichkeit auh andere Sachen zu machen, wenn ich das möchte. Und viele Kollegen sind zu Freunden geworden, mit denen ich ser gerne zusammen arbeite und nebenbei rede.
    Abschließend kann ich sagen, dass in Auroville eine sehr schöne Zeit habe, die wie jeder Alltag auch ab und zu stressig ist.

    Auroville, 5.3.2023


  2. Die ersten Monate

    Februar 20, 2023 by Hanna Robbers

    Nach etwas mehr als 3 Monaten bin ich gut in Indien und Auroville angekommen. Die ersten Wochen waren dennoch sehr überwältigend für mich und alle neuen Erfahrungen und die neue Umgebung waren auch sehr anstrengend, allerdings konnte ich das mit mehr Schlaf auch gut kompensieren.

    Ich arbeite im Botanical Garden in Auroville und bin damit auch zufrieden. Ich wurde sehr herzlich von allen meinen Kollegen empfangen und das Arbeitsklima ist freundschaftlich und angenehm. Um ein Beispiel zu nennen, bringt jeder an seinem Geburtstag Kuchen oder eine andere Kleinigkeit für alle anderen mit. Mein erster Eindruck des Gartens war und ist sehr positiv und ich genieße es in ihm zu arbeiten. Der Garten ist in verschiedene Gärten unterteilt. So gibt es den Japanese Garden, Ornamental Garden, Fruit Orchard, Kaktus Garden, Indian Garden,Coular Garden, Butterfly Garden und einen Bereich im hinteren Teil des Gartens mit den ursprünglichen Pflanzen des Tropical Evergreen Dry Forest. Eine Aufgabe des Gartens ist es den natürlichen TEDF zu regenerieren, dies passiert hauptsächlich über die große Pflanzenaufzucht, die Setzlinge sowohl an Privatpersonen als auch an Wiederaufforstungprojekte in und außerhalb von Auroville liefert.

    Der Japanese Garden und der Ornamental Garden haben mitunter den höchsten Pflegegrad. Der Japanese Garden wie der Name schon sagt, ist nach japanischen Vorbild angelegt und spielt mit den verschiedenen Elementen, so findet man in ihm einen Steingarten aber auch drei kleinere Teiche. Der Ornamental Garden sieht deutlich tropischer aus und ist dichter bewachsen, mit der primären Idee in kleinen Designeinheiten einen nach Schönheit strebenden Garten zu schaffen.
    In diesen beiden Gärten arbeite ich die meiste Zeit der Woche, zu meinen Aufgabenfelder gehören Formschnitte, Rückschnitte und die Beete zu jäten, eben all das was man in rinem Garten so macht. Ich arbeite auch nicht alleine in einem Garten und habe eigentlich immer jemanden der mir bei Bedarf bei Fragen weiterhelfen kann und mit dem nette Gesptäche führen kann. Außerdem volontieren neben mir noch drei andere Weltwärtsler mit denen ich regelmäßig zusammen arbeite.
    Meinen Arbeitsplan konnte ich mir selbst zusammen stellen nach meinen Interessen. Insgesamt konnte und kann ich mich persönlich bei meiner Arbeit sehr entfalten, denn ich kann mir Projekte aussuchen die ich alleine oder mit anderen Menschen gestalte.
    Es gibt zur zeit auch einen Intensivkurs über die Tamilische Flora an dem wir manchmal auch partizipieren können.
    Ich habe gemerkt wie ich mich in den drei Monaten im Bezug auf meine Arbeit verändert habe, so war es am Anfang sehr schwierig für meinen Körper in einem neuen Klima körperlich zu arbeiten. Insgesamt war es eine große Umstellung aber nach ungefähr zwei Monaten hat sich mein Körper fast vollständig an das Klima und an die Arbeit gewöhnt. Zusätzlich hat sich auch mein Verständnis für Pflanzen vergrößert und wie man sie pflegt. Insgesamt gefällt mir die Arbeit und auch das Zusammensein mit meinen Kollegen im Botanical Garden sehr gut und ich freue mich auf weitere Monate.

    Hier sieht man den Japanese Garden im Monsun, wir haben uns gerade noch rechtzeitig vor einem Schauer unter einen Pavillon gerettet.