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‘Freizeit’ Category

  1. Eindrücke aus dem vergangenen Jahr

    Januar 2, 2018 by Mira

    Zum neuen Jahr ein paar Bilder aus dem vergangenen Jahr…

    Die Palmenroad nach Pondicherry

    Fahrradtouren und Spaziergänge durch den Greenbelt von Auroville zu machen ist recht erholsam, es sei denn, einem reißt die Kette

    Während der Arbeit beim Besichtigen eines Dorfes

    Ein sogenanntes „Kolam“, hier in festlicher Ausführung. Einfachere werden von den ammas jeden Tag vor die Haustür gemalt

    Manche von uns gehen gerne vor Arbeit noch mal eben ne Runde im Meer schwimmen. Bei den warmen Wassertemperaturen auch kein Problem.

    ein Deepam-Kolam

    ein Sonntagsspaziergang mit Nina

    Said bei einer Deepam-Zeremonie

    Daniel beim Warten auf den Sonnenaufgang

    Allmorgendlicher Nebel zum Ende der Monsunzeit hin. Auch sind die Felder meist mit Tau bedeckt. Bei dieser hohen Luftfeuchte wird das Motorradfahren nur im T-Shirt schon recht frisch…

    Mein letzter Morgen auf Discipline. Wir sind (fast) alle umgezogen und ich wohne mittler Weile zusammen mit Moira und Camilla in Celebration.

    Küchengroßputztag auf Discipline

    Weihnachtliches Stoffekaufen in Pondicherry. Viele von uns besitzen jetzt schon erste indische Kleidungsstücke wie Lungis, Chudidars und Saris.

    Nach getaner Arbeit auf der Annapurnafarm

    Meine tamilische „Familie“ aus Pondicherry. Die Türen dieses Hauses stehen mir jeder Zeit offen und ich habe schon viele Abende und ganze Tage dort verbracht. Endlich komme ich noch intensiver mit der indischen Kultur in Berührung und habe schon vieles gelernt. Nur mein Tamil braucht wohl noch seine Zeit.

    So lässt sich das Jahr 2017 doch gut ausklingen…

    …auch wenn man tote Schildkröten am Strand findet.

    Und zu guter Letzt ein Neujahrs-Kolam. Ich hoffe, ihr Leute da draußen irgendwo in dieser Welt, seid alle gut ins neue Jahr gerutscht. Wir sind es hier in Auroville auf jeden Fall und starten voller Motivation und Freude, noch so viel Zeit in Auroville verbringen zu dürfen, in dieses neue Jahr.


  2. Call it Christmas…

    Januar 1, 2018 by Nina

    Unser Weihnachten in Indien ist nun vorbei, erledigt, abgehakt. Langsam ist der Magen von leckeren Speisen nicht mehr dauerbesetzt. Wie gut wir uns geschlagen haben? Dieses Urteil bleibt wohl jedem selbst überlassen. Jedoch gibt es einige Hinweise, die für einen erfolgreichen Abschluss unserer Mission sprechen:

    Hinweis 1: Die Einstimmung auf unsere Mission begann in meinem Fall schon im November mit inbrünstig gesungenen Weihnachtsliedern.

    Hinweis 2: Der Advent begann für drei Celebrator (damals noch in der Auroville Community Celebration lebenden Individuen) mit einem großen Frühstück, mit nach Zimt riechendem „Weihnachtstee“ und einer Kerze.

    Hinweis 3: So viele Plätzchen, die aus einem Ofennotstand heraus in einer Pfanne oder im Holzofen zubereitet wurden, dass einem schlecht davon werden konnte. Oder anders gesagt: eine Schlittenladung Weihnachtsplätzchen in einem indischen Kühlschrank in einem leidlich weihnachtlich  dekorierten Haus.

    Hinweis 4: Die erste Weihnachtsfeier, die es jemals im Sustainable Livelihood Institute, meiner Arbeitsstelle, gegeben hat inklusiv einiger Plätzchen und leckerem Kuchen, einem kitschigen übervollen Plastikweihnachtsbaum, frohlockendem Gesang (3,5 Weihnachtslieder) und erheiterndem Tanz, einem gemeinsamen Abendessen mit meinem Chef und einem Gespräch über europäische Politik.

    Hinweis 5: Der Hinweis aus Deutschland, dass ein Päckchen pünktlich zum 24. Ankommen soll (Kam es nicht).

    Hinweis 6: Ein gemeinsames Potluck unter den Sternen, eine Mahlzeit mit einer Gruppe bei der jeder Essen mitbringt (meist nur Chips und Kekse), der dies jährigen 10. Weltwärts-Generation, bei welchem natürlich aus Faulheitsgründen nicht gewichtelt wurde, es aber einen Christbaum gab. (Ich hätte bei „Wer bin ich?“ „Fritzchen aus den Witzen“ wirklich nie erraten.)

    Hinweis 7: Ein Telefonat nach Hause und das Versprechen auf eine baldige Wiederholung.

    Hinweis 8: In einem Kleinbus nach Pondicherry zu fahren, um dort eine Christmette im indischen Stil zu erleben. Indischer Stil: Live-Übertragung der Messe in „Lourdes TV“ (oder so ähnlich) mit einem ständig durchlaufenden Werbe-Schriftband, ganz vielen auf dem Boden sitzenden in farbenfrohe Festkleidung gehüllten Indern, einem lebensgroße Jesus-Kind-Puppe, die ihren Weg durch die Kirche auf den Händen der hohen Geistlichen antritt, während über ihr ein leuchtender Stern gezogen und Silent Night gespielt wird und schließlich von zwei als Engel verkleideten Mädchen in die Krippe gelegt wird.

    Hinweis 9: Zum Brunch/Mittagessen des folgenden Tages wurden selbstgemachter Rotkohl, Kartoffelklöße (ja, ohne Fleisch und Soße) und gekaufter Kuchen verspeist.

    Hinweis 10: Wenn sich bei dem vollen Italiener Tanto spontan am Abend des ersten Weihnachtstags eine große Weltwärtsler Gruppe bildet.

    Na, wie lautet dein Urteil?


  3. Tiruvannamalai

    Dezember 18, 2017 by Mira

    Am Wochenende haben sich unter der Führung von Jürgen ein paar von uns (Jasper, Daniel, Manuel, Camilla, Johann, Luk und ich) nach Tiruvannamalai aufgemacht. 3h hat die Motorradfahrt gedauert (ohne die Pausen) und gefahren sind wir über einige Landstraßen und Highways, wobei wir auf beiden in unserem jugendlichen Übermut mit Freude versuchten, das äußerste aus unseren Motorrädern herauszuholen, sofern der Verkehr nicht zu dicht war.

    In der Ferne ist der Berg schon von weitem zu sehen

    Angekommen sind wir in Tiruvannamalai am Samstagabend. Neben Bezug eines Hotels und irgendwo gemeinsam zu Abend essen gehen, haben wir uns noch den Ashram von Sri Ramana Guru angeschaut. Allgemein findet man in Indien überall hinduistische Tempel, Moscheen und Kirchen. Aber in dieser Stadt schien die Fülle an hinduistischen Elementen noch mehr zu sein als sonst, was vielleicht daran liegt, dass sich Tiruvannamalai am Fuße eines heiligen Berges befindet. So soll Sri Ramana eine Inkarnation von diesem heiligen Berg gewesen sein. Im Ashram selbst war, als wir dort ankamen, gerade ziemlich viel los. In einer großen Halle saßen viele Inder, aber auch recht viele Weiße in Reih und Glied und sangen bzw. sprachen immer wieder dieselben Sätze (oder Wörter?). Ein paar umrundeten auch einen goldenen Stuhl, reichlich mit Blumen geschmückt. Der fast monotone Sprechgesang schien die Anhänger Ramana Gurus in Meditation zu versetzen. In einigen Nebenräumen waren Leute in das Studieren seiner Lehren vertieft und in einem weiteren Raum wurden hinduistische Götter verehrt. Stets umgab einen hier der Geruch von Räucherstäbchen und brennenden Ölkerzen in Tonschälchen.

    Am nächsten Tag begann dann der Aufstieg auf den 800m hohen, heiligen Berg. Jürgen und ich machten uns bereits gegen 5 Uhr morgens an den Aufstieg, die anderen folgten später. Im noch Dunkeln kletterten wir somit den Berg hoch, wobei ich mit klettern meine, dass es keine ebenen Wege oder Treppen gab, sondern wir wirklich über große und kleine Steine und teilweise fast glatte Felswände hochkraxeln mussten. Während unseres Aufstiegs wurde der Himmel immer heller, doch einen wirklich schönen Sonnenaufgang konnte man nicht sehen, denn der Smog über der Stadt in Verbindung mit der hier allgemein hohen Luftfeuchte, verminderte die Aussicht extrem. Nach 1½h war der (anstrengende) Aufstieg dann geschafft. Sonderlich weit konnte man aus eben genannten Bedingungen nicht schauen, dennoch war die Aussicht überwältigend (und der starke Wind eisig). Ein paar Anhänger eines bereits verstorbenen Gurus, der hier oben 17 Jahre lang gefastet hatte, leben dort in einer winzigen Hütte. Einer kam zu mir und hat mir die heiligsten Stellen gezeigt und mir vorgemacht, wie ich mich zu verhalten hätte, um den Segen des Berges zu bekommen. Auch führte er mich in eine kleine Höhle mit einer blütenbedeckten Statue und einem bereits brennenden Räucherstäbchen. Dort saßen wir einige Zeit und führten ein paar Rituale durch, die ich nicht in Kürze zu beschreiben vermag. Später brachte er mich in ihre winzige Hütte und man bot mir etwas zu trinken an.

    Auch hier oben sind die Geräusche der Stadt noch nicht verklungen

    Nach einem scheinbar nicht enden wollenden Abstieg und einer kurzen Erfrischung im Hotel, machte ich mich noch auf den Weg in den Annamalaiyar Tempel. Es handelt sich hierbei um eine große Tempelanlage mit mehreren reich verzierten Tempeltürmen. Jährlich strömen Tausende von Pilgern hierher und auch als ich den Tempel betrat, herrschte Hochbetrieb. Was für ein Gedrängel – alle wollen sie einmal durch den heiligsten Teil des Tempels durchgeschleust werden, um zumindest für einen kurzen Moment vor einer Statue ein paar Worte zu sprechen und sich segnen zu lassen oder um Hilfe für etwas zu bitten. Im Gegensatz zum Ashram befanden sich hier ausschließlich Inder, mit Ausnahme von mir, was mich gleich zur Touristenattraktion machte – „Selfie, selfie?“.

    Im Nebenabschnitt des Tempels


  4. Alltag

    November 20, 2017 by Mira

    Die sonnigen Tage werden wieder häufiger, einen Sonnenbrand habe ich mir auch gleich mal wieder zugezogen und was vom Monsun bleibt (falls er sich nicht dazu entschließen sollte, nochmal in voller Wucht zurück zu kommen), sind die unglaublich vielen Moskitos sowie eine nun ziemlich grüne, wuchernde Natur. Gerne würde ich beschreiben, wie denn nun mein Alltag hier eigentlich so aussieht, doch immer wieder kommt eine neue Aktivität hinzu oder ich höre mit einer anderen auf. Daher kann ich lediglich beschreiben, wie meine aktuelle Woche aussieht, nächste Woche könnte schon wieder ganz anders aussehen…

    Für gewöhnlich arbeite ich von Montag bis Freitag von 9 bis 5 Uhr im Büro. Manchmal komme ich auch schon früher, manchmal gehe ich früher nach Hause. Auch ist es möglich, dass ich mal an einem Samstag im Büro arbeite. Oder ich begleite meine Kollegen zu ihren Einsatzstellen. Man ist hier, was die Arbeitszeiten angeht, nicht nur recht flexibel, sondern Zeit ist auch etwas sehr relatives. Zeit für seine Freizeitaktivitäten findet man eigentlich immer, sofern sich diese nicht zeitlich überschneiden:

    Minzfelder auf Discipline

    Montagabends habe ich zuerst eine Stunde Tamilunterricht und dann gehts zu Zumba. Dienstagabends helfe ich in der after school von Alankuppam, einem Dorf bei Auroville, mit. Es handelt sich um eine betreute Hausaufgabenhilfe für Kinder aller Klassenstufen der staatlichen Schulen hier. Die Kinder, aber auch die anderen freiwilligen Betreuer (allesamt Tamilen), sind sehr offen und während man ihnen bei den Hausaufgaben hilft, lernt man einiges über das indisches Schulsystem. Diese after school ist auch ein Bestandteil des Projektes Thamarai, in dem Said arbeitet. Mittwochvormittags helfe ich in meiner Freizeit auf Discipline mit, der Farm, auf der ich auch wohne. Meine Arbeit in EcoPro macht mir Spaß, doch ist mir manchmal zu viel „Herumgesitze“.

    Hier entsteht Wurmkompost

    Aber diese fehlende körperliche Arbeit finde ich auf Discipline. Abends habe ich zuerst wieder Tamilunterricht und dann begebe ich mich zum Tangoabend von Auroville. Freitagabends besuche ich oft zusammen mit Nina Camilla in Sadhana. Dann wird dort auch immer ein Film gezeigt und mit der „Öffentlichkeit“ gemeinsam gegessen, aber diese Freitagabende in Sadhana Forest sind nur optional. Samstagabends habe ich Salsaunterricht und sonntagvormittags gebe ich einer jungen Tamilin aus Pondicherry, die nach ihrem jetzigen letztem Schuljahr in die Schweiz möchte, Deutschunterricht. Mithilfe eines Buches lehre ich sie die deutsche Sprache. Doch wir lernen auch gegenseitig voneinander etwas über die jeweilige Kultur des anderen. Und an den Sonntagnachmittagen backe ich oft etwas zusammen mit Nina. Wenn das Wetter mitspielt, im Holzofen, wenn nicht, auf dem Herd in der Pfanne. Brot/ Brötchen haben bisher nur im Ofen funktioniert, doch Kekse und Kuchen sind auch in der Pfanne machbar.

    Schokoladenkuchen 🙂

    Und neben all diesen regelmäßigen Aktivitäten gibt es natürlich noch einmalige, unregelmäßige und spontane Aktivitäten. Ins Kino gehen, mit Freunden und Mitfreiwilligen treffen und entweder auswärts essen gehen oder gemeinsam kochen, abendliche Einkäufe in Pondicherry erledigen, sich Konzerte anhören, morgens vor der Arbeit ins Fitnessstudio gehen, Fahrradtouren durch den Greenbelt von Auroville unternehmen, Erkundungstouren mit dem Motorrad durch Tamil Nadu durchführen oder Privattangostunden von seinem Salsatanzlehrer erhalten…

    Kino in Auroville

    Habe ich geschrieben, dass man eigentlich immer Zeit für seine Freizeitaktivitäten findet? Also die Wochenenden könnten schon noch länger sein, damit die Erkundungstouren mit dem Motorrad einen noch weiter führen könnten. Hätte man mir vor einem Jahr davon erzählt, wie schön es ist, mit dem Motorrad entlang an Reisfeldern auf Tamil Nadus Landstraßen zu fahren, die entweder von Schatten alter, großer, lianenbehangener Bäume gesäumt sind oder an die sich immer wieder lebendige Dorfszenen reihen, dann hätte ich es einfach nur für einen schönen Traum gehalten, dessen Realisierung mir sehr fern zu sein schien. Doch – und dafür bin ich sehr dankbar – dem ist nicht so. Ich befinde mich jetzt gerade in diesem Moment in Indien und mir ist es möglich, dieses unbegreifbare Land zu entdecken und zu erleben.

    Tempel in Mailam – von innen keine Fotos erlaubt, aber immerhin Nicht-Hindus


  5. Gott: „Du schon wieder?“

    Oktober 23, 2017 by Nina

    Wir sitzen in einer Holzbank ganz hinten in der gotischen Kirche. Vorne hängt Jesus am Kreuz und die Wände sind mit Darstellungen des Leidenswegs geschmückt. Die Messe ist in vollem Gange, der Pastor steht am Altar, die Hände gehoben. Diese Situation habe ich schon recht häufig erlebt, doch dieses Mal ist etwas anders. Ich bin in Indien.

    Es würde an dieser Stelle zu weit führen zu erklären, wie es 4 (Daniel, Said, Mira und ich) vollkommen ungläubige deutsche Weltwärtsler an einem Sonntagnachmittag in die Basilica of the Sacred Heart of Jesus in Pondicherry verschlagen hat. Während wir hier sind, komme ich, eine ehemalige Schülerin eines von einem katholischen Orden getragenen Gymnasiums, nicht darum herum die Messen zu vergleichen.

    Natürlich würde ich gerne eine tiefgreifende Analyse der Unterschiede zwischen den Themen und Arten der Predigt durchführen, aber dies wird vom Soundsystem der indischen Kirche wirkungsvoll verhindert. Während der einstündigen Messe verstehe ich einige Schlagwörter: „one god… strength… success … India…China …. Pondicherry … brothers and sisters…“. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass sowohl das Glaubensbekenntnis als auch das Vater unser (natürlich in Englisch) gesprochen wird. Bei den Fürbitten bin ich zunächst etwas erstaunt über die gegebene Antwort „Choose us before others“, bis mir auffällt, dass ich mich verhört hatte und sie sehr christlich „Choose us for [your] offers“ baten. Bei der musikalischen Begleitung des Gottesdienstes, war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte in Indien, im Land des Tanzes und der Musik, herausragende musikalische Begleitung erwartet. Jedoch weit gefehlt. Zwar war der Gesang aus den Boxen außer mit Klavier auch mit Schlagzeug begleitet, das Engagement beim Mitsingen ließ sich  aber mit meinen ehemaligen Mitschülern durchaus vergleichen. Soviel zum Inhalt…

    Im Gegensatz zu meinem letzten Gottesdienst bei meiner Abientlassfeier gibt es in dieser Kirche tatsächlich Ventilatoren, um die durch zu viele Besucher hervorgerufene stickige Luft zu vertreiben. Auch die Türen stehen buchstäblich jeder Zeit offen. Die fünf Minuten, die ich bei meinem letzten Gottesdienst zu spät war, waren nichts im Vergleich zu einigen Indern, die vereinzelt mitten im Geschehen kommen und gehen.

    Wir sitzen unter einem schlichten Engel mit weißem Gewand, blauem Umhang und goldenen Flügeln. Ähnliche Engel lächeln gütig beim Altar. Hinter dem Altar hängt nicht schlicht ein Kreuz mit dem leidenden Jesus, sondern es ist eher ein riesiger „Schrein“ mit dem Allerheiligsten (da wo die Hostien drin sind), einem kleineren Kreuz und darüber eine große Jesus-Statue inklusive Heiligenschein, Krone und Dach über dem Kopf. Meine Beschreibung entbehrt leider der ganzen Schnörkel und Lichter, die aus einer deutschen Vorstellung eine indische machen. In der ganzen Kirche gab es allerdings trotz vieler ausladender Kerzenständer und (vollkommen verstaubter) Kronleuchter genau zwei echte Kerzen vorne beim Altar, sodass meine Idee eine Gedenkkerze zu entzünden nur das blieb, eine Idee.

    Als wir schließlich Weihwasser-beträufelt die Basilica of the Sacred Heart of Jesus verlassen, die natürlich nicht den beiden bekannten Pariser Kirchen nach empfunden ist (der einen im Namen und der anderen im Aussehen), dämmert es schon und die über den Kirchplatz verteilten Essensverkäufer haben deutlich mehr Kundschaft, da sich die Gläubigen für die tamilische Messe beginnen zu sammeln. Wir sehen die nun erleuchtete Fassade und das neonrot leuchtende Kreuz an der Spitze, bevor wir uns abwenden und den Marsch zum Bus-Main-Station antreten.