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Erste Eindrücke Auroville/Aikiyam School 2022

3. Januar 2023 von Lee Theobald

Quartalsbericht 1:

Aikiyam bedeutet so viel wie Unity, und das ist es auch, was man in der Aikiyam School erlebt. Besonderst spüren kann man dies bei Veranstaltungen wie dem Theaterstück zum Children´s day, bei dem die Schüler und Lehrer gemeinsam den Kindern auf der Bühne zugejubelt und sie anschließend mit Lob überhäuft haben. Doch auch im täglichen Schulalltag helfen die älteren Schüler den jüngeren und Lehrer und Schüler haben eine gute Beziehung, bei der die persönliche Entwicklung und der Lernfortschritt jedes einzelnen Kindes im Vordergrund stehen. Die Schule ist relativ klein, mit ca. 260 Schülern und 25 Lehrern und den Ammas, die den Campus schön halten und alle täglich mit Snacks und Tea in der Snacktime und mittags mit Lunch versorgen. Die Aikiyam Schule befindet sich in Kuiliapalayam und ist eine Outreatschool Aurovilles. Die meisten Kinder sind daher indische Kinder aus den umliegenden Dörfern und Puducherry. Der Schulcampus ist sehr offen und naturnah gelegen, da jede Klasse ihr eigenes kleines, rundes Gebäude besitzt. Jede Klasse besteht aus 25 Kindern. Die Schule begleitet die Kinder vom Kindergarten bis zur 8.Klasse. Ich volunteere momentan in der 1.Klasse als Co-Teacherin. Mein Arbeitstag beginnt morgens um 8:15 Uhr mit der täglichen Versammlung aller Schüler auf dem Schulhof, um gemeinsam einen Morgenspruch zu sprechen. Mein Volunteering endet dann so gegen 14:30/ 15:30 Uhr. Mein Arbeitsweg ist sehr kurz, da ich mit dem Fahrrad nur 5 min von der Schule entfernt in der Vierer-WG in Protection lebe. Ich begleite die Klasse in den Fächern, Mathe, Englisch, EVS (Environmental Science), ATB (Awareness through the body), Clay class, Painting und Sport. Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten mich trotz aller Bemühungen einfinden zu können und eine Aufgabe zu finden, bei der ich das Gefühl hatte mich nützlich zu machen und den Kinder etwas geben zu können, da die Schule hier schon etwas anders funktioniert als in Deutschland. Dies besserte sich allerdings zunehmend, ich fing an Teile des Unterrichts zu übernehmen, so wie bspw. das Erklären von Aufgaben im Buch, das Beibringen von Lesen auf Englisch, das Stellen von Aufgaben, das Malen von Tafelbildern und das Entwerfen von Aktivitäten zum Thema. Außerdem bereite ich mit Manju, meiner Co-Teacherin, den Unterricht für den nächsten Tag vor und erstelle gegebenenfalls Arbeitsblätter für benötigte Übungen. Im Sport übernehme ich die Hälfte der Klasse, die gerade kein Schwimmunterricht hat, um mit ihnen Spiele zu spielen. Momentan haben wir zusätzlich eine Projektarbeit für die Klasse mit dem Thema „Food“, wofür wir für die nächsten Monate viele Aktivitäten planen und eine Weihnachtsfeier für die ich mit den älteren Schülern ein Christgeburtsspiel einüben werde. Eines meiner Highlights war, dass ich im Oktober mit der 8.Klasse mit auf die Klassenfahrt nach Ooty und Mudhumalai in das Nilgiri Biosphere durfte. Außerdem ist es wunderschön morgens freudig von den Kindern mit „Good morning Lee teacher “ oder „Lili teacher“ begrüßt zu werden, mit den Kindern einen lustigen Handshake zu haben, ab und zu 25 Drachen zu malen, damit jeder ihn auf seine Weise anmalen kann und von mal zu mal die kleinen kleinen Fortschritte bei den Kindern zu sehen, die besser in Mathe, Englisch und EVS werden. Auch die Sprachbarriere, die anfangs noch sehr große Probleme gemacht hat, da die Kinder kaum Englisch sprachen, scheint nun überwunden. Die Kinder fangen an mir beim Lunch aus Freude Fragen zu stellen und geben sich dabei sehr große Mühe zur Erklärung passende Wörter auf Englisch zu finden, zur Belustigung aller Lehrer, die drumherum sitzen und das ganze beobachten. Auch ich beginne einfache Sätze auf Tamil zu verstehen, was das ganze einfacher macht. Im Großen und Ganzen habe ich die Kinder sehr lieb gewonnen und vermisse sie schon, wenn ein paar Tage wegen starkem Monsunregen die Schule ausfällt. Ich persönlich fühle mich unglaublich glücklich hier in Indien, Auroville, sein zu dürfen. Das schöne, sonnige Wetter machen einem morgens gute Laune und gespannt auf die Dinge die man an dem Tag erleben wird. In Auroville gibt es so viele Möglichkeiten, dass jeder etwas findet, dass ihm Spaß macht. Wir unternehmen hier Ausflüge mit dem Motorrad, verbringen Zeit am Strand oder gehen für das Stadterlebnis nach Puducherry. Es gibt viele Sportarten, die man machen kann, so wie Surfen, Reiten, Salsa, Acroyoga oder vieles mehr. Außerdem gibt es tausende Workshops an denen man teilnehmen kann. Täglich trifft man hier zudem viele interessante Menschen, mit denen es Spaß macht Zeit zu verbringen. Ich habe darüber hinaus das Glück, dass mich die tamilischen Lehrer super freundlich empfangen haben und gerne mitnehmen, um mir ihre Lebensweise zu zeigen, was mir die Möglichkeit gibt die tamilische Kultur besser kennenzulernen.

Ich jedenfalls genieße jeden Moment in Auroville, es ist wunderschön hier und wir erleben hier gerade eine unvergessliche Zeit!

Lee Theobald


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