Es ist gerade 8 Uhr in der Frueh, die Sonne scheint, es ist warm und in einer Stunde sollte ich spaetestens bei der Arbeit sein. Die Nacht war mal wieder kurz, denn durch den Kreislauf von Hitze, Ventilator, frieren durch geschwitzt sein, zudecken und erneut schwitzen…etc. (ein ewiger Teufelskreis) kommt man zu wenig Schlaf und/oder es dauert ewig, bis man einschlaeft. Aber sonst geht es mir gut! Ich lag gestern Abend noch laenger mit Liv auf unserer Dachterasse und haben zusammen Sternenbilder gesucht und dabei sogar Sternschnuppen gesehen (Liv eine mehr, da ich gerade weg war, als sie eine gesehen hat 🙁 ).
Ich bin gestern auch das erste Mal motorisiert auf dem hiesigen „Highway“ gefahren um Freunde von meiner Familie zu besuchen und siehe da: so schlimm ist der Verkehr doch nicht, bzw. man gewoehnt sich dran. Schwierig ist auch eher das ueberqueren oder das draufkommen, aber wenn man erstmal drauf ist, kann man sich einfach mittreiben lassen und muss nur immer in Bremsbereitschaft sein. Habe auch mittlerweile beim TVS fahren einen Automatismus entwickelt (gefaehrlich!)…ich steige aber wieder auf meinen Drahtesel um. Mit einem motorosierten Untersatz kann man gefuehlt mehr erledigen aber eigentlich ist mein Fahrrad gut genug, sodass ich nur kurz vorher losfahren muss, damit ich realtiv puenktlich mit anderen ankomme. Es ist hier auch eher flach, nur der Weg Richtung Matrimandir, also Kern, ist von hier mit einer leichten Steigung „gesegnet“ (der Weg zum Heiligtum Aurovilles ist schwer bzw. muss sich verdient werden).
In meiner Arbeit fuehle ich mich immer mehr angekommen und freue mich eigentlich jeden Tag irgendwie (ausser am Wochenende, da habe ich naemlich frei). Gestern habe ich meinen ersten epileptischen Anfall mitbekommen. Einer der Maedchen, wo die Epilepsie bekannt ist, fing gesten einfach an zu krampfen. Danach schlief sie etwa eine Stunde und ich sass waehrenddessen noch die ganze Zeit bei ihr und habe auf sie aufgepasst. Es hat mich interessanterweise gar nicht ueberfordert auch wenn ich immer wieder fuer mmich sicher stellen musste, ob sie noch atmet. Das ist aber hier in Indien fuer mich auch irgendwie zu einem Tick geworden, da die meisten Hunde immer wie halb tot aussehen und wenn sie da einfach so rumliegen, schaue immer erstmal, ob sie noch atmen.
Heute ist schon wieder ein anderer Tag. Es passiert immer so viel, bevor man einen Bericht hochladen kann, sei es, dass das Internet nicht funktioniert oder man keine Zeit oder Lust hat, den Bericht fertig zu schreiben. Hatte letzte Woche auch meine erste Heimweh-Phase, die durch die netten Menschen um mich herum und dem regelmaessigen Kontakt zu meiner Familie wieder vorbei ist 🙂
Habe gemerkt, dass es wichtig ist, sich seine Zeit fuer sich selbst zu nehmen und vertraute Dinge zu machen bzw. zu hoeren. Es macht total Freude, wenn man einen mega guten Song hoert und durch die Gegend hier radelt. Fuehle mich immer sehr stark dadurch…Platz da (!) Protz-Autos, die fuer niemanden bremsen und laut und nervig hupen, hier komme ich!
Fortsetzung des Titels: „… ich will zurück nach Westerland!“ 😉