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  1. Oh, wie schön ist Discipline!

    23. April 2016 von Kaya

    Kennt ihr noch die Geschichte von Janosch namens „Oh, wie schön ist Panama“? Der kleine Bär findet eine Holzkiste auf der Panama steht. Er schnuppert daran und als sie nach wundervollen Bananen riecht weiß er, dass Panama das Land seiner Träume sein muss.

    Ebenso schnell wie kleine Bären scheinen mir auch Weltwärtsler ab und zu gewissen Dingen und Orten zu verfallen.

    Auch wenn es bei mir eher Orte wie die Matrimandirgärten oder der Schatten unter meinem Baum auf La terasse sind die mich entzücken, möchte ich euch lieber von einem Ort erzählen der gerade mein Zuhause ist.

     

    Discipline.

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    Generell sind Leute immer erst mal verstört: „Du wohnst in … Discipline?“

    Und ich bin dann immer erst mal verwirrt, weil ich gar nicht weiß was sie haben: „Ja doch, auf der Discipline-Farm“

    „Heißt die wirklich so?“

    „Achso du meinst den Namen. Ja die Mutter hat damals Basilikum den Namen Discipline gegeben, und das ist dort gewachsen… Daher heißt die Farm so und keine Sorge, eigentlich herrscht dort Anarchie.“

    Meistens ist mein Gegenüber dann allerdings immer noch kritisch…

     

    Aber generell haben die Communities hier merkwürdige Namen. Die meisten haben wir tatsächlich noch „der Mutter“ Mirra Alfassa zu verdanken. Und dadurch dass ziemlich viele Communities ziemlich merkwürdig-inspirierende Namen haben entstehen spät Abends dann schon mal solche Gespräche:

    Du weißt schon das du gerade auf nem Dach in Discipline sitzt. Wenn du so weiter machst brauchst du bald ein wenig protection

    ..wenn du mit grace vom Dach fällst.

    Ich fall vom Dach mit certitude. Das wird ein Adventure. Oder ein miracle! Mehr courage wenn ich bitten darf.

    Na das wird eine celebration. Surrender, surrender. Ein bisschen joy jetzt.

    Leute ein wenig mehr creativity … und imagination! Lass uns das einfach acceptance that. ihr seid doch meine amis. Und Felix der ist Evergreen.

    Ein wenig mehr discipline jetzt! Leute seid quiet! Das bringt mich voll auf neun Palmen.

    Und bevor wir vor lachen tatsächlich alle vom Dach rollen natürlich noch das gute alte:

    What happens in Cashew, stays in Cashew!

    Zurück zu Disciplin.

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    Der Eingang mit Max Tetra Pak Roof 🙂

    Discipline Farm ist der Ort an dem zurzeit Max, Frederic, Catha, Felix und Ich (Kaya) wohnen. Es ist einer dieser Orte die auf den ersten Blick irgendwie paradiesisch wirken

    Vielleicht liegt es an den vielen Hängematten oder den Palmen, oder Menschen die diesen Platz besonders machen. Für mich ist es am meisten das Gefühl nicht immer von Wänden eingeengt zu sein. Keine Tür zu haben die darauf wartet zugeschlossen zu werden und nur durch eigene Regeln bestimmt zu sein. Und das trifft zwar hauptsächlich auf Discipline zu aber Freiheit findet man an so vielen Orten Aurovilles.

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    Ananas!!

    Disciplin ist eine organische also eine Bio Farm. Hier wird allerlei angebaut was auch in Deutschland bekannt sein dürfte (auch wenn es dann hier auch wieder ganz anders aussieht und schmeckt als der stuff den man in Deutschland bekommt).  Dazu gehört beispielsweise Minze, Basilikum, Pfeffer, Papayas, Kokosnüsse, Ananas, Bananen, Kürbisse, Auberginen, Mangos, Spinat, Salat, Limonen etc.

     

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    Der Sommer ist zu heiß für alle..

    Aber dann gibs auf Discipline noch vieles was zumindest ich erst hier kennenlernte wie Chicos, Jackfruit, Passionfruit (weiße Maracuja) und gelbe Chilies. Ausserdem hat die Farm einige Kühe die die in Auroville am meisten  gepriesene Milch geben. Als Veganer finde ich Kälbchen auch wirklich süß aber es ist immer hart, wenn diese dann plötzlich nicht mehr da sind weil sie männlich sind und die Farm sie deshalb nicht behält, oder wenn das Kälbchen im Alter von ein paar Tagen von der Mutter getrennt wird, die daraufhin die ganze Zeit nach ihrem Kälbchen ruft. WP_20151227_12_44_39_Pro

     

    Max, Frederic und Catha arbeiten hier auf der Farm als Weltwärts Freiwillige und helfen zum Beispiel beim pflanzen, Löcher buddeln, Sprinkleranlagen zu installieren, Beete anzulegen, Werkzeuge reparieren etc.

     

    Wir Weltwärtsler wohnen auf Discipline in Kapseln, geräumige Bambushütten mit Palmenblatt Dächern, die eigentlich total offen sind und durch die auch im Sommer ab und zu ein Windhauch pfeift.

     

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    Aufgeräumt??!

    Oft sind wir allerdings nicht in den Kapseln sondern eher in unserer Küche die in einer gepflasterten kleinen Hütte ist, in der früher mal eine ganze Familie wohnte.

    Ansonsten hängen wir Weltwärtsler meistens in den Leinen unserer Hängematten.

     

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    verschlafen

    Oder Max macht mal wieder nen Feuer auf dem Küchendach. Frederic gießt seine Beete und Max repariert irgendwas, man hört schon von weitem die Musik vom Buena Vista Social Club. Catha rauscht im nächsten Kleid an mir vorbei und Felix schreibt mal wieder einen Witz an unsere Tafel. Avinash radelt mit seinem Kinderrad an unserer Küche vorbei. Man trifft Bärbel, die irgendwie immer lacht, Frank oder die anderen Discipline Bewohner: Karin, Lukas, Hilal….

     

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    Kapsel-Ganesh

    Und dann sitze ich manchmal einfach auf dem großen Steintisch vor unserer Küche und beobachte.

    Unsere wilden Nachbarn bzw. unfreiwilligen Mitbewohner sind auch wunderbar: An meinem zweiten Morgen hier wurde ich von einem kleinen Vogel geweckt, der neben mir saß und ein Lied sang. Später kamen dann die Ratten, die sich in meinem Dach einnisteten (und die ich gezwungenermaßen umsiedelte). Jetzt sind es die Streifenhörnchen, die sich teilweise immer noch über meine Wäsche hermachen und sich morgens, wenn sie denken ich schlafe noch, gegenseitig durch meine ganze Kapsel jagten. Auf der Farm trifft man Mungos, die aus unserem Komposttoiletten-häuschen flitzen, unseren Klofrosch Fridolin, unsere Riesenspinne die immer wieder nach Monaten des Verschwindens auftaucht. Oder man hört die ganze Nacht Karins Katze miauen.

     

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    Caro und Felix beim Küche anmalen 🙂

    Aber das schöne für mich ist doch, dass das alles irgendwie real und gleichzeitig traumhaft wirkt. Ja in Brunnen kann man springen, Ananas wachsen auf dem Boden, Wände sind manchmal einfach zum malen da, es gibt Bäume die nachts glitzern, Kapsel Türen können auch einfach immer offen stehen. Und Kingsfischer sind blaue Blitze die manchmal über den Himmel zucken um sich dann gemütlich im nächsten Baum niederzulassen.

     

    Jetzt wo überall die Aurovillianer vor der Hitze des Sommers fliehen und die Häuser leerstehen, sieht es so aus, als würde der Großteil der Discipline WG wenn nicht sogar alle meine Mitbewohner, sogenannte Housesittings machen und in andere Ecken Aurovilles ziehen. Ich selbst reise erst mal. Wer dann in der Discipline WG wohnen wird?

     

    Anbei noch ein paar Bilder 🙂

    Machts gut Leute!

     

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    Mal ohne Dach Bedeckung…

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    Was wird da mit meinem Dach gemacht?

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    Küchen Tafeln sind schon ne feine Sache.

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    Anneke und Felix beim Frühstück

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    Meine Kapsel 🙂

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    Auch das liegen in der Hängematte lädt zum Nachdenken ein. Who are You?

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    Von Dorina gemaltes Mandala

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    Das Wohnzimmer

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    Riesige Jackfruits im Baum…

     

     

     

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    Küche aufräumen…kann hart sein

     

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    Max in der Mittagspause

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    Minz Felder

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    Seien wir mal ehrlich: Kompost Klos sind das einzig Vernünftige.

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    In der Kapsel

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    Traumfänger unterm Moskitonetz..


  2. Youth Link – Auroville-Jugend in Aufbruchstimmung!

    26. März 2016 von Ehemaliger WWler


  3. 2. Auroville Volunteer Treffen in Wickenrode

    18. März 2016 von Ehemaliger WWler

    Dosa am Lagerfeuer und Komposttoilette im Wald-
    oder das 2. Auroville Volunteer Treffen in Wickenrode

    Wir waren nicht viele beim zweiten Auroville Volunteer Treffen, dafür viele frisch aus Indien Zurückgekehrte. Das letzte Augustwochenende 2015 haben wir ehemaligen Weltwärtsler mit viel Sonnenschein, Wasser aus der Quelle, Outdoor-Dusche und Komposttoilette am Waldrand in Wickenrode bei Kassel verbracht. So unterschiedlich wie unsere Erlebnisse in Auroville und Indien waren auch unsere Aktivitäten:

    Im frühmorgendlichen Nebeldunst wurden bei Yoga-Aufwach-Übungen müden Augen wieder munter.

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    Nach gemütlichen Frühstücksrunden war Zeit für Impro-Dance, Badminton, Holz hacken, …

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    … und Waldspaziergänge.

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    Gemeinsames Kochen, mit Dosa, Masala und anderen Leckereien durfte natürlich nicht fehlen.

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    Beim Schwimmen im Waldsee konnte man die Spätsommersonne nochmal richtig auskosten …

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    … und abends am Lagerfeuer bei Stockbrot Erinnerungen an Auroville ausstauschen.

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    Wickenrode war wunderschön und wird es wieder. Wir freuen uns schon auf das Treffen 2016.

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  4. Activities in Auroville: Acro-Yoga Workshop!

    17. März 2016 von Darius

    Auroville bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten sich seine Zeit zu vertreiben und der Tag müsste schon 50 Stunden, die Woche 20 Tage, der Monat 15 Wochen und unser Jahr 30 Monate haben um alle Angebote wahrzunehmen. Und dann will man ja noch irgendwann schlafen und im eigenen Projekt mitarbeiten 😉

    Jelly, Laura und ich (Darius) haben unsere Zeit am vergangenen Samstag jedenfalls gut genutzt und haben einen ganztägigen Acro-Yoga-Workshop besucht. Mit wenigen Vorerfahrungen ausgestattet konnten wir an diesem Tag all drei viel lernen, schwitzen, heben und vor allem fliegen!

    'I believe I can fly...'

    ‚I believe I can fly…‘

     


  5. Begegnung im Labyrinth – auf dem Pfad der Evolution

    11. März 2016 von Ehemaliger WWler

    Vom 14. bis 17. Mai dieses Jahres trafen sich mit Auroville und dem Integralen Yoga Verbundene in Herbstein (Osthessen).

    Zunächst schien das Seminarhaus eine Notlösung. Der Seminarraum für die Veranstaltungen im Plenum wirkte etwas gedrängt, der erste Besuch bei Regen ließ es ungemütlich erscheinen. Als zu Beginn unseres Treffens am Donnerstag aber der strahlende Sonnenschein durch die großen Fenster auf das mit Tüchern und Blumen dekorierte Zentrum des Stuhlkreises in unserem Seminarraum flutete und sich die Auroville-Freunde zu einem ersten Austausch dazusetzten, zeigte sich schon, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Kaspar und Matthias starteten das Programm mit einem Kennenlernspiel, bei dem sich alte und neue Weltwärtsler, Aurovilianer und Auroville-Freunde zusammenfanden und sich ausmalten, wie sie gemeinsamen einen schönen Tag in Auroville verbringen würden. Danach ließen wir den Anreisetag mit einem neuen Film aus Auroville ausklingen.

    Am nächsten Morgen ging es von unseren gemütlichen Bungalows entweder über die Sonnenterrasse oder vorbei am Büchertisch mit Publikationen, Filmen, T-Shirts und Taschen aus Auroville zum Hauptgebäude und dem Essraum. Von dort hatten wir bei den Mahlzeiten – für die das bemühte Küchenpersonal sogar auf vegane Rezepte umstellte – einen wundervollen Blick ins Tal und auf die Wälder. Vor dem Frühstück meditierten besonders Aktive mit Gitta oder nutzten tagsüber die Wiese auf dem Hang ins Tal, um sich bei Gesprächen zu sonnen und Frisbee zu spielen.

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    Der erste Vormittag startete mit Georgs Vortrag „Harmonie im Missklang – die Welt als Entfaltung von Bewusstsein“. Ausgehend von Sri Aurobindos Philosophie eröffnete er uns eine inspirierende Perspektive auf die Prozesse in uns und in der Welt, die wir gern „Probleme“ nennen. Vielleicht steht ein anderes Bewusstsein hinter diesen negativ „wirkenden“ Dynamiken, das uns erlaubt, sie als Entwicklungschancen aufzufassen. Ausgehend von dieser Betrachtungsweise tauschten wir uns in Kleingruppen zu Themen wie Umwelt, Medizin oder Politik aus. Parallel bot Helmut einen Dialog zum Thema „Wissenschaft und Spiritualität“ an. Anschließend teilten wir im Plenum unsere hoffnungsvollen Blickwinkel. So könnten zum Beispiel die Herausforderung des globalen Klimawandels zu einem neuen Sinn von Einheit in der Menschheit beitragen oder Probleme im Gesundheitssystem zu einer stärkeren individuellen Selbstverantwortung.

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    Am Nachmittag ging es mit Berichten aus und einer Gesprächsrunde über Auroville weiter. Unter anderem entstand eine lebhafte Diskussion über die intensive und langjährige Arbeit der deutschen Pavillongruppe, als über aktuelle Entwicklungen in der Internationalen Zone und über die Europäische Zeremonie berichtet wurde. Interessante Perspektiven auf den Landkauf in Auroville bot eine Diskussion mit Aurovilianern und es wurden Möglichkeiten für weiteres Fundraising im Rahmen der „Acres for Auroville“Kampagne ausgetauscht. Außerdem wurde zum Bericht über den „Auroville Retreat“ ein Film der Auroville-Jugend über ihre Wünsche für Aurovilles Zukunft gezeigt. Besonders berührend war die Anwesenheit und kurze Vorstellung einer jungen Tamilin, die aufgrund des auch von einigen unserer Mitglieder geförderten Projekts „Ausbildung für Dorfmädchen“ ein Studium in Chennai absolvieren konnte und gerade ein Au Pair-Jahr in Deutschland hinter sich hatte. Insgesamt bekamen wir also eine Möglichkeit, mehr über Entwicklungen in Auroville zu erfahren und uns über Möglichkeiten der Mitarbeit zu informieren.

    Am Abend lauschten wir gespannt einem Vortrag von Anu und Vinaya mit dem Titel „Yoga Psychology – A Tool to know oneself“. Die beiden indischen Psychologen gaben uns einen Überblick über die westliche Psychologie und wie die praktische Psychologie der indischen Yoga-Traditionen unser Bewusstsein nach innen führen kann. Nach diesem intensiven Tag entspannten wir uns am Lagerfeuer, gut unterhalten durch Gitarren, Trommeln, unsere Sangeskünste und eine Feuer-Show der ehemaligen Freiwilligen Arina.

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    Der Samstag begann mit einer gut besuchten Herzmeditation für Frühaufsteher mit Christa. Bei der Mitgliederversammlung am Vormittag stellten die Kassenprüfer Christoph und Kaspar ihren Bericht vor. Der Vorstand wurde für seine Arbeit gelobt, entlastet und wiedergewählt. Kaspar und Matthias werden die nächste Kassenprüfung durchführen. Auch die Beteiligung der jüngeren Vereinsmitglieder wurde thematisiert. Es zeigte sich, dass sie sich selbst ausreichend wahrgenommen fühlen und sich nach eigenen Interessen und Kapazitäten involvieren. Es wurde noch einmal betont, dass der Vorstand zwar ein nach deutschem Recht notwendiges Organ eines gemeinnützigen Vereins darstellt, nützlich für Interaktion mit anderen Institutionen, das Sammeln von Spenden für Auroville, etc. – aber damit natürlich nicht die Zahl der aktiven Vereinsmitglieder auf „fünf“ reduziert ist. Alle Vereinsmitglieder – ganz gleich welchen Alters – sind eingeladen, in der Gemeinschaft der Auroville-Freunde aktiv zu werden und gemeinsame Projekte umzusetzen. Ähnlich wie in Auroville kommt es unabhängig von Titeln oder Ämtern auf die Eigeninitiative an. Der Wunsch nach weiteren gemeinsamen Aktionen über das Jahr und Möglichkeiten der Umsetzungen wurden im Abschluss-Sharing wiederholt. Am Nachmittag genossen manche von uns einen Spaziergang durch die schöne Natur in der Umgebung, während andere an einem Workshop zum Integralen Yoga mit Ortwin teilnahmen.

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    Danach trafen wir uns wieder zum Bericht der ehemaligen Freiwilligen zu ihrem Jahr in Auroville. Muna stellte gerührt fest, dass neben den langjährigen Auroville-Freunden in diesem Jahr aus jeder Weltwärts-Generation mindestens ein Freiwilliger vertreten war. In dieser familiären Atmosphäre teilten die Freiwilligen Paul (WW 2012) und Amelie (WW 2013) mit bewegender Offenheit ihre Erfahrungen mit uns. Paul ließ uns an seiner Entwicklung einer tiefen Naturverbundenheit durch die Arbeit in Sadhana-Forest, auf der Discipline-Farm und seine Reisen durch Indien und den Himalaya teilhaben, die sich jetzt im Studium nachhaltiger Landwirtschaft fortsetzt.

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    Amelie, die ihre Tatkraft ebenfalls auf der Farm einsetzte und uns Einblicke in ihre inneren Prozesse gab, studiert jetzt Psychologie. Durch ihre Erfahrungen in Auroville inspiriert, will sie ihren Beitrag dazu leisten, den Horizont der westlichen Psychologie zu erweitern.

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    Am Abend wurde das Qualitätssiegel für Entsendeorganisationen QUIFD mit einem großen Lob für die geleistete Arbeit vom Prüfer an AVID übergeben. Während die neuen Weltwärtsler meist parallel zu den Veranstaltungen der Auroville Tage auf ihre Zeit in Auroville vorbereitet wurden, stellten sie sich jetzt mit vorbereiteten Spielen und einem Auroville-Song vor. Zuerst gab Jan, der dieses Instrument während seines Freiwilligendienstes in Auroville erlernt hatte, ein Tabla-Konzert. Danach lachten wir uns durch pantomimische Darstellungen der Lieblingsspeisen der neuen Freiwilligen, errieten überraschende Begebenheiten ihrer Lebensläufe wie Rodeo-König-Titel, verschiedenste Haarfarben oder Festnahmen, die uns stereotype Vorurteile vor Augen führten, und sangen gemeinsam ein von ihnen komponiertes Auroville-Lied. Später teilte Mark, der Vater unserer ehemaligen Weltwärtslerin Mirella, mit uns seine Passion für historische Tänze, die er routiniert anleitete und uns nach Zugaben riefen ließen. Erschöpft aber glücklich unterhielten wir uns noch etwas an der Bar oder fielen in unsere Betten.

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    AVI D erhält das Qualitätssiegel für Entsendeorganisationen QUIFD

    Zum Abschluss des Treffens teilten wir eine besondere Meditation. Christoph hatte mit Aurovilianern, Weltwärtslern, Seil, Karabinern und viel Spaß an der praktischen Aktion ein Labyrinth entstehen lassen. Er erklärte uns, dass es sich nicht um einen „Irrgarten“ handle. Stattdessen könne sich jeder eine gerade wichtige Frage mit auf den Weg durch das Labyrinth nehmen. Den Windungen des Labyrinths hinein zum Mittelpunkt und zurück folgend, würden wir unser inneres Rätsel von verschiedenen Seiten betrachten können. Auf der grünen Wiese in der Nähe unseres Seminargebäudes war eine stille und konzentrierte Atmosphäre spürbar, als wir uns zuerst vor dem Labyrinth sammelten und dann nacheinander schweigend hindurchschritten. Die meditativen Spaziergänger begegneten sich auf ihren Wegen und grüßten sich mit einem Lächeln oder einer Umarmung.

    Beim Abschluss-Sharing spiegelte sich dann auch diese Atmosphäre wieder. Einer der neuen Weltwärtsler brachte es auf den Punkt: Er habe sich weniger wie auf einem Vereinstreffen, sondern mehr wie auf einem Familienfest oder einer Hochzeit gefühlt. Es wurde große Freude und Dankbarkeit über die gemeinsame verbrachte Zeit und den Austausch geteilt. Jemand empfand es so, als hätte das Treffen „immer im Moment“ stattgefunden – „wie bei der Begegnung von seelischen Wesen“. Der größte Wunsch war, diese Gemeinschaft auch über ein alljährliches Treffen hinaus zu erhalten und zu vertiefen. Hierzu haben wir jederzeit durch selbst organisierte Stammtische, Ausflüge, Feste, Regional-Gruppen, Fundraising-Aktionen oder andere Veranstaltungen wie Vorträge und Workshops die Möglichkeit. Unserer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. In diesem Sinne: Liebe Besucher der Auroville Tage 2015– vielen Dank für das schöne Wochenende! Bis bald.

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