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‘Wohnen’ Category

  1. Wohnungen (Update)

    Dezember 4, 2011 by Kaspar

    Hier wohnen Claudio, Florian und ich (Kaspar):

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    Wir haben uns hier in Alankuppam ein Haus gemietet. Das tamilische Dorf liegt nord-westlich von Auroville und von hier ist motorisiert alles in 15 Minuten zu erreichen.
    Wir zahlen für das Haus insg. 14000 Rupien im Monat (ca. 180 €), also 60 € pro Person. Das entspricht auch genau den Unterkunftspauschalen, die wir monatlich von AVI-Deutschland (unserer Entsenderorganisation) bekommen.
    Für indische Verhältnisse ist das eigentlich relativ teuer, aber dafür haben wir immer Strom, jeder ein Zimmer, ein Dach über dem Kopf, eine Garage, 3 kleine Badezimmer, eine Küche mit Gasherd, eine Terrasse und einen Garten mit Hängematte zur Verfügung!
    Außerdem haben wir das tamilische Dorfleben direkt von unserer Haustür und bekommen so noch mehr von Land und Leuten mit 🙂
    Von dem kleinen Essensstand mit den leckeren asiatischen Nudeln sprach ich ja schon. Heute morgen haben wir auch noch einen netten Stand entdeckt, bei dem man seinen Chai (Zucker mit Milch und Tee 😀 – gibt’s immer und ist immer gut) zum Frühstück bekommt.
    Fotos folgen mit der nächst schnelleren Internetleitung 😉

    Malte wohnt hier auf der Windarra Farm:
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    Mit 3 Mitbewohnern, die alle auch auf der Farm arbeiten und wohnen:

    Hannes wohnt etwas weiter außerhalb in der Sadhana Forest Community:

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    Die anderen Wohnsituationen folgen hier auch noch!

    Update:
    Wie schon berichtet leben Susanne, Lea, Mirella und Clara auch in Alankoppam.
    Und so sieht’s aus:

    Die Wohnung von Lea und Susanne im ersten Stock.
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    Mit einem schönen Zitronenstrauch im Innenhof.

    Clara und Mirella mit ihrer finnischen Mitbewohnerin Aino.

    Ebenfalls im ersten Stock.


  2. Unsere Wohnung…

    November 8, 2011 by Ehemaliger WWler

    Anfang Oktober haben  wir (Lea+Susanne) unsere Wohnung im Dorf Allankuppam (nördlich von Auroville)bezogen. Diese besteht aus einer  Küche und zwei  Zimmern von denen eines auch als Wohnzimmer dient. Das seperate westliche Klo ist nicht das einzige Highlight (ja, man lernt hier die unterschiedlichen Toilettenarten zu schätzen) denn auf unserer Dachterasse mit Palmenblick kann man wunderbar den Tag einläuten oder ausklingen lassen. Die Raumaufteilung ist etwas gewöhnungsbedürftig – wie auch im täglichen Leben planen die Inder eher kurzfristig und so kommt es, dass Lea ihr Zimmer nur über den Duschraum erreichen kann, das gleiche gilt für die Dachterasse.

    Unter uns leben unsere tamilischen Vermieter – ein Ehepaar mit drei Töchtern im Alter von 17 bis 21 Jahren. Besonders die jüngste Tochter stattet uns gerne Besuche ab und schaut auch einfach mal stundenlang beim Kochen zu wenn die Englisch- und Tamilkenntisse nicht für längere Gespräche ausreichen. Die gesamte Familie ist sehr nett, der Vater sorgt immer dafür dass unsere Motorräder über Nacht sicher verstaut sind, die Mutter verwöhnt uns mit indischen Köstlichkeiten, zeigt uns das binden von Saris oder nimmt das Nudelkochen auf sich wenn die Gästeanzahl unsere Kapazitäten übersteigt. Dazu muss gesagt werden, dass sich das Nudelkochen aufgrund der Unkenntnis und der Sprachbarrieren als sehr kompliziert erweisen kann. Dies kann wiederum mit dem Versuch, die Nudeln mit dem Ventilator zu trocknen, sehr lustig enden.

    Die größten Plagegeister – gefräßige Ameisen und Schimmel während des Monsuns konnten wir bisher in größerem Maße abwehren. Der 20 Meter entfernte Tempel ist zu unserem großen Glück stillgelegt und so können wir sogar manchmal den Muezzin von weit entfernt rufen hören wenn es das Krähenkrächzen und Hundegebelle zu lassen.

    Wir haben uns nun schon gut eingelebt und eingerichtet, fühlen uns wohl und werden hier auf jeden Fall für die Monsunzeit und Touristensaison wohnen bleiben.


  3. Meine erste Postkarte nach Deutschland

    Oktober 22, 2011 by Ehemaliger WWler

    Liebe Freunde, liebe Fans, liebe Leser…

    Wie die meisten von euch wussten oder jetzt wissen befinde ich mich inmitten des tropischen süd-ost-indischen Trockenwalds und was auf dem Foto aussieht wie das Auenland ist meine direkte Nachbarschaft. Nach nun in etwa eineinhalb Monaten habe ich mich nun doch entschlossen zu schreiben, hoffend dass zumindest einige von euch gemerkt haben, dass ich weg bin ;). Die vielen Kulturshocks überwunden muss man zusammenfassend sagen, dass man sich hier ziemlich schnell einfindet, wenn man einsieht dass die Dinge hier einfach grundlegend anders laufen als in Deutschland.

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    Ich miete mit zwei weiteren Freiwilligen ein Haus hier im tamilinischen Dorf Alankuppam, dass in etwa 10min mit dem Motorrad von meiner Arbeitsstelle entfernt ist. Das Motorrad ist hier aufgrund von Preis, Verbrauch und Agilität so ziemlich das einzige Verkehrsmittel. Ab und zu trifft man auf indischen Straßen auch mal das eine oder andere Auto an, welches jedoch eher Statussymbol als sinnvolle Anschaffung ist, da vier von fünf Straßen hier damit nicht befahrbar sind.

    Was man auf dem Bild erkennen kann ist unsere momentane Wohnsituation. Strom haben wir den Großteil der Zeit über, Wasser eigetlich immer, jedoch leider kein trinkbares. Zum trinken müssen wir es entweder kochen oder filtern. Daher haben wir immer einen 25l Kanister Trinkwasser zuhause stehen. Was das Essen angeht, kann man, für umgerechnet zwischen 20 und 40 Cent, vor unserer Haustür zu Mittag bzw zu Abend essen. Ziemlich viel, ziemlich gut und ziemlich gewürzt…

    In den Dörfern findet man eigentlich alles was man braucht, da jeder Laden alles verkauft. Beispielsweise können wir unser Klopapier im Handyladen und Rasierzeug im Kiosk um die Ecke kaufen. Wenn man jedoch nach etwas eher unüblichem sucht, muss man sich durch den unglaublich chaotischen und lebensgefährlichen indischen Verkehr in die nicht weite Millionenstadt Pondycherry kämpfen. Was dabei etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist aber nicht nur, dass Hunde, Ziegen & Kühe aktive Verkehrsteilnehmer sind, sondern vor allem, dass es den Linksverkehr hier nur auf dem Papier gibt und in der Praxis jeder mal jede „Spur“ benutzt.

    Sinn und Zweck meines Aufenthaltes hier ist aber letztendlich meine Arbeit. Mein Tag beginnt also wenn ich vor der Arbeit nicht zum Capoiera gehe um etwa 08:00Uhr um in Ruhe auf die Beine zu kommen und um 09:30Uhr an meiner Arbeitsstelle zu sein. Ich sorge hier dafür, dass das „Thamarai“ – Lern-, Kultur- und Jugendzentrum läuft. Es befindet sich inmitten des tamilinischen Dorfes Edayanchavadi und ist Aufenthaltsort fast aller Jugendlichen dort. Morgens ermöglichen wir es den Müttern im Dorf ihre noch für die Schule zu kleinen Kinder bei uns abzugeben, wodurch sie bis knapp 15:00 Uhr Zeit zum arbeiten haben. In den meisten Familien reicht es nicht aus, wenn nur ein Elternteil Geld verdient. Bei uns haben die Kinder Zeit und Materialien um sich auszutoben und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Wir bringen den nur Tamil sprechenden Kindern außerdem die englische Sprache näher und sie können bei uns zu Mittag essen. Da unsere Mittel und der Platz leider zur Zeit noch begrenzt sind, können wir momentan leider nur rund 25 Kinder aufnehmen, wobei es erheblich mehr Kinder unterzubringen gäbe. Kurz vor dem Mittagsschlaf um 12:30Uhr verlasse ich das Jugendzentrum, während die Kinder weiterhin von drei tamilinischen freiwilligen Frauen aus dem Dorf behütet werden. Daraufhin beginnt meine Mittagspause. Dienstags trainiere ich in einem anderen Dorf von 15:00-16:45Uhr die Schul-Fußballmannschaft.

    Um 17:00 Uhr muss ich dann schnell wieder an meiner Arbeitsstelle sein um alles für die Nightschool vorzubereiten, weil wir dann um 17:30Uhr die in etwa 4-14 jährigen Kinder aus dem Dorf hereinlassen. Die Kinderzahl variiert von Tag zu Tag. Meistens sind es jedoch zwischen 20 und 40. Wir bieten den Kindern nun Hilfe beim Erledigen ihrer Hausaufgaben und beim Lernen. Zuhause finden die Kinder meistens nicht so gute Bedingungen dafür. Für die Kinder die keine Hausaufgaben haben, bzw fertig sind überlegen wir uns Tag für Tag neue Aktivitäten, wie Basteln, mit Ton arbeiten, Musizieren oder Malen.

    Um 18:30 Uhr Teilen wir die Kinder in eine ältere und eine jüngere Gruppe auf und geben ihnen außerschulischen Unterricht. Ich übernehme dabei die älteren Kinder. Was den Kindern hier näher gebracht wird entscheide ich. Meistens lernen wir Englisch, aber nachdem ich erfahren habe, dass England und Frankreich in Indien liegen und Indien in Australien mache ich mit den Kindern auch etwas Erdkunde. Zwischen 19:00 und 20:00Uhr klingen die Abende dann so langsam aus. Dunkel ist es dann schon seit einigen Stunden. Auch hier sind die Mittel leider begrenzt.

    Sonntags unterrichte ich von 15:30-17:30 aus sehr armen Verhältnissen kommende tamilinische Collegestudenten in Englisch. Die Klasse besteht aus zwölf 17 bis 20 jährigen Jugendlichen aus den umliegenden Dörfern. Hier war die Nachfrage besonders hoch, weil kaum eine Familie sich außerschulischen Unterricht für die Kinder leisten kann. Wir können leider bisher nur die ärmsten aufnehmen.

    Die nächste oder übernächste Woche beginnt hier laut Kalendar die Monsunzeit. Was das genau für uns bedeutet müssen wir noch rausfinden… jedenfalls scheint es nicht vergleichbar mit dem was wir in Deutschland als Regen kennen.

    Nichts in meinem Leben hätte ich mehr bereut, als jetzt nicht hier zu sein.

    Einen wunderschönen Gruß an alle!


  4. 19 Tage Indien…

    September 17, 2011 by Ehemaliger WWler

    Nach zwei Wochen Freiwilligenarbeit und bereits 19 Tagen in Indien ist die Zeit reif für einen kleinen Statusbericht!

    Der erwartete anfängliche Kulturschock steht bei mir (Susanne) noch aus, vermutlich weil Auroville mit den vielen Europäern und dem westlichen Standard nicht das typische Indien darstellt. Dennoch trifft man auch hier Kühe auf der Straße an, jeder ist in riskanter Fahrweise auf Zweirädern unterwegs und die indischen Dörfer im Aurovillegebiet mit den Essenständen und lauter Tempelmusik geben einen guten Einblick in die Lebensweise der Tamilen.

    Die hohen Temperaturen kann man im Schatten der vielen Bäume und den Ventilatorräumen meist gut aushalten, jedoch hat sich bei mir das dauernde schwitzen schon durch einen Hautausschlag bemerkbar gemacht und ich bekämpfe den immer währenden Durst mit gefühlten 100 l Wasser am Tag – und nicht zu vergessen: mit unglaublich leckerem Chai.

    Mittlerweile wohne ich mit Mirella in einem schönen Haus in der Community „Gaia“ im Osten Aurovilles. Außer uns wohnen hier noch ein Inder und eine indisch-japanisches Paar mit Tochter. So hat Mirella, da sie aufgrund ihrer Verletzung das Haus noch nicht verlassen kann, auch Ansprache und sehr hilfsbereite Leute um sich während wir in unseren Projekten sind. In meinem Loftähnlichen  Zimmer fühle ich mich schon wie Daheim und durch das Moskitonetz rund ums Bett erfüllt sich fast mein Traum von einem Himmelbett 🙂

    Freizeitaktivitäten wie Karate und Capoeira konnte ich auch schon austesten. Allein wegen der unzähligen Angebote bin ich froh dass ich ein ganzes Jahr in Auroville verbringen werde so dass meine Schwäche für Entscheidungen hier nicht auf die Probe gestellt wird. Somit kann ich auch einen Jahreszyklus der leckeren und oft noch unbekannten tropischen Früchte- und Gemüsearten miterleben – ich freue mich jetzt schon riesig auf die nächste Mangosaison von der wir gerade noch die letzten Ausläufer genießen konnten. Beim Thema Essen fällt mir gerade so richtig auf, dass ich bisher noch kein einziges Mal selbst gekocht habe – in Deutschland absolut undenkbar. Doch durch die günstigen Angebote der Solarkitchen, weiteren Restaurants, Cafes, Bäckereien und nicht zuletzt den Essenständen in den Dörfern wird dies machbar. Da wir jedoch Anfang Oktober umziehen, eigene WGs gründen werden und somit eigene Kochmöglichkeiten haben (bis dahin vielleicht auch das deutsche Essen vermissen), wird sich das bestimmt noch ändern.

    Bei meinen Projekten Eco Pro/Health Service wird mir viel Freiraum gegeben. So kann ich neben der täglichen Arbeit eigene Ideen nach meinen Interessen entwickeln, umsetzen und mit Herzblut bei der Arbeit dabei sein– eine große Chance, die in der deutschen Arbeitswelt oft nicht gegeben ist und Auroville mitunter auch ausmacht (grobe Beschreibung meiner Tätigkeiten siehe Projektbeschreibung Eco Pro/Health Service). Neben der gewöhnlichen Arbeit finden viele Veranstaltungen statt, bei denen man als Helfer immer willkommen ist. Heute ist z.B. der „World Bamboo Day“ bei dem ich Bambusmode bei einer Fashionshow präsentieren darf deren Choreografie unsere Lea entwickelt hat.

    Wie man schon merkt gibt es hier unglaublich viel zu erleben und zu erkunden wobei man auch immer Bekanntschaften mit verschiedensten interessanten Menschen macht. Somit komme ich noch gar nicht richtig zum nachdenken und zum vermissen von Deutschland. Langsam realisiere ich auch dass ich wirklich ein ganzes Jahr in Auroville verbringen darf und freue mich sehr auf die bestimmt erlebnisreiche Zeit!