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Posts Tagged ‘Auroville’

  1. 1. Video: Svaram Klangthearpie

    Oktober 22, 2011 by Kaspar

    Vor einem Monat haben wir angefangen kleine Werbeclips für die Instrumente zur Klangthearapie bei Svaram zu drehen. Das Projekt braucht diese Videos um den Kunden aus der ganzen Welt näher zu bringen, wie die Instrumente eingesetzt werden könnten.

    Hier ist das erste Video mit den Klangplatten von Svaram:

    Es folgen in den nächsten Wochen noch drei weitere Promotion-Videos und außerdem ein Video über unsere Ankunft und die ersten Tage hier in Auroville. Die Befinden sich aber alle noch in der Post-Produktion.
    Stay tuned!


  2. 1. Monat

    Oktober 2, 2011 by Kaspar

    Mittlerweile sind wir schon knapp über einen Monat hier und haben uns in den jeweiligen Alltag hineinbegeben.
    Die ersten Tage sind vorüber, die auf Grund der überwältigenden (Menge an) Eindrücke(n) wie Jahre erscheinen. Und das ist hier passiert und hat sich geändert:
    Die Guest Häuser sind gemieteten Wohnungen gewichen. Der überteuerte Kaffee von La Terrace wird mit selbst gekochtem Chai ersetzt. Und seit dem letzten Freitag, an dem wir alle unsere Visa beim Registration Office in Pondi abstempeln lassen mussten (was mit 7 Stunden Wartezeit verbunden war), sind auch alle Einrichtungsgegenstände besorgt sowie Großeinkäufe erledigt.
    Deine eine oder andere von uns hat schon interessante Bekanntschaften mit den indischen Bräuchen und Festlichkeiten gemacht und Freundschaften aufgebaut, die über unsere kleine Truppe hinausgehen. Die anfängliche Desorientierung, aufgrund der stets gleich ausschauenden Mudroads in Auroville, wandelt sich zur Ortskunde. Das gedankliche Preisniveau prägt sich langsam die lokalen Preisklassen ein, das Umrechnen in Euro lässt man schon seit zwei Wochen ganz weg und beim Einkaufen wird man, wenn man aufpasst, auch nicht mehr wie ein Tourist über den Tisch gezogen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Motorrädern und Mopeds hat durch die Vernunft und den ersten Unfallserfahrungen einen Dämpfer versetzt bekommen. Außerdem gehören die Maschinen, die wir fahren, mittlerweile uns, sind also nicht mehr für teuer Geld gemietet. Wir haben mit dem ersten Monat einen Überblick, was das Leben hier so kostet, bzw. was man sich leisten kann und auf was man lieber verzichten sollte. Die Pizza für 260 Rupie (4 Euro) aus der Pizzeria in Kuilapalayam ist zum Beispiel nicht jedes Wochenende drin. Günstige (30 Cent) Samosas oder Reis dagegen gerne auch täglich. Zudem hat man sich von der „deutschen Pünktlichkeit“ verabschiedet, rechnet Zeitangaben reflexartig aufs Dreifache hoch und nimmt sich zum kurz mal Einkaufen ein bisschen mehr Zeit.

    Das waren bisher die gravierendsten Veränderungen, die mit jetzt spontan in den Sinn kommen. Also längst nicht alle. Aber hier finden bisher auch fast noch täglich Veränderungen statt.
    Man sollte einfach immer auf alle Überraschungen gefasst sein. So paradox das auch klingen mag. (=

    Gestern standen, warum auch immer, auf dem Nach(t)hauseweg plötzlich 13 Ziegen, 5 Kühe und noch ein paar Hunde auf der Straße und versperrten träge den Weg. Das restliche Dorf war wie ausgestorben:
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  3. Erster Krankheitsfall (Update)

    September 10, 2011 by Kaspar

    Leider muss unsere Gruppe schon jetzt den ersten Kranheitsfall beklagen. Mirella liegt seit gestern morgen in der Nallam Klinik in Pondicherry.
    Sie hatte sich letzten Sonntag bei den ersten Fahrversuchen mit ihrem Motorrad einen blauen Fleck an der Wade zugezogen. Außerdem hatte sie zusätzlich eine kleine (offene) Wunde am großen Zeh.
    Eigentlich nicht weiter schlimm das Ganze.
    Am Mittwoch traten dann aber die ersten Symtome einer Infektion ein. Auf dem zur Registrierung in Pondycherry war ihr kalt, obwohl ihre Stirn fast heiß war und ihr rechtes Bein konnte sie auch nur noch eingeschränkt bewegen.
    Deshalb habe ich sie dann gleich in die Kailash Klinik nach Auroville gebracht. Dort wurde sie auch sofort behandelt und hat eine ganze Reihe an Antibiotika verschrieben bekommen. Danach sollte sie sich erst mal hinlegen und am nächsten Morgen noch mal wiederkommen. Wir haben ihr dann die nich unerhebliche Menge an Medikamenten aus dem Health Center in Kuilapalayam besorgt.
    Als sich ihr Zustand bis Freitag aber nicht verbessert, sondern eher verschlimmert hatte, wurde sie ins Krankenhaus in Pondicherry verlegt und von Karin begleitet.

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    Gestern wurde Mirella noch von Malte, Lea, Caro und Susanne besucht und unterhalten. Caro hat dann mit ihr gemeinsam noch die erste Nacht im Krankenhaus verbracht und heute, am Samstag, hat Mirella noch weiteren Besuch von uns bekommen.

    Inzwischen geht es ihr wieder besser und sie kann es kaum erwarten sich endlich wieder nach Lust und Laune bewegen zu können.
    Bis Sonntag oder Montag muss sie aber noch dort bleiben. Und danach vielleicht erst mal etwas langsamer machen. Aber das gilt wohl für alle von uns.
    Bis dahin wünschen wir ihr alle noch gute Besserung!

    Update:
    Mirella geht es schon wieder so gut, dass sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde und zurück in Auroville ist. Zur Zeit ist sie aber noch auf Krücken unterwegs und arbeitet auch noch nicht in ihrem Projekt weiter. Die Arbeit kann sie aber wohl diese Woche wieder aufnehmen.
    Wir sind froh, dass wieder alle von uns da sind 🙂


  4. Tamilunterricht

    September 8, 2011 by Kaspar

    Gestern hatten wir unseren ersten Unterricht in Tamil. Dazu fahren wir alle zwei mal in der Woche in die Aikyam School nach „New Creation“ und lassen uns von Shanka unterrichten. Während des Vorbereirtungsseminars hatten wir mit Klaus und Simon (Exfreiwillige und jetzige Indologiestudenten) auch schon eine kleine Einführung ins Tamilische gemacht.

    Die Aikyam School (Caros Arbeitsplatz):
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    Die Schule erinnert ein wenig an eine Kolonie von Aliens, die mit ihren Raumschiffen auf der Erde gelandet sind und ihre UFOs jetzt als Wohnungen nutzen. Oder eben an eine Star-Wars-Kulisse.
    Damit wären die USA nicht mehr das einzige Land in dem UFOs landen! 😀

    Insgesamt besteht unsere Tamilklasse aus 20 Leuten, die Tamil lernen wollen und teilweise auch schon länger hier leben. Da müssen wir noch einiges aufholen. Aber gut, dass Claudio schon so fleißig war und nun die Schrift vollständig drauf hat. Denn die ist noch mal etwas völlig Anderes und noch weiter von unsere Schriftsprache entfernt als schon das Gesprochene.

    Das sieht man hier – das tamilische Alphabet:

    Während des Unterrichts:


  5. Mein erster Arbeitstag

    September 5, 2011 by Kaspar

    Heute ging es endlich mit der Arbeit los und irgendwie hatten viele ein erleichterndes Gefühl dabei. Als ich anfangs hörte, dass wir schon nach 6 Tagen auf die Arbeit müssen, hatte ich schon Angst, nicht genügend Zeit zum Ankommen zu haben.
    Hatten wir im Endeffekt auch nicht. Es war aber trotzdem gut heute zu arbeiten und etwas geschafft zu haben!

    Heute morgen 06:50 Uhr: Aufstehen.
    Noch schnell duschen, dabei aber leider feststellen, dass der Duschkopf nicht richtig funktioniert – egal, der Wasserhahn muss genügen – die letzten Dinge für die Arbeit einstecken – Leatherman, falls mal kein Schraubendreher zur Hand ist; 1 Falsche Wasser, um beim Arbeiten in der Sonne nicht einzugehen; Schokolade, die man den Mitarbeitern aus Deutschland mitgebracht hat – flott Zähneputzen und dann auf’s Motorrad.

    Mist Flos Maschine ist schon wieder „out of petroleum“, dann halt zu zweit auf ein Bike und Flo bei der Arbeit absetzen, am Kiosk einkaufen – 2 Bananen, immer gut und äh, Kekse — man sollte mal herausfinden, wo man in diesem Dorf frühstücken kann, aber dafür war seit dem Umzug am Sonntag Abend noch keine Zeit – weiter, Mirella abholen und zusammen mit Flo bei Svaram absetzten, gut, dass ich erst eine halbe Stunde später da sein muss – kurze Zeit zum entspannen.

    09:00 Uhr: Auf der Arbeit
    Mein Chef Rishi begrüßt mich kurz, fragt mich, wie ich noch mal heiße und gibt mich an einen Mitarbeiter weiter. Sastha – ausgesprochen: Zaster – er ist 23 Jahre alt und stellt mich den anderen kurz vor – einige Namen kommen mir bekannt vor – mein Vorgänger Friedhelm hatte sie schon mal erwähnt – andere wieder rum gar nicht und sie sich merken… das dauert wohl noch eine ganze Weile – richtig aussprechen wäre aber schon mal ein Erfolg.

    09:30 Uhr: Aufbruch zum ersten Job
    Sastha nimmt mich mit zum Matrimandir, wo es ein Problem mit der Wasserversorgung gibt. Die große Grünfläche um den goldenen Golfball muss bewässert werden. Dafür stehen im hinteren Teil des Geländes auf zwei kleinen Lichtungen zwei 3,5 kW-Solaranlagen, die zwei Pumpsysteme mit Energie versorgen.
    In letzter Zeit leistet das System aber immer weniger. Deshalb müssen die Solarpanels überprüft werden.

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    Die Photovoltaikanlagen

    09:50 Uhr: Solarpanele testen
    Es sind immer sechs 75-Watt-Module auf einem Betonfuß aufgehängt (s. Foto). Sastha zeigt mir, wie ich die Messungen notieren soll und fängt dann an die Stromstärke (A) und Stromspannung (V) bei den Modulen zu messen. Diese Werte notiere ich zusammen mit der Seriennummer der Module. Die Spannung ist fast immer die selbe und liegt bei 17 bis 18 Volt. Nur bei der Stromstärke, dem entschiedenen Wert, gibt es große Unterschiede. Einige Module sind mit 0,01 Ampere total im Eimer, andere haben nur noch halb so viel Power wie die anderen.
    Diese Messungen nehmen wir bei allen 60 Modulen vor.

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    11:30 Uhr: Fertig
    Nach der Arbeit geht es zurück in das Büro von Sunlit Future. Sort angekommen ist aber auch schon Zeit für die 1 1/2 Stunden Mittagspause.
    Auf in die Solar(-kitchen) um endlich nach dem dünnen Frühstück etwas zu essen und zu erfahren, wie es den anderen so ergangen ist.

    13:30 Uhr: Weiter geht’s
    Als nächstes muss ein Solarthermie-System repariert werden. Eine der Kollektor-Röhren ist kaputt. Mani nimmt mich auf seinem Motorrad mit zum Haus – die Ersatzröhre trage ich hinten drauf.
    Angekommen und zur Anlage auf’s Dach geklettert, muss erst mal die kaputte Röhre herausgenommen werden. Gar nicht so leicht, wenn dabei ca. 90 Grad heißes Wasser aus dem Tank fließt. Danach muss einfach die neue Röhre eingesetzt werden. Wenn sie denn man passen würde.
    Wir haben eine 1,80m-Röhre, brauchen aber eine 1,50er. Auf halbem Weg zurück treffen wir uns mit den andren Jungs, die die richtige Röhre im Gepäck haben. Einbauen, Wasser marsch, fertig!

    15: Uhr: Letzter Auftrag

    Ein Solarsystem ganz in der Nähe ist ausgefallen. Der Aurovillianer hat gerade angerufen.
    Ich fahre mit einem weiteren Arbeiter zur Anlage. Prognose: Kein Saft im System.
    Wir schrauben den Transformator auseinander und tauschen die Sicherung – war wohl ein Kurzschluss. Die Kiste einschalten und das System läuft wieder.
    … für 3 Sekunden. Dann ist auch diese Sicherung durch. Irgendwo muss der Kurzschluss im Haus anscheinend noch bestehen. Der Arbeiter fährt los, um aus dem Lager neue Sicherungen zu besorgen. Der Hausbesitzer nimmt derzeit seine Außenleitung aus dem Stromkreis. Ich warte solange.
    Als die neue Sicherung da ist und die Kurzschlussleitung vom Netz getrennt ist, läuft die Stromversorgung wieder.

    16:20 Uhr: Transformatorboxen bauen
    Zum Schluss gucke ich mir noch an, wie die Jungs in der Werkstatt eine neue Box für einen Transformator mit einem Belüftungssystem präparieren. Wichtig dabei: Immer ein Insektennetz vor allen Öffnungen installieren. Ansonsten entsteht dort die nächste Armeisenkolonie oder eine Schlangenbehausung.

    17:00 Uhr: Feierabend
    Noch schnell die letzten Besorgungen machen, bevor es dunkel wird und dann nach Hause.
    Ausruhen und für 25 Rupie (40 Cent) die leckeren Nudeln von gegenüber essen. Mmmh, spicy!

    Update: Claudio hat unsere Situation ganz gut zusammen gefasst: http://auroblog.de/akklimatisiert/