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Posts Tagged ‘Auroville’

  1. Hiobsbotschaft: Tsunamiwarnung

    April 11, 2012 by Kaspar

    Nach dem vor der Indonesischen Küste ein Erdbeben der Stärke 8,6 die Region erschütterte, wurde für den gesamten Indischen Ozean eine Tsunamiwarnung herausgegeben. Auch Für Tamil Nadu.
    Das Beben ereignete sich gegen 2 Uhr indischer Zeit.
    In Pondicherry und Auroville wurden zum jetzigen Zeitpunk (16 Uhr, indischer Zeit) alle Schulen und Betriebe geschlossen. Die Regierung hat angeordnet die nähere Küstenregion, speziell die Strände, zu verlassen. Fischer wurden an Land geholt, jegliche Arbeit niedergelegt und die Häuser verschlossen.
    Bisher ist der konkreteste Vorbote eines Tsunamis, das abfließend des Wassers in Richtung Meer, zum Glück ausgeblieben, und auch das Beben selber war in Auroville nicht zu spüren.
    Nach dem verheerenden Tsunami 2004 ist allerdings höchste Vorsicht geboten. Das auslösende Erdbeben damals war auf der Richterskala nur 0,5 Punkt über dem von heute…
    Regierungssprechern zufolge kann aber Entwarnung gegeben werden, solange bis 17 Uhr kein Tsunami die Küste trifft.
    Ich werde weiter berichten, sobald es etwas Neues gibt.
    Davon Betroffene in der Region jetzt anzurufen würde ich abraten. Das Netz ist schon überlastet.
    Bisher sehen die Anwohner das Beben aber eher gelassen. Panik oder Hektik zeigt sich nicht. Vereinzelnd schließen Geschäfte.

    Update – 16:30 Uhr:
    Soeben wurde vor Indonesien ein Nachbeben gemeldet.
    Es überstieg mit eine Stärke von 8,8 noch das Initialbeben.
    Damit kann von der Entwarnung ab 17 Uhr wohl keine Rede mehr sein.
    Korrektur: Das Nachbeben wurde im Nachhinein auf 8,1 herabgestuft.
    Zu spüren war es diesmal auch in Indien. Zum Beispiel im Norden, in Kolkata.
    Weniger heftig auch in Chennai.

    Update – 17:00 Uhr:
    In Thailand schließt den ersten Flughafen in der Nähe der Küste. Dort fängt das Meer schon an sich zurückzuziehen. Es sieht nicht gut für Thailand aus.
    Währenddessen startet ein erster Trupp des Katastrophenschutzes im Himalaya nach Chennai, um im Fall der Fälle helfen zu können. Hoffen wir das sie sie um sonst auf den Weg gemacht haben. In Chennai stehen die öffentliche Verkehrsmittel wegen den Beben seit 2 Uhr still.

    Update – 19:45 Uhr:
    Die Tsunamiwarnung für den Indischen Ozean wurde aufgehoben.
    Es geht, soweit ich weiß, allen gut, der Alltag nimmt wieder seinen normalen Lauf, der Katastrophenschutz ist auf dem Rückflug und in Auroville herrscht die abendliche Ruhe, die sonst auch herrscht. Da sind wir noch mal glimpflich davongekommen. Vier Monate nach dem Zyklon „Thane“, wäre der Tsunami aber auch einfach „too much“ gewesen.
    Das hätte die Mutter sicher auch nicht gewollt.

    Weitere Informations Quellen:


  2. Zyklon „Thane“

    Januar 3, 2012 by Kaspar

    Der letzte Tag im Jahr und kein Strom, kein Wasser, kein Durchkommen. 
So sah es am Samstag (31.01.2011) nachmittags aus, als der Wirbelsturm „Thane“ mit 140 km/h über Auroville hinweggefegt war. Es war der schwerste Sturm seit 40 Jahren. Schlimmer hat es nur die Küstenbewohner und Pondicherry getroffen. In Auroville selber ist zum Glück niemand zu Schaden gekommen. 
Allerdings ist ein immenser Sachschaden zu sehen. Viele der einfach Holzhütten wurden vom starken Wind zerstört. Genau wie alles andere, das nicht niet- und nagelfest war. In Sadhana Forest sind so von Freitag auf Samstag die Hälfte der Unterkünfte weggefallen. 
Auch zerstört wurde die komplette Jahresernte auf den Farmen so wie auf den meisten Kokosnuss-Plantagen. Eine finanzielle Katastrophe für alle Bauern.

    In der Community Upasana ist ein Baum direkt ins Haus gestürzt, das schon vom Wind „abgedeckt“ wurde:

    Der Strom wurde aus Bedenken, der Sturm könnte das Netz wortwörtlich zusammenfalten, schon vorher abgestellt. Die Bedenken erwiesen sich jetzt als richtig. Einige der Masten sind einfach unter der Last in Zwei gegangen und andere wurden von herabfallenden Bäumen mit zu Boden gerissen.

    Ein Arbeiter befreit die herabgestürzten Stromleitungen von Bäumen: Photo & Video Sharing by SmugMug

    Wasser gibt es leider nicht, weil die Brunnenpumpen der Communities elektrisch betrieben werden. Einige Bewohner haben allerdings noch beides. Strom und Wasser. Sie besitzen in diesem Fall noch funktionierende Solarsysteme. Eigentlich eine sehr gut Werbung für die regenerative und dezentrale Energiequelle. Denn wenn man in Indien aus dem öffentlichen Netz Strom bezieht stammt dieser zu 70 % aus alten Kohlekraftwerken. Bis es hier wieder Strom und Wasser für alle gibt werden Schätzungen zu folge noch 2 oder eher 4 Wochen vergehen.
Dafür haben die meisten hier schon wieder freie Fahrt auf den Straßen. Diese waren am Samstagnachmittag unter den großen Massen an Gehölz nicht einmal mehr zu erkennen. Und passierbar waren sie erst recht nicht. Die kleineren Pfade und Wege müssen aber noch eine ganze Weile auf ihre Helfer warten.

    Eine Stromtrasse hängt direkt über der Straße:

    Eine Familien fahrt auf der schon freigeschnittenen Route durch Auroville:

    In der Silvesternacht folgte dann noch eine Hiobsbotschaft: Tsunamiwarnung
    Wie sich einige Stunden später herausstellte zum Glück ein Fehlalarm. Puh, das hätte gerade noch gefehlt.
Vermutlich ausgelöst durch das starke Beben in Tokyo, Japan. Uns geht es aber soweit ganz gut und wir haben alle ganz gut zutun dem Chaos hier Herr bzw. Dame zu werden. Einige von uns waren auch zum Zeitpunkt des Sturms verreist und sind es teilweise immer noch. Am Ende kann man wohl nur noch mal sagen, dass Indien immer eine Überraschung bereit hält.

    Weitere Infos:
    Süddeutsche Zeitung
    Auroville.org – Cyclone
    Weitere Fotos


  3. Wohnungen (Update)

    Dezember 4, 2011 by Kaspar

    Hier wohnen Claudio, Florian und ich (Kaspar):

    Größere Kartenansicht
    Wir haben uns hier in Alankuppam ein Haus gemietet. Das tamilische Dorf liegt nord-westlich von Auroville und von hier ist motorisiert alles in 15 Minuten zu erreichen.
    Wir zahlen für das Haus insg. 14000 Rupien im Monat (ca. 180 €), also 60 € pro Person. Das entspricht auch genau den Unterkunftspauschalen, die wir monatlich von AVI-Deutschland (unserer Entsenderorganisation) bekommen.
    Für indische Verhältnisse ist das eigentlich relativ teuer, aber dafür haben wir immer Strom, jeder ein Zimmer, ein Dach über dem Kopf, eine Garage, 3 kleine Badezimmer, eine Küche mit Gasherd, eine Terrasse und einen Garten mit Hängematte zur Verfügung!
    Außerdem haben wir das tamilische Dorfleben direkt von unserer Haustür und bekommen so noch mehr von Land und Leuten mit 🙂
    Von dem kleinen Essensstand mit den leckeren asiatischen Nudeln sprach ich ja schon. Heute morgen haben wir auch noch einen netten Stand entdeckt, bei dem man seinen Chai (Zucker mit Milch und Tee 😀 – gibt’s immer und ist immer gut) zum Frühstück bekommt.
    Fotos folgen mit der nächst schnelleren Internetleitung 😉

    Malte wohnt hier auf der Windarra Farm:
    Photo & Video Sharing by SmugMug

    Mit 3 Mitbewohnern, die alle auch auf der Farm arbeiten und wohnen:

    Hannes wohnt etwas weiter außerhalb in der Sadhana Forest Community:

    Größere Kartenansicht

    Die anderen Wohnsituationen folgen hier auch noch!

    Update:
    Wie schon berichtet leben Susanne, Lea, Mirella und Clara auch in Alankoppam.
    Und so sieht’s aus:

    Die Wohnung von Lea und Susanne im ersten Stock.
    Photo & Video Sharing by SmugMug
    Mit einem schönen Zitronenstrauch im Innenhof.

    Clara und Mirella mit ihrer finnischen Mitbewohnerin Aino.

    Ebenfalls im ersten Stock.


  4. 1. Video: Svaram Klangthearpie

    Oktober 22, 2011 by Kaspar

    Vor einem Monat haben wir angefangen kleine Werbeclips für die Instrumente zur Klangthearapie bei Svaram zu drehen. Das Projekt braucht diese Videos um den Kunden aus der ganzen Welt näher zu bringen, wie die Instrumente eingesetzt werden könnten.

    Hier ist das erste Video mit den Klangplatten von Svaram:

    Es folgen in den nächsten Wochen noch drei weitere Promotion-Videos und außerdem ein Video über unsere Ankunft und die ersten Tage hier in Auroville. Die Befinden sich aber alle noch in der Post-Produktion.
    Stay tuned!


  5. 1. Monat

    Oktober 2, 2011 by Kaspar

    Mittlerweile sind wir schon knapp über einen Monat hier und haben uns in den jeweiligen Alltag hineinbegeben.
    Die ersten Tage sind vorüber, die auf Grund der überwältigenden (Menge an) Eindrücke(n) wie Jahre erscheinen. Und das ist hier passiert und hat sich geändert:
    Die Guest Häuser sind gemieteten Wohnungen gewichen. Der überteuerte Kaffee von La Terrace wird mit selbst gekochtem Chai ersetzt. Und seit dem letzten Freitag, an dem wir alle unsere Visa beim Registration Office in Pondi abstempeln lassen mussten (was mit 7 Stunden Wartezeit verbunden war), sind auch alle Einrichtungsgegenstände besorgt sowie Großeinkäufe erledigt.
    Deine eine oder andere von uns hat schon interessante Bekanntschaften mit den indischen Bräuchen und Festlichkeiten gemacht und Freundschaften aufgebaut, die über unsere kleine Truppe hinausgehen. Die anfängliche Desorientierung, aufgrund der stets gleich ausschauenden Mudroads in Auroville, wandelt sich zur Ortskunde. Das gedankliche Preisniveau prägt sich langsam die lokalen Preisklassen ein, das Umrechnen in Euro lässt man schon seit zwei Wochen ganz weg und beim Einkaufen wird man, wenn man aufpasst, auch nicht mehr wie ein Tourist über den Tisch gezogen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Motorrädern und Mopeds hat durch die Vernunft und den ersten Unfallserfahrungen einen Dämpfer versetzt bekommen. Außerdem gehören die Maschinen, die wir fahren, mittlerweile uns, sind also nicht mehr für teuer Geld gemietet. Wir haben mit dem ersten Monat einen Überblick, was das Leben hier so kostet, bzw. was man sich leisten kann und auf was man lieber verzichten sollte. Die Pizza für 260 Rupie (4 Euro) aus der Pizzeria in Kuilapalayam ist zum Beispiel nicht jedes Wochenende drin. Günstige (30 Cent) Samosas oder Reis dagegen gerne auch täglich. Zudem hat man sich von der „deutschen Pünktlichkeit“ verabschiedet, rechnet Zeitangaben reflexartig aufs Dreifache hoch und nimmt sich zum kurz mal Einkaufen ein bisschen mehr Zeit.

    Das waren bisher die gravierendsten Veränderungen, die mit jetzt spontan in den Sinn kommen. Also längst nicht alle. Aber hier finden bisher auch fast noch täglich Veränderungen statt.
    Man sollte einfach immer auf alle Überraschungen gefasst sein. So paradox das auch klingen mag. (=

    Gestern standen, warum auch immer, auf dem Nach(t)hauseweg plötzlich 13 Ziegen, 5 Kühe und noch ein paar Hunde auf der Straße und versperrten träge den Weg. Das restliche Dorf war wie ausgestorben:
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