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Posts Tagged ‘Chennai’

  1. Harter Arbeitstag

    September 14, 2011 by Kaspar

    Heute ging es zu einer Fabrik in der Nähe von Chennai (ca. 100 km von Auroville entfernt). Die Firma „TEL“ hat dort ein Werk in dem sie fast komplett unabhängig von externen Strom- und anderen Energiequellen Autoteile produzieret. Und das rund um die Uhr. Sunlit Future ist dort für die solare Straßenbeleuchtung zuständig. Um die Energieversorgung der Produktionshallen kümmern sich andere Firmen.

    Ich wurde also heute morgen um 6 Uhr zuhause abgeholt und zum Büro gefahren. Nur leider waren wir eine halbe Stunde zu spät, weil der Taxifahrer an eine anderem Schule in meinem Dorf gewartet hat als ich. Und das Missverständnis wurde am Telefon nicht aufgelöst. Aber mit den Einheimischen hier zu telefonieren ist auch nicht so einfach. Wenn der andere einen selber (inhaltlich) nicht versteht, wird einfach aufgelegt. Naja, mal sehen, wann unser Gehör sich auf das English hier eingeschossen hat.
    Beim Office haben auf jeden Fall schon die anderen gewartet, kurz alles Material, wie zum Beispiel neue LED-Lampen, 4 Wasserpumpen und einen Kanister destilliertes Wasser eingeladen und los ging’s! – zu fünft, plus Fahrer.
    Aber auch nur bin zur nächsten Taxizentrale. Dort bestand der Fahrer darauf, den Wasserkanister dazulassen. Ansonsten wäre das Auto überladen.
    Ok, der Wasserkanister blieb da.
    Meine Kollegen sind auf der 2 1/2 stündigen Fahrt alle nacheinander weggeschlummert. Da hätte ich mich gerne angeschlossen. Doof nur, dass ich dafür zu groß bin. So hatte ich keine Chance meine Kopf irgendwo hin legen zu können. Und zu allem Überdruss saß ich mit und ein Kollege auch noch direkt neben dem Fahrer, der immer sehr viel Platz zum Schalten und lenken beanspruchte. Es hieß also im ersten und dritten Gang: Beine hoch!
    Kurz vor der Ankunft sind wir dann noch zusammen frühstücken gegangen.
    Angekommen bei TEL war ich erst mal beeindruckt vom Firmengelände. Hightech, alles sehr neu, teilweise noch im Bau und der Arbeitsplatz für ca. 2500 Tamilen. Meist junge Männer, wobei im Officebereich noch einige Frauen tätig sind.
    Abgesichert ist auch alles ganz gut:
    Auf dem ganzen Gelände herrscht Fotografieverbot, Laptops müssen beim Security Office abgegeben werden, alle Materialen und Werkzeuge werden erfasst und es gibt nur einen Eingang der gut bewacht wird.
    Ich hatte mich gestern noch gefragt, was das für eine Firma ist. Denn die anderen habe mir gesagt, ich solle auf keine Fall schwarze oder rote Klamotten anziehen und unbedingt eine lange Hose. TEL hätte wohl schon mal Arbeiter zurückgeschickt, deren Kleidung ihnen nicht gepasst hat.
    So drastisch läuft das dort aber nicht laufen, denn am nächsten Tag kam ein Kollege in einem roten Hemd und ein anderer hatte eine schwarze Hose an. Ziemlich merkwürdig.

    Ran an die Arbeit:
    Als erstes musste ein Großteil der Straßenbeleuchtung überprüft werden. Dazu trennt man die Verbindung zum Solarpanel, der Controller denkt es wäre Nacht und speist die Lampe mit Strom aus der am Tage geladenen Batterie. Tada, das Licht sollte angehen.
    Die Lampen waren aber leider sehr fehlerhaft. Der Hersteller spricht zwar von 3% fehlerhafter Ware, in der Praxis sah das bei den gerade erst 5 Monate alten Lampen aber anders aus. Fast jede dritte war fehlerhaft bzw. Ging gar nicht mehr.
    Wir haben uns dann in zwei Teams daran gemacht, die Lampen auszutauschen. Und haben damit den Rest des Tages verbracht.
    Problematisch bei der Installation war nur, dass man immer auf einer 4 Meter hohen Leiter stand und von dort aus alles managen musste. Daran hat man sich aber gewöhnt.

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    Hasha überprüft ein Straßenlicht und man sieht gleich, dass nur 7 der insg. 9 LEDs funktionieren.

    20110914-102251.jpgDie „innovativen“ LED-Straßenlampen als 12V-Version.

    Zwischendurch gab es noch Essen in der Kantine, die so ähnlich aufgebaut Ist wie die Solarkitchen.
    Gegen 19 Uhr waren wir dann mit den letzten Lampen für heute fertig, haben aufgeräumt, das Taxi beladen und sind los. Wie schon auf dem Hinweg, haben wir dann kurz bevor wir in Auroville angekommen sind noch an einem Restaurant gehalten und etwas gegessen.
    Um 22 Uhr war ich wieder zuhause und bin nach 14 Stunden Arbeit ins Bett gefallen. Dabei habe ich den Sonnenbrand auch gut gespürt. Denn ausgerechnet heute hatte ich die Sonnencreme vergessen.
    Der Tag war aber insgesamt sehr gelungen. Jeden Tag muss das wohl nicht sein, aber ich bin froh, heut mitkommen zu dürfen und habe vieles Neues gelernt, gesehen und erfahren!

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    Ein Teil der Firmenstraße.

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    Es wird dunkel und schon springen die Lichter an.

    Over and Out!


  2. Gut angekommen =)

    August 29, 2011 by Kaspar

    Vanakkam! (Guten Tag auf Tamil)

    Wir sind alle zwölf wohl behalten und munter, wenn auch müde, in Auroville angekommen.
    Zuvor hatten wir uns in Dubai zusammengefunden und mehr oder weniger sinnvoll versucht die 3 Stunden Wartezeit zu überbrücken. Leider gab es dort weder den gemunkelten Swimmingpool, noch eine Terrasse, geschweige denn Wi-Fi.
    Erkenntniss: Dubai Airport = lame 😉

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    Der Flieger nach Dubai

    Der Flug nach Chennai hatte dann noch mal eine Stunde Verzug, weil auf dem Rollfeld „viel los“ war – auch Nachts um 2 Uhr. Unsere erste Gelegenheit ein paar Worte Tamil aufzuschnappen. Ansonsten ging alles glatt.
    Florian hatte zwar noch seine Boardingkarte verloren, aber am Gate in Dubai wurde ihm nach einer Passkontrolle fix eine neue ausgestellt.

    Angekommen in Chennai, haben wir unser Gepäck abgeholt und uns auf die Suche nach dem Auroville Transport Service gemacht. Die Jungs sollten irgendwo mit einem „Weltwärts“-Schild auf uns warten. Und wir Karin uns versichert hatte – „Einfach mit dem Strom mitgehen, dann werdet ihr sie bestimmt finden.“ – haben wir die 4 aurovillianischen Taxifahrer auch gefunden (:
    Photo & Video Sharing by SmugMug
    Im Anflug auf Chennai


    Ankunftskulisse in Chennai am Flughafen

    Nach 3 Stunden rasanter und aufregender Autofahrt im tamilischen Berufsverkehr und einer netten Teepause bei Chai und Kaffee, waren wir da und sind im International Guest House und dem tibetanischen Pavillon untergekommen.
    Videos von der Autofahrt folgen noch (;

    Bis hier am 5. September die Arbeit los geht, heißt es jetzt erstmal richtig anzukommen, Auroville zu erkunden, die Behördengänge zu erledigen und eine Wohnung zu finden.
    Heute haben wir noch eine kleine Rundtour mit dem Fahrrad durch Auroville gemacht und sind abends in die Betten gefallen. Das war ein langer und ereignisreicher Tag!


  3. Es geht los :-)

    August 29, 2011 by Kaspar

    Heute geht es nach langer Vorbereitung endlich los und es heißt „Goodbye Deutschland“!
    Vor uns liegt eine 18-stündige Reise nach Auroville.

    Wir starten von München (15:45 Uhr), Frankfurt (15:20 Uhr) und Hamburg (15:25 Uhr).
    In der ersten Etappe Fliegen wir alle nach Dubai (6 Stunden). Dort treffen wir uns und fliegen gemeinsam nach 3 Stunden Aufenthalt nach Chennai (4 Stunden). In Chennai holt uns der Auroville Transport Service ab und bringt uns nach Auroville (3 Stunden). Dort kommen wir dann Mittags gegen 1 Uhr an und werden von Karin, einer unserer Koordinatorinnen , erwartet. Auf die Autofahrt vom Flughafen nach Auroville wird man wohl schon gespannt sein dürfen, wenn man den Videos vom indischen Verkehr Glauben schenken mag :-D.
    Wir werden berichten.

    Bis in einem Jahr Deutschland!