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  1. 168 Tage

    Februar 9, 2014 by Loraine

    Heute (wenn man mit 28 Tage= 4Wochen= 1 Monat rechnet) sind meine Gruppe und ich genau 6 Monate, ein halbes Jahr oder eben 168 Tage hier.
    Ein halbes Jahr voller schoener und weniger schoenen Momenten, neuen Lebensumstaenden und vorallem voller Herausforderungen. Man koennte jetzt natuerlich denken, da ich die Zeit soo genau berechnet habe, dass ich die Zeit hier nicht geniessen wuerde und die Zeit zaehle, bis ich endlich wieder zu Hause bin.
    Die Wahrheit ist, dass ich schon einige Momente hatte, wo ich unbedingt nach Hause wollte, sei es weil ich nicht mit dem indischen Alltag klar gekommen bin oder mit meinem eigenen Alltag oder einfach weil alte Sachen mich wieder eingeholt haben. Aber im Grossen und Ganzen geht es mir sehr gut hier… ich liebe immer noch meine Arbeit, auch wenn schon oft bisher an meine emotionalen Grenzen getreten bin und am liebsten mich verkrochen haette.
    Ich habe ja schon sehr lange nichts hier geschrieben, dass wohl aus einer Mischung von allen oben genannten Dingen, aber auch schoenen Dingen her resultiert.
    Was tue ich gerade bzw.lerne Neues?: Schon seit Dezember lerne ich klassischen nordindischen Gesang bei einer Gesangslehrerin in Pondycherry, in der Stadt hier um die Ecke. Es macht mir sehr Spass und ich kann schon Unterschiede und Verbesserungen in meiner Stimme und meinem Singen wahrnehmen.
    Achja..habe ja gross getoent nach meiner Moped Zeit wieder ganz viel Fahrrad zu fahren…aeh die Wahrheit ist, ich habe den Schluessel meines Fahrrad-Schlosses verloren und das stand dann dank sehr gutem Schloss ca. 2 Monate in wechselnden Wetterbedg. bei Deepam, bis ich mich endlich aufgerafft habe und jemanden organisiert habe, der mir das geknackt hat. Hat nur alles zusammen mit fragen und warten 1 Stunde gedauert..haha.

    Nunja und jetzt besitze ich nicht nur ein Fahrrad, nein, sondern auch eine TVs, die stolz mein Eigenen nennen kann (mein erstes selbstgekauftes motorisiertes Gefaehrt) und einen Kuehlschrank, da wir in unserer Wohnung keinen hatten…wer haette das gedacht, dass ich mit meinen 20 Jahren schon einen Kuehlschrank besitze und als erstes Gefaehrt eine „Heavy Duty XL Super“-TVs.

    „Heavy-Duty-XL Super“

    Apropo 20 Jahre alt: als November Kind, dass auch schon Schnee am Geburtstag hatte, war es eine unvergesslicher Tag fuer mich…Sonne, Waerme und tollen Menschen um mich herum!
    Heute abends gehts auf eine Hochzeits-Veranstaltung, was soviel wie viel Essen, laute Musik und meistens wenig gluecklichen Eheleuten besteht, die stundenlang auf einer Buehne stehen muessen und Fotos mit sehr vielen Menschen machen muessen..dazu spater vielleicht mehr, bzw. vielleicht steht auch was dazu bei meinen Crew-Mitgliedern
    🙂

    Alles Liebe, eure Loraine

    P.s. Hatte im Januar Besuch von meiner Oma und ihrer  langjährigen (Reise-) Freundin Veronika

    links Veronika, rechts meine Omi

    links Veronika, rechts meine Omi

    P.p.s..(..ps.s.) Arbeite schon seit letztem Jahr so etwa jeden zweiten Freitag im Botanischen Garten von Auroville um auch in einem anderen Projekt rein schnuppern  zu können.

    Botanischer Garten

    Botanischer Garten


  2. Schoenes Deepam!

    Oktober 24, 2013 by Loraine

    Neue Konstruktion.

    Neue Konstruktion.

    Als ich heute nach drei Tagen Erkaeltung wieder in Deepam war, hat sich wieder einiges dort veraendert (siehe Bild Nr.1). Es war sehr schoen wieder dort zu sein und alle wieder zu sehen. Ich bin immer noch sehr gerne in Deepam und dadurch, dass Angelika, die deutsche Leiterin von Deepam, nun wieder da ist, hat sich auch einiges veraendert und man merkt die deutsche Hand hinter allem. Sei es, dass alles seine Ordnung haben muss oder dass wir letzten Samstag mit dem ganzen Team die Raeume etc. geputzt haben. Es wird eigentlich jeden Tag in Deepam aufgeraeumt und geputzt und der eigene Garten sind auch immer rausgeputzt aus, denn taeglich wird der Boden dort mittels Rechen von Blaettern und anderen Verunreiner befreit.
    Das Reinemachen war hauptsaelich Sachen reisraeumen, die Regale und Sachen abstauben und alles wieder einraeumen. Mareike und ich waren erst ueberhaupt nicht begeistert, am Samstag arbeiten zu muessen, da uns erst 2 Tage vorher Bescheid gegeben wurde (wobei das immer 1x im Monat ist und eigentlich immer zur selben Zeit…eigentlich) und wir eigentlich nach Pondicherry wollten. Nunja, trotzallem war es sehr, sehr witzig und es war schoen, das Team auch mal ohne Kinder zu sehen. Wir haben viel gelacht und eigentlich fuer arbeiten an einem Samstag, hatte ich viel Freude 🙂DSC00236397472233
    Dann bin ich krank geworden, war aber Dienstag abend trotzdem bei unserem Deepam-Team Essen, was aus viel Essen und lachen bestand, wobei die Tamilen aus unserem Team auf Tamil Spaesse gemacht haben und Mareike und ich eigentlich nur wegen der ganzen Situation mitgelacht haben. Ausserdem machen sie auch oft Spaesse auf unsere Kosten….wobei mir erzaehlt wurde, dass so eine „fiese“ Art hier eine Art Wertschaetzung ist..na Danke!

    Greetings! p.s. der Pre-Monsun hat angefangen…. die Waesche ist irgendwie immer ein bisschen feucht….

     

    „Mein“ Deepam.


  3. Oh ich hab solche Sehnsucht,…

    Oktober 15, 2013 by Loraine

    Appo beim Schlafen.

    Appo beim Schlafen.

    Es ist gerade 8 Uhr in der Frueh, die Sonne scheint, es ist warm und in einer Stunde sollte ich spaetestens bei der Arbeit sein. Die Nacht war mal wieder kurz, denn durch den Kreislauf von Hitze, Ventilator, frieren durch geschwitzt sein, zudecken und erneut schwitzen…etc. (ein ewiger Teufelskreis) kommt man zu wenig Schlaf und/oder es dauert ewig, bis man einschlaeft. Aber sonst geht es mir gut! Ich lag gestern Abend noch laenger mit Liv auf unserer Dachterasse und haben zusammen Sternenbilder gesucht und dabei sogar Sternschnuppen gesehen (Liv eine mehr, da ich gerade weg war, als sie eine gesehen hat 🙁 ).
    Ich bin gestern auch das erste Mal motorisiert auf dem hiesigen „Highway“ gefahren um Freunde von meiner Familie zu besuchen und siehe da: so schlimm ist der Verkehr doch nicht, bzw. man gewoehnt sich dran. Schwierig ist auch eher das ueberqueren oder das draufkommen, aber wenn man erstmal drauf ist, kann man sich einfach mittreiben lassen und muss nur immer in Bremsbereitschaft sein. Habe auch mittlerweile beim TVS fahren einen Automatismus entwickelt (gefaehrlich!)…ich steige aber wieder auf meinen Drahtesel um. Mit einem motorosierten Untersatz kann man gefuehlt mehr erledigen aber eigentlich ist mein Fahrrad gut genug, sodass ich nur kurz vorher losfahren muss, damit ich realtiv puenktlich mit anderen ankomme. Es ist hier auch eher flach, nur der Weg Richtung Matrimandir, also Kern, ist von hier mit einer leichten Steigung „gesegnet“ (der Weg zum Heiligtum Aurovilles ist schwer bzw. muss sich verdient werden).
    In meiner Arbeit fuehle ich mich immer mehr angekommen und freue mich eigentlich jeden Tag irgendwie (ausser am Wochenende, da habe ich naemlich frei). Gestern habe ich meinen ersten epileptischen Anfall mitbekommen. Einer der Maedchen, wo die Epilepsie bekannt ist, fing gesten einfach an zu krampfen. Danach schlief sie etwa eine Stunde und ich sass waehrenddessen noch die ganze Zeit bei ihr und habe auf sie aufgepasst. Es hat mich interessanterweise gar nicht ueberfordert auch wenn ich immer wieder fuer mmich sicher stellen musste, ob sie noch atmet. Das ist aber hier in Indien fuer mich auch irgendwie zu einem Tick geworden, da die meisten Hunde immer wie halb tot aussehen und wenn sie da einfach so rumliegen, schaue immer erstmal, ob sie noch atmen.

    Heute ist schon wieder ein anderer Tag. Es passiert immer so viel, bevor man einen Bericht hochladen kann, sei es, dass das Internet nicht funktioniert oder man keine Zeit oder Lust hat, den Bericht fertig zu schreiben. Hatte letzte Woche auch meine erste Heimweh-Phase, die durch die netten Menschen um mich herum und dem regelmaessigen Kontakt zu meiner Familie wieder vorbei ist 🙂
    Habe gemerkt, dass es wichtig ist, sich seine Zeit fuer sich selbst zu nehmen und vertraute Dinge zu machen bzw. zu hoeren. Es macht total Freude, wenn man einen mega guten Song hoert und durch die Gegend hier radelt. Fuehle mich immer sehr stark dadurch…Platz da (!) Protz-Autos, die fuer niemanden bremsen und laut und nervig hupen, hier komme ich!


  4. Mehr als ein 1 Monat Indien

    September 26, 2013 by Loraine

    Nun bin ich schon seit 1 Monat und 2 Tagen in Indien und habe gefuehlt 3x mehr erlebt, als ich den letzten Monaten in Deutschland. Ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal hier einen Abend nichts gemacht habe und meine E-mails etc. gecheckt habe. Es ist aber auch echt nervig im Internet unterwegs zu sein, weil alles immer so lange dauert, umzu laden.

    Nun denn, ein Update: morgens frueh ist es mittlerweile echt ruhig (das naechste Fest kommt bestimmt!) und regnen tut es auch noch nicht wirklich. Ich arbeite jetzt seit anderthalb Wochen relativ selbststaendig in Deepam, das heisst, ich habe jeden Tag einzeln Kinder (insgesamt 5), die ich betreue, eine Gruppe oder Projekte mit allen zusammen, wie z.B. Painting.

    Ich bin in Deepam und auch hier in Auroville meiner Meinung nach sehr gut angekommen und fuehle mich sehr wohl! Das Deepam-Team und die Kinder sind mir alle schon ans Herz gewachsen und jeden Tag gibt es irgendwas zu lachen. Aber auch traurige Dinge begleiten mich, wenn ich zum Beispiel etwas ueber die Hintergruende der Kinder erfahre, aber auch umso mehr waechst mein Mitgefuehl und meine Geduld, da ich weiss, dass nicht alles unebdingt einfach fuer sie ist.

    Im letzten Monat habe ich auch sehr viele neue Leute kennen gelernt, sodass ich am letzten Sonntag in der Beachcommunty „Meera“ beim Retten des Strandes geholfen habe, der durch die staerkere Stroemung, dem letzten Zyklon etc. immer mehr weggeschwemmt wird, und auch schon Haeuser am Strand „abgestuerzt. Ich hoffe, die Aktion war nicht umsonst und die Konstruktion ist schon wieder weg. Bin morgen wieder am Strand und schau mal…war aber so oder so ein schoener Tag!

    Am letzten Samstag habe ich endlich nach ueber einen Monat ohne, wieder Klavier spielen koennen und siehe da: Feeling war/ist dasselbe wie in Deutschland. Es ist sowieso so, dass ich mich oft daran erinnern muss, dass ich ja eigentlich in Indien bin. Es ist hier schon vieles Alltag geworden aber „guter“ Alltag, denn im chaotischen, bunten, lauten Indien ist Struktur gar nicht mal so verkehrt.

    IMG_20130925_180343Auroville ist schon sehr westlich, auch wenn ich in einem Dorf wohne. Haben hier aber eine Bakery, die wirklich leckere Sachen macht… entweder kann man sich in Indien wirklich gesund ernaehren, weil hier alle Sachen viel guenstiger sind als in Deutschland (z.B. Spirulina) oder man wird dick, weil es hier ueberall guenstig und gute suesse Sachen gibt. Soviel zu dem Phaenomenen, dass die meisten Leute einer Gruppe, die im Ausland fuer einer laengere Zeit sind, zunehmen…also mal schauen 😉

    Bin gluecklich hier!

    Im 7. Himmel 🙂


  5. Indischer Morgen

    September 9, 2013 by Loraine

    Es ist jetzt 7:20 am hier und ich bin notgedrungen seit 6:00 Uhr am wach. Seit gefuehlt die ganze Nacht dudelt von den 3 (!!!) Tempeln hier im Dorf Musik durcheinander. Wenn die wenigstens live waere… Um 6.00 Uhr fing dann auch noch „unser“ Hahn mit den Grillen und Voegelgeraeuschen mit zumischen. Selten so schlecht geschlafen und geweckt worden, aber da schon seit Tagen morgens so eine penetrante Musik lief von so einer Promo von einer der Parteien hier, wo unteranderem Gangnam Style zum Besten gegeben wurde, ist das hier wirklich nur die Kroenung und mit Ohren zukleisternen Ohrstoepseln auszuhalten (ich empfehle die Marke „Ohropax“). So hoert man nur ein entferntes, leises Dudeln, was sogar als angenehm empfunden werden kann. Aber man gewoehnt sich ja an alles und da heute Ganeshas Geburtstag ist, sehe bzw. heore darueber hinweg und wuensche alles Gute! Heute geht es mit meiner indischen Arbeitsgeberin Selvi und meiner Kollegin Mareike (weltwaerts) nach Pondicherry, um uns dort die wichtigsten Ecken, Laeden etc. zu zeigen. Es wird dort wohl wegen der Festlichkeit sehr voll sein, zumal dort ein Ganesha-Tempel ist. Na dann, eben noch mehr Musik und vorallem laute! 🙂