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‘Kultur’ Category

  1. Ernakulam, du bist so wunderbar!

    November 15, 2015 by Laura

    Letztes Wochenede waren Jelly und ich in Ernakulam, das liegt in der Region Kochi in Kerala. Primär um die BioFach India zu besuchen, aber auch um ein bisschen Ernakulam und Umgebung zu sehen. Wir haben uns bei einem sehr netten Couchsurfer einquartiert, der uns seine Liebe für Ernakulam und Umgebung weitervermittelt hat. Ich werde es Jana gleich tun und ein bisschen die Bilder sprechen lassen.

     

    Ernakulam liegt sehr schön am Wasser gelegen.

    Ernakulam liegt sehr schön am Wasser gelegen.

     

    Zur Handelsstadt für Gewürze und dergleichen machten es erstmals die Portugiesen, die auch das Christentum in das Gebiet brachten, welches hier seitdem wohl die primäre Religion ist.

    Zur Handelsstadt für Gewürze und dergleichen machten es erstmals die Portugiesen, die auch das Christentum in das Gebiet brachten, welches hier seitdem wohl die primäre Religion ist. IMG_2838edresize

    Strand gibt es hier auch :)

    Strand gibt es hier auch 🙂

     

    Der Hafen in Kochin, damals von den Portugiesen und Niederländern vorallem für Gewürzhandel genutzt, dient jetzt primär für die Fischerei. Durch die besondere Strömung müssen die Fischer die Netze nur senken und die Fische gehen ihnen wortwörtlich direkt ins Netz.

    Der Hafen in Kochin, damals von den Portugiesen und Niederländern vorallem für Gewürzhandel genutzt, dient jetzt primär für die Fischerei. Durch die besondere Strömung müssen die Fischer die Netze nur senken und die Fische gehen ihnen wortwörtlich direkt ins Netz.

     

    Das Kathakali, traditionelles Maskentheater der Region, konnten wir auch sehen. Sehr verwirrende Story, aber cool anzuschauen.

    Das Kathakali, traditionelles Maskentheater der Region, konnten wir auch sehen. Sehr verwirrende Story, aber cool anzuschauen.

     

    Die Backwaters, ein überwiegend natürliches System aus Kanälen, Flüssen und Seen welches sich durch ganz Kerala zieht. Hier sind Reishändler bei der Arbeit.

    Die Backwaters, ein überwiegend natürliches System aus Kanälen, Flüssen und Seen welches sich durch ganz Kerala zieht. Hier sind Reishändler bei der Arbeit.

     

    Direkt an den Backwaters leben auch viele Menschen

    Direkt an den Backwaters leben auch viele Menschen

     

    Wir waren in einem Gewürzhandel, der fast nur von lokalen Frauen geführt wird, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

    Wir waren in einem Gewürzhandel, der fast nur von lokalen Frauen geführt wird, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

     

    In Kochi waren gerade Lokalwahlen - die linke Partei UDF (United Democratic Front) hat anscheinend die meisten Stimmen erhalten.

    In Kochi waren gerade Lokalwahlen – die linke Partei UDF (United Democratic Front) hat anscheinend die meisten Stimmen erhalten.

     

    Eine Frau, die als Dhobi arbeitet, die Kaste der Wäscher hier. Dafür gibt es extra Gebäude, in denen hunderte von diesen Dhobis arbeiten. Man kann seine Wäsche vorbeibringen und sie später abholen kommen.

    Eine Frau, die als Dhobi arbeitet, die Kaste der Wäscher hier. Dafür gibt es extra Gebäude, in denen hunderte von diesen Dhobis arbeiten. Man kann seine Wäsche vorbeibringen und sie später abholen kommen.

     

    Insgesamt waren Jelly und ich begeistert von der Freundlichkeit und anscheinenden Gelöstheit vieler Menschen, denen wir in Kochi begegnet sind. Die Region zeigt deutliche Kolonialeinflüsse, aber auch viel Indisches. Diese Fusion hat uns anfangs zwar gestört, aber gleichzeitig auch fasziniert. Auf der Messe konnten wir auch mit vielen interessanten Leuten und Projekten sprechen, sobald wir die profitorientierten Händler abgewimmelt hatten. 😀


  2. Oh Boy – Filmkritik

    Oktober 22, 2015 by Lukas

    Am Dienstag, den 21. Oktober, war es wieder so weit. Ein deutscher Film wurde im Kino der Townhall (Aurovilles Rathaus) ausgestrahlt. Diesmal wurde der Film „Oh Boy“ aus dem Jahre 2012 im rappelvollen Kino an die Leinwand projiziert. Hier eine kurze Filmkritik:

     

    Die Wohnung steht voller Umzugskartons, die Bankkarte wird am Automaten ohne jede Vorwarnung eingezogen und Kaffee lässt sich nirgends finden. Wenn diese unglücklichen Umstände alle auf ein und denselben Tag fallen, sollte schnell klar sein, dass man vom Glück nicht verfolgt wird. Was einem bleibt sind zwei Dinge: entweder die Probleme eines nach dem anderen konstruktiv angehen oder sich auf einen ganztägigen Spaziergang durch die Berliner Großstadt begeben.

    Der Protagonist Nico Fischer versucht sich zwar in Lösungsansätzen für seine Vielfalt und Vielzahl an Problemen, am Ende landet er jedoch trotzdem auf einem schier endlosen Pfad vorbei an den verschiedensten und urkomischen Ecken der Stadt. Der Weg von der neuen eigenen Altbauwohnung, über die Medizinisch-psychologische Untersuchung (kurz: MPU; kurz und gebräuchlich: Idiotentest) beim städtischen Psychologen und das Filmset eines Kriegsdramas, endet schließlich vor der Notaufnahme in einem Krankenhaus. Allein die Abfolge der Stationen lässt vermuten, dass sich die Konflikte im und um den Ex-Studenten Nico nicht in Luft aufgelöst haben. Schlimmer noch, das gesperrte Bankkonto endet in einem unausweichlichen Kontaktabbruch zum erfolgreichen Vater, das Vertragen zwischen dem früherem Bully und Ex-Mobbingopfer kulminiert im totalen Zerwürfnis und das Verlangen nach Kaffee muss mit Schnaps und Vodka gestillt werden.

    Die Suche nach dem flüssigen braunen Gold zieht sich durch den gesamten Film und eignet sich bestens um die Hass- und gleichzeitige Liebeserklärung an die Spreestadt zu skizzieren. Es lassen sich alternative Theaterbühnen sowie Kiffer und Omas unter einem Dach finden, doch einen 0815-Wachmacher gibt es in dieser sich wandelnden Stadt nicht mehr. Die einzelnen Begegnungen mit dem verzweifelten und fußballverrückten Nachbarn oder mit den betrunkenen Jugendlichen sind alle sketchhaft, kurz hat man das Gefühl hier wurden nur Kurzfilme mit tollen Dialogen in burlesken Situationen aneinandergereiht. Doch dann entdeckt der Zuschauer, dass alle Begegnungen den Studienabbrecher mit fettigen Haaren zu seiner Selbstfindung anregen. Was möchte du mal werden: Mainstreamkonsument? Alternativer Theaterregisseur? Ein Bühnenkünstler, der für seinen Erfolg alles annimmt, oder der Schauspieler, der sich selbst und seinen Idealen treu bleibt und deshalb in die Bedeutungslosigkeit abdriftet? All diese Leute lernt Nico an einem Tag kennen, er selbst ist zurückhaltend und lässt keine Emotionen nach außen zu, die Leute, die auf ihn einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sind laute, kunterbunte oder grandios gescheiterte Persönlichkeiten, die er in dieser Frequenz in keiner anderen Stadt hätte kennenlernen können.

    Am Ende entdeckt der Zuschauer einen nachdenklichen Endzwanziger in einem Krankenhaus, der sich über das Leben Gedanken macht. War das Leben lebenswert, wenn man am Ende alleine und ohne erkennbaren Einfluss auf seine Umwelt verstirbt? Eine Antwort auf diese Frage gibt der Regisseur nicht, denn er lässt den Film hier enden. Ohne Antwort, ohne krönenden Abschluss und ohne katastrophale Tragödie.

    Ach Junge, nach Hollywood wird es dieser Film nicht schaffen, soll er aber auch nicht, denn die schwarz-weiße Tragikomödie, welche mit Jazzmusik unterlegt ist, funktioniert am besten in seiner Herkunftssprache. Das müssen auch viele Zuschauer in der Townhall in Auroville feststellen, denn von denen, die den Dialogen unten auf Englisch mitlesen mussten, kommt meist das Feedback: „Ich habe nicht verstanden, um was es ging.“ Voller Begeisterung und Elan versucht man es zu erklären, um am Ende selbst festzustellen, dass der Film gar nicht einem besonderen Handlungsstrang folgt, sondern “nur“ alltägliche, jedoch trotzdem erwähnenswerte zwischenmenschliche Begegnungen festgehalten werden. Doch diese humanen Aufeinandertreffen im urbanen Schmelztiegel Berlin machen den Film zu dem, was er heute ist. Ein Film den man gesehen haben muss, wenn man auch ohne Action, blitzende Bildeffekte und Skandalstory kann.

     

     

    „Oh Boy“ ist das Spielfilmdebüt des deutschen Drehbuchautors und Regisseurs Jan-Ole Gerster. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt 2013 den deutschen Filmpreis in sechs Kategorien unter anderem für den besten Spielfilm. Der Student Nico Fischer wird von Tom Schilling dargestellt, auch andere namenhafte deutsche Schauspieler wie Justus von Dohnányi, Ulrich Noethen und Martin Brambach sind Teil der Besetzung.

     

    Trailer:           https://www.youtube.com/watch?v=OHrZtRt5EKc

    Website:         http://www.ohboy.x-verleih.de


  3. Besuch bei Eco Femme

    September 19, 2015 by Kaya

    Vor einigen Tagen haben wir, Laura, Darius und Kaya, Eco Femme besucht. Wir selbst arbeiten bei AVAG (Auroville Village Action Group) und WasteLess, zwei Projekten, die mit Eco Femme kooperieren.

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    Eco Femme wurde 2010 ins Leben gerufen um Frauen in Indien über Menstruation aufzuklären und ihnen Zugang zu sauberen und umweltfreundlichen Hygieneartikeln zu ermöglichen.

    Die Menstruation ist in Indien ein absolutes Tabuthema, so dass viele Mädchen vor ihrer ersten Periode nicht aufgeklärt werden – weder von ihrer Schule, noch ihrer Familie.

    Viele Frauen in Indien benutzen unhygienische Methoden wie Stofffetzen, Gras und Blätter. Dies führt oft zu gesundheitlichen Problemen.

     

    In Indien haben sich in den letzten Jahren auch zunehmend Wegwerfartikel wie Binden und Tampons verbreitet. Diese sind zwar gesundheitlich unbedenklicher, sind aber mittlerweile zum massiven Umweltproblem geworden. Im Allgemeinen werden die gebrauchten Tampons und Binden entweder verbrannt, vergraben oder auf die Müllhalde geworfen, was keine dauerhafte Lösung sein kann. Die Zersetzung des enthaltenen Plastiks benötigt bis zu 800 Jahren und die Verbrennung setzt hoch toxische Gase frei.

     

    Um dieser Problematik vorzubeugen leistet Eco Femme Aufklärungsarbeit an Schulen und in Frauengruppen.

    Dazu stellt Eco Femme Stoffbinden aus mehreren Baumwolllagen her, die leicht waschbar und mindestens fünf Jahre wiederverwendbar sind.

    EcoFemmeBindenBlatt

     

    Inzwischen gibt es auch eine spezielle indische Version, die aufgefaltet auf der Wäscheleine nicht mehr als Binde erkennbar ist.

     

    Wir Mädels benutzen mittlerweile auch schon ausschließlich die Binden von Eco Femme und Mensruations-Cups (wie SheCup, MoonCup etc.), haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht und werden sie auch in Deutschland weiter verwenden.

     

    Eco Femme verkauft mittlerweile international und die Produkte sind auch in Deutschland erhältlich. (Schaut mal hier: Auroville Online Store)

    Die Binden werden von Dorffrauen der Umgebung in Zusammenarbeit mit AVAG hergestellt um ihnen ein festes Einkommen und damit mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen. Für jede Binde, die in Deutschland gekauft wird, wird außerdem eine Binde für ein indisches Mädchen finanziert.

     

    Wir von WasteLess versuchen in Zusammenarbeit mit Eco Femme die Verwendung wiederverwendbarer Hygieneartikel als umweltfreundliche, dauerhafte Lösung vorzustellen.

     

    Die Produkte von Eco Femme…

    … sind langfristig günstiger.

    … sind gesünder, da sie kein Plastik und keine Chemikalien enthalten.

    … sind erheblich umweltfreundlicher – eine Wegwerfbinde entspricht vier Plastiktüten.

    … unterstützen Frauen in ihrer Selbstständigkeit.

    … sind in Handarbeit hergestellt.

    … helfen Eco Femme ihre Aufklärungsarbeit fortzuführen.

     

    Wer sich noch mehr für das Thema interessiert, kann sich noch diesen Film aus Auroville ansehen. 🙂

     

    Liebe Grüße

    Darius, Laura und Kaya

     


  4. Inspirierende Geschichte einer jungen Aurovillianerin

    Juli 18, 2014 by Dominik Blase

    Anbei findet Ihr die einmalig inspirierende und einfühlsame Rede von Dan Be Kim auf der TED Konferenz in Berlin. Leider muss ich vorab sagen, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wurde.
    Aber sie spricht sehr klar und deutlich. Ich hoffe Ihr seid mit der englischen Sprache vertraut.
    Auch die sich unsicher sind, können es ja einmal versuchen ;-).
    Also dann viel Spaß beim eintauchen in das aufregende Leben von Dan Be Kim.


  5. Kottakarai Cycle Race

    Juli 17, 2014 by Dominik Blase

    Hier könnt Ihr die neuste Produktion des Auroville Projektes UDHAYAM sehen. In dem Projekt arbeiter unter anderem Justus als Freiwilliger. Zudem spielt der Film in dem Dorf Kottakarai, welches im Nord-Westen an Auroville angrenzt. Viele von uns wohnen bzw. haben einmal in dem schönen Dorf Kottakarai gewohnt.