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  1. Once Upon a time in India

    13. Februar 2023 von Rick-Marcel Dohlich

    Es gab mal einen jungen Mann. Er lebte für 28 Jahre in Deutschland. Er ging zur Schule und genoss eine gute Ausbildung, ohne dabei die Freude am Leben zu verlieren, sodass er sich selbst kennenlernte. Nach der Schule zog er in seine erste eigene Wohnung und begann ein Studium. Es folgte eine Zeit des vielen Lernens. Er lernte nicht nur klausurrelevanten Stoff, sondern auch selbstständig zu leben und für sich zu sorgen. Nach vielen Jahren schloss er sein Studium endlich ab. Daraufhin fing er an ein wenig zu arbeiten. Während der Zeit verlor er sich selbst. Er verlor die Motivation seinen Interessen nachzugehen. Er wurde faul und grummelig. Immer wieder fühlte er sich gestresst. Nicht in der Lage aus dem Teufelskreis auszubrechen.
    An einem Abend saß er zusammen mit einem Freund und einigen Bieren zusammen. Sie sprachen über die Zukunft. Sein Freund gab ihm den Ratschlag mal ins Ausland zu gehen. Dort würden neue Eindrücke, neue Menschen, neue Interessen und auch neue Energie auf ihn warten. Inspiriert von der Idee seines Freundes, fing der Mann an Nachforschungen anzustellen, um herauszufinden wo die Reise denn hingehen könnte. Als er von Auroville las, war er fasziniert von der Stadt und so beschloss er, sich bei dem weltwärts Programm zu bewerben. Zwei Jahre und eine Corona-Pandemie später war er schließlich in Auroville angekommen und lebte dort vor sich hin.

    Nach einigen Monaten wurde er von der reizenden Muna gedrängt, einen Beitrag über seine Erfahrungen zu schreiben. Im Folgenden nun ein Auszug aus seinem Tagebuch:

    ‚Ich schwitze. Es ist nicht wirklich heiß, noch nicht mal Sommer, aber ich schwitze. Ich glaub mein Körper hat ’nen Gen-Defekt. Kein Mensch kann soviel schwitzten. Sogar das Tika hält nicht auf meiner Stirn. Die Farben vermischen sich mit meinem Schweiß und rinnen an meinem Gesicht herunter. The other day, I was invited by a colleague for a celebration of Diwali, aber auf nepalesische Art. In Nepal wird Diwali einige Tage später gefeiert als in Indien. Dort bekam ich einen Tika auf meiner Stirn. Aber nach fünf Minuten musste der erneuert werden. Ich spiele mit dem Gedanken einfach nackt rumzulaufen. Ist doch schließlich ’nen Hippie-Ort hier, mit freier Liebe ohne Zwängen und Restriktionen und so. Mhmm, naja. Das dachte ich jedenfalls, bevor ich hierher kam. Nun kenne ich diesen Ort besser. Restriktionen gibt es auch hier. Ich glaube auf dem Vorbereitungs-Seminar haben sie uns erzählt: ‚Jedes Problem was es in der Welt gibt, gibt es auch in Auroville.‘ Und viel Wahres ist an diesen Worten dran. Von vielen Leuten höre ich, die Politik in Auroville ist in diesen Zeiten schwierig, wegen der Secretary. Aber ehrlich gesagt interessiert mich das nicht so. Das Leben ist halt voll von Ups and Downs. Es geht nicht immer in eine Richtung. Am Ende wird da schon irgendwie was gutes rauskommen. Und ich bin kein Aurovillianer, deswegen halte ich mich da raus.
    Eher bin ich hier, um mit mir selbst ins Reine zu kommen. Ich möchte herausfinden, was ich nach Auroville machen möchte, wie mein Leben aussieht, was mich glücklich macht, wo es für mich hingeht. Eine Menge existenzielle Fragen gehen durch meinen Kopf…..

    Ohh shit, ich bin kurz eingepennt. Mein Kopf lag auf meinem Tagebuch und der Schweiß hat die letzten zehn Seiten unleserlich gemacht. Wie schade. Auf ihnen habe ich einen kurzen philosophischen Essay über die Frage verfasst, ‚What is the purpose of life‘. War ziemlich erleuchtend und weltverändernd. Ich glaube Sri Aurobindo hatte kurz Besitzt von mir ergriffen. Naja, was solls, das Leben geht weiter. Just see it chilled and relaxed! Something Auroville has teached me. Die Geschwindigkeit, mit der hier Sachen passieren ist um so vieles entspannter, als da wo ich herkomme. Die Mentalität der Leute so chilled and flowy. Und wenn mal etwas nicht so geschieht, wie ich mir das vorstelle ist das halt so. Don’t worry, be happy! Bevor ich hier herkam, war mir nicht bewusst, dass ich Relaxation brauche. Aber ich brauche Relaxation. Daher nehme ich demnächst an einer Relaxation-Class teil.
    ‚Man kann nie genug Relaxation in seinem Leben haben!‘ hat bestimmt mal irgendein ein weiser Menschen gesagt. Wobei ich letztens einen Podcast gehört habe. Da hat ein Shaolin-Master darüber gesprochen, dass wir Menschen Arbeit brauchen. Wenn wir keine Arbeit haben, würden wir die ganzen Zeit nur relaxen und uns langweilen. Wir müssen arbeiten um relaxen zu können. The one is only because of the other! Yeah, I found the importance of relaxation in Auroville.

    Aber hier in Auroville habe ich nicht nur Relaxation für mich entdeckt. Nein, ich habe auch die Liebe gefunden. Yes, in Auroville is a Lovestory possible. Ich habe mich verliebt. In ein indisches Girl. Wird sind jetzt einige Monate zusammen. Sie ist aber nicht so traditionsbewusst, eher ein Freigeist. Daher stolpere ich nicht in irgendeine Heirat rein (no Panic, Muna!). Allerdings hat ihr Vater bei unserem ersten Treffen ein Heirats-Zertifikat von mir haben wollen und mich ausgefragt, um zu checken, ob ich ein von der deutschen Regierung geschickter Spion bin. Tja, typisch Eltern halt! Allerdings kann ich mir schon vorstellen, mit dem Girl meine Zukunft zu verbringen. We are some kind of Soulmates for each other. She is so beautiful, so smart and have a bunch of humour. I am in Love!


    Mit ihr war ich nun auch einen Monat im Urlaub. Das war wirklich nötig. Irgendwie fühlte ich mich gestresst. Und das lag zum einen daran, dass ich krank geworden bin. Ich hatte ’nen ganz merkwürdigen Husten. Der dauerte mehrere Wochen an. Aber das ist hier wohl normal. Viele Leute haben während der Winterzeit bzw. Monsun-Zeit einen Husten. Ich habe viel unterschiedliche Medizin ausprobiert, aber am Ende hat der Urlaub geholfen. Doch neben der Krankheit war ich auch gestresst von zu viel Auroville. Es gibt hier einfach zu viel zu entdecken und zu tun. Und zusätzlich saugt die Arbeit zu viel Zeit auf. Zusätzlich kommen dann halt noch häusliche Pflichten (einkaufen, putzen) sowie Community-Duties (in MDJ) hinzu. Und dann bleibt keine Zeit mehr um Workshops zu besuchen und meinen eigenen Interessen nachzugehene. Am Ende vom Dezember befand ich mich daher an einem Tief-Punkt, sodass ich eine sehr große Distanz zwischen Auroville und mir brauchte.
    So sind wir dann Anfang Januar zuerst in ein kleines Dorf namens Bir gefahren. Das Dorf befindet sich in dem ‚Bundesstaat Himachal Pradesh‘, am Fuße des Himalaya-Gebirges. Bir ist ein Ort im Kommen. Hier wehen die Winde gut fürs Paragliding. Weswegen das Dorf mehr und mehr zu einem Tourismus-Ziel wird. Aber auch alternative, spirituell angehauchte Orte, wie bspw. das ‚SoulMantra‘, entstehen hier. Die Gebirgszüge im Schein der goldroten, morgendlichen Sonnenstrahlen zu bestaunen, war wundervoll und kaum mit Worten zu beschreiben. Dir, liebes Tagebuch, kann ich nur empfehlen dahin zu fahren, wenn du die Berge denn magst.


    Danach ging es kurz nach Delhi. Ein starker Kontrast. Schmutzige Luft, Lärm, eine Menge Menschen und viel Verkehr. Um mit dem Taxi von A nach B zu kommen braucht man schonmal eine Stunde. Wie gut, dass es die Metro gibt. In Delhi ist diese sehr gut ausgebaut. Aber in Delhi waren wir nur für ein paar Tage. Der Besuch eines Flea Markets war mein Highlight und sehr abenteuerlich (Flea Market ist ein Markt auf dem man besonders Kleidung, Stoffe und Haushaltsgegenstände für sehr günstig bekommst). Hier braucht man noch nicht einmal zu den Händlern gehen. Nein! Die Händler kommen zu dir und geben dir einen guten Preis für Uhren, Kopfhörer und Taschen. Und das alle fünf Meter. Es ist ein Traum!
    Von Delhi ging es dann mit dem Zug nach Mumbai. Die Fahrt dauerte ca. 15 Stunden und ging über Nacht. Mit Bett, Diner and Breakfast, für umgerechnet fünfzig Euro. Dat Ding war, dass wir die Betten ganz oben hatten, und der Zug war nicht so hoch, sodass wir nicht aufrecht in unseren Betten sitzen konnten. But yeah, at least a bed and food!
    In Mumbai angekommen, lernte ich schließlich die Unterschiede zwischen den beiden größten Städten in Indien kennen. Delhi ist die governmental City. Hier leben viele Politiker. Darüber hinaus ist es kulturell sehr vielfältig. Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen und Tänze finden hier statt.
    In Mumbai hingegen sind sehr viele Banken ansässig. Außerdem ist hier Bollywood Zuhause. Das Mumbai-Cricket-Team ist eines der Top-Teams in Indien. Das von Delhi ist Crap (erzählte mir jedenfalls ein Cricket-Fan aus Mumbai). In Mumbai gibt es keine gut ausgebaute Metro, stattdessen werden Entfernungen mit local Trains und Bussen zurückgelegt. Nachdem wir mit dem Zug zu unserem Hostel gefahren sind, fanden wir uns am Abend unerwarteterweise ganz rein zufällig in einer underground-Stand-Up-Comedy-Show wieder. The guys were fucking funny and they kicked the shit out of me.
    Unsere Reise fand ein Ende in Goa. Es war beautiful. Weiße Sandstrände, gute Möglichkeiten zu shoppen und eine Woche lang pure Relaxation gepaart mit Sonnenschein. Ein Traum für jeden, der einen geeigneten Ort zum Chillen wertschätzt.


    Allerdings, liebes Tagebuch, möchte ich dir gar nicht soviel über meinen Urlaub erzählen. Viel mehr möchte ich mit dir meine Veränderung, die ich hier in Indien durchgemacht habe, sowie meine Erkenntnisse und Erfahrungen teilen.
    One of those things that changed in me, is that I started to talk english, when I am actually deutsch spreche. It just happens. Sometimes unconsciously, sometimes not, but then I don’t care. Ich denke das passiert hier ganz automatisch. Irgendwann übernimmt das Englische die Oberhand in deinem Hirn and you have to concentrate to not to write in english. Yaah, whatever!
    Apropos Konzentration, in der Vergangenheit habe ich Schwierigkeiten gehabt, meinen Fokus auf das zu legen, was erledigt werden muss. Ich bin meist sehr zerstreut und switche von einer Idee zur nächsten. Hier in Auroville habe ich nun angefangen To-Do-Listen zu schreiben. Damit kann ich endliche meinen Kopf etwas sortieren. Ciaran, jemand den ich in Auroville kennengelernt habe, hat mich inspiriert, Punkte für jede erledigte Aufgabe zu geben. Es geht dabei nicht darum, jeden Tag mehr Punkte zu bekommen, sondern die Idee ist, ein Game daraus zu machen. Somit bleibt der Fun erhalten. Vor einiger Zeit habe ich die Listen auch erweitert. Ich schreibe mir auf, welche neuen Ideen, Entdeckungen und Stories ich an dem jeweiligen Tag hatte und welche Sportübungen ich betrieben habe.
    Sport ist auch etwas was ich hier in Auroville vermehrt tue. Ob Jogging, Calisthenics oder Stretching, ich bin gerade sehr fit und werde fitter von Tag zu Tag. Wie gut, dass es hier einen kleinen Park gibt, mit diversen Sportgeräten (Pull-Up-Bars. Ropes, Chains etc.).

    Boar, liebes Tagebuch, ich würde dir gerne noch mehr schreiben, aber ich merke, dass die Müdigkeit von mir Besitz ergreift und ich jetzt schnell möglichst ins Bett huschen sollte. Wenn sich der Moment ergibt, schreibe ich dir mehr, aber das war es fürs erste.‘

    In Liebe Rick

    In der Hoffnung, dass der Text die reizende Muna zufriedenstellen würde, setzte der junge Mann den letzten Punkt, den letzten Buchstaben und den letzten Strich. Er las den Text ein letztes mal, war zufrieden mit sich selbst und stellte den Text schließlich online.




  2. Erste Eindrücke und mein Projekt

    10. Februar 2023 von Bastian Metzler

    Nachdem uns aus dem Flieger steigend eine angenehme Schwüle, vermischt mit den Gerüchen der Stadt, entgegenschlug und unsere Visa akzeptiert wurden, die Sicherheitschecks mit vielen unbeachteten roten Lichtern sowie lautem Piepen bestanden und Bergung unserer Koffer am Band geschafft war, bewegte sich unsere Traube an Menschen auf den Ausgang des Chennai Airports zu. Die Schiebetüren öffneten sich und wir blickten in ein Meer aus lächelnden, schlafenden und wartenden Gesichtern. Dazwischen konnte man immer wieder ein paar Schilder mit Namen wie Vishnu, Kumar, Vignesh, aber auch dem einen oder anderen Mr. Adam entdecken. Das Schild, das wir dennoch suchten, wurde von einem Mann mittleren Alters mit breitem Lächeln gehalten. „Weltwärts“ konnte ich gerade noch erhaschen, bevor er das Schild in einer schnellen Bewegung faltete und in seine Hosentasche steckte. Die Koffer und Rucksäcke wurden in einen klapprigen Bus mit blau und lila Deckenbeleuchtung gehievt und los gings. Ein Detail, das mir bis jetzt noch im Kopf ist, war der Sitz dieses Busses. Das Polster hatte einen Farbverlauf, auf das ich mich ungern niederlassen wollte. Eine Wahl blieb mir aber nicht und ich dachte mir, dass ich nicht so empfindlich sein sollte. Es war tatsächlich der schlechteste Sitzt den ich jemals „besaß“. Dennoch verfiel ich sehr schnell in einen Zustand des Halbschlafs. Dieser wurde von einem Halt 20 km vor Auroville, am ersten der unzähligen „Tee-Imbissbuden-Hier bekommst du fast alles-Shops“ die ich in den nächsten Monaten besuchen würde, unterbrochen. Die Situation kann wie Folgt beschrieben werden: Es war ca. 4 Uhr morgens. Am Stand roch es nach Straße, drei Straßenhunde teilten sich die Aufmerksamkeit unserer Weltwärtsgruppe und am Tee Stand selbst standen vier Männer, die im tamilischen Gespräch unsere Gruppe musterte und ihren Tee schlürften. Uns wurde von unserem Taxifahrer auch ein Tee angeboten, den wir mit voller Vorfreude auf „echten“, indischen Tee annahmen. Das erste Learning, das ich somit aus meinem Indienaufenthalt mitnahm war, dass Tee in Südindien mehr eine Süßigkeit als ein Tee nach europäischem Konzept ist. Der Tee war an sich sehr lecker aber bestand größtenteils aus verbrannter Milch und Zucker. Alles in allem aber lecker. Man sollte aber auch hinzufügen, dass das Phänomen der leicht verbrannten Milch überall in Indien zum Tee oder Kaffee, mit Ausnahme von Barista-Cafes, gehört. Generell wird hier Kaffee und Tee anders zubereitet als in unseren Kulturkreisen. Während des ersten großen Auftrags mit Sunlit an der Kalasalingam Private University wurde uns als Kaffee ein Pot heißer Milch und auflösbares Kaffee-Pulver morgens und abends angeboten. Dieser Kaffee war etwas gewöhnungsbedürftig, aber erfüllte seinen Zweck mich nach der Nacht auf harten Matratzen und konstantem Schwitzen wieder in einen funktionalen Zustand zu bringen.

    In meinem Projekt Sunlit Future wurde ich sehr schnell ins Installationsteam aufgenommen. Hier war meine Aufgabe mit meinem Kollegen Nirmal Troubleshooting von Invertern zu machen, mit Sasta kleinere Solarsysteme in Auroville aufzubauen und mit Santhosh und seiner Crew etwas größere Systeme in Pondicherry und Umgebung zu installieren. Dazwischen ging ich mehrmals mit Vignesh, Nirmal und Gotham auf große Projekte in Kalasalingam. Die Durchschnittsgröße der Projekte lag bei 300-400 Panels. Vor allem im September war es sehr hart, bei 38 Grad und einem UV-Index von 11 auf einem Dach, mit Cap und Sonnenbrille bewaffnet, körperliche Arbeit zu vollbringen. Das führte auch dazu, dass ich einen sehr ausgprägten T-Shirt Rand bekam, welcher von den anderen Freiwillgen immer wieder neidisch „abgecheckt“ wird. Einer der heißesten Momente war, als ich mir an einem durch die Sonne aufgeheizten Metallstück die Fingerspitzen verbrannte. Dies passierte mir danach mehrmals, aber mit der Zeit gewöhnten sich meine Hände daran und mittlerweile hat sich eine gut schützende Hornhaut gebildet. Ich ging während der heißen Tage an meine körperlichen und mentalen Grenzen. Dies ließ mich auch öfter innehalten, weil mir bewusst wurde, dass dies meine Kollegen schon teilweise seit mehreren Jahrzehnten tagtäglich machten; was für ein Knochenjob. Auch musste ich immer wieder feststellen, dass Arbeitssicherheit und Arbeitnehmerschutz nicht bei Weitem so gut sind wie in Deutschland.

    Nach 3 Monaten körperlichen Arbeit entschied ich mich auch in einen weiteren Komplex des Unternehmens hineinschauen zu wollen, die Planung. Also wechselte ich von der Baustelle ins Büro. Der Kontakt mit Dominik, einem Freiwilligen aus Österreich, stellte sich hier als hilfreich heraus. Er bot im Rahmen seines Volunteer-Projekts einen 3D-Design Kurs anbot. Da ich schon davor mit Vignesh über eine Alternative für sehr teure, aus Europa importierte, Bauteile nachgedacht hatte, kam mir das sehr gelegen. Nach Beendigung der Weiterbildung konnte ich selbst die benötigten Teile entwerfen, die somit in Indien produziert werden können, was die Bauteile erheblich billiger machen. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich immer noch in der Entwicklung tätig, wobei ein Prototyp gerade hergestellt wird und in ein paar Tage geliefert werden sollte. Durch diese Planungsarbeit, die im Büro stattfindet, habe ich die anderen Kolleg*innen kennengelernt. Ich kann mich nun mit ihnen austauschen, was ich als sehr bereichernd empfinde. Jetzt bin ich auch mehrere Tage am Stück in Auroville , was in den ersten zwei Monaten nicht der Fall war, aber dazu beiträgt, dass ich mich „zu Hause“ fühle. In Zukunft möchte ich eine gute Balance zwischen Installation und Office finden.


  3. Ein Bericht über meine ersten Monate an der Udavi School

    24. Januar 2023 von Olivia Rabenstein

    Die ersten Monate sind wie im Flug vergangen und nun ist auch schon der erste Quartalsbericht fällig. Die Ankunft war holprig, da das Visum nicht rechtzeitig angekommen ist und so meine Anreise um fünf Tage verschoben werden musste. Das war nicht leicht und hat mich echt sehr geärgert, aber manchmal kann man Planänderungen selbst auch nicht ändern und das ist dann halt einfach so.

    Also bin ich statt am 23. August am 28. endlich nach Auroville geflogen. Nachdem ich wegen der Pandemie quasi zwei Jahre gehofft hatte, dass die Ausreise irgendwann stattfinden kann, war das Gefühl als ich dann im Bus auf dem Weg vom Flughafen Chennai nach Auroville war unbeschreiblich.
    Die Orientierungswoche verging super schnell und war voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Besonders die Natur hier hat mich am Anfang sehr fasziniert. Wo man hinschaut, ist alles am Blühen und Grünen – ein Riesen Kontrast zur Großstadt.

    Nach der Orientierungswoche haben wir auch schon angefangen in unseren Projekten zu arbeiten. Mein Projekt ist die Udavi-School und mein Start dort war nicht gerade einfach. Vor allem an die tamilische Kultur und den Umgangston mit den Kindern musste ich mich am Anfang gewöhnen. Ich assistiere hauptsächlich einer Lehrerin und probiere kleinere Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Und ich würde mal sagen: es ist ein Auf und Ab. Mal klappt alles prima und ich habe das Gefühl einen Aufgabenbereich für mich zu haben und einen Unterschied zu machen. Aber dann gibt es Tage, da fühle ich mich sehr überflüssig und als würde ich Zeit und Energie verschwenden. Die Kommunikation sowohl mit den Kollegen und Kolleginnen, als auch mit den Kindern stellt sich als ziemlich kompliziert heraus, aber das ist für mich um so mehr eine Motivation so schnell wie möglich Tamil zu lernen.

    Mein Arbeitstag beginnt um 8:30 Uhr und endet meistens um 15 Uhr. Manchmal bringe ich den Kindern in Kleingruppen lesen bei oder übe schriftliches Rechnen. Ab und zu singen wir auch etwas gemeinsam und ich begleite auf dem Klavier. Auch diverse Tänze habe ich schon beigebracht, die dann mit viel Begeisterung auch in den Pausen auf dem Schulhof getanzt wurden.
    Zu meiner Überraschung ist hier, wenn es regnet, alles abgesagt. Sogar die Schule fällt aus und ich muss nicht arbeiten kommen. Außer einmal sollte ich kommen als Teambuildingmaßnahme um dann den Vormittag in der leeren Schule zu sitzen und mit den Kollegen Gespräche zu führen. Da ich in den ersten Wochen in der Schule viel gefehlt habe wegen meines kaputten Fußes, gebe ich mir jetzt sehr viel Mühe präsent zu sein und den Anschluss nicht zu verlieren. Das klappt super: die Kinder fangen an mich anzusprechen und werden immer offener. Am Anfang haben sie sich kaum getraut mit mir zu reden, da sie eben nur bedingt Englisch können. Aber je mehr Ich mit Ihnen interagiere, desto weniger Hemmungen haben sie.
    Donnerstags bin ich jetzt immer beim Schwimmunterricht der sechsten Klasse dabei. Das macht echt Spaß, aber ist auch sehr chaotisch. Meistens planschen alle Kinder im Becken und ich versuche zu helfen wo ich kann. Schwimmen kann noch niemand, aber ich bin mir sicher, dass sich das ändern wird.
    Da ich aber trotzdem das Gefühl habe die Zeit etwas abzusitzen und nicht so richtig einen eigenen Verantwortungs- und Aufgabenbereich zu haben, habe ich begonnen ein kleines Theaterstück vorzubereiten. Dafür habe ich bis jetzt angefangen den Text zu schreiben. Der nächste Schritt ist dann diesen mit den Kindern einzustudieren und Kostüme und Bühnenbild gemeinsam vorzubereiten. Ich bin gespannt wie das laufen wird und sehe es als willkommene Herausforderung.

    Mit den Kolleginnen verstehe ich mich gut und alle sind super nett, aber der kulturelle Unterschied ist ziemlich sichtbar. Manche sind verheiratet und führen das klassische tamilische Familienleben. Verheiratete Frauen erkennt man hier an Ringen an den Zehen und farbliche Kennzeichnungen im Gesicht. Die verheirateten Männer sind von außen nicht zu erkennen. Mit meiner Kollegin Sabitha habe ich immer wieder spannende Gespräche über unsere kulturellen und sozial-gesellschaftlichen Unterschiede.

    Mittlerweile fühle ich mich richtig angekommen und wohl in Auroville. In meiner Freizeit gehe ich zum Zumba, zum Chor oder verbringe sie in umliegenden Cafés, in Pondy oder am Strand. Und so insgesamt lässt es sich hier sehr gut leben. In unserer WG fühle ich mich auch gut und genieße gemeinsame WG-Abende sehr. Ich freue mich auf jeden Fall auf die kommende Zeit!


  4. Auroville Village Actiongroup

    16. Januar 2023 von Luise H

    1. Quartalsbericht , Luise von Hagen


    Nach 3 Monaten meines Freiwilligendienstes in der Auroville Village Actiongroup habe ich schon  vielseitige Eindrücke vom Projekt, sowie Einblicke in verschiedene Aufgabenfelder erhalten.  AVAG ist eine NGO, die mit Menschen, der um Auroville umliegenden Dörfer zusammenarbeitet  und sich für die Vernetzung und Stärkung der lokalen Bevölkerung rund um Auroville einsetzt. Schwerpunkte sind hierbei unter anderem regelmäßige Selbsthilfegruppen und Frauenkreise,  sowie Informationsveranstaltungen und Bildungs Events.  Unter AVAG hat sich AVAL gegründet- eine Modemarke, die von Frauen aus der Bioregion in  Kooperation mit AVAG betrieben wird. Für AVAL wurden einige benachteiligte Frauen aus verschiedenen Dörfern im Schneidern, Häkeln  und in grundlegenden unternehmerischen Fähigkeiten ausgebildet, um selbstwirksam, unabhängig und unter guten Arbeitsbedingungen existenzsicherndes Einkommen zu generieren und somit zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen.  AVAL wird vollständig von Frauen geführt und ermöglicht ein sicheres Arbeitsumfeld, sowie flexible  Arbeitsregelungen, für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.  Selbstständigkeit, Selbstbestimmung sowie Nachhaltigkit sind Kernwerte des  Sozialunternehmens. Die unter AVAL hergestellten Kollectionen werden in verschiedenen Boutiquen im Auroville Visitor  Center, sowie in einer Boutique in Pondicherry verkauft. Der Stil der Kleidungsstücke ist eine Art Fusion aus  indischer Tradition- hauptsächlich durch die Wahl der lokalen Stoffe repräsentiert, und westlichen  Style, der sich hauptsächlich in den Schnittmustern der Kleidung wiederspiegelt. Rückblickend betrachtet, lag der Hauptfokus meiner Arbeit darin, AVAL im Rahmen meiner  Möglichkeiten zu unterstützen. Meine Hauptaufgabe war in den letzten Wochen eine Exeltabelle anzulegen bzw. die  bereits angefangene Tabelle auszubauen, in der alle von AVAL produzierten Kleidungsstücke  aufgeführt und mit Details wie Größen, Ärmellängen, Verschlussarten, Menge der Knöpfe,  Kragenform etc. und Fotos aufgelistet sind. Dafür habe ich zeitweise mit Bala- eine der verantwortlichen Schneiderinnen zusammengearbeitet, um alle Kleidungsstücke rauszusuchen und Detail für Detail aufzulisten.  Die für die Tabelle vorgesehenen Fotos habe ich aus bestehenden Fotoordnern zusammengesucht und bearbeitet . Andere Kollektionen habe ich selber fotografiert, um die Fotos als Visualisierung in die Tabelle einzuarbeiten. Zu Beginn meines Freiwilligendienstes haben Anbu- die Projektleiterin und ich einen Designer  besucht, der seine Kollektionen ebenfalls in Casablanca- einer Boutique in Pondicherry verkauft,  um die Konditionen unter denen die Kleidung dort verkauft wird zu besprechen.  Aspekte wie Zielgruppe, Kundenzufriedenheit und Investitionskosten wurden dabei besprochen.  Anschließend haben wir gemeinsam Stoffe ausgesucht und bei ihm erworben. Für die Realisierung der neuen Womanscollection haben Anbu, Nadja- eine Mitarbeiterin und ich  Schnittmuster von der, für AVAL arbeitenden Designerin erhalten, um uns zwischen verschiedenen  Designs für die finalen Produkte zu entscheiden. Als die Probestücke der Kollektionen fertig gestellt waren, habe ich als Modell gedient, um zu sehen,  wie die Stücke getragen aussehen und haben gemeinsam über Verbesserungsmöglichkeiten und  letzte Änderungen gesprochen. Zudem habe ich mehrfach die Boutiquen im Visitor Center – “La Boutique” und “Anjali” besucht, um  mich über die Kundenzufriedenheit, sowie das Kaufverhalten der Besucher zu informieren,  um unsere Kollektionen in Zukunft an die Bedürfnisse der Kunden anpassen zu können.  Darüber hinaus habe ich begonnen ein Plakat für La Boutique zu designen, aus dem der  Hintergrund von AVAL hervorgehen, das die Marke repräsentieren und letztendlich natürlich auch  zum Kauf anregen soll. Einige von Casablanca, der Boutique aus Pondicherry, aufgrund niedriger Verkaufszahlen  zurückgeschickter Kleidungsstücke, haben wir mit neuen Etiketten bestückt und uns über mögliche Gründe für das geringe Kaufinteresse der Kunden ausgetauscht, um eventuelle Änderungen in der Zukunft vorzunehmen. Für die Vermarktung der Modelinie und zur Steigerung der Reichweite habe ich mich auch etwas  mit der sinnvolleren Nutzung von Instagram und anderen Social Media Plattformen beschäftigt,  geeignete Fotos aus dem Archiv gesucht, um in Zukunft regelmäßiger Content über die Plattform  zu teilen, um somit mehr Menschen und potentielle Kunden zu erreichen. Ebenfalls habe ich für AVAG mehrer Instagrampost mit Text und Fotos erstellt, die ein einwöchiges  Desaster Management Training beleuchten, was bei AVAG für Freiwillige aus der Bioregion  abgehalten wurde. Dabei wurden die Teilnehmenden für eine Woche in verschiedenen Bereichen des  Katastrophenschutzes ,wie Präventionsmaßnahmen, erste Hilfeleistung, Rehabilitation,  Brandschutz usw. geschult.  Aktuell arbeite ich an einem Bericht für den regelmäßig erscheinenden AVAG Newsletter, in dem  ich kurz meine Erfahrung als Volunteer bei AVAG und meine Perspektive erläutern soll. Ein anderen Aktuelles Projekt besteht darin, Info und Lehrmaterial für das anstehenden Water  Festival im März herauszusuchen, was an den World Water Day angelehnt ist und Bewusstsein für die weltweite Grundwasserversorgung und zu verantwortungsvollen Umgang mit  Wasserressourcen anregen soll.  Hierfür wird AVAG sowohl ein Programm für Mehrere Schulen in der Bioregion, sowie ein  umfangreiches mehrtägiges Event für Erwachsene entwickeln, was aus verschiedenen Aktivitäten,  Spielen, Experimenten und Vorträgen besteht.  Diesbezüglich suche ich schon geeignete Materialien, Aktivitäten und Ideen zur Realisierung des  Events, da wir bis mitte Dezember ein Konzept für Programmförderung vorlegen müssen. Alles in allem fühle ich mich schon sehr gut angekommen und mittlerweile auch ganz gut  eingearbeitet. Ich schätze an dem Projekt sehr, dass die Aufgaben recht vielseitig sind und ich  einen Einblick in die Lebensrealität der lokalen Bevölkerung und einen Ausblick aus der “Auroville Bubble” heraus bekomme, was auch einer von vielen Gründen war, mich für dieses Projekt zu  entscheiden. Außerdem weiß ich es zu würdigen, in wie viele Entscheidungsprozesse mich Anbu  mit einbezieht. Sei es von der Wahl der Stoffe und Schnittmustern oder in Gesprächen mit Geschäftspartnern,  fragt sie mich, wie auch andere Mitarbeiter, öfters nach der persönlichen Meinung. Dadurch fühle ich mich ernst genommen, gesehen und gewertschätzt. Außerdem entsteht dadurch ein größeres Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist, wenn  Entscheidungen mit Rücksprache anderer Mitarbeiter getroffen werden.  Zeitweise hat mich es etwas frustriert so viel Zeit im Büro und vor dem PC zu verbringen,  allerdings gleicht es sich mittlerweile ganz gut aus mit anderen Aufgaben.  Mit meinen Kollegen verstehe ich mich gut und es gibt soweit keine Unannehmlichkeiten,  abgesehen von normaler anfänglicher Unsicherheit und Eingewöhnungszeit.  Unabhängig von Projekt genieße ich die Zeit in Auroville sehr, lebe meine Kreativität wenn möglich  und nehme regelmäßig an bereichernden Workshops teil. Ich blicke sehr Zuversichtlich und gespannt in die Zukunft und freue mich auf die weitere Zeit  meines Freiwilligendienstes und Aufenthaltes in Auroville.


  5. Bericht übers Farmerleben

    15. Januar 2023 von Valerie Schäfer

    So so, ich befinde mich also in Indien und arbeite auf einer Farm zusammen mit Leuten von verschiedensten Orten der Welt und einigen Tamilen, die stets auf Tamil auf einen einsprechen, doch das ist okay, denn ich spreche Körpersprache. Und vielleicht doch auch etwas Tamil, da kommt man nicht dran vorbei… Doch ich bin nicht auf irgendeiner Farm, nein, ich befinde mich auf Auro Orchard, Aurovilles ältester Farm, von der Mutter selbst ins Leben gerufen, um Auroville mit frischem Obst, Gemüse, Milch, Eiern und anderen Nahrungsmitteln zu versorgen. Was genau sonst die Farm so her gibt, kannst du hier nachlesen: [Auro Orchard | Auroville]

    Auf Auro Orchard wird Permakultur angewandt; alles auf der Farm wird nachhaltig angebaut. Beispielsweise wird darauf geachtet, dass die Erde nicht den extremen Wetterbedingungen ausgesetzt wird. Es kann hier in Tamil Nadu, India nämlich ziemlich heiß werden und ziemlich nass, besonders während des Monsuns, der im übrigen auch gerade herrscht und sich meinen Laptop schon zu Eigen gemacht hat.. sowie mein Zimmer mit der ein oder anderen Pfütze und dem ein oder anderen Pilz ausgestattet hat. 

    Aber zurück zur Erde. – Wird ein Bet gerade nicht genutzt wird es neutralisiert indem ein schnell wachsendes Kraut darauf ausgesät wird, welches dem Beet als Wetterschutz sowie als auch zukünftige Biomasse dient. Der starke Regen prasselt so nicht mehr gnadenlos auf die Erde ein und macht sie nicht hart und die starke Sonne trocknet die Erde auch nicht aus durch den ausgesäten Sonnenschutz. 

    Lernen tut man also einiges bei der Farmarbeit. Gerade mit unserem Chef Anshul. Er gibt jedem die Aufgabe die für den Jenigen am angebrachtesten ist in dem Moment und erklärt im Detail, wie sie durchzuführen ist. Dabei erläutert er den biologischen und ökologischen Hintergrund der Aufgabe und warum sie wie getan wird. Für Fragen und andere Ansätze ist er auch offen. Er spricht quasi 24/7 nur vom Farmen und sorgt sich gleichzeitig um das Wohlbefinden jedes einzelnen seiner Mitarbeiter. 

    Der Alltag auf der Farm ist vor allem wetterabhängig. Bei starkem Regen wird hauptsächlich Reparatur- und Aufräumarbeit betrieben. Räume werden ausgekehrt und angesammelter Schrott getrennt und recycelt. 

    Aus kurzen übergebliebenen Schlauchstücken und Draht haben wir Teile für die Isolierung des elektrischen Zauns angefertigt. Bei diesen Arbeiten springt auch gerne für einen selbst was raus. Beim letzten Aufräumen hab ich eine Thermoskanne und ein Paar Socken plus gemacht, generell gibt die Farm einem sehr viel. Therapeutisches Unkrautzupfen, entspannte Konversation, ein gesundes Frühstück, Obst, Gemüse, Milch und Eier, es ist auch möglich Setzlinge und Samen für den Anbau Zuhause mitzunehmen und hier und da hab ich auch schon einen Blumenstrauß gepflückt. Die mexikanische Sonnenblume wird geschreddert und zu Mulch verarbeitet sobald sie Blüten hat. 

    Regnet es gerade nicht wird an den Beeten und Feldern gearbeitet; bis zwölf dann wird es wiederum zu heiß in der Sonne. Der Arbeitstag ist von 7 bis 12 Uhr Mittags, um in den kühlen Stunden des Morgens zu arbeiten und dann natürlich rechtzeitig um 12 das gute Mittagessen in der Solarkitchen zu speisen.

    Am frühen Morgen werden die Bestellungen der Kunden erledigt. Kunden wie die Solarkitchen, PTDC, ein Supermarkt nur für Aurovillianer, und andere Küchen und Läden und private Einzelpersonen. 

    Innerhalb von zwei Stunden wird die Ernte eingebracht, abgewogen, in den Büchern notiert, geputzt und eingepackt. Um viertel vor neun geht der Wagen raus und liefert aus. Dann wird die ohrenschädigend laute Glocke geschlagen und es gibt Frühstück um neun. Das Essen ist mehr oder weniger indisch; es gibt Salat und Smoothies, was es weniger indisch macht, aber das Essen ist hauptsächlich von der Farm und die Köchin, Anita, ist auch in der Gegend aufgewachsen. 

    Nach dem Frühstück folgen Aufgaben wie Bäume beschneiden, Äste einsammeln und zu Mulch für die Beete verarbeiten, Beete wieder aufrichten, Kompost machen, Düngen, Gießen, neu anpflanzen, das Unkraut zupfen ist natürlich auch dabei. Und hier und da gibt es mal eine special task, wie ein stark invasives Kraut ausrotten, zu einer anderen Farm fahren, um neue Setzlinge auszupflanzen oder gar ein neues Feld anlegen. 

    Das Farmleben ist entspannt, man lernt was, man lernt neue Leute kennen, da stetig neue Freiwillige aus der ganzen Welt kommen, auch von anderen Farmen mit denen ein interessanter Austausch stets interessant ist.